Neues Musikrätsel

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Sir_Henry0923
Stammgast
#1 erstellt: 11. Nov 2010, 15:07
Hallo miteinand,

nach meiner ersten Ungeschicklichkeit stoße ich mit einem weiteren Musikrätsel nach:
http://www.mediafire.com/?cxp99r4yahhbtxa
Ich werde zunächst nichts dazu sagen. Durch Fragen kommt man nach Rom .

Gruß

Henry


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 11. Nov 2010, 15:10 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#2 erstellt: 11. Nov 2010, 15:14
Variation über "star spangled banner"?

Habe ich allerdings soo noch nie gehört.


[Beitrag von Pilotcutter am 11. Nov 2010, 15:16 bearbeitet]
Sir_Henry0923
Stammgast
#3 erstellt: 11. Nov 2010, 15:49
Hi,

ich sage nur: "Nöööö" :); zu raten sind Komponist und Werk.

Gruß

Henry


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 11. Nov 2010, 15:51 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#4 erstellt: 11. Nov 2010, 19:43
Ich kenne das Werk nicht. Natürlich ist diese Melodie wohl jedem bekannt und wohl auch jeder kann sie zuordnen. Dann hörts aber auch auf. Es gibt eine noch halbwegs bekannte Bearbeitung dieses Stücks von einem gewissen von mir auch sehr hoch geschätzten Komponisten, die mit dem Stück frei umgeht und dann von einem anderen auch noch recht bekannten Komponisten für Orchester gesetzt wurde.

Dieses Rätsel ist so nicht lösbar, zumal mich selbst das englischsprachige Wikipedia, bezüglich Bearbeitungen im Stich läßt. Das Stück ist etwa 400 mal bearbeitet worden.

Gruß Martin
Sir_Henry0923
Stammgast
#5 erstellt: 11. Nov 2010, 20:48
Hi Martin,

so unbekannt ist Glinka ja nun wirklich nicht und ein Kleinmeister ist er beileibe auch nicht.

Der bearbeitende Komponist der amerikanischen Nationalhymne ist auch kein Unbekannter und sein etwas pathetischer Stil ist unverkennbar. Man muss nur etwas genauer hinhören, was sich da musikalisch abspielt. Außerdem habe ich im Internet recherchiert, um die Aufgabe nicht zu leicht zu machen. Halt mal ein kleiner Challenge, um es auf Neudeutsch zu sagen.

Gruß

Henry
WolfgangZ
Inventar
#6 erstellt: 11. Nov 2010, 22:36
Nicht schlecht, Sir Henry, höchst interessant!

Was hört man da um das berühmte Zitat herum? Eine bombastische, wenn nicht schwülstige, und dennoch polyphon komplexe Fassade von spätromantischem und auch neobarockem Überschwang. Irgendwas zwischen Mahler und Ives, zwischen Tschaikowsky und Filmmusik. Eine wesentliche Rolle scheint auch die Solovioline zu spielen.

Wolfgang
Martin2
Inventar
#7 erstellt: 11. Nov 2010, 22:44
Also wiegesagt, ich kenne Ives "Variations on America" in der Bearbeitung von William Schuman. Das wäre für mein Gefühl auch "anspruchsvoll" genug gewesen. Außerdem gibt es das Stück in Puccinis Madame Butterfly.

Diese Bearbeitung dagegen kann ich überhaupt nicht zuordnen, ich finde sie schwülstig und nichtssagend. Eine vollkommen unironische Überhöhung einer an sich selbst schon pathetischen Hymne - was dann schon einen etwas lächerlichen Eindruck macht, im Gegensatz zu Ives, der dem Thema durch vielfältige Verfremdungen etwas abzugewinnen weiß.

Gruß Martin
WolfgangZ
Inventar
#8 erstellt: 11. Nov 2010, 22:55
Ich glaube gar nicht, dass es sich um eine Bearbeitung der amerikanischen Nationalhymne handelt. Es ist wohl nur ein - möglicherweise finales - Kontextzitat - so wie Rossini in Schostakowitsch' Sinfonie Nr. 15, wie "Funiculi" in Strauss' "Aus Italien" oder wie natürlich die "Marseillaise" in Tschaikowskys "1812". Ob die Passage "nichtssagend" und "unironisch" ist, würde ich mir ohne weitere Werkkenntnis noch nicht zutrauen zu behaupten. "Schwülstig" finde ich sie auch - per se.

Weitere Hinweise, Meister!

Wolfgang
Sir_Henry0923
Stammgast
#9 erstellt: 11. Nov 2010, 23:48
Hi,

nun denn, weitere Hinweise. Typisch für diesen Komponisten (kein Deutscher) ist sein etwas schwülstiger Stil, deshalb sind heute auch nur noch wenige Werke wirklich im Konzertsaal zu hören. Aber ich bin sehr sicher, ihr kennt ihn und habt von ihm auch etwas in eurer CD- und Plattensammlung. Das von mir vorgestellte Stück ist eher ein Kuriosum unter seinen Werken und ist wohl aus Dankbarkeit für eine erfolgreiche Konzerttournee durch die Vereinigten Staaten entstanden. Es enthält im Mittelteil noch den Yankee Doodle durch die Solovioline hochvirtuos aufgemotzt.
Wahrscheinlich habe ich schon wieder viel zu viel gesagt. Aber diesmal werde ich nicht so schnell auflösen. Also zerbrecht euch noch ein wenig den Kopf und schaut mal in eure CD-Sammlung.

Gruß

Henry


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 11. Nov 2010, 23:49 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#10 erstellt: 12. Nov 2010, 00:26
Bei schwülstigem Stil fielen mir nur Rachmaninov, Puccini oder Richard Strauss ein, wobei ich keinen von ihnen als schwülstig im engeren Sinne empfinde. Aber jedenfalls waren alle drei in den vereinigten Staaten zu Tourneen usw. Bei Wikipedia finde ich aber kein Werk, was von denen in Frage käme. Ach so Strauss, war sowieso schon ausgeschieden, da Deutscher.

Ich denke, ich muß passen.

Gruß Martin
WolfgangZ
Inventar
#11 erstellt: 12. Nov 2010, 01:54
Bei Rachmaninow und Puccini passt auch der Personalstil nicht.

Ich habe leider noch keine andere Idee (und auch nicht so viel Zeit zum Nachschauen), bleibe aber am Ball und lasse mich gerne überraschen.

Besten Gruß! Wolfgang
Martin2
Inventar
#12 erstellt: 12. Nov 2010, 02:14
Ja auf einen besonderen Personalstil hatte ich erst gar nicht geachtet. Übrigens ist die amerikanische Nationalhymne sehr alt, muß also nicht unbedingt Spätromantik sein.

Ich habe dieses Stück eben auch nicht sehr gründlich gehört, da ich es nicht mochte. Ich werde es mir noch mal bei Gelegenheit anhören, vielleicht hört man ja doch einen Individualstil heraus. Dvorak kam mir eben in den Sinn, weil der ja nach Amerika ging, aber "schwülstig" und Dvorak? Nein, Dvorak ist es auch nicht. Ich kann mir irgendwie gar nicht vorstellen, inwiefern dies tatsächlich ein "bekannter" Komponist sein soll.

Gruß Martin
enkidu2
Inventar
#13 erstellt: 12. Nov 2010, 09:31
Also von Personalstil mag ich da nichts erkennen. Da kann man ja nur wieder raten oder googlen. Zudem stammt das Zitat offensichtlich vom Ende des Werkes, was bedeutet, dass bei JPC oder Amazon kein Abgleich möglich ist, da diese ja gerne eher etwas vom Anfang eines Tracks nehmen.

Ansonsten kann ich nur vermuten, dass es kein Amerikaner ist, denn das wäre ja viel zu nahe liegend. Irgendein Komponist aus dem 19. Jahrhundert?

Gruß enkidu2


[Beitrag von enkidu2 am 12. Nov 2010, 10:30 bearbeitet]
enkidu2
Inventar
#14 erstellt: 12. Nov 2010, 10:39
Und gelöst. Mit Google findet man einfach alles.

Für die, die aber lieber raten wollen, noch ein Hinweis. Der Komponist erfüllt locker eine Anforderung, die früher bei unseren Musikrätseln galt: nämlich schon über 70 Jahre tot zu sein.

Gruß enkidu2
Sir_Henry0923
Stammgast
#15 erstellt: 12. Nov 2010, 10:49
Hallo,

von enkidu2 kam die richtige Antwort. Geht doch!

Die musikalische Qualität des Stücks ist, na ja, wir wollen großzügig sein, knapp oberhalb des Nullniveaus. Es ist nichts anderes als eine Demonstration geigerischer Virtuosität für das damalige amerikanische Publikum und ich denke, der Komponist hatte auch nichts anderes intendiert.

Weitere Ratehilfen, falls ihr nicht schon in den Ratestreik ob der mangelnden musikalischen Qualität des Opus getreten seid. Das unduldsame Geknarze von Martin2 lässt zumindest darauf schließen : Aber, ihr konntet ja noch nicht einmal ein ziemlich bekanntes Stück von Beethoven erkennen . Also habt euch deshalb nicht so.

Der Komponist gehört in die Reihe der Solisten-Komponisten. Er hat sieben Konzerte für die Violine geschrieben, 2 davon gehören heute zum Repertoire, ich glaube jedes Violinisten. Die Zahl der entsprechenden Plattenaufnahmen mit berühmten Solisten ist quasi Legion. Man muss nicht unbedingt die 35. Version von Mahlers 5. im Plattenschrank haben oder das Hören klassischer Musik nur als vergrübeltes Hobby an trüben Novembertagen betreiben, sondern sich auch mal dem Spaß an der Musik widmen ;).

Grüße

Henry

P.S. Das soll's jetzt aber auch gewesen sein mit Rätseleinlagen meinerseits.


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 12. Nov 2010, 10:58 bearbeitet]
Sir_Henry0923
Stammgast
#16 erstellt: 12. Nov 2010, 11:35
Hallo,

von Moritz H. wurde der Komponist gefunden, das Stück dürfte dann kein Problem mehr darstellen.

