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Das leidige Thema CD-Kopierschutz.

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OlliG
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 11. Apr 2003, 09:54
Hallo liebe Forum-Mitglieder.

Ich habe letzte Woche eine interessante Mail-Konversation mit dem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Phonoverbandes geführt. Es ging um das Thema "Rückgang beim CD Umsatz - deswegen CD-Kopierschutz".
Ich hatte beim Verband meiner Verägerung darüber Luft gemacht, dass Audio-CDs einfach zu teuer sind und ich dies als Ursache dafür sehe, dass der Umsatz zurückgeht. Ich betrachte daher die Maßnahme des Kopierschutzes als falsch (zumal ich kopiergeschützte CDs auf meinem 10 Jahre alten SONY nicht abspielen kann ). Wenn ich zudem die CD von heute mit dem Standard-Tonträger von vor 15 Jahren (Schallplatte) vergleiche und feststellen muss, dass sich der Preis dabei verdoppelt hat, obwohl die Produktionstechniken und Transport etc billiger geworden sind, dann ärgert mich das.
Der gute Mann vom Phonoverband wollte das mit der Preisverdoppelung allerdings nicht akzeptieren und sprach von höchstens 5% Preiserhöhung. Er erinnere sich an Plattenpreise von 29 DM(!!!), ja spinne ich denn? Wo hat der denn eingekauft???? Vor 15 Jahren hat ne Scheibe etwa 16 DM gekostet, soviel wie eine CD heute in Euro. Und dann beklagen sie sich darüber, dass soviel kopiert wird.
Ich schlug ihm vor statt eines Kopierschutzes die CDs billiger zu machen (10-12 Euro) und diese besser auszustatten: ausführliches Booklet mit Songtexten, gute physikalische Qualität der CD-Box und des Datenträgers.

Mich würde Eure Meinung zu dem Thema interessieren. Seht ihr das so wie ich, oder denkt ihr, dass auch billigere CDs Raubkopierer nicht von ihrem Tun abhalten würden.

Viele Grüße an euch alle
Olli
puck267
Stammgast
#2 erstellt: 11. Apr 2003, 10:25
Hi Olli,

also ich kann Dir nur voll und ganz zustimmen. Wenn man sich die Preisentwicklung am Markt ansieht ist das eine glatte Unverschämtheit. Nicht nur das es doppelt so teuer geworden ist, gleichzeitig muß man jetzt auch noch mit verchlechterter Qualität durch eingerechnete Fehler und Kopierschutzattacken in Kauf nehmen. Oder die CD´s lassen sich erst gar nicht abspielen...

Ich muß gestehen das ich auch die ein oder andere selbstgebrannte CD in meinem CD Regal stehen habe, muß allerdings dazusagen das es sich ausschließlich um "Eintagsfliegen" meines Musikgeschmacks handelt, sprich um Radio La-La die man eh nur ein paar Wochen hört und dann wohl eher nie wieder anfaßt. CD´s die mir wirklich gut gefallen kaufe ich mir dann sowieso als Original (nach). Bin eben ein kleiner Messie.

Ich denke schon das das Kopieren von CD´s erheblich zurückgehen würde wenn die Preise sich relativieren würden. Wobei ich sogar eine Obergrenze von 15 EUR setzten würde. Aber da hört es dann auch auf...
Zumindest habe ich in meinem Bekanntenkreis diese Diskussion schon öfter geführt und das allgemeine Echo war schon das viele wieder zu Originalen greifen würden wenn´s billiger wird. (Ist vielleicht nicht repräsentativ)

gruß puck


[Beitrag von puck267 am 11. Apr 2003, 10:25 bearbeitet]
Peter
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Apr 2003, 10:29
Hallo OlliG,

zumindest ich würde dann öfters mal ´ne neue CD kaufen.
Die teilweise horrenden Preise zu zahlen, sehe ich überhaupt nicht ein, zumal ich eh das andere (große schwarze)Medium vorziehe. Für die 20 Euronen, die eine CD immer öfters kostet, erwarte ich schon eine audiophile Austattung der CD an sich und auch von der "Verpackung".

Hatte nicht eine große Drogeriemarktkette vor gut 20 Jahren ein hübsches Preis-Dumping betrieben und LPs für 13,90 DM verkauft? Dadurch konnte mir damals als Teenager öfters ein paar Platten leisten und musste nicht immer auf geraubte Cassettenkopien zurückgreifen.

Grüße
Peter

Die privaten Hacker sind denen in der Industrie überlegen - deshalb wird es zu jedem Kopierschutz auf kurz oder lang die passende Antwort geben.
Interpol
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 11. Apr 2003, 10:32
haha, du glaubst deine meinung oder die meinung der kunden interessiert die voegel?

hier mal was zum wach werden:
Phonoverband: "Die Spezifikation der Audio-CD ist relativ egal"

sollen sie doch daran kaputt gehen. ich bin in den totalen kaufstreik getreten. von mir sehen die auf jahre keinen cent mehr.

mfg
Highfidele
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 11. Apr 2003, 10:34
Hi,

auch wenn die Bekannten aus Pucks Dikussionen nicht represäntiv sind - ich glaube auch, dass mehr Leute wieder CD's kaufen würden, wenn sie denn billiger wären.
Bei den derzeitigen Preisen muss man sich ja schon schwer überlegen, ob es einem das Geld wert ist. Und wenn es nicht grad eine Super-CD ist die man ganz dringend haben möchte, wird man sie wohl eher nicht kaufen.
Und wenn ich überlege, dass "normale" CD's kaum noch unter 19.99 und viele gute Klassik-CD's oder sonstige "audiophile" Aufnahmen oft erst ab 30 Euro zu haben sind - nein Danke.
Selbstgebrannte habe ich zwar nur eine einzige, aber verstehen kann ich die Leute, die brennen. So dicke haben wir es wahrscheinlich alle nicht mehr, im Monat zig CD's zu kaufen.

Das Preislimit von 15,00 Euro finde ich absolut angemessen. Die Herstellungskosten für so eine CD sind ja bekanntermaßen äußerst gering.

Gruß
Highfidele
Manu
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Apr 2003, 10:35
Hallo zusammen.
Meiner Meinung nach sind CD's absolut überteuert - zumindest gemessen an dem, was sie bieten. Das Problem mit dem kopieren von CDs ist unter anderem auch, dass CDs im allgemeinen nicht als Wert anerkannt werden. Wenn man die Preise eines CD-Rohlings sieht oder sich eine X-beliebige Zeitschrift kauft, ständig sind da irgendwelche CDs mit drin, die echt verramscht werden. Die meisten CDs, die ich heute kaufe unterscheiden sich nicht von der ersten CDs die ich in den 80ern gekauft habe. Das heißt, dass die Dinger keinerlei Fortschritt erfahren haben. Also gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder die CD-Preise sinken, bei derzeitiger Ausstattung auf ein angemessenes Niveau oder die Preise bleiben gleich und die CDs müssen eine wesentlich höhrere Wertigkeit bekommen. Die Preise müssen schließlich nachvollziehbar sein. Und da viele von uns aufs Geld gucken müssen, wird natürlich an dort gerne gespart. Und nur weil man CDs nicht mehr brennen kann - ein funktionierender Kopierschutz vorausgesetzt - wird keine CD mehr oder weniger verkauft. Vielleicht besinnt man sich dann eher wieder auf die gute alte Cassette, die uns allen schließlich auch viele Jahre echt gute Dienste erwiesen hat. Klar hätte das mit Fortschritt nicht viel zu tun. Ich werde mir auch weiterhin meine CDs kaufen, weil mir es wichtig ist das Original zu haben. - Aber wie lange noch...

