Kopfhörerausgang bei Verstärker nachrüsten

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smutbert
Stammgast
#1 erstellt: 25. Okt 2016, 10:35
Hallo allerseits,

bei Verstärkern, die bereits über einen Kopfhörerausgang verfügen wird der ja soweit ich weiß üblicherweise mit einem Spannungsteiler von den Endstufen abgezweigt, also wäre das Nachrüsten eines Kopfhörerausganges in einem kleinen externen Gehäuse ja kein Problem. Allerdings haben sich bei meinen Überlegungen zwei Fragen ergeben:

1. Gibt es Verstärker, denen es nicht gefällt, wenn man die "Minuspole" der beiden Lautsprecherausgänge miteinander verbindet, weil man für den Kopfhörer ja eine gemeinsame Masse benötigt?
(In anderen Foren/Threads habe ich die Behauptung gefunden, dass man das nur bei brückbaren Verstärkern darf, was mir aber nicht so recht einleuchten will.)

2. Auf dieser auf mich recht überzeugend wirkenden Seite http://sound.whsites.net/project100.htm gibt es noch zusätzlich einen dritten Widerstand (R3), der aus meiner Sicht nur die Ausgangsimpedanz erhöht, die der Kopfhörer „sieht“ - hat dazu jemand eine Idee?


[Beitrag von smutbert am 25. Okt 2016, 19:44 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 27. Okt 2016, 21:15
zu 1.
bei gebrückten Amps dürfen selbstverständlich nicht irgendwelche
Ausgänge einfach so kurzgeschlossen werden,
um an ein Bezugpotential (z.B. Masse) zukommen

Wäre es nicht sinnvoll konkret deinen AMP anzuschauen und dann Überlegungen anzustellen?
Allgemein,
suche hier im Forum nach Schaltungen von Subwoofer-Amp's.
Die Hoch-Pegel-Eingänge sind meist unversell ausgelegt.


[Beitrag von Kay* am 27. Okt 2016, 21:21 bearbeitet]
DieterK1
Stammgast
#3 erstellt: 28. Okt 2016, 07:01
Aus rein klanglichen Überlegungen ist das gar nicht zu empfehlen. Kopfhörer haben, genauso wie Lautsprecher, keinen glatten Impedanzverlauf. Das Widerstandsnetzwerk wird da einfach zu hochohmig.
Buch
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 28. Okt 2016, 18:38
Hast du dafür mal ein Beispiel? Die Eigendämpfung reicht und ein Vorwiderstand von 100Ω ist Standard. Es wäre schon entscheidend, ob man einen Verstärker braucht..
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 28. Okt 2016, 18:56
Hi,
smutbert (Beitrag #1) schrieb:
... Auf dieser auf mich recht überzeugend wirkenden Seite http://sound.whsites.net/project100.htm gibt es noch zusätzlich einen dritten Widerstand (R3), der aus meiner Sicht nur die Ausgangsimpedanz erhöht, die der Kopfhörer „sieht“ - hat dazu jemand eine Idee?

Früher,
-- als man noch versuchte "HiFi" via Normung voranzubringen --,
war für Kopfhörer generell ein mittelgroßer Widerstand -- zuletzt 120 Ohm -- als Quellimpedanz vorgesehen, v.a. mit dem Ziel Hörer verschiedenster Impedanzen (16 - 2000 Ohm) näherungsweise ähnlich laut spielen zu lassen.
Kopfhörer wurden dann auch auf diesen Widerstand hin klanglich abgestimmt.

Der Ansatz von ESP ist es, hinter dem Spannungsteiler diesen Quellwiderstand bereitzustellen.

Das steht im Gegensatz zur oft unreflektiert erhobenen pauschalen Forderung nach höchstem Dämpfungsfaktor (= Ri nahe null).
Da Kopfhörer im Ggs. zu Mehrwege-Lautsprechern aber mit recht linearer Impedanz daherkommen, ist der Klangeinfluss des Quellwiderstandes nicht dramatisch (aber merklich).