Grüße

Henry
enkidu2
Inventar
#17 erstellt: 12. Nov 2010, 12:57

Martin2 schrieb:
Übrigens ist die amerikanische Nationalhymne sehr alt, muß also nicht unbedingt Spätromantik sein.


Hallo Martin, nicht aufgeben. Das war ein guter Gedanke. Auch wenn Star-Spangled Banner erst 1931 offiziell zur Nationalhymne gekürt wurde, der Text wurde bereits 1814 geschrieben, die Melodie, ein Trinklied, ist noch älter. Aber ich denke, weiter zurück als 1814 brauchen wir nicht zu suchen.

Gruß enkidu2
Sir_Henry0923
Stammgast
#18 erstellt: 12. Nov 2010, 13:10
Hallo,

auch Joachim49 hat den Komponisten richtig. Und im Nachtrag auch den Titel des Werks. Na, super!

@enkidu: Vielen Dank für die Tips. Ist klar, man muss sowas besser vorbereiten.

Gruß

Henry


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 12. Nov 2010, 13:14 bearbeitet]
Sir_Henry0923
Stammgast
#19 erstellt: 12. Nov 2010, 14:20
Auch von Martin2 wurde der Komponist richtig genannt.

Gruß

H.
Martin2
Inventar
#20 erstellt: 12. Nov 2010, 15:29
Also der Name des Komponisten ist mir mal untergekommen, aber ich kenne ihn nicht. Und ob ich nach dem Hörbeispiel das Bedürfnis habe, ihn kennen zu lernen, weiß ich auch nicht. Am Ende half dann googeln.


Das unduldsame Geknarze von Martin2


Das ist nicht persönlich gemeint - mir hat es trotzdem Spaß gemacht. Und es ist grundsätzlich verdienstvoll, so ein Ratebeispiel für ein Rätsel aufzubereiten. Ich bin ja so ein technischer Idiot, daß ich das gar nicht könnte.

Nur weder das letzte noch dieses Rätsel ist wirklich "geraten" worden, sondern beim letzten half mir Wikipedia und bei diesem Google. Glinkas Stellung in der russischen Musik war mir immerhin klar.

Gruß Martin
Sir_Henry0923
Stammgast
#21 erstellt: 12. Nov 2010, 16:27
Martin,

ich reagiere in letzter Zeit leider etwas schreckhaft und fühle mich schnell angegriffen. Da kommt dann die Tendenz auf, die Dinge so schnell wie möglich zu beenden oder fallen zu lassen ;).

Ich will aber auch kein großangelegtes Plädoyer für die Musik des zu ratenden Komponisten anstimmen, das Pathos seiner Kompositionen ist oftmals übertrieben und steht im, machmal unfreiwillig komischen, Gegensatz zur musikalischen Erfindung.

Aber das war der Geschmack der Zeit und manches von ihm ist des ungeachtet doch wirklich hörenswert. Nicht von ungefähr haben die großen Solisten sich besonders zweier seiner Werke angenommen. Außerdem bin ich der Meinung, dass nicht alles mit der an Mozart, Beethoven und Brahms und anderen Größen angelegten Elle gemessen werden muss. Auch die schwächeln zuweilen. Auch der heute so hochgeschätzte Mahler ist leider ebenfalls ein von Pathos und Inhaltsleere Geplagter. Man hätte ihn im Rahmen solch eines Rätsels nur schneller erkannt.

Gruß

Henry
Martin2
Inventar
#22 erstellt: 12. Nov 2010, 19:09
Hallo Henry,

also das mit der "Inhaltsleere" bei Mahler sehe ich schon ein bißchen anders. Und sicher nicht nur ich. Aber das ist ein anderes Thema. Zum Thema "Pathos" siehe meinen soeben verfaßten Beitrag in einem anderen Thread ( "Suche bombastische Orchestermusik").

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 12. Nov 2010, 19:12 bearbeitet]
Sir_Henry0923
Stammgast
#23 erstellt: 12. Nov 2010, 23:41
Hi,

MoritzH und WolfgangZ haben richtig geraten, bzw. ihre Lösung vervollständigt. Zugegebenermaßen habe ich jetzt etwas die Übersicht verloren, wer alles Lösungen eingesandt hat. Muss ich mir morgen im Laufe des Tages nochmal in Ruhe ansehen.

Gruß

Henry
Martin2
Inventar
#24 erstellt: 13. Nov 2010, 00:05
Ich begnüge mich damit, den Komponisten richtig "geraten" zu haben.

Gruß Martin
Sir_Henry0923
Stammgast
#25 erstellt: 14. Nov 2010, 16:35
Hi,

hier nun schnell die Auflösung des Rätsels, da alle Beteiligten nun richtig geraten haben.
Es handelte sich um "Greetings to America" op. 56 von Henri Vieuxtemps. Vielen Dank für die freundliche Akzeptanz des Rätsels.

Grüße

Henry


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 14. Nov 2010, 16:37 bearbeitet]
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