Musikrätsel 14

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Joachim49
Inventar
#1 erstellt: 06. Apr 2008, 15:01
Arthur Rubinstein hat das Stück vor fast 60 Jahren aufgenommen, aber die Sache ist bei weitem nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Wollen wir hoffen, dass es auch Aladdin und Kreisler endlich mal ein bisschen mehr Mühe macht.

http://rapidshare.de/files/39037800/Raetsel14.MP3.html

Freundliche Grüsse
Joachim
Joachim49
Inventar
#2 erstellt: 06. Apr 2008, 17:02
WolfgangZ kennt die richtige Antwort.
(Zur Erinnerung: Antworten bitte via PM. Mutmassungen, Kommentare und in späteren Phasen Hilfestellungen, hier.)
Joachim
Kreisler_jun.
Inventar
#3 erstellt: 06. Apr 2008, 19:12
Scheint mir aufs erste Hören eigentlich eher leicht, auch wenn ich es nicht 100% festnageln kann und die ca. vier dutzend Stückchen, die ich dafür durchhören müßte, gerade nicht greifbar habe. Oder es ist perfide schwer und was anderes...

viele Grüße

JK jr.
WolfgangZ
Inventar
#4 erstellt: 06. Apr 2008, 20:20
Joachim hat es angedeutet - ich würde es mal so formulieren:

Rätsel 14 ist nicht "perfide schwer", das kann man so nicht sagen, es ist einfach nur perfid.



Gruß, Wolfgang
Kreisler_jun.
Inventar
#5 erstellt: 06. Apr 2008, 22:24
o.k., dann äußere ich den offensichtlichen Anfangsverdacht, der mir selbst gleich zu einfach schien, daher wohl kaum etwas verraten wird, was nicht den meisten ohnehin klar ist. Das Stück klingt erstmal wie eine Chopin-Mazurka. Gehen wir mal davon aus, daß es das nicht ist, bin ich zugegeben eher ratlos. Weniger bekannte Stücke/Komponisten, die Rubinstein im Repertoire hatte, fallen mir zwar ein, aber die würde ich (wobei ich deren Musik nicht gut kenne) doch anders einschätzen, sehr viel spätromantischer. Ich vermute daher ein Stück aus der ersten Hälfte des 19. Jhds. von einem wenig bekannten (evtl. slawischen Komponisten). Oder ein späteres, das als Chopin-Hommage oder sowas gedacht gewesen ist.

viele Grüße

JK jr. (der sich eigentlich nicht wundert, daß er das nicht weiß, die letzten paar Mal wurde mir einfach in die Hand gespielt, da gab es nicht viel zu tun ;))
Joachim49
Inventar
#6 erstellt: 06. Apr 2008, 23:17

Kreisler_jun. schrieb:
Ich vermute daher ein Stück aus der ersten Hälfte des 19. Jhds.


Zweite Hälfte wäre zutreffender. Es ist als hommage für einen Musiker gedacht - jedoch nicht Chopin. Jedenfalls ist das Stück ein Teil eines grösseren Ganzen, das ein Wiener Kritiker als 'unbarmherzig lang' beurteilte.
Joachim
Klassikkonsument
Inventar
#7 erstellt: 06. Apr 2008, 23:26
Ich tippe mal taub (denn weder kann ich den Rätsel-Track hören, noch habe ich jemals die entsprechenden Stücke gehört) auf Karol Szymanowski.
Adorno hat mal in einer Kritik zu Klavierstücken dieses Komponisten geschrieben, dass man ja heute nicht mehr wie Chopin schreiben könne, die Stücke aber schon musikalisch in Ordnung seien.

Viele Grüße
Joachim49
Inventar
#8 erstellt: 06. Apr 2008, 23:43

Klassikkonsument schrieb:
Ich tippe mal taub (denn weder kann ich den Rätsel-Track hören, noch habe ich jemals die entsprechenden Stücke gehört) auf Karol Szymanowski.


Ich bin mir zwar des pädagogischen Nutzens der Raterei bewusst. Immer wieder kämpfen sich Teilnehmer durch das Repertoire, in dem man das Hörbeispiel vermutet und bereichern so ihre musikhistorische Kenntnis. Aber Visiten bei Werken Szymanowskis würden hier nicht zum Erfolg führen.
Freundliche Grüsse
Joachim
WolfgangZ
Inventar
#9 erstellt: 06. Apr 2008, 23:49
Wie schon des Öfteren bei Joachims oder Enkidus Rätseln ist der Komponist bekannter, als man denkt. Szymanowski würde ich diesen Bekanntheitsgrad durchaus nicht zubilligen.

Gruß, Wolfgang
enkidu2
Inventar
#10 erstellt: 07. Apr 2008, 00:16
Da hätte ich doch fast das Rätsel für dieses Wochenende verpasst. Aber jetzt ist schon spät, mal schau'n ob ich unter der Woche dazu komme.

Haben wir es wieder mit Variationen zu tun, wo das Thema vom Geehrten stammt?
Joachim49
Inventar
#11 erstellt: 07. Apr 2008, 08:22
[quote="enkidu2"
Haben wir es wieder mit Variationen zu tun, wo das Thema vom Geehrten stammt? [/quote]

Guten Morgen, Enkidu,
ja, es sind schon wieder Variationen. Allerdings sind die Variationen nur ein Unterteil des Werkes in seiner Gesamtheit. Oft ist es ja so, dass wenn man das in den Variationen versteckte Thema erkennt, man eine heisse Spur gefunden hat (die jpc dann eventuell bestätigt). Das Thema der Variationen stammt nach meinem Wissen nicht aus der Feder des Musikers, zu dessen Gedenken das Stück komponiert wurde. Aber die Auswahl des Stücks hängt nur zufällig mit dem Variationscharakter des Satzes zusammen, aus dem es entnommen ist. Es war halt vorzüglich geeignet für ein Verhalten, das 'perfid' zu nennen WolfgangZ nicht zurückschreckte.
Freundliche Grüsse
Joachim
Martin2
Inventar
#12 erstellt: 07. Apr 2008, 17:00
Das ist schwer, obwohl die Musik irgendwie "berühmt" klingt. Mein erster Tip ist auch Chopin, obwohl ichs nicht zuordnen kann.
Joachim49
Inventar
#13 erstellt: 07. Apr 2008, 17:58

Martin2 schrieb:
Das ist schwer, obwohl die Musik irgendwie "berühmt" klingt. Mein erster Tip ist auch Chopin, obwohl ichs nicht zuordnen kann.


Damit ihr euch Zeitverschwendung erspart: das Stück ist nicht von Chopin. Es braucht sich also niemand der Muhe zu unterziehen, sich den Anfang aller Mazurken oder anderen Kleinkram anzuhören.
Joachim
(Martin, es freut mich, dass du diesmal das Musikbeispiel wieder hören kannst)
Joachim49
Inventar
#14 erstellt: 08. Apr 2008, 13:14
Um die Suche ein bisschen zu beleben ein Wink mit dem Zaunpfahl: Auch die grosse Martha A. hat das Stück aufgenommen, und das ist gar nicht so lange her.
Joachim
Martin2
Inventar
#15 erstellt: 08. Apr 2008, 13:57
Joachim hat mir mitgeteilt, daß ich das Stück kenne und das hilft mir leider überhaupt nicht weiter. Es ist eben zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, was mich verwirrt.
WolfgangZ
Inventar
#16 erstellt: 08. Apr 2008, 14:42
Joachims Gemeinheit besteht schlicht darin, dass der Ausschnitt von vorne bis hinten auf einem Klavier gespielt wird. Das gesamte Stück ist aber v i e l umfangreicher!

Besten Gruß, Wolfgang
Joachim49
Inventar
#17 erstellt: 08. Apr 2008, 20:03
Martin hat die richtige Antwort gefunden, obwohl er selbst nicht so richtig daran glaubt - übrigens noch ehe darauf hingewiesen wurde, dass es kein Solostück für Klavier ist. Hätte der Ausschnitt auch nur eine Sekunde länger gedauert, so hätten sich noch andere Instrumente bemerkbar gemacht.

Eben zusammenfassen:
wir suchen
- ein Kammermusikwerk mit Klavier
- von erheblichem Umfang
- das dem Andenken eines Musikers gewidmet ist
- das einen Satz mit Variationen enthält
- in der zweiten Hâlfte des 19. Jhdts komponiert ist
- von einem Komponisten den jeder kennt
- das u.a. von Rubinstein und Argerich aufgenommen wurde
(jetzt kann es auch ein Tauber finden)

Freundliche Grüsse
Joachim
enkidu2
Inventar
#18 erstellt: 08. Apr 2008, 22:33

Joachim49 schrieb:
wir suchen
- ein Kammermusikwerk mit Klavier
- von erheblichem Umfang
- das dem Andenken eines Musikers gewidmet ist
- das einen Satz mit Variationen enthält
- in der zweiten Hâlfte des 19. Jhdts komponiert ist
- von einem Komponisten den jeder kennt
- das u.a. von Rubinstein und Argerich aufgenommen wurde
(jetzt kann es auch ein Tauber finden)

Freundliche Grüsse
Joachim


Ein Tauber würde es finden, wenn er wissend wäre. Ein Unwissender verzweifelt weiterhin.

Die Schnittmenge der von Rubinstein und Argerich aufgenommenen Werke dürfte ja wohl nicht gering sein, und auch jede Menge kammermusikalischer Werke auf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von namhaften Komponisten enthälten. Von erheblichem Umfang ist ein dehnbarer Begriff und dem Andenken eines Musikers gewidmet setzt voraus, man kennt jedesmal die Widmung. Bin auch nicht auf dem Laufenden, was Martha A. so alles jüngst produziert hat.

Sorry, die nette Zusammenfassung hilft mir heute auch nicht weiter. Immerhin verstehe ich jetzt was so perfide an dem Ausschnitt war.
WolfgangZ
Inventar
#19 erstellt: 08. Apr 2008, 23:57
Hallo, Enkidu!

Der Familienname des Widmungsträgers der gesuchten Musik findet sich übrigens sowohl in Joachims Zusammenfassung, die Du zitierst, als auch in Deinem letzten Beitrag. Der Vorname ist natürlich nicht "Arthur". Es gibt zwei weitere Möglichkeiten. Du musst den weniger bekannten von den beiden nehmen, der bisweilen aber für besser gehalten wird.

Das Werk ist wirklich sehr umfangreich, obwohl eigentlich nur zweisätzig, eventuell dreisätzig, das ist eine Definitionsfrage. Es ist eine der schönsten Kammermusikkompositionen des späten 19. Jahrhunderts, voller blühender Melodik, wobei die Stimmung, die der von Joachim gewählte Ausschnitt wiedergibt, so typisch für die gesamte Komposition gar nicht ist. Aber das würde ich jetzt nicht als "perfide" werten!

Besten Gruß! Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 09. Apr 2008, 00:00 bearbeitet]
enkidu2
Inventar
#20 erstellt: 09. Apr 2008, 01:21
Okay, das war deutlich. Und gleichzeitig muss ich gestehen, dass ich ohne die letzte Hilfe wohl nie drauf gekommen wäre. In der Richtung hätte ich nie gesucht, obwohl die Argerich-Aufnahme bei mir im Regal steht. Tja, mit Kammermusik assoziere ich diesen Komponisten wirklich nicht, obwohl er ja einiges geschrieben hat. Auch dieses umfangreiche Werk.
Joachim49
Inventar
#21 erstellt: 09. Apr 2008, 10:24
Von Kreisler.jun und Moritz.H sind richtige Antworten eingetroffen. Ich nehme an, dass Enkidus Einsicht, er habe die Argerichaufnahme in seinem Regal stehen, auch als richtige Antwort gedeutet werden kann.
(Der Hinweis, das Stück sei vor nicht langer Zeit von Argerich aufgenommen worden, war als verkapptes Geständnis gedacht, dass es nicht um ein Wzerk für Klavier solo geht. Argerich hat nämlich, meines Wissens, seit langer Zeit kein Werk mehr für Soloklavier eingespielt. Wenn es Argeich aufgenommen hat, mussten also noch ein oder mehr Mitspieler dabei sein.)
Joachim
Martin2
Inventar
#22 erstellt: 09. Apr 2008, 22:59
Hallo,

ich habe mir dieses Werk heute noch mal angehört. Also in der Aufnahme, die ich habe, akzentuiert der Pianist doch deutlich anders. Das Hörschnipsel ist von Rubinstein? Na ja, kein Wunder, daß es dann chopinesk klingt.

Gruß Martin
Joachim49
Inventar
#23 erstellt: 10. Apr 2008, 22:53
Enkidu hat inzwischen bestätigt, dass meine Vermutung er wisse die Antwort, korrekt ist. Jetzt ist es wohl auch an der Zeit das 'Geheimnis zu lüften' wenn's noch eins ist:
Peter Tschaikowsky, Klaviertrio op 50 - Variation 10, Tempo di Mazurka (hier ist der Pianist ziemlich lange allein beschäftigt). Wer das Stück nicht kennt: es ist besser als der Ausschnitt vermuten lässt, der , wie Martin schon sagte, recht untypisch für das Stück ist.
Freundliche Grüsse
Joachim

(und wie immer: jeder ist eingeladen selbst ein Musikschnipsel hochzuladen)
Moritz_H.
Stammgast
#24 erstellt: 12. Jun 2008, 17:13
Hallo, zu dem in der Versenkung verschwundenen, gelösten Rätsel noch ein Tip:

Demnächst erscheint:



Werde ich mir nach Erscheinen besorgen ... dieser Geiger genießt bei mir einen besonderen Vertrauensbonus ...
manche Rästel haben halt eine nicht so unbedingt angenehme Begleiterscheinung ...
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