Gruß Manuel
puck267
Stammgast
#7 erstellt: 11. Apr 2003, 10:57
Worüber ich mich auch immer wieder totlachen oder auch aufregen kann ist amazon.

Wer von euch öfter mal da ist kennt sicherlich diese Schwachsinnsangebote 2 kaufen für so-und-so viel Euren.

Dabei spart man nicht einen Cent. Die Einzelpreise sind in diesem schlauen "Angebot" schlichtweg auf Heller und Cent addiert.

Ich möchte schon mal gerne wissen ob da tatsächlich jemand jemals drauf reinfällt...

gruß puck
Highfidele
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 11. Apr 2003, 11:12
Stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen.
Aber jeder ist doch wohl so schlau, ein Angebot zu prüfen und mal kurz zusammenzurechnen.
Andererseits, wenn es nicht Leute gäbe, die drauf reinfallen, dann hätten sie diese "Angebote" bestimmt schon nicht mehr. Gibt es ja schon seit längerem. Naja.

Highfidele
puck267
Stammgast
#9 erstellt: 11. Apr 2003, 11:21
ja, und ganz unverschämt werden die Preise dann bei den Kollegen von jpc oder bol.

Die sind dann ja locker nochmal 3-5 Euren teurer.

amazon zieht ja relativ mit Saturn gleich, aber wie besagte andere Anbieter überhaupt noch Geld verdienen frage ich mich schon oft.

Vielleicht ist das Angebot dort noch umfangreicher, wobei ich bei amazon bislang noch nie an die Grenze gestoßen bin. Irgendwie haben die alles, zumindest für mich.

gruß puck
cr
Inventar
#10 erstellt: 11. Apr 2003, 11:40
Wenn es auf legale Weise nicht mehr erlaubt, sich von den CDs, die einem gehören, Sampler zu brennen bzw. Backups fürs Auto/Urlaub, wird es eigentlich uninteressant, sich noch CDs zu kaufen. Analog brennen ist keine (legale) Alternative, weil das viel zu viel Arbeit ist, wenn die Startmarken passen sollen.

PS: Schallplattenpreise: Klassik-Schallplatten (DG, EMI, Decca) haben 1980 einen Richtpreis von 25-30 DM gehabt, 16 DM ist zu tief gegriffen (das waren vielleicht ein paar Dumpinng-Angebote im Pop-Bereich)
Whitehat
Stammgast
#11 erstellt: 11. Apr 2003, 12:00
Hallo,

ich habe bis in die Neunziger nie mehr als 18,-- DM für eine LP (Rock u. Pop) bezahlt. (Ohne Stammkundenrabatt)

Klassische LPs waren wohl teurer.

Dies nur am Rande:

Aber wer nur Scheiss auf den Markt bringt darf sich nicht wundern, wenn trotz der Kopierprobleme der Umsatz im Keller ist.

Vergleicht mal LP Top 10 Listen aus den siebzigern und sogar achzigern.... Gehe davon aus, dass man unsere heutigen Superstars (ich krieg beim Schreiben dieses Wortes das Kotzen) in 5 Jahren nur noch in, was macht eigentlich ?, Berichten zur Kenntnis nehmen wird.

Kurz gesagt: Wer nur und ausschließlich auf Eintagsfliegen setzt, wird auch auf längere Sicht nur so lange existieren.

Diese ganze Kopierschutzdiskussion ist doch ganz einfach: Angebot und Nachfrage....

Die Plattenfirmen machen ein Angebot und wenn keiner kauft ?

Schaun wir mal.

Für mich steht schon lage fest: Analog (neu und gebraucht) sowie nur CDs ohne Kopierschutz....


[Beitrag von Whitehat am 11. Apr 2003, 12:01 bearbeitet]
DrNice
Inventar
#12 erstellt: 11. Apr 2003, 12:21
Ich finde die Preise ebenfalls mehr als unverschämt - ich kaufe seit Jahren nur gebraucht-CDs; ich hab das Glück, dass es in Lüneburg mehrere dieser Läden gibt. So muss ich zwar ein, zwei Monate warten, bis ich mir "Neuerscheinungen" kaufen kann, aber dafür zahle ich auch nur 10 Eus pro CD, bzw. 5 pro Schallplatte.
Was Raubkopien angeht. Nichts ist einfacher, als ne CD mit Kopierschutz laufen zu lassen (so der Player sie denn abspielt) und nen MD-Recorder, bzw. Audio-CD-Brenner an den Line Out zu hängen. das dauert zwar ne Weile, aber dafür ist der Kopierschutz rubbeldikatz umgangen...
cr
Inventar
#13 erstellt: 11. Apr 2003, 12:31
Audio-CD-Brenner an CD-Player stecken funktioniert nicht mehr, weil zusätzlich zu den Kopierschutz-Tools das Copy-Bit auf Verbot gesetzt wird. Dann kopiert der Audio-Brenner nicht ohne weitere Zusatzmaßnahmen, die aber dann verboten sind (bzw. Profi-Brenner, die auch verboten sind). Es gibt somit keinen legalen Weg, mit dem Audio-Brenner digital zu kopieren.
DrNice
Inventar
#14 erstellt: 11. Apr 2003, 12:50
Rein digital vielleicht nicht - mit normalen Cinch-Verbindungen sollte es aber noch klappen - und die Qualitätseinbuße ist trotzdem minimal, wenn nicht sogar vernachlässigbar
cr
Inventar
#15 erstellt: 11. Apr 2003, 12:54
Die Qualitätseinbuße ist gering, aber nicht minimal. Das Problem sind die Startmarken (bei Pop zu spät, bei Klassik und Jazz ein Desaster)
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 11. Apr 2003, 13:01
Hi,
analog kopieren, kein Problem. Startmarken etc - dank Nachbearbeitung mit einem entsprechenden Programm kein Problem, bis auf den Zeitaufwand. Die Qualitätseinbuße kann man bei der kopiergeschützten Musik meistens vernachlässigen, wo keine Qualität ist, geht auch keine verloren.
Übrigens: Hier in Rosenheim kann man CDs und DVDs auch in der Stadtbücherei ausleihen.
cr
Inventar
#17 erstellt: 11. Apr 2003, 13:08
Mit Computer nachbearbeiten ist es kein Problem, wenn man sich auf den Audio-Rekorder beschränkt schon. Aber auch am PC erfordert es zusätzlichen Zeitaufwand, und wer will sich das antun, nur um eine Kopie fürs Auto/Urlaub zu machen (ich habe einen DAT-Rekorder, der keine Startmarken übernimmt, und es war immer urmühsam das hinzukriegen)
DrNice
Inventar
#18 erstellt: 11. Apr 2003, 13:17
Die Audio-Brenner, die ich bisher benutzt habe, verfügten über eine Taste, mit der man während des Brennvorganges Startmarken setzen kann. Das muss man zwar manuell machen, aber man erspart sich die Nachbearbeitung. Und wenn man die Musik sowieso gerne hört, isses eh kein Problem, die CD durchzuhören. Außerdem sollte es einem das Geld wert sein, das man gespart hat!
cr
Inventar
#19 erstellt: 11. Apr 2003, 13:22
Das kann jeder Audio-Brenner (manueller Betrieb)! Und meistens gehts irgendwo schief. Also müßte man CDRW nehmen, und die sind im Audio-Bereich unverschämt teuer (absolute Frechheit).
Nur: Wenn ich mir eine Backup-CD mache, erspare ich mir nichts, weil ich die OriginalCD schon gekauft habe.
Denonfreaker
Inventar
#20 erstellt: 11. Apr 2003, 13:32
Tja ich bin auch der Meinung das die cd's hier einfach zu teuer sind, und dass es deshalber immer ofter passiert das eine cd so wie ich einfach sag zur freunden "getoasted" wird.

Stimmt die hersteller kosten einer cd betragen noch nicht einmal eine teuero!

also schlampige preise von 22 teuero und mehr für ein CD!

solange die preise nicht niedriger werden TOASTE ich gerne durch!
DrNice
Inventar
#21 erstellt: 11. Apr 2003, 14:52
Und meistens gehts irgendwo schief
Je nachdem, wieviel Mühe man sich gibt - mir ist das noch nie passiert

Wenn ich mir eine Backup-CD mache, erspare ich mir nichts, weil ich die OriginalCD schon gekauft habe
Ich glaube, "Sicherheitskopien" im eigentlichen Sinne stehen hier nicht zur Debatte

Also müßte man CDRW nehmen, und die sind im Audio-Bereich unverschämt teuer
...und lassen sich bei Weitem nicht auf jedem CD-Player abspielen
Hifi-Jens
Stammgast
#22 erstellt: 11. Apr 2003, 16:52
Auch ich bin leidenschaftlicher Toaster, zugegeben. Auch ich hole mir immer neueste Crack-Toolz um den Kopierschutz zu umgehen (oder schlichtweg mitzukopieren, das geht manchmal auch).

Thema Schallplattenpreise: Also wenn ich mich recht entsinne waren das immer so um die 18-24 DM. Das letzte Vinyl was ich mir gekauft habe war "Europe - The Final Countdown" (jaja, die tollen Dauerwellentypen).

Thema CD-kaufen: Kürzlich war ich im Promarkt bummeln und dachte mir "Jetzt kaufst du dir mal wieder richtig regulär eine schöne CD". Ich habe mir mindestens 6 Doppel-CDs angehört (Trance, Techno) mit dem Ergebnis dass 70% darauf Schrott ist. Genau so ist es mit allen Samplern wie Bravo Hits, Kuschelrock etc. etc. etc. Die 2. Cd kann man immer total vergessen. Ich stell mir die Vollidioten im Studio vor die krampfhaft irgendwas suchen nur um die CD vollzukriegen.

Preisentwicklung: Rohlinge zum Brennen sind mittlerweile Pfennigartikel (o.k., CENT-Artikel). Die Preisentwicklung der Rohlinge für Stanz-CDs dürfte auch ähnlich sein. Wurde dieser Preisvorteil an den Kunden weitergegeben? Nein. CDs werden immer teurer, es ist immer mehr Schrott drauf, und wenn ein dummer Kopierschutz drauf ist machen einige Player Probleme.

Das erinnert mich an ein Beispiel im Studium:
Ein Wurstbudenbesitzer muss für seine Standgebühren 300 EUR pro Tag kalkulieren. Er plant 150 Würste á 2,- EUR = 300 EUR zur Kostendeckung.
Nach einer Woche stellt er fest, dass er durchscnittlich nur 100 Würste pro Tag absetzt. Also hebt er den Preis für die Würste auf 3,- EUR an ... [allgemeines Schmunzeln im Kurs]

So macht es doch auch die Industrie. Es werden weniger Cds verkauft, also machen wir sie teurer

Auf dem Papier eine logische Konsequenz ...
Makai
Stammgast
#23 erstellt: 12. Apr 2003, 02:36
Also gegen Kopierschutz im Allgemeinen,hab ich ja nix.Gute CDs sollte man sich sowiso als Original holen.
Aber wie isses mit DAT und MD? Wenn man was vom Radio aufgenommen hat,oder seine alten Platten oder Kassetten,dann kann man die nur noch 1 mal digital kopieren.
Die setzen dann ihr eigenes Copybit.Ich geh jedes Jahr meine MDs durch und lösche was nicht mehr gebraucht wird,oder kopiere es auf ne andere MD.Geht irgendwann dann nur noch analog.
Aus diesem Grund habe ich mir ein Kopierschutzdecoder besorgt.Und nur aus diesem Grund.
Aber bei den SONY-MDs kann man auch mit einem Trick den Schutz umgehen.

Erst heute kam ein Bericht im TV über das Thema.Absolut schwachsinnig und wiedersprüchlich.
Da kam: Wenn Ich oder ein Fam-Angehöriger ne CD hat,darf ich die kopieren.Ganz legal zur Eigennutzung.Man darf sie aber nicht für Freunde Kopieren (und verschenken !!-verkaufen is ja klar).
Was is aber wenn die kein Rechner haben? Ansonsten würden sie es ja sowiso machen.Ob Ich die CD brenne oder die Freunde,das Resultat ist doch das selbe.
Weiter:Nicht erlaubt ist,dass man die CDs auf Vorrat brennt.
So 20 Stück oder so.Ja da kommen aber dann meine 20 Fam-Angehörigen,die wollen alle eine.Da darf ich brennen.
Dann:Es ist erlaubt,sich von Shareprogs Musik runterzuladen,und zu brennen.Man darf aber nicht ne aktuelle Charts-CD runterladen,da rechtl. geschützt.
Na was denn nu?Wer soll denn wissen was wo geschützt ist?
Was dann ganz tabu ist,ist den Kopierschutz zu umgehen.
Aber da kommt ja wieder Regel #1,mit dem Fam-Angehörigen,der ne CD hat.
Oder bezieht sich das alles auf eine Kopie vom Original?

Wenn etwas in meinem Text falsch sein sollte,dann korrigiert mich bitte.Ich möchte nicht auch noch zur Desinformation beitragen.

mfg
OlliG
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 14. Apr 2003, 10:23
Freut mich, dass ihr das durchweg so seht wie ich. Zu deiner Bemerkung Interpol: "haha, du glaubst deine meinung oder die meinung der kunden interessiert die voegel?"

Wenn von uns keiner das Maul aufmacht und die mal mit Zahlen und Fakten konfrontiert, denken die wirklich noch, sie machen alles richtig. Denn wie ihr auch alle schon festgestellt habt, ist ein Großteil der Titel in den aktuellen Charts gecoverter Mist, und wird trotzdem gekauft. Also, da ist nichts mit "die Nachfrage regelt den Markt". Die Nachfrage ist immer da, egal was für eine Scheisse angeboten wird. Und genauso wird vom Markt hingenommen, dass sich die Qualität verschlechtert. Gehen die Verkaufszahlen zurück ist angeblich das CD-Brennen schuld.

Ich gebe auch Peter absolut recht wenn er sagt, dass jeder Kopierschutz irgendwann umgangen werden kann. Für mich ist das ein Krieg, den die Plattenindustrie verlieren wird.

Olli
Werner_B.
Inventar
#25 erstellt: 14. Apr 2003, 10:54
@ cr:

"... weitere Zusatzmaßnahmen, die aber dann verboten sind (bzw. Profi-Brenner, die auch verboten sind)."

Wie soll das wohl praktisch überprüft werden? Wie sollen Profis denn noch CDs erstellen? Wenn sie mit dem Stand-Alone-Recorder nicht arbeiten, dann mit dem PC. Und dort gilt im Prinzip dasselbe: sie müssen die Kontrolle über den Kopierschutz haben.

Wer will nun kontrollieren, dass sich ein beliebiger Privatmann/-frau nicht ein Profigerät/-software anschafft? Handelsregisterauszug vorlegen? Wohl kaum, GbRs, Ich-AGs und Freiberufler dürften wohl nicht im Handelsregister geführt werden ...

Scheint mir alles reichlich unreif zu sein. Ein Gesetz, dessen Einhaltung nicht kontrolliert werden kann, ist jedenfalls überflüssig.

Scheint mir ein Thema zum Aussitzen zu sein. Und nicht Red-Book-konforme CDs immer zurückgeben!

Gruss, Werner B.
Hörzone
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 14. Apr 2003, 11:30
Ein paar Links zum Thema:

http://www.brandeins.de/magazin/archiv/2002/ausgabe_08/was_wirtschaft_treibt/artikel3.html
http://www.brandeins.de/magazin/archiv/2002/ausgabe_09/was_wirtschaft_treibt/artikel3.html

Ich hab in meinem Bestand bestenfalls ein Dutzend gebrannter CD´s, wenn mir Musik gefällt kaufe ich sie auch. Andererseits kann ich die Käufer verstehen wenn Sie für Schrott kein Geld ausgeben wollen.
Gruß
Reinhard
fLOh
Stammgast
#27 erstellt: 16. Apr 2003, 15:30
Ich sehe, die meisten hier sind derselben Meinung wie meiner einer.

Hinzufügen muss ich aber noch, dass es jetzt schon so ist, dass man schief angesehen wird, wenn man sich wirklich mal eine CD kauft. (Ich kauf mir zwar eh keine, aber trotzdem...)

Eine CD für 35 oder gar 40 Mark können sich die Leutz selber behalten. Sollen sie sich damit was basteln oder so.
Aktuelle Pop-Musik ist sowieso schlicht und ergreifend schlecht (und das schon lange). Hie und da ist mal ein ganz guter Song dabei, den kann man sich aber dann ja auch von Freunden oder sonstwie kopieren. Wurde ja früher auch so gemacht, nur waren die Kopien eben nicht digital.

Kopierschutz ist für mich wieder einmal ganz typisch:
Es werden nur die Symptome bekämpft, an die Ursachenforschung traut sich keiner heran.

Ich kauf mir auf jeden Fall keine CD mehr (geschweige denn MC...) auf die nächsten Jahre.
Die letzten CDs, die ich mir gekauft habe, waren sämtliche von Michael Jackson (die special editions und 2001 natürlich invincible). Ich hab sie mir gekauft, weil ich die Musik von Michael einfach mag und die special editions wirklich gelungen sind (klanglich)! Sogar Off The Wall von 1979 hört sich 1A an!
Außerdem ist er ein Künstler, bei dem man merkt, dass er sich ständig weiterentwickelt hat. Keine Platte hört sich wie die andere an.
Zugegebenermaßen war Invincible nicht der große Wurf. Ich bin auch etwas enttäuscht gewesen. Der CD fehlt irgendwie Charakter und Seele. Ansonsten ist sie aber sehr gut produziert und hebt sich zudem auch noch von der Maße ab, dass muss ich ihm zugestehen.
Naja, wenn ein neues Jacko-Album rauskommt, muss ich mir wohl doch wieder eine CD kaufen
Aber dann bleibts nur bei dieser einen.

Fazit:
Illegales kopieren kann nie ganz verhindert werden (sollte es auch gar nicht), trotzdem könnte es leicht eingedämmt werden, wenn Alben in guter Qualität (Produktions- und Fertigungsqualität) für einen angemessen Preis (ca. 10 bis max. 15 Euro) angeboten werden würden. Dafür könnten sie auch meinetwegen viele Eintagsfliegenproduktionen fallen lassen und sich auf wahre Künstler (ergo Kunst) konzentrieren.

CU
fLOh


[Beitrag von fLOh am 16. Apr 2003, 15:34 bearbeitet]
hifi-privat
Inventar
#28 erstellt: 16. Apr 2003, 15:47
Hi Floh,

na da hast Du aber genau CD's gekauft, von einem der für die Preise verantwortlich ist

Streng genommen müssten Jakko CDs wohl mehrere 100 EUR kosten. Die ihm zugestandenen Tantiemen übersteigen bei weitem das, was seine CDs erlösen, zumal wenn sie sich wie die letzten auch noch nicht besonders gut verkaufen.
Aber statt dessen werden natürlich die Preise auf alle umgelegt.

(nix gegen die Jakko - aber ungerecht ist das schon)
wn
Inventar
#29 erstellt: 16. Apr 2003, 15:51
Hi flOh,

>>...Hinzufügen muss ich aber noch, dass es jetzt schon so ist, dass man schief angesehen wird, wenn man sich wirklich mal eine CD kauft. (Ich kauf mir zwar eh keine, aber trotzdem...)
Verstehe ich nicht. Wer guckt Dich schief an?

Hie und da ist mal ein ganz guter Song dabei, den kann man sich aber dann ja auch von Freunden oder sonstwie kopieren.
Man könnte sich natürlich auch die preiswerte Single kaufen.

Kopierschutz ist für mich wieder einmal ganz typisch:s werden nur die Symptome bekämpft, an die Ursachenforschung traut sich keiner heran.
Die Ursache ist doch auch längst bekannt, es sind die Zeitgenossen die sich die Titel 'mal eben von Freunden oder sonstwie kopieren'.

>>...trotzdem könnte es leicht eingedämmt werden, wenn Alben in guter Qualität (Produktions und Fertigungsqualität) für einen angemessen Preis (ca. 10 bis max. 15 Euro) angeboten werden würden.<<
Hier hast Du zweiffellos recht.

>>Dafür könnten sie auch meinetwegen viele Eintagsfliegenproduktionen fallen lassen und sich auf wahre Künstler (ergo Kunst) konzentrieren.
Bedauerlicherweise stehen die Fans aber nun mal auf diese Eintagsfliegen mit Verfalldatum, siehe 'Superstar'.

- Gruss, Wilfried


[Beitrag von wn am 16. Apr 2003, 15:53 bearbeitet]
fLOh
Stammgast
#30 erstellt: 16. Apr 2003, 16:08
Mein älterer Bruder hat mich letztens gefragt, warum ich mir denn die Jackson-CDs gekauft habe!?
(Er ist Student, und ich vermute mal, dass das die größte Gruppe ist, die ALLES kopiert - ob nun DivX-Moviez; MP3z oder sonstwas)

Tja, dass Michael soviel am gesamten CD-Verkauf verdient, ist nicht mein Problem und schon gar nicht seines. Daran sind einzig und alleine die Bosse von Sony schuld, die diese horrenden Verträge ausgehandelt haben. (Jackson ist/war natürlich nicht dumm und hat sicherlich seine Finger auch in was weiß ich noch wie vielen Geschäften mit drinnen)

Preiswerte Single? Schon lange keine mehr gekauft, oder? 12 - 14 DM für eine Maxi-CD? Das würde mir ja gerade noch einfallen - im Verhältnis wär ja das Album noch billig...

