Plattendreher im Selbstbau

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herbertlackner
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Aug 2017, 10:07
Hallo,

nachdem mich das Thema Vinyl wieder einmal eingeholt hat und ich nach einem "Bastelprojekt" gesucht habe, will ich mit einen Plattenspieler selber bauen.

Tonarm wird eine magnetgelagerte Eigenkonstruktion, der Plattenspieler selbst soll aus Holz gebaut werden.

Einzig bei der Motordose bin ich noch schwer am überlegen, wie man die kostengünstig selber baut.

DC-Motor mit Regelung oder "klassisch" ein AC Synchronmotor mit einem selbergedrehten Pulley mit den Stufen 33 1/3, 45 und 78?

Weniger Aufwand erscheint mir der Synchronmotor, aber ich bin mir unsicher, welches Modell ich da nehmen soll.

Heute ist mir beim herumgoogeln dieser Motor aufgefallen:

Crouzet 82520014 (Datenblatt PDF)

Was meinen die "alten analogen Hasen" zu diesem Motor?

Herzlichen Dank für jedweden Input,

Herbert
Hmeck
Inventar
#2 erstellt: 25. Aug 2017, 10:47
Sind irgendwelche Informationen über das Laufgeräusch dieses Motors verfügbar?
Auch Synchronmotoren mit Hilfsphase können ordentlich brummen - selbst wenn "Silent Operation" im Datenblatt steht.
herbertlackner
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Aug 2017, 11:08

Hmeck (Beitrag #2) schrieb:
Sind irgendwelche Informationen über das Laufgeräusch dieses Motors verfügbar?


Nein, leider nicht. Der Motor kostet so ca. 50 EUR, und irgendwie fehlen mir die Alternativen. Ich habe bei eBay einen alten Motor gesehen, der ähnliche Spezifikationen hatte, und der von einem Selbstbauer für ein Masselaufwerk eingesetzt wurde - mit Schwingungsdämpfern auf eine schwere Metallplatte verschraubt, diese auf Schaumstoff gestellt und getrennt vom Plattenspieler aufgestellt.

Gibt es Alternativen im Bereich bis 50 EUR, die ohne weiteres beziehbar sind?

Haben die 240V-Exemplare irgendeinen Nachteil gegenüber den 24V-Motoren? Das zusätzliche Netzteil würde ich mir nämlich gerne sparen. Über Sinus-Generatoren (Motorsteuerung Dr. Kuss) denke ich gleich gar nicht nach... das sprengt mein "Bastelbudget" dann doch deutlich...

LG, Herbert
Hmeck
Inventar
#4 erstellt: 26. Aug 2017, 08:33

herbertlackner (Beitrag #3) schrieb:

Gibt es Alternativen im Bereich bis 50 EUR, die ohne weiteres beziehbar sind?


Sowas?
herbertlackner
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Aug 2017, 17:42
Ja, neee... das ist ein ziemlich "billiger" DC-Motor. Nix synchron... irgendwie habe ich so das Gefühl, dass ich mit einem Synchronmotor "besser" fahren werde... gerade bei einem relativ schweren Teller.

Die Aufhängung für den Tonarm habe ich gestern "probegebastelt". Ich werde noch eine Zeichnung machen, aber im Prinzip ist es eine Lösung mit 4 Neodym-Magnet-Kugeln. Prototyp werde ich nächste Woche aus dem 3D-Drucker lassen... eventuell wird das "echte" Teil dann auch aus dem 3D-Drucker kommen - ich habe mir Bronze-Material bestellt (nicht Bronze-farben, sondern mit echter Bronze im Filament) - mal sehen, ob das meinen Ansprüchen genügt. Sonst wird die kleine Ecco ausgepackt und die Teile eben gedreht... ist etwas mühsamer, und im Endeffekt ist es ja trotzdem "Basteln"...

GLG, Herbert
detegg
Inventar
#6 erstellt: 26. Aug 2017, 20:59
Servus Herbert,

ich habe Deinen Thread mal zu den Analogies verschoben - wenn es nicht passen sollte, bitte kurze Rückmeldung,

Detlef
gapigen
Inventar
#7 erstellt: 27. Aug 2017, 09:31
Herbert, es wäre schön, wenn Du hin und wieder ein Foto vom Projekt-Fortschritt posten würdest.
herbertlackner
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 27. Aug 2017, 10:01

gapigen (Beitrag #7) schrieb:
Herbert, es wäre schön, wenn Du hin und wieder ein Foto vom Projekt-Fortschritt posten würdest.


Werde ich machen!
Beaufighter
Inventar
#9 erstellt: 27. Aug 2017, 10:07
Jo, das würde mich auch interessieren, wie dieses Projekt Bildhaft vorwärts schreitet. Vor allem bin ich gespannt auf deine Tonarm Konstruktion.
Gruß Beaufighter
oremilac
Stammgast
#10 erstellt: 27. Aug 2017, 12:42
Moin!

Als ich diesen Threat gelesen habe, dachte ich zuerst,
ne, is' klar, ich bastel mir einen Dreher, ihr wißt, son'
hochpräzises Teil, wo sich die Hifi-Freaks die Finger nach lecken.
Dat geht doch nicht...

Dann hab ich mal bei YouTube geguckt:
DIY Turntable

Dass sieht doch gar nicht mal so schlecht aus!

Es gibt auch Gegenbeispiele, hier sogar ein nicht
unteurer Bausatz, ohne Tonarmlift, aber mit Fett-
gelagerten Tonarm! Nicht sehr vertrauenswürdig....
Tri Art Audio Pebbles Turntable

Jetzt juck's mir auch in den Fingern....
Aber ich lass das erst mal sacken und bin gespannt
was hier noch so kommt.

Gruß
Thomas =8)
höanix
Inventar
#11 erstellt: 28. Aug 2017, 00:03
Moin

Würde mich wirklich freuen wenn so ein Thread mal weiter kommt als nur zu den Anfängen.
Maicox bastelt ja öfter, aber da sieht man immer nur das Endergebnis im Thread "Bilder euer Plattenspieler".
Ich wünsche viel Glück und gutes Gelingen.

Gruß Jörg
herbertlackner
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 28. Aug 2017, 12:01
Damit man ein bisschen etwas sieht und sich vorstellen kann, was ich vorhabe:

Die Headshell von oben:
Headshell Draufsicht

... und von unten:
Headshell Untersicht

In die Längsnut kommt nachher ein Stück 1mm Silikon, damit kann man den Azimuth der Nadel etwas verstellen und es ist eine zusätzliche Dämpfung. In der Quernut oben hat eine Bleistiftmine Platz - zum Einrichten...

Ein Teil der Aufhängung - der Teil, der sich im Arm befindet:
Aufhängung Teil 1

Und hier die Einpunktaufhängung als einfache Skizze:
Skizze Tonarmlagerung

GLG, Herbert
oremilac
Stammgast
#13 erstellt: 28. Aug 2017, 12:53
Moin!

Die Konstruktionszeichnungen sehen schon mal gut aus.
Frage: Was machst du beruflich?
Hast du Erfahrungen im Metall-, Holz- oder Modellbau?

Oder bist du Maurer, denn die können bekanntlich alles.

Gruß
Thomas =8)
herbertlackner
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 28. Aug 2017, 13:28

oremilac (Beitrag #13) schrieb:
Moin!
Frage: Was machst du beruflich?


Ich bin Unternehmer. Die können auch alles...

Nein, im Ernst, ich habe eine Schule mit paralleler Handwerksausbildung gemacht, damals Schwerpunkt Radio- und Fernsehtechnik (1990 hieß das noch so...), dann studiert und erst sehr spät dann noch eine Berufsausbildung dazu gemacht, die allerdings wenig mit Metall- Holz- oder Modellbau zu tun hat, nämlich Schornsteinfeger/Rauchfangkehrer/Kaminkehrer-Meister (wenn Du die Geschichte hören willst: das dauert länger!).

