Was ist "ehrliche" Musik?

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Mr._Lovegrove
Inventar
#51 erstellt: 18. Feb 2012, 07:37
Auch ich bin der Meinung, dass es ehrliche Musik nicht gibt. Ich glaube; der Mehmet der Scholl stellt sich ehrliche Musik so wie ehrliche, harte Arbeit vor. Ein paar durchgeschwitzte Typen, die mit ihren Instrumenten auf der Bühne oder im Studio stehen und ernst ihre selbst geschriebenen Lieder mit übermäßiger, biermentaler Inbrunst brüllen. So E-Street- Band -in-den-70ern mäßig.
Hamburg22 hat eigentlich in seinen wenigen Sätzen schon alles gesagt. Musik ist grundsätzlich eine Kunstform, der aber durchaus sehr häufi kalkulierte, kommerzielle Interessen vorstehen. Die Frage, die noch viel wichtiger ist und die die Eingangsfrage noch viel mehr ad absurdum führt, ist die nach der Wirkung beim Hörer. Schließlich entscheidet einzig und alleine der Hörer, ob er der gehörten Musik Glauben schenken will oder ob sie für unglaubwürdig und kalkuliert hält. Ich rede hier nich von gut oder schlecht, sondern davon, ob ich als Hörer der Musik und den Musikern das abnehme, was sie tun. Teenager mögen Lady Gaga das abnehmen, andere finden schon gewisse Bob Dylan Platten für unglaubwürdig.
Natürlich gibt es ganze Genres, die mit reinem Kalkül und vorprogrammierten Formeln arbeiten (und ich rede nicht von Werbemusik und Jingles), aber selbst z.B. bei der Volksmusik schenken Millionen Fans ihren Stars den Glauben, an das, was diese tun; egal wie kalkuliert und vorformuliert ihre Floskeln sind.

Diese Diskussion führt auch in meinen Augen ins Nichts, und ist deshalb doch so interessant.
Burkie
Inventar
#52 erstellt: 18. Feb 2012, 09:38
Also,

als ehrliche Musik bezeichnet man häuifg völlig langweilige von keinen Innovationen oder Ideen heimgesuchte Musik, die so dröge und bieder herkommt, dass es kaum zum aushalten ist. Selbst für die beteiligten Musiker ist es keine Freude, sondern ehrliche harte Arbeit, solche Lieder zu "spielen". Da sich nichts positives über die Musik als solche sagen lässt, bezeichnet man sie als ehrliche Musik.
Als unehrliche Musik bezeichnet man Lieder wie etwa die Baptisten-Hymne "This world is not my home".

Von diesen Fällen abgesehen, ist es egal, wie unehrlich die Interpreten oder Songschreiber es gemeint haben wollen. Sobald ein Stück veröffentlicht ist, gehört es dem Publikum. Es ist dann nur noch interessant, was das Publikum in einem Stück sieht oder daraus gewinnt.
Von daher ist Ehrlichkeit kein geeignetes Kriterium.

MfG
peacounter
Inventar
#53 erstellt: 18. Feb 2012, 09:58

Mr._Lovegrove schrieb:
Natürlich gibt es ganze Genres, die mit reinem Kalkül und vorprogrammierten Formeln arbeiten (und ich rede nicht von Werbemusik und Jingles), aber selbst z.B. bei der Volksmusik schenken Millionen Fans ihren Stars den Glauben, an das, was diese tun; egal wie kalkuliert und vorformuliert ihre Floskeln sind.


ich würde auch den musikantenstadl-typen das nicht unterstellen wollen.
niemand von uns weiß, bei wem davon das kalkül den output bestimmt und wer von denen die musik genau so fühlt, wie sie am ende ans publikum gelangt.

ac/dc zum beispiel zitieren sich immer wieder selbst und die kundschaft will das auch so.
und bob marley hat das auch gemacht.
von außen betrachtet könnte man sagen: "die spielen immer wieder das selbe stück"
ein fan wird sich dagegen verwehren und von aufrichtigkeit und kult sprechen.

ob aber die musik von ac/dc oder bob marley aufgrund von kalkül "immer gleich" klingt oder ob das einfach daher kommt, dass diese leute eben so ticken / tickten, kann man nur vermuten.

insofern ist das auch bei modern talking so.
war das emotionslos nach erfolgsformel produziert oder war es einfach ein "way of live", den bohlen, anders und die jungs aus der backing-band zu der zeit lebten?
weiß keiner, kann man nur vermuten.

kann man aber auch lassen und einfach hören, was einem gefällt.

ich mach mir da schon mind. seit nem viertel-jahrhundert keine gedanken mehr drüber und höre auch musik von menschen, die mir zutiefst unsympathisch sind, wie beispielsweise dem übel reaktionären, rassistischen und homophoben zakk wylde.
gitarre spielen kann er nämlich und komponieren auch. und zwar verdammt gut!
wenn er dann im konzert den irak-krieg rechtfertigt, hör ich einfach weg.

P
peacounter
Inventar
#54 erstellt: 18. Feb 2012, 17:51
zum vielgescholtenen david guetta hätt ich hier auch noch was:

original

cover

ich denke, viele würden das cover aus dem bauch raus unter "ehrlich" oder zumindest unter "hochwertig" absortieren, aber der song selbst ist und bleibt von guetta.

nur weil jemand das stück in einer anderen geschwindigkeit und mit anderem instrument spielt, bleibt es doch die kompositorische leistung guettas.
wer weiß schon, ob dem kerl seine art zu produzieren gefällt und er mit dem was er gerne macht zufällig geld verdient oder ob er bewußt pavlov'sche reflexe seiner kundschaft (aus-)nutzt.

P


[Beitrag von peacounter am 18. Feb 2012, 17:56 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#55 erstellt: 19. Feb 2012, 08:24
Gerade Guetta und seine durchaus kompositorischen Fähigkeiten zeigen ein Grundproblem auf: Für so manchen ist "ehrliche" Musik immer verbunden mit akustischen, bzw. klassischen Instrumenten (Gitarre, Drums, etc.). Ein Musiker, der per Synthie, Sampler und PC Musik macht, ist für den einen oder anderen eben kein typischer, "ehrlicher" Musiker, sondern einer, der "Bumm-Bumm" Musik macht. Für Freunde "handgemachter" Musik (noch so eine ABSOLUT BEKLOPPTE Floskel, die man oft hört und liest) ist so eine musikalische Leistung eben schlecht greifbar. Man kann halt vergleichen, ob ein Gitarrist gut ist oder nicht, aber ein Typ, der seine Leistungen am PC vollbringt, ist auf Grund völliger Individualität schlecht vergleichbar.
Dass diese Frickelei durchaus auch harte Arbeit sein kann, deren Ergebnis aber eben öfters in Tanzbarem, denn in drei griffigen Akkorden endet, verkennen viele.
Als Till Brönner einmal die Arbeit zu seinem Album "Blue eyed soul" (zusammen mit dem DJ Samon Kawamura aufgenommen) beschrieb, erzählte e, wie anstrengend und zeitaufwendig es war, die Beats und Backingtracks am PC zu erstellen und stundenlang davor zu sitzen, bis alles passt. Das Trompetespielen nahm da nur einen geringen Anteil der Aufnahmen ein.
georgy
Inventar
#56 erstellt: 19. Feb 2012, 10:43
Das Trompetenspiel geht auch praktisch von alleine...

Ich betrachte die Diskussion hier nicht als eine die begriffserklärend ist, sondern als eine eher philosophische.
Musik gefällt oder eben nicht.
peacounter
Inventar
#57 erstellt: 19. Feb 2012, 10:58
@mr. lovegrove:

volle zustimmung!

besonders das hier ist ein gern gezielt und "unehrlich" genutzter zusammenhang:

Mr._Lovegrove schrieb:
Für so manchen ist "ehrliche" Musik immer verbunden mit akustischen, bzw. klassischen Instrumenten (Gitarre, Drums, etc.)

deswegen funktioniert ja auch dieser unsägliche "unplugged-cirkus" so gut.

nehmen wir da nochmal bytelutschers link:

bytelutscher schrieb:
Ich glaube, dass der hier ehrliche Musik macht. :)


der typ ist musikalisch auf einem sehr niedrigen niveau.
weder gitarrespielen noch singen kann er gut genug, dass er sich damit unbedingt auf eine bühne stellen sollte, aber schon allein die tatsache, dass er in der lage ist, mit dem fuß auf ner snare nen 4/4tel-tackt zu treten, verschafft ihm abends in der kneipe den sympathie-bonus.
dazu noch "handgemachtes" gitarreschrammeln und ein offensichtliches "anti-star" äußeres und fertig ist das (evtl gut durchdachte) konzept für's zubrot am abend.

ich kenne genügend strassen- und kneipenmusiker, die genau so arbeiten.
ein strassenmusiker, der genau überlegt, bei welchen akkorden die leute stehen bleiben, wie er dafür aussehen muß, wie laut oder leise er spielen sollte, wo er seinen stellplatz wählt etc hat gute chancen, an einem sonnigen tag in der großstadt soviel zu einzunehmen, wie der durchschnittsverdiener an drei tagen.
nur ansehn darf man ihm das nicht!
es MUSS so aussehen, als täte er das aus idealismus und lebte von der hand in den mund.
sozusagen das "kelly-family-prinzip".

dass viele von denen vorher genau überlegt haben, wie und womit sie einen studiofreien tag zum füllen ihrer kasse nutzen können, will keiner wissen, der beim einkaufsbummel mal für 2 stücke stehen bleibt und dann nen euro in den gitarrenkoffer wirft.

@georgy:
wie anders als philosphisch soll man sich denn auch einem so hochtrabenden begriff wie "ehrlichkeit" nähern?


Das Trompetenspiel geht auch praktisch von alleine...

mangels smiley gehe ich davon aus, dass du das ernst meinst und stimme dir komplett zu.
till brönner ist ein excellenter handwerker.
ich hab ihn oft live gesehen und arbeite für einzelne musiker seiner band.
der feuert ein paar schöne phrasen raus und packt die tröte wieder ein.
die echte arbeit ist hinterher das "zusammenfrickeln" der versatzstücke und das mastering.


Musik gefällt oder eben nicht.




P


[Beitrag von peacounter am 19. Feb 2012, 11:08 bearbeitet]
spacelook
Stammgast
#58 erstellt: 29. Apr 2012, 20:56
Hallo,
ich beschäftige mich jetzt seit über 40 Jahren in jedlicher Form mit Musik.
Dabei ist mir ein Musiker in Sachen ehrlicher Musik immer wieder aufgefallen:
Christian Burchard der Mastermind von Embryo.
Man könnte ihn auch als "Antikommerzler" bezeichnen.
Aber dadurch lebt seine Musik in allen Facetten.
Gruß
Klaus


[Beitrag von spacelook am 29. Apr 2012, 20:57 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#59 erstellt: 30. Apr 2012, 07:06
und du kennst ihn persönlich gut genug, um behaupten zu können, dass er das "ehrlich" meint.

wenn er davon leben kann, hat er seine nische gefunden und vielleicht bedient er die ja auch nur weiter.

so einfach ist das alles nicht.

P
tsieg-ifih
Gesperrt
#60 erstellt: 03. Mai 2012, 11:31
Hallo,

"Ehrliche Musik" ist ein herbeigewünschter künstlicher Terminus, ein verzweifelter Versuch um einen Gradmesser oder eine Rechtfertigung für einen persönlichen Musikgeschmack zu finden

Wenn es sowas geben soll, dann assoziiere ich mit ehrlicher Musik eher die kleinen Jazzclubs und Weinkeller (zB. bei Frank Zappa, Tom Waits u. a. früher).
Der Sinkkasten und die Batschkapp in Ffm sind gute Beispiele dafür. Auch Liedermacher wie Wecker, Wader, May usw passen ins Klischee.

Der Widerspruch aber bleibt:
ehrlich und Musik das ist umgekehrt wie Lüge und Video. Kompositionen enstehen aus Fantasie und Einbildungskräfte im Kopf der Musiker. Gibt es eine ehrliche und eine unehrliche Fantasie? Ich denke das haut nicht hin.

Trotzdem wenn man "handgemachte" Musik ohne grossen Trallala und Technik meint, Unplugged wurde bereits genannt, dann könnte man das zur Not als ehrliche Musik bezeichnen, wobei auch Beats und Samples aus dem Trip Hop Bereich mit Instrumenten gemischt, wie bei Massive Attack, Tricky, Air, Kruder & Dorfmeister die Musik nicht automatisch unehrlich sein muss.
Vielleicht schreibe ich das nur, weil ich diese Richtung gut finde
peacounter
Inventar
#61 erstellt: 03. Mai 2012, 11:36

tsieg-ifih schrieb:

Vielleicht schreibe ich das nur, weil ich diese Richtung gut finde :D

nein, weil es wahr ist

P

edit:
zu den liedermachern: und trotzdem hat gerade wecker imo ne ganze zeit seines lebens komplett unehrlich die bedürfnisse seiner fans bedient und sich hinter der bühne komplett asozial benommen und koks und nutten im überfluß konsumiert.
zu der zeit hätte der typ ALLES erzählt, was seine fans hätten hören wollen. der brauchte unmassen von geld!


