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Tonarm-Selbstbau

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Autor
Beitrag
Hmeck
Inventar
#1 erstellt: 17. Feb 2014, 20:42
Liebe Plattenfreunde,

es muss mal wieder ein Bastelprojekt her. Nachdem ich bis jetzt zwei Plattenspieler gebaut, aber dabei fertige Tonarme verwendet habe, steht unbedingt ein Tonarm-Selbstbau an. Ich fange jetzt mal mit Grundsätzlichem an, mit der Geometrie. Ich möchte aber gerne hier nach und nach alle Punkte erwähnen und hoffe auf Tipps, Inspiration, Ratschläge, Widersprüche.

Komisch ist: Je mehr ich Informationen sammle, desto mehr Ungereimtheiten scheinen aufzutauchen.

Beispielsweise konnte ich, nachdem ich fleißig recherchiert habe, irgendwo im Web eine Liste über den Zusammenhang von eff. Tonarmlänge und Überhang bei 115 verschiedenen Tonarmen auftreiben. Hier ist sie in graph. Darstellung:
Zusammenhang Länