Alternativen zu Spulen/Magneten?

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ivan81
Neuling
#1 erstellt: 03. Okt 2006, 16:52
Hi ich bin neu hier, habe mit HIFI an und für sich nicht viel zu tun. Bin beim rumgoogeln über dieses Forum gestolpert, vielleicht kann mir hier jemand Antwort auf meine Fragen geben.

Gibt es Lautsprecher, die nicht mit Magneten und/oder Spulen funktionieren?
Was macht überhaupt einen "guten" Lautsprecher aus?
Gilt das Motto beim Kauf von Lautsprechern: "Qualität hat ihren Preis"?

Vielen Dank für Eure Zeit und Antworten.
HiFi_Addicted
Inventar
#2 erstellt: 03. Okt 2006, 21:30
Elektrostaten bei denen ist einen Folie zwischen 2 GeladenenGittern Montiert und durch die Ladung der Folie wird diese angezogen oder Abgestossen. Klanglich IMHO Top soweit ich das mit meinen Stax Kopfhöhreren die nach diesem System Funktionieren beurteilen kann.

MfG Christoph
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 04. Okt 2006, 15:19
Das übliche Prinzip ist jenes von Magnet und Spule.
Daneben gibt es wie bereits erwähnt den Elektrostaten. Bei so einem Lautsprecher ist der Membranhub relativ gering, sodass für eine ausreichende Basswiedergabe eine grosse Membranfläche nötig wird. Ausserdem arbeiten die Elektrostaten mit Spannungen von mehreren 1000 Volt, was bisweilen probleme machen kann und vor allem in früheren Jahren Probleme gemacht hat.

Ein weiteres Prinzip ist der Piezo. Hier handelt es sich um einen speziellen Kristall, der bei Biegung Spannung abgibt (elektronisches Feuerzeug) oder sich bei angelegter Spannung verbiegt. Dieser Kristall treibt dann eine Papiermembrane an.

Und die letzte Möglichkeit ist der Jonenlautsprecher. Hier wird mit Hochfrequenz eine art Flamme erzeugt, die die Luft aufheizt. Um einen Ton zu erzeugen wird diese Hochfrequenz stärker und schwächer gemacht, sodass die Flammengrösse ändert und damit ändert sich die Lufttemperatur und damit ihre Ausdehnung. In diesem Fall ist also gar keine Membrane nötig.

Wenn Du diese Auflistung anschaust, hat das magnetische Prinzip die besten Erfolgsaussichten mit dem kleinsten Aufwand. Daher sind die meisten Lautsprecher nach diesem Prinzip gebaut, vom Bass bis zu den Höhen.
Piezo sind billig, aber klanglich nicht sehr ausgeglichen, sodass sie bei billigen PA-Boxen zum Einsatz kommen, im Hifibereich aber nichts zu suchen haben.
Die Elektrostaten arbeiten aufgrund ihrer unlinearen und tiefen Impedanz nicht mit allen Verstärkern einwandfrei. Ausserdem sind sie gross und im Verhältnis recht teuer.
Und schliesslich die Jonenlautsprecher: Sie sind NUR als Hochtöner geeignet, benötigen eine aufwändige Elektronik und verbreiten Ozon, was als Giftgas nicht über längere Zeit eingeatmet werden sollte.
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 05. Okt 2006, 18:10
gab es nicht sogar irgendwann mal subwoofer, die quasi wie motorkolben funktionierten? (elektrischer antrieb)

soll zwar nur bei niedrigen frequenzen geklappt haben - und ist mitlerweile ausgestorben, aber es sollen tatsächlich funktionstüchtige geräte gebaut worden sein.
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 06. Okt 2006, 08:07
Ist mir zwar nicht bekannt, aber wäre denkbar.
Darüber hinaus gab es mal ein Ding, bei dem ein Stahlband um eine sich drehende Scheibe (oder besser Glocke)gewickelt war und sich die Umschlingung durch das Drehen gelöst hat, diesem Zug wirkte eine Feder entgegen. Zusätzlich hat ein sich änderndes Magnetfeld das Stahlband an die Scheibe gezogen und damit die Umschlingung verstärkt. Dadurch hat sich letztlich das Stahlband mit ansehnlicher Kraft bewegt und konnte eine riesige Membran antreiben. Es war also ein Lautsprecher mit mechanischem Verstärker.
Und ebenfalls mit mechanischer Verstärkung funktioniert der neueste Subwoofer, der bis 0 Hz übertragen kann. Es handelt sich um einen Ventilator mit verstellbaren Schaufeln, sodass bei gleichmässiger Umdrehung des Flügelrades die Luftbewegung in Richtung und Stärke umgesteuert werden kann.
Und es gab auch das singende Buch. Buch aufschlagen und zwischen die vorletzte Seite vor der geöffneten und die vor-vorletzte je eine Alufolie legen, so dass sich nichts berührt. Und dann eine mit der Endröhren-Anode verbinden und eine mit Masse. War zwar ein Elektrostat, aber eine etwas vereinfachte Form. Und noch einfacher war, eine Folie mit der Röhrenanode verbinden, ein Papier drauf legen und die Hand leicht auf das Papier. Sofern man nicht Kontakt mit der Folie hatte, hat es auch gesungen.
stoske
Inventar
#6 erstellt: 06. Okt 2006, 12:14
Hi,

> und ist mitlerweile ausgestorben...

Offenbar nicht... siehe hier:

http://www.hifi-foru...m_id=104&thread=8263

Grüße, Stephan Stoske
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 06. Okt 2006, 17:48
nice! gibts die teile doch noch
ivan81
Neuling
#8 erstellt: 10. Okt 2006, 09:25
Vielen Dank erstmal an alle, die sich meinen Fragen angenommen haben. Das ist für mich erstmal eine ganze Menge Informationskram, den es gilt aufzuarbeiten. Wie gesagt, habe mit diesem Thema wenig am Hut.
Für mich am interessantesten ist jedoch die Sache mit den Ionen, oder doch Jonen? Ganz einfach aus dem Grund, weil es völlig anders funktioniert - eben ohne irgendwelche Bewegeungen.
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