[Beitrag von peacounter am 03. Mai 2012, 11:36 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#62 erstellt: 03. Mai 2012, 11:40
Ich hatte den interessanten Spiegelbericht und seiner "Crackpfeifenzeit" gelesen, sollte Pflichtlektüre für alle sein und er erzählte ALLES, ist also ein ehrlicher Musiker.


[Beitrag von tsieg-ifih am 03. Mai 2012, 11:41 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#63 erstellt: 03. Mai 2012, 11:42
ja, soviel wie der geraucht hat, währe nasal garnicht in einen einzigen kopp gegangen.

solche leute sind so hochgradig drüber, dass sie das wort "ehrlichkeit" jederzeit gegen ne amoniakstinkende kelle koks aus ihrem wortschatz streichen würden.

dass er später wieder ehrlich wurde macht seine auftritte in der schwer süchtigen zeit nicht ehrlicher.
(aber woher weißt du das überhaupt? und woher weißt du, ob er "alles" erzählt hat? vielleicht war's ja dann doch wieder ganz anders. der spiegelartikel hat ihm mit sicherheit geld gebracht, was er in der damaligen schuldensituation auch sicher dringend brauchte).

P


[Beitrag von peacounter am 03. Mai 2012, 14:29 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#64 erstellt: 03. Mai 2012, 14:04
Wenn jemand so detailliert über das eigene Leben und so offen über die eigene verkorkste Drogenphase schreibt, dass ihm letztendlich nix anderes übrig bleibt als eine veröffentlichte Schuldanerkenntniserklärung, dann braucht man ausser einem Rückgrat auch viel Mut um glaubwürdig rüberzukommen, auch wenn Geld eine Rolle spielt und ich kenne andere persönliche "Referenzen" die sich mit seiner Geschichte praktisch decken.
HansFehr
Inventar
#65 erstellt: 03. Mai 2012, 14:17
Es gab doch gerade noch weitere Beiträge. Wo sind die? Oder stimmt etwas mit mir nicht?
Hüb'
Moderator
#66 erstellt: 07. Mai 2012, 08:50

HansFehr schrieb:
Es gab doch gerade noch weitere Beiträge. Wo sind die? Oder stimmt etwas mit mir nicht? :(

Die Beitragsnummerierung ist jedenfalls durchgängig. Demnach wurde zumindest nix durch einen Mod abgelehnt.

Grüße
Frank
-Moderationsteam-
TKCologne
Inventar
#67 erstellt: 07. Mai 2012, 20:22
Zum Thema:

Für mich zählt Slash dazu. Ehrliche Musik und ein ehrlicher Musiker. Hat zumindest dazu gelernt und ist quasi aller Laster fern. Musik und Familie im Vordergrund.
Außerdem gibt es da noch Iggy Pop. Sieht zwar aus wie der schleichende Tot und müßte eigentlich genauso wie Slash bei dem Lebenswandel tot sein. Ist live eine Granate.
peacounter
Inventar
#68 erstellt: 08. Mai 2012, 07:12
und warum genau sollen slash und iggy dann jetzt irgendwie besonders ehrlich sein?

wer sich als musiker ständig wiederholt reitet entweder die erfolgsschiene und verkneift sich experimente oder ist einfach ein sehr schlichtes gemüt.

das erinnert mich irgendwie an einen koch, der irgendwann rausgefunden hat, dass er gut frikadellen machen kann und ab dann nix neues mehr ausprobiert. warum sollte er auch, wenn die leute seinen fraß kaufen?
aber ein guter koch ist er deswegen noch lange nicht und "ehrlich" ist er nur dann, wenn er selber nix anderes mehr frißt.

P
Zaianagl
Inventar
#69 erstellt: 10. Mai 2012, 04:28

TKCologne schrieb:
Zum Thema:

Für mich zählt Slash dazu. Ehrliche Musik und ein ehrlicher Musiker. Hat zumindest dazu gelernt und ist quasi aller Laster fern. Musik und Familie im Vordergrund.
Außerdem gibt es da noch Iggy Pop. Sieht zwar aus wie der schleichende Tot und müßte eigentlich genauso wie Slash bei dem Lebenswandel tot sein. Ist live eine Granate.


Slash hat zwar die Kurve gekriegt, so richtig "Ehrlich" im Sinne des Themas ist er aber nicht. Dafür ist er an zu vielen Projekten (auch außerhalb seines Gernes) beteiligt, was ihn zwangsweise zur "Hure" macht.
"Ehrliche" (oder vielleicht besser "authentische") Musiker gibts im Mainstream bzw kommerziellen Bereich eh nur wenige.
Denn wer kommerziell erfolgreich sein will, muß gewisse Abstriche machen, Kompromisse eingehen und sich sozusagen verkaufen.
Es gibt natürlich auch Musiker, die ständig ihr Ding durchgezogen haben, sich nicht oder wenigstens nur sehr beschränkt verbogen oder nach kommerziellen Erwartungen gerichtet haben, und trotzdem erfolgreich wurden...

Das unehrlichste sind irgendwelche gecasteten Deppen, pseudobetroffene Weltverbesserer (zB der Meßdiener aus Frankfurt und sein ganzes bescheuertes Umfeld), sebsternannte Gangsta Rapper oder aber auch sozial eingestellte die meinen sie müßten jetz die Scene ins rechte Licht rücken, multikulturelle Globalpeoplebands mit fünf Gesangskünstlern und "guten Texten" usw...
Leute die sich halt anbiedern und irgend ein "Produkt", welches einen gewissen Erfolg verspricht verkaufen, dieses der Öffentlichkeit so aber nicht zu verstehen geben.

So ist zum Beispiel Dieter Bohlen eigentlich auch "ehrlich": Er erhebt für seine Produktionen keinen gewissen Anspruch, jedem ist klar: Es ist wegen der Kohle!
Für mich ist er halt kein Musiker...



wer sich als musiker ständig wiederholt reitet entweder die erfolgsschiene und verkneift sich experimente oder ist einfach ein sehr schlichtes gemüt.


Blödsinn!
So Mancher steht einfach bloß auf seinen Scheiß und hat sogar ne Menge Spaß dran!


[Beitrag von Zaianagl am 10. Mai 2012, 04:39 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#70 erstellt: 10. Mai 2012, 07:13
das meinte ich mit "schlichtes gemüt".

war nicht abwertend gemeint.
ich kenne solche menschen gerade im rock'n'roll zur genüge und habe immer viel spaß mit ihnen, wenn ich mal zeit weise in ihre welt eintauche.
aber nach einiger zeit muß ich dann eben weiter. da gibts noch soooo viele schöne andere musikrichtungen!

P
tsieg-ifih
Gesperrt
#71 erstellt: 10. Mai 2012, 11:03

So ist zum Beispiel Dieter Bohlen eigentlich auch "ehrlich": Er erhebt für seine Produktionen keinen gewissen Anspruch, jedem ist klar: Es ist wegen der Kohle!
Für mich ist er halt kein Musiker...

Das schützt ihn aber nicht, er hat mit Musik Geld verdient und er bleibt ein schlechter Musiker der heute noch schlechtere Darsteller bewertet.

Wenn's nicht noch schlechtere gäbe, würde Bohlen nicht in der Jury bei DSDS sitzen und ich wundere mich auch dass eine Steigerung noch möglich ist, es werden ja beim Casting auch nicht die genommen die gut singen, sondern die Bullshit erzählen und sich am besten zwecks Quote dazu eignen sich als "Casting-Affen" vorführen zu lassen, darum kann dort niemand singen egal wie ehrlich die sind.

Ich frage mich ob es solche Menschen WIRKLICH gibt, sind die REAL? (ich persönlich kenne niemand) oder müssen die "Casting-Deppen mit Nasenringen" von RTL für ihre laienfreundliche Selbstmontage bezahlt werden? Ich glaube schon oder?

Bohlen's Ehrlichkeit ist eher eine Rechtfertigung für seine kompetenzlose Präsentation und jeder Zuschauer weiss natürlich (so hoffe ich) dass es nicht darum geht Kanditaten zu helfen die noch schlechter singen als er selbst, sondern um Eintagsfliegen wo er kräftig mitverdient, die am zweiten Tag im Klo entsorgt werden.
Zaianagl
Inventar
#72 erstellt: 10. Mai 2012, 16:40

das meinte ich mit "schlichtes gemüt".

war nicht abwertend gemeint.
ich kenne solche menschen gerade im rock'n'roll zur genüge


Wie sonst sollte das zu verstehen sein?
Rock´n´Roller sind also eher schlicht (und zum Party machen halt ganz ok), Jazzcorler oder zwanghaft experimentelle hingegen hochintelligent? Oder wie meinst das?
Was ist mit zB NomeansNo? Die machen seit 30 Jahren Jazzcore, sind kommerziell wenig erfolgreich und haben sich relativ wenig geändert. Sind das jetzt intelligente Musiker oder schlichte Gemüter?


Ich frage mich ob es solche Menschen WIRKLICH gibt, sind die REAL? (ich persönlich kenne niemand) oder müssen die "Casting-Deppen mit Nasenringen" von RTL für ihre laienfreundliche Selbstmontage bezahlt werden? Ich glaube schon oder?


Unterm Strich läßts sich wohl darauf reduzieren. Es werden ein paar soziale Loser dafür bezahlt, daß sie sich vor einem sensationsgeilen Publikum zum Affen machen und nen derben (real oder gespielt) Seelenstrip hinlegen.


Bohlen's Ehrlichkeit ist eher eine Rechtfertigung für seine kompetenzlose Präsentation


Wieso?
Die Kompetenzfrage ist in dem Falle doch: Wie lange kann ich ne goldene Kuh mit geringstem Aufwand melken...
Und das hat er zum wiederholten Male geschafft. DSDbla ist aufm absteigenden Ast ins nirgendwo. Nach wieviel erfolgreichen Jahren? 10? Gefühlt sinds jedenfalls wesentlich mehr...
Die Kompetenz Geld zu scheffeln kann man ihm nicht absprechen.
Und die Präsentation orientiert sich am (Ziel)Publikum. Und es scheint für ne ganze Zeit stimmig gewesen zu sein...
Jenny4
Stammgast
#73 erstellt: 10. Mai 2012, 16:54

Ehrlich vielleicht auch im Sinne der Songtext-Gefühlsebene.

Oft empfinde ich beim hören eines Titels mehr "Ehrlichkeint" wenn dieser vom Songschreiber selber vorgetragen wird. Im Sinne von "Ich erzähl Dir was ich fühle". Bei gecoverten Songs geht das Gefühl dann oft verloren, je nachdem ob der Titel nur lieblos abgedroschen ober liebevoll interpretiert wird.


Danke. So empfinde ich das auch. Wobei das sowohl der Textinhalt sein kann (Amused to Death von Roger Waters) als auch der musikalische Vortrag (Maria Callas ). Der Ausdruck authentisch passt m. E. aber eher auf den bzw. die Künstler/innen als auf die Musik. Gegenstände sind nicht ehrlich, auch eine ehrliche Antwort kommt ja von jemandem, der antwortet.
peacounter
Inventar
#74 erstellt: 10. Mai 2012, 18:17

Zaianagl schrieb:

das meinte ich mit "schlichtes gemüt".

war nicht abwertend gemeint.
ich kenne solche menschen gerade im rock'n'roll zur genüge


Wie sonst sollte das zu verstehen sein?
Rock´n´Roller sind also eher schlicht (und zum Party machen halt ganz ok), Jazzcorler oder zwanghaft experimentelle hingegen hochintelligent? Oder wie meinst das?
Was ist mit zB NomeansNo? Die machen seit 30 Jahren Jazzcore, sind kommerziell wenig erfolgreich und haben sich relativ wenig geändert. Sind das jetzt intelligente Musiker oder schlichte Gemüter?

ich weiß, dass du mich falsch verstehen WILLST, aber das hatten wir schon
nicht r'n'r-ler sind schlicht, sondern einige davon.
genau wie es einiger der jazzer oder hip-hopper oder sonzwasfüawelche sind...
und "schlicht" ist im sinne von "genügsam" (im positiven sinne) gemeint.

ich kenn vielleicht deshalb gerade im r'n'r soviele davon, weil mich diese musik überdurchschnittlich bewegt.
aber ich mag eben auch zappa oder robert glasper oder varese oder nils landgren oder, oder, oder...
ich kann genauso wenig den ganzen tag heavy zeugs hören wie ich immer nur pizza essen will.

nomeansno is oberfett, brauchen wir garnicht drüber zu diskutieren.
ob sie schlicht sind oder nicht, weiß ich nicht.
ich beurteile da nur menschen, die ich persönlich kenne und mit denen ich schon viel zeit verbracht habe.