Die Erklärung, die ich mir - unter anderem - für den guten Verkauf von Musik ala Superstars zusammengebastelt habe, würde zu weit führen, beruht aber im Großen und Ganzen kurzerhand darauf, dass das Bildungsniveau in Deutschland stetig sinkt (beispielsweise einmal RTL2, RTL oder NeunLive einschalten). Vielleicht kommt mir das auch nur so vor, aber wer sich einmal die Fragen bei NeunLive oder die Nachrichten auf RTL2 reinzieht, kann nur erahnen, wie hirnlos unsere Zeitgenossen sein müssen. (Hier kommt immer ein pessimistischer Atemzug ;))

CU
fLOh
burki
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 16. Apr 2003, 16:30
Hi,


Bedauerlicherweise stehen die Fans aber nun mal auf diese Eintagsfliegen mit Verfalldatum, siehe 'Superstar'.


ja, das ist ja das Erscheckende.
Selbst bei der jpc-Bestenliste steht "Deutschland sucht den Superstar" an Nr. 1 im Rock/Pop-Bereich.
Ebenfalls erschreckend ist (komme darauf, weil ich gestern in dem Katalog geblaettert habe) die Sache mit den "Double Orginal"-Aktionen --> 2 mehr oder minder alte CDs, bei denen nur der Kopierschutz hinzugefuegt wurde.
Zwar bin ich kein grosser Jazz-Fan, doch befuerchte ich, dass auch bald diese mehr oder minder kopierschutzfreie Zone bald beseitigt sein wird (ebenso im Klassikbereich).

Was uebrigens Eintagsfliegen sind, ist IMHO nicht grundsaetzlich abzuschaetzen, doch sollte man beachten, dass sich in den letzten 30-40 Jahren die Medienlandschaft vollstaendig veraendert hat.
Frueher haben wir im Radio wirklich noch Plattenbesprechungen o.ae. (ok, im Klassikbereich gibt's das noch teilweise) gehabt, waehrend heute jeder "NewComer" ersteinmal sein Video drehen muss, zur oeffentlichen "Talentshow" gehen muss, sich sofort ein entsprechendes Image verpassen lassen muss, ...
Es geht inzwischen (wenn man den Gesamtapparat sieht) wirklich um wesentlich mehr Kohle als frueher und die IMHO tatsaechlich interessanten Kuenstler haben ohne viel Glueck kaum Chancen wirklich an eine breitere Oeffentlichkeit zu kommen (klar, es gibt natuerlich das Konzert, doch meine ich hier eine halbwegs gewahrte Chancengleichheit).

Aber wir leben halt im Zeitalter der Gigantomie (nein, frueher war natuerlich nicht alles besser) und irgendwann geht der Kunde halt nicht mehr der aufgebauschten Werbung (im Profifussball sehe ich das genauso) auf den Leim.

Trotzdem kaufe ich weiterhin Medientraeger, aber nur wenn fuer mich die Konditionen (Preis, Klangqualitaet, ...) stimmen, da mir Musik (ja die gibt es schon noch) eben sehr wichtig ist ...

Gruss
Burkhardt
wn
Inventar
#32 erstellt: 16. Apr 2003, 17:57
Hi fLOh,
>>Mein älterer Bruder hat mich letztens gefragt, warum ich mir denn die Jackson CDs gekauft habe!?(Er ist Student, und ich vermute mal, dass das die größte Gruppe ist, die ALLES kopiert ob nun DivX Moviez; MP3z oder sonstwas)<<
ich hoffe, er studiert nicht Jura.
Die Erklärung, die ich mir unter anderem für den guten Verkauf von Musik ala Superstars zusammengebastelt habe, würde zu weit führen, beruht aber im Großen und Ganzen kurzerhand darauf, dass das Bildungsniveau in Deutschland stetig sinkt (beispielsweise einmal RTL2, RTL oder NeunLive einschalten).
Das ist, neben vielen anderen, zweiffellos einer der Gründe. Die 'Privaten' bedienen halt inhaltlich und qualitativ einfach ihre Zielgruppe.

>>Vielleiht kommt mir das auch nur so vor, aber wer sich einmal die Fragen bei NeunLive oder die Nachrichten auf RTL2 reinzieht, kann nur erahnen, wie hirnlos unsere Zeitgenossen sein müssen.
Nein, dass kommt Dir nicht nur so vor, obwohl man hier sicherlich etwas differenzieren muss. Auch sind ja die 'Privaten' nicht alle gleich schlecht.

-Gruss, Wilfried
fLOh
Stammgast
#33 erstellt: 16. Apr 2003, 18:25
Mein Bruder studiert BWL - auch ned schlecht



Ich habe nur bedenken, dass diese Zielgruppe künstlich geschaffen wird.
Ich habe ein lebendiges Beispiel im Haus (meinen kleinen Bruder). Zu doof für alles, nichtmal einen Quali und - wie so viele andere - auf dem "ich-weiß-und-kann-alles-besser-weil-ich-trendy-und-cool-bin"-Trip.
Heutzutage werden die Kinder von frühster Kindheit an schon zu kritiklosen Konsumenten und nicht zu denken Menschen deformiert/degradiert/erzogen. (Besonders erschreckend ist in dieser Hinsicht das tägliche Fernsehprogramm, dass Kinder und Jugendliche konsumieren; tinki-winki, dipsy, lala, po)

Erwähnenswert finde ich hier noch zu sagen, dass ich auch erst 17 bin und somit eigentlich im "Daniel-Fieber" sein müsste, interessiert mich aber einen feuchten Dreck.
Ich hab zwar nichts gegen den, finde er ist wenigstens ein wenig "anders" als die übrigen Kandidaten. Hat wenigstens einen Charakter (oder ist das nur Image?).
Ich habe mich aber vollkommen anders entwickelt, als viele Bekannte, die ich habe und gehabt habe. Das lag zum einen an meiner Liebe zur Literatur (muss ja nicht immer gleich hochwissenschaftlich oder psychologisch sein, obwohl ich das auch mag), zu "guter Musik" (Michael Jackson; Beatles; Rolling Stones; Mozart; Beethoven; Bach; Janis Joplin; etc.) und - vielleicht - auch meine Begeisterung für Star Trek, mit dem ich schon sehr früh in Kontakt kam. Diese Serie(n) ist(sind) viel zu sehr unterschätzt. Wenn man sich "eingearbeitet" hat, erkennt man, dass es sich hierbei um recht anspruchsvolle Unterhaltung handelt. Die Serien zeigen eine positive zukünftige Entwicklung, vermitteln moralische Werte und konfrontieren mit teils mythologischen oder psychologischen Entscheidungen (ist das Leben eines Einzelnen wichtiger als das Wohl von vielen?).
Mein kleiner Bruder sah im gleichen Alter Sailor Moon, Dragonball und Pokémon.
Ich habe meinem älteren Bruder viel zu verdanken, da ich durch ihn erst den Zugang zu vielen förderlichen Dingen fand bzw. erst gesucht habe (man will ja seinem Vorbild nacheifern...).
Es ist schlimm, wie sich mein Bruder - stellvertretend für die derzeitige Jugend - manipulieren und ausnehmen lässt!



Ja, es sind nicht alle Privaten schlecht.
Ich sehe z. B. Sat.1 (Harald Schmidt Show ;)), ProSieben (Galileo; Simpsons) und Kabel1 (Star Trek Next Generation) gerne.
RTL und Konsorten sind nicht so mein Fall.

CU
fLOh


P.S.: Bin ja mal gespannt, was jetzt für Antworten kommen - ich muss mir jetzt nano anschauen.