Nebenbei bin ich Hobby-Modellflieger (Helikopter und Quadkopter) und beschäftige mich mit diversen Themen - u.a. 3D-Druck usw. Von meinem Großvater habe ich eine komplett eingerichtete Holz- und Metallwerkstätte geerbt, die derzeit im Haus meiner Mutter im Keller untergebracht ist - ich habe leider zu wenig Platz dafür. Daher komme ich nicht so oft zum "Heimwerken" wie ich mir das wünsche.

Die Zeichnungen sind eigentlich keine ich nutze OpenSCAD, das ist so was wie eine Programmiersprache für Konstruktionen.

Die Headshell ist grade im 3D-Drucker. 2 Stunden Produktionsdauer... der Arm selbst wird aus einem Kohlefaserrohr gemacht, die "Anbauteile" wahrscheinlich mit dem 3D-Drucker. Ob ich später Einzelteile durch Drehteile ersetze, hängt davon ab, wie mir das Ergebnis gefällt (auch optisch...).

GLG, Herbert
oremilac
Stammgast
#15 erstellt: 28. Aug 2017, 13:37
Moin!

Das hört sich doch gut an.
Gerade die Fähigkeiten aus dem Funktionsmodellbau sind bei diesem Projekt sehr wertvoll.

Zeig mal wenn der Druck fertig ist.

Gruß
Thomas =8)
herbertlackner
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 29. Aug 2017, 08:11

Zeig mal wenn der Druck fertig ist.


Hier der erste Prototyp. Prototypen drucke ich immer mit leicht transparentem Material, diesmal in orangem PLA - dann sieht man, ob die Strukturen OK sind:

Headshell Halter 3D Prototyp

Die Farbe muss man sich hat wegdenken...
höanix
Inventar
#17 erstellt: 29. Aug 2017, 08:21
Schwarz und Silber hat ja jeder, in Orange wäre auf jeden Fall außergewöhnlich.
Baust du einen Tonarm nach oder hast du die Tonarmgeometrie errechnet?
gapigen
Inventar
#18 erstellt: 29. Aug 2017, 08:22
Das ist doch schon mal ein Anfang. Wird die spätere Farbe dann in schwarz gedruckt bzw. lackiert? Was planst Du noch alles über den Drucker herzustellen?
herbertlackner
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 29. Aug 2017, 08:38

Baust du einen Tonarm nach oder hast du die Tonarmgeometrie errechnet?


Ich orientiere mich am "klassischen" SME Typ 3012. Die Daten, die ich im Netz dazu gefunden habe lauten:
Effektive Länge 308,8 mm. Überhang 13,2 mm, Kröpfungswinkel 17,6 Grad. Durch die Einpunkthalterung mit magnetischer "Taumelbremse" erwarte ich, dass ich ohne Antiskating-Einrichtung auskomme. Das wird sich zeigen...


Wird die spätere Farbe dann in schwarz gedruckt bzw. lackiert?


Ich werde mit Holz und Bronze drucken und das nehmen, was mir besser gefällt. Inzwischen sind die Materialien für den 3D-Druck richtig cool!


Was planst Du noch alles über den Drucker herzustellen?


Vorerst: Headshellhalter, Magnethalter im Arm, Ausgleichsgewicht (da bin ich mir noch nicht sicher, ob das klappt - wenn dann nur mit Bronze, das ist wesentlich schwerer als das Holz-Filament...) und eigentlich alle anderen Teile auch, zumindest als Prototyp. Ob's dann für das fertige Gerät qualitativ ausreicht, kann ich noch nicht abschätzen... sonst muss die kleine EMCO-Drehmaschine aus dem Winterschlaf geholt werden und dich drehe die Teile...
Hmeck
Inventar
#20 erstellt: 29. Aug 2017, 18:29
Selbstbau macht doch immer wieder Spaß. Auch das Zugucken.
Wünsche weiterhin erfolgreiches Basteln, bzw Drucken!
Beaufighter
Inventar
#21 erstellt: 29. Aug 2017, 18:45
Nu aber, was ein Glück hast du Holz verlinkt ich wollte schon Bilder vom Holz 3d Drucker sehen.


[Beitrag von Beaufighter am 29. Aug 2017, 18:46 bearbeitet]
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