P
Zaianagl
Inventar
#75 erstellt: 10. Mai 2012, 21:15

ich weiß, dass du mich falsch verstehen WILLST


Nanana...!
peacounter
Inventar
#76 erstellt: 11. Mai 2012, 07:07
oh-oh...

wir werden doch am ende nicht irgendwann noch miteinander auskommen?

P


[Beitrag von peacounter am 11. Mai 2012, 07:08 bearbeitet]
Jenny4
Stammgast
#77 erstellt: 11. Mai 2012, 10:11

miteinander auskommen?

Bei der penetranten Reaktanz? Nie im Leben
peacounter
Inventar
#78 erstellt: 11. Mai 2012, 12:01
du weißt aber schon, was passiert, wenn 2 sich kloppen und dann kommt so ein klugscheißer wie du und gibt seinen senf dazu, oder?

hach, wat schön heute...



P

edtit: "klugscherIN"... soviel zeit muß sein


[Beitrag von peacounter am 11. Mai 2012, 12:02 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#79 erstellt: 11. Mai 2012, 12:43
hatte gestern Bauchweh vor lauter scharfen Chips

ist heute wieder so ein Tag ?

chips-inferno
peacounter
Inventar
#80 erstellt: 11. Mai 2012, 13:43
falscher thread?
tsieg-ifih
Gesperrt
#81 erstellt: 11. Mai 2012, 17:31
ganz ehrlich, ich muss immer Chips essen wenn ich scharfe Kommentare sehe.
peacounter
Inventar
#82 erstellt: 11. Mai 2012, 17:35
die sehen sehr interessant aus.

marke?

P
tsieg-ifih
Gesperrt
#83 erstellt: 11. Mai 2012, 19:24
LIDL (200g / 80cent), hmmm Schnitzel panieren geht auch, aber Achtung nur etwas für Männer und wie gesagt falscher Fred.
peacounter
Inventar
#84 erstellt: 11. Mai 2012, 19:37
coooool... schau ich mir an.

wenn glutamat drin ist, bleiben sie da, aber ansonsten werd ich berichten!

P
TKCologne
Inventar
#85 erstellt: 11. Mai 2012, 19:40
Könnte für einige eine Provokation sein. Aber auch das ist ehrliche Musik für mich. Der eine wird sagen: Nazimucke. Der andere wird sagen: Geiler Deutschrock. Ansichtssache.

Frei.Wild

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Mr._Lovegrove
Inventar
#86 erstellt: 12. Mai 2012, 05:39
Mit Nazimucke haben die nichts zu tun. Die sind tatsächlicherweise so ein wenig in die Fußstapfen der Onkelz getreteten, wenn deren "Schuhe" auch etwas größer waren.
Zaianagl
Inventar
#87 erstellt: 12. Mai 2012, 08:25
Diese "neue deutsche Härte" im Fahrwasser von Rammstein und BO finde ich ziemlich unspannend.
Und da die Einflüsse bzw Zielgruppe in dem Falle ja klarer nicht sein könnte, müssen sich die Bands ja sehr zurückhalten, ihre eigene Musik zu (be)werten...
Von daher schon "ehrlich", da eine Lüge bzw zuviel blabla sofort durchschaut werden würde...
Für mich aber eher unehrlich, weil man sich hier schon einem Genre bedient, welches sehr gutes Potential verspricht (entsprechendes Marketing vorrausgesetzt).
TKCologne
Inventar
#88 erstellt: 12. Mai 2012, 14:49
Mit den Onkelz kann ich überhaupt nichts anfangen. Find ich einfach scheiße. Dafür hör ich seit 30 Jahren die Hosen. Da gibts bestimmt auch welche die sagen das hat nichts mit ehrlich zu tun. Aber sei es drum. Dafür gibt es verschiedene Meinungen. Sonst könnt man ja nicht diskutieren.
peacounter
Inventar
#89 erstellt: 12. Mai 2012, 17:14
beim thema onkelz und ehrlichkeit fällt mir BULLIG ein.

musikalisch den onkelz nicht ganz unähnlich und in dem fall leg ich dann tatsächlich mal die hand ins feuer für die ehrlichkeit.
kann ich aber wie gesagt nur tun, wenn ich die künstler persönlich gut kenne, was hier definitiv der fall ist!

P
_ES_
Administrator
#90 erstellt: 13. Mai 2012, 00:45
Ehrliche Musik ist das hier für mich:

http://www.youtube.com/watch?v=D_wyAycvcw8
Der_Papst
Stammgast
#91 erstellt: 13. Mai 2012, 01:07

Laowei schrieb:
Bei uns im Business wird als EHRLICHE MUSIK unverfälschte Musik bezeichnet. Musik wird ohne grosse elektronische Hilfsmitteln erstellt. Bsp.: Ein David Guetta hat noch nie ein Tonstudio mit Instrumenten und Musikern von innen gesehen, er generiert seine Songs komplett am PC. Ich denke das meint unser Scholli wenn er von ehrlicher Musik redet.

Soviel ich weiß hat David Guetta überhaupt noch nie irgendwas produziert, das lässt er andere Leute machen.
Detektordeibel
Inventar
#92 erstellt: 13. Mai 2012, 07:36

Frei.Wild


Verkauft sich bei alt-Onkelz Fans scheinbar ganz gut, würden die nicht zufällig auf Hochdeutsch singen würd danach wohl eher kein Hahn krähen.

Dann wärs halt "volksmusik" statt "Nazi-Musik".

Frei.Wild ist aus Südtirol, und zur Situation dort haben die meisten Leute in DEITSCHLand gar keinen Bezug, die können so "ehrlich" sein wie sie wollen. Da landet alles automatisch in Schubladen, und in manchen kann man sich auch ganz wohnlich einrichten scheinbar.
TKCologne
Inventar
#93 erstellt: 13. Mai 2012, 08:02
Wenn es dann unter Volksmusik eingestuft werden würde, würden auch die Kommentare wie Nazimusik wegfallen.
Denn eigentlich singen Volksmusiker über nichts anderes, lediglich musikalisch und optisch anders verpackt.
Zaianagl
Inventar
#94 erstellt: 13. Mai 2012, 08:29

würden auch die Kommentare wie Nazimusik wegfallen.


Wo sind die hier denn?
peacounter
Inventar
#95 erstellt: 13. Mai 2012, 08:30
in den köpfen.

pavlowscher reflex

P
Zaianagl
Inventar
#96 erstellt: 13. Mai 2012, 08:33
In welchen? Denen der Pro´s, oder denen der Contra´s?
peacounter
Inventar
#97 erstellt: 13. Mai 2012, 08:38
zumindest hier im thread bei den contras.

ansonsten is das sicher gleichmäßig verteilt.

P
Zaianagl
Inventar
#98 erstellt: 13. Mai 2012, 08:43
Kann da nix erkennen... ob sich da gewisse Personen wohl was einreden...?


Pawlow

peacounter
Inventar
#99 erstellt: 13. Mai 2012, 08:44
ja sag ich doch!

wie war das mit dem zwanghaften falschverstehen?

P
Zaianagl
Inventar
#100 erstellt: 13. Mai 2012, 08:46
Sag dus mir!
peacounter
Inventar
#101 erstellt: 13. Mai 2012, 08:47


zurück auf "los" würd ich sagen...

ich trink jetzt noch ne kanne kaffee und dann versuchen wir das einfach nochmal...



P
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Was ist das für Musik?
LauderBack am 30.05.2010  –  Letzte Antwort am 10.06.2010  –  6 Beiträge
Happy MUSik
devilpatrick88 am 08.04.2004  –  Letzte Antwort am 16.04.2004  –  4 Beiträge
Musik Flat ?
Deleo am 17.11.2009  –  Letzte Antwort am 25.11.2009  –  2 Beiträge
elektronische Musik
Linnatic am 17.11.2003  –  Letzte Antwort am 19.08.2005  –  69 Beiträge
Was ist euch wichtiger, Musik oder Klang?
aleiex am 25.12.2003  –  Letzte Antwort am 05.01.2004  –  21 Beiträge
Was ist denn nun gute Musik?
rniko am 31.08.2005  –  Letzte Antwort am 08.11.2005  –  38 Beiträge
Musik Genres
mad_maxchen am 21.01.2004  –  Letzte Antwort am 03.03.2004  –  6 Beiträge
Fantasy Musik ?
fjord am 16.04.2007  –  Letzte Antwort am 18.05.2007  –  28 Beiträge

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