[Beitrag von fLOh am 16. Apr 2003, 18:30 bearbeitet]
fLOh
Stammgast
#34 erstellt: 16. Apr 2003, 22:33
Hi!

Also das hier ist ja schon geil, oder?
Hab ich auf der BMG-Homepage gefunden (www.bmg.de):

"Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 182 Millionen CD-Rohlinge mit Musik bespielt. Die Zahl der Musikkopien ist damit dreimal so hoch wie noch in 1999 und übertrifft erstmals die Zahl verkaufter Original-Musik-Tonträger (173 Millionen)."

Haben die bei jedem CD-Rohling-Käufer nachgefragt, ob er sich damit die neue DSDS-CD kopiert hat, oder wie kommen die bitte auf diese Behauptung?
DAS ist richtig dreist!
<Historischer_Augenblick_Entscheidung>
ICH KAUFE SOLANGE KEINE CD'S MEHR, SOLANGE SELBIGE ZU TEUER SIND, SCHLECHTE QUALITÄT (FERTIGUNGSTECHNISCH SOWIE KÜNSTLERISCH) BIETEN UND DIE PLATTENLABELS MICH ZUDEM ALS POTENTIELLEN SCHWERVERBRECHER HINSTELLEN, SOLLTE ICH NICHT JÄHRLICH MINDESTENS 100 CD'S ERWERBEN!!!
</Historischer_Augenblick_Entscheidung>

CU
fLOh
Interpol
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 24. Apr 2003, 07:51
hier noch neue infos:

Spielt die neue Grönemeyer nicht in der HiFi-Anlage? Schweigt Robbie Williams im Laptop und singt im DVD-Spieler? Will sich Celine Dion partout nicht auf den iPod übertragen lassen? Kein Wunder, denn das Gros der deutschen Album-Charts entspricht nicht dem CD-Digital-Audio-Standard.
Das "c't-CD-Register" kann Ihnen vor dem Kauf behilflich sein: Durchforsten Sie es mit Hilfe der Suchfunktion und prüfen Sie, welche Erfahrungen andere Kunden mit Ihrer Wunsch-CD gemacht haben. Im zugehörigen Forum können Sie sich mit anderen Nutzern austauschen.

hier geht es los:

Un-CDs, nein danke!


************************************************************


„Die Spezifikation der Audio-CD ist mir egal“
Dr. Hartmut Spiesecke, Pressesprecher der deutschen Phonoverbände, stand c't zum Thema Abspielsperren Rede und Antwort.


hier das interview mit dem seppel:

IFDI-Pressesprecher Spiesecke: Es geht nicht darum, einen zwanzig Jahre alten Standard einzuhalten.

nach dem interview war mir eines klar: ich kaufe keine einzige CD mehr, bis jemand diese heinis unschaedlich gemacht hat und der kunde wieder beachtet wird. kann von mir aus jahre dauern. mit meinem geld werde ich diese brut nicht mehr naehren.


[Beitrag von Interpol am 24. Apr 2003, 07:58 bearbeitet]
cr
Inventar
#36 erstellt: 24. Apr 2003, 09:37
Ich halte aber, so interessant die Datenbank ist, es für kontraproduktiv, dass angegeben wird, auf welchem Brenner die geschützte CD jeweils lesbar ist, da das nur provoziert, dass die Musikindustrie Druck auf die Hersteller ausübt, die Geräte zu modifizieren, dass sie das nicht mehr können.
Interpol
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 24. Apr 2003, 09:43

Ich halte aber, so interessant die Datenbank ist, es für kontraproduktiv, dass angegeben wird, auf welchem Brenner die geschützte CD jeweils lesbar ist, da das nur provoziert, dass die Musikindustrie Druck auf die Hersteller ausübt, die Geräte zu modifizieren, dass sie das nicht mehr können.


ich glaube die MI weiss durchaus selber, bei welchen brennern der kopierschutz unwirksam ist.

ist doch alles kein geheimnis. die pc zeitschriften testen das bei jedem brennertest automatisch mit.

mfg
Markus
Inventar
#38 erstellt: 24. Apr 2003, 09:52
Interessanterweise spielt der Kopierschutz in den Bereichen Klassik und Jazz so gut wie keine Rolle (mir ist keine geschützte CD bekannt).

Wenn mir eine CD gefällt, dann kaufe ich sie mir und kann sie ja, wenns denn unbedint sein muss, auch kopieren (irgendein Weg findet sich immer ), was für mich allerdings keinerlei Rolle spielt (um der Hausdurchsuchung vorzubeugen).

Als Gegenleistung verlange ich aber auch von der Musikindustrie, dass mein guter Willen nicht durch CDs "belohnt" wird, die beim Abspielen in CD-Playern nicht einwandfrei laufen oder die die Fehlerkorrektur des Players zusätzlich beanspruchen. Sollte dem so sein, würde ich vermutlich eine solche CD auch nicht kaufen.

Gruß,

Markus.
cr
Inventar
#39 erstellt: 24. Apr 2003, 09:57
Der Kopierschutz kommt schon noch auch bei Klassik. EMI hat schon angekündigt, alle CDs damit auszustatten.
Makai
Stammgast
#40 erstellt: 25. Apr 2003, 02:33
>Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass immer mehr Hersteller aus irgendwelchen Gründen, beispielsweise weil sie drei Euro sparen können, dazu übergehen, CD-ROM-Laufwerke statt richtiger CD-Laufwerke einzusetzen.
<
So stands in dem Interview.
Also mir ist kein CD-Player bekannt,der ein ROM-LW hat.Ausser vieleicht Einweg-CDP oder die CD/MP3-all in one-Dinger.
mfg
cr
Inventar
#41 erstellt: 25. Apr 2003, 10:08
Und wenn schon, auch die Verwendung von CDROM-Laufwerken in CDPs ist keine Entschuldigung für die Musikindustrie. Auch diese CDROM-Laufwerke spielen RedBook-CDs ab und sind somit normkonform.
Jetzt herzugehen und zu sagen, die Gerätehersteller sind schuld, dass die CDPs wegen Verwendung billiger CDROM-Laufwerken die neuen Junk-CDs nicht abspielen, ist ein bodenlose Frechheit.
Makai
Stammgast
#42 erstellt: 25. Apr 2003, 12:46
Jap, und ausserdem sind die doch allgemein sowiso die gleichen.Mal abgesehen von der Konstruktion,siehe die alten Marantz CDP,die die Philips CDM-LWs aus Gusseisen drin haben.ansonsten ist das doch dann Softwareabhängig im Gerät,welche CD läuft und welche nicht.
Irgendwie kommt mir der Typ im Interview auch etwas hochnäsig vor...
mfg.
deadohiosky
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 26. Apr 2003, 21:04
Ich weiss nicht, ob das schon geschrieben wurde... aber um mal von der technischen Seite wegzukommen:

Solange die den Konsumenten vorgesetzte Musik immer formatierter und austauschbarer wird (siehe "No Angels", "Zladko" "Deutschland sucht den Superstar" und wie sie alle heissen) muss sich die Phono-Industrie nicht wundern, dass insbesondere die Kids nicht bereit sind für den "Bravo-Hits 4983"-Sampler noch 20 Euronen auszugeben. Es fehlt hier wohl die (emotionale) Bindung zwischen Hörer und Künstler. Sprich: für viele Menschen scheint Musik nur noch belangloses Hintergrundgedudel zu sein, man hört wohl einfach nicht mehr zu.
Kein Wunder, die Charts bieten ja nun auch wirklich kaum Künstler mit denen man sich identifizieren könnte und wollte. (Ich jedenfalls nicht).