Gruss,
Michael
smutbert
Stammgast
#6 erstellt: 28. Okt 2016, 21:15
Danke vielmals für die Antworten. Nun weiß ich also was es mit dem zusätzlichen Widerstand auf sich hat. Dass klanglich nicht alle von der Lösung mit dem Spannungsteiler überzeugt sein werden, war mir vorher auch schon klar.

Bei Frage ob es Verstärker gibt, die es einem übelnehmen, wenn man die Minuspole/Massen des linken und rechten LS-Ausgangs zu einer gemeinsamen Masse verbindet bin ich mir aber noch nicht sicher - ich meine wir reden da ja nicht davon die LS-Ausgänge sozusagen in Serie zu schalten und ein Eingangssignal zu invertieren, wie man es ja beim Brücken machen würde.


[Beitrag von smutbert am 28. Okt 2016, 21:16 bearbeitet]
Buch
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 29. Okt 2016, 14:50
Außer bei Brückenverstärkern die ja keine Masse haben, macht es nichts, die Massen zu verbinden. Die Masse bezieht sich auf die Eingangsmasse. Wenn man allerdings die Masse zu weit weg vom Verstärker verbindet, dann kommt es zu Übersprechen bei Lautsprecherbetrieb.
DommeP
Stammgast
#8 erstellt: 30. Okt 2016, 10:15
Moin moin,

hier wird von 2 unterschiedlichen Sachen gesprochen: Brückbaren Verstärkern und gebrückten Verstärkern!

Bei einem gebrückten Verstärker (und einigen nicht Brückbaren) ist keiner der LS Anschlüsse als "Masse" ausgeführt sondern bekommt das invertierte Signal des anderen Ausgangs -> Hier kann ein Verbinden der "Minus" Anschlüsse den Verstärker beschädigen!

Bei einem brückbaren Verstärker der ohne externe Brücke zwischen den Ausgängen Brückbar ist sind die "Minus" Ausgänge der Stufe meist auf eine Gemeinsame Masse bezogen - Dort dürfte man die Ausgänge Verbinden oder - noch einfacher und ohne Gefahr eines Kurzschlusses - einfach die Masseverbindung von einem der Ausgänge benutzen.
Das gilt im Wesentlichen vor Stereoverstärker - bei einem AVR dann statt 7.1 nur noch 5.1 hat würde ich auf Nummer sicher gehen!

Gruß,
Domme


[Beitrag von DommeP am 30. Okt 2016, 10:16 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 30. Okt 2016, 10:56
Hi,

mögliche Probleme werden IMHO umgangen, indem der Masse-Bezugspunkt für den Spannungsteiler des KH-Anschlusses nicht an die Endstufen-Ausgänge sondern gemeinsam (L/R) an den Eingang gelegt wird, ggfs. im Vorverstärker.

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 30. Okt 2016, 10:57 bearbeitet]
Buch
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 31. Okt 2016, 18:23
Das stimmt und ein Auskoppeleko macht die Sache komplett.
smutbert
Stammgast
#11 erstellt: 02. Nov 2016, 10:07
Danke, ich glaube jetzt ist so ziemlich alles klar.
- entweder ein Pol der LS-Ausgänge ist ohnehin mit Masse verbunden, dann sind die beiden LS-"Minuspole" auch bereits miteinander verbunden
- oder es handelt sich um einen gebrückten Verstärker mit symmetrischer Spannungsversorgung, bei dem man die Masse woanders anzapfen müsste. Dann würde man mit dem Kopfhörer nur eine Hälfte des gebrückten Verstärkers anzapfen, so auch nur die halbe Ausgangsspannung erhalten und die andere Hälfte einfach ignorieren.
Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht (oder doch?).

Was den Auskoppelelko angeht, kann ich nicht davon ausgehen, dass der bereits im Verstärker vor den LS-Ausgängen sitzt?
Kay*
Inventar
#12 erstellt: 03. Nov 2016, 13:45

Was den Auskoppelelko angeht, kann ich nicht davon ausgehen, dass der bereits im Verstärker vor den LS-Ausgängen sitzt?

doch,
aber nicht bei asym. versorgten gebrückten Amp's,
dort kann an beiden Polen die halbe Versorgungsspannung gegen Masse anliegen


[Beitrag von Kay* am 03. Nov 2016, 13:49 bearbeitet]
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