Grüße

T.
Makai
Stammgast
#44 erstellt: 28. Apr 2003, 13:54
> Kids nicht bereit sind für den "Bravo-Hits 4983"-Sampler noch 20 Euronen auszugeben. Es fehlt hier wohl die (emotionale) Bindung zwischen Hörer und Künstler.<

Die Kids wissen gar nicht,dass sie von den Charts und der Phono-Industrie vereiert werden.
Ein Freund,der in einem grossen Medienhaus CDs DVDs undwasnochalles beraten und verkauft hat,hat als Insider auch mitbekommen,dass die ersten 12 Plätze der Charts von der Industrie gemacht wird.Erst Titel ab dem 12ten Platz kaufen und hören die Leute richtig.Er hat ja auch die Verkaufszahlen verfolgt.
Und emotionale Bindung bei Teens gibts nur in Form von "Ich träume von Robbie,will alles von ihm und wenn er aufhört,mach ich Selbstmord".
Die richtige emotionale Bindung zur Musik kommt erst später,wenn man reifer ist, auch den Text versteht und je nach Musik auch mal träumen kann.
caruso
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 25. Feb 2004, 20:24
Klar sehe ich auch so.

Ich für meinen Teil habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich eine CD, für die ich Geld ausgegeben habe, und die nicht auf meiner Anlage läuft, wieder zurückgebe und dann "anderweitig organisiere".

Ausserdem denke ich (mal grundsätzlich), dass die Phonoindustrie im Moment nicht begreift, dass es sich beim Download via Tauschbörsen um eine neue Art Vertriebskanal handelt, den sie eigentlich ausnützen statt blockieren sollten.

Ähnlich wie z.B. in den 20-er Jahren die Kutschenhersteller massiv gegen Autos gewehrt haben, via Gerichtsprozessen, Verboten, Lobbyismus etc. und es hat ihnen doch nichts genutzt - diejenigen, die sich nicht auf Autos, Karosserien o.ä. verlegt haben sind einfach untergegangen. Überall, wo grosse strukturelle Veränderungen im Gange sind, gibt es Beharrungskräfte, die am "alten Weg" festhalten wollen (und teilweise müssen, etwa zur Sicherung von Arbeitsplätzen, Gewinnen, etc.)

Vertreibt man Musik via Internet, ist es natürlich schwierig, Leute davon zu überzeugen, dass sie wegen z.B. 2 oder 3 guter Songs gleich die restlichen 15 mitkaufen sollen (so wie das seit Bestehen der LP, und jetzt der CD der Fall ist). Das war bisher notwendig, da sich Marketing, Vertrieb, Produktion etc. nur für wenige Songs und Singles/Maxis nicht rentiert hätten. Statt einer LP z.B. 15 Singles herzustellen wäre kostenseitig nicht tragbar. Somit stellt die CD/LP eine "Notlösung" dar, die aus den bisherigen Restriktionen der 'physischen' Verteilbarkeit einzelner Songs geboren wurde.

Seit aber einzelne Lieder ohne nennenswerte Distributions- und Produktionskosten an jeden Hörer verteilbar sind, gilt dieses Paradigma nicht mehr. Die Musikindustrie wird ihre Verteilerketten/Vertriebsstrukturen an der Verteilung/Distribution einzelner Songs ausrichten müssen, und die Künstler werden erheblich direkteren Feedback zu einzelnen Song erhalten als bisher, was dann dazu führen wird, dass sicherlich einige Songs nicht mehr entstehen oder vertrieben werden, die bisher noch "mit draufgekloppt" wurden. Der Feedback-Mechanismus funktionierte bisher via Single oder Maxi-Auskoppelungen, die ja auch die jeweils erfolgreichsten Songs einer LP/CD darstellen, und war relativ komplex - Charts, Radiolisten, etc.... Jetzt ist direkter Feedback möglich, Anzahl der Downloads = Erfolgskriterium !

Hier wird sich einiges ändern (müssen), und aufzuhalten ist es nicht. Die ersten Onlinedienste, wo man sich einzelne Songs legal runterladen kann, haben ja grossen Erfolg, auch die Läden, in denen man sich (legal) eine CD aus verschiedenen Songs brennen lassen kann.

Statt an herkömmlichen CD's festzuhalten, und den neuen Vertriebs-und Verteilkanal (Tauschbörsen, Internet etc.) mit Pseudoprozessen und legalen Kinkerlitzchen zu blockieren, sollten sich die Musikfirmen lieber überlegen, wie sie ihre internen Strukturen an die sich verändernde Wertschöpfungskette: Produktion (Künstler, Aufnahme) bis hin zum Vertrieb (Download auf Festplatte, MP3 Player, etc.) anpassen.

my 2 cents
Riker
Inventar
#46 erstellt: 27. Feb 2004, 11:08
Naja,
aber früher, früher als die Zeiten noch gut waren da machten die Künstler auch noch Alben, die man wegen dem Gesamtkunstwerk kaufen wollte. Und die waren definitiv ein Gesamtkunstwerk, ich könnte mir z.B. nicht vorstellen, mir The Great Gig In The Sky auf MP3 zu ziehen (oder sogar kaufen), da dies nicht einfach separat gehört werden sollte und zu einer Einheit (=DSOTM) gehört.
Es gibt aber nach wie vor Künstler/Bands die Alben machen, die es wert sind gekauft zu werden, die nicht nur auf 1-2 Singles fixiert sind, aber die sind meistens auch nicht in den Top 10 vertreten.
Ich ganz persönlich mag kommerzielle Samplers nicht so sehr, persönlich zusammengestellte schon eher, aber dem ganzen fehlt der Geist schon ein bisschen (also klar; ein Britney Spears Album wird wohl kaum so viel Geist haben )

Riker
caruso
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 27. Feb 2004, 12:23
@Riker,

klar gibt's Gesamtkunstwerke, völlig d'accord, viele Künstler machen das auch. Aber der Vertriebsweg verhindert das ja nicht - man kann ja auch diese Gesamtkunstwerke via Netz ziehen (kostet dann halt mehr...)

Und ich weiss nicht, wieviele Künstler "Gesamtkunstwerke" nur deshalb gemacht haben, weil eben eine LP oder CD aus mindestens 12 oder 15 Songs, bzw. mindestens 1 Stunde Musikgenuss bestehen musste.... Manchmal ist das schon viel, wenn einem nix einfällt. Da ist dann ein Chartkracher dabei, der Rest ist scheisse. Ist doch so, wenn wir ehrlich sind, oder - bis auf wenige Künstler, mit abnehmender Tendenz (Britney Spitney ist da nur ein armes Beispiel).

Und es werden immer bessere Standards entwickelt; MP3 klingt schon relativ gut, warte mal auf MP4, Divx etc. - was da in den nächsten Jahren kommt, plus die Netzübertragungsgeschwindigkeiten...


[Beitrag von caruso am 27. Feb 2004, 12:24 bearbeitet]
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 27. Feb 2004, 15:09
Es ist ein sehr vielschichtiges Thema und vile unsympatische Leute und Faktoren spielen da mit.
A) die Raubkopierer, die in meine Augen keine Räuber sondern bestenfalls Diebe sind (hier beziwehe ich mich auf "illegale " Kopien) Ihnen verdanke ich, daß ich etliche Klassikneuerscheinungen (ich höre ausschließlich Klassik) nicht mehr werde kaufen könne, weil der Kopieschutz bei hochwertig klingenden Playern leider (selten aber doch)
Knacker und Nebengeräusche verursacht.

B)Die Schallplattenmanager, die ich persönlich für sagenhaft dumm halte, weil sie keine Zusammenhänge
erkennen können. Mit Ihren Maßnahmen vermögen sie zwar
(vielleicht, eigentlich glaub ichs nicht) die Anzahl der
Kopien zu senken. Gekauft wird deshalb auch nicht mehr !!!

C) Die von den Konzernen künstlich geschaffene Massenarbeitslosigkeit (und Randbereiche)

Was hat man sich eigentlich vorgestellt ?
Man spart überall Personal, vernichtet Klein und Mittelbetriebe, zahlt Schandlöhne, erpresst kostenlose Überstunden etc..- und erwartet dann daß der Konsum steigt?
Traumtänzer !!
Selbst jene Leute, die noch auf der "relativ" sicheren Seite sitzen, haben (zumindesten die Intelligeneten)angefangen, sich über ihre Zukunft Gedanken zu machen
und den Konsum gebremst.
Als die Konjunktur boomte, und die Leute gut verdienten war der Preis von CDs (in Österreich seit ca 1983: umgerechnet 22-24 Euro !!) kein Thema.

Möglicherweise kopieren etliche, weil sie sich CDs nicht mehr leisten können.Wenn sie nicht kopieren könnten, würden sie jedoch auch nicht kaufen (können)

Hier ein Zitat, die amerikanische Plattenszene der Dreißiger Jahre des zwnzigsten Jahrhunderts betreffend:
(zitiert) aus: Arrigo Polillo "Jazz- Die neue Enzyklopädie"


"Von der 1927 verkauften Rekordzahl von 105 Millionen Platten (darunter viele Jazzaufnahmen) sank man tief, bis 1932 der Tiefstand erreicht wurde, als im Ganzen nur 6 Millionen abgesetzt werden konnten"


Die Message ist wohl eindeutig.
Was schließt der historisch gebildete Schallplattenmanager daraus? Daß es offensichtelich schon länger CD Brenner gegeben hat als allgemein bekannt ist

Prognose:
Egal wie man dazusteht, die Konzerne habe schlechte Karten.
Erstens wird Raubkopieren selbst in Kreisen, die es eigentlich bekämpfen sollten eher als "Kavaliersdelikt" gewertet (ich seh das nicht so, aber man kann seine Augen nicht vor der Realität verschließen)
Kunden die, (wie ich) ausschließlich Originale kauften
werden verärgert und verweigern UN-CDs, was bedeutet, daß beispielsweise EMMI keine Neuerscheinungen mehr an mich verkaufen kann. Man wird sehen, wer das länger durchhält...

Grüße aus Wien
Alfred
caruso
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 27. Feb 2004, 17:14
total einverstanden, bis auf die Passage...


Man spart überall Personal, vernichtet Klein und Mittelbetriebe, zahlt Schandlöhne, erpresst kostenlose Überstunden etc..- und erwartet dann daß der Konsum steigt?
Traumtänzer !!


Das impliziert, es handle sich um koordinierte Handlungen; dem ist nicht so, es handelt sich um eine unzählige Menge von Einzelentscheidungen, die für sich betrachtet nicht traumtänzerisch, sondern im Gegenteil realitätsnah sind, aber in der Menge dann negative Effekte haben.

Je mehr heute raubkopiert wird, desto schneller wird's morgen legal.

Viele Grüsse,
caruso
Riker
Inventar
#50 erstellt: 27. Feb 2004, 21:12
Ich denke,
das Problem ist nicht so sehr bei den Kopierern zu suchen, denn wie gesagt, viele Leute brennen sich Sachen, die sie sich sonst überhaupt nicht kaufen würden - d.h. mit dem perfekten Kopierschutz werden dann diese "Raubkopierer" (eigentlich ein blödes Wort, denn Raub ist definiert als Diebstahl mit Gewaltanwendung, wo ist denn hier die Gewalt?) nicht plötzlich mehr Alben kaufen.
Und dann gibt es eben immer noch solche Leute wie mich, die eine kopierte CD in der Sammlung nie so schätzen können wie eine "echte" - aber natürlich schneidet sich die Plattenfirma dann ins eigene Fleisch wenn sie mir qualitativ schlechte Originale geben, denn ich höre zuhause nicht auf einem Ghettoblaster, habe also wenig Freude daran, wenn die Aufnahme so dünn klingt weil der Dynamikumfang mager ist.
Ich denke, das Problem ist _vor allem_ bei den Plattenfirmen zu suchen, die in der letzten Zeit wirklich mit verfehlten Strategien viele Kunden verloren haben, bzw. es versäumt haben, mit innovativen Konzepten neue Kunden zu gewinnen. Klar ist es für sie einfacher, nach Schema F zu werkeln und dabei immer versuchen, die Gewinnmarge zu erhöhen (möglichst keine etablierten Künstler, da die nur zu viel kosten - Eintagsfliegen rentieren besser; schlechtere Qualität also bei Musik und Aufnahme).
Ausserdem fing die Abzocke ja schon mit den CDs an - der Herstellungspreis einer CD ist bei einem Bruchteil einer LP - aber die Preise haben sich im Gegenteil erhöht! Dazu kommt, dass die meisten Leute ihre Platten entsorgt haben und sich die CDs neu gekauft haben - da kassierte die Industrie gleich doppelt und dreifach.
Und jetzt sollten wir mit ihnen Mitleid haben? Mit diesem verfetteten und inzestuösen Establishment? Mir tun die Künstler leid und schlussendlich die Konsumenten, da sie von dieser Hintergrundfüllmusik konstant zugemüllt werden, die sie dann auch noch kaufen sollten.
Gefragt sind Innovationen und Qualität, nicht bessere Kopierschutzmechanismen.
Wirklich, da macht es wirklich Spass Vinyl aus Zeiten zu kaufen, als die Konzepte noch bei den meisten Firmen stimmten und es noch keine Küblböcks gab.
Ich sehe aber wirklich nicht ein, wieso dass ich Mitleid mit der Industrie haben sollte, denn meine Musik wird nicht aussterben, wenn die Industrie ausstirbt!

Riker
Riker
Inventar
#51 erstellt: 27. Feb 2004, 21:18
P.S: Alfred_Schmidt:
Hier ein Zitat, die amerikanische Plattenszene der Dreißiger Jahre des zwnzigsten Jahrhunderts betreffend:
(zitiert) aus: Arrigo Polillo "Jazz- Die neue Enzyklopädie"


"Von der 1927 verkauften Rekordzahl von 105 Millionen Platten (darunter viele Jazzaufnahmen) sank man tief, bis 1932 der Tiefstand erreicht wurde, als im Ganzen nur 6 Millionen abgesetzt werden konnten"


Die Message ist wohl eindeutig.
Was schließt der historisch gebildete Schallplattenmanager daraus? Daß es offensichtelich schon länger CD Brenner gegeben hat als allgemein bekannt ist


Jaja und es gab keine Weltwirtschaftskrise aber der momentane Umsatzrückgang ist wohl nicht wirklich auf die wirtschaftliche Lage zurück zu führen, vielmehr wegen den von mir obenan genannten Gründen und zu gewissen Teilen wohl schon auch wegen den CD-Brennern, aber das auch bedingt durch genannte Umstände.

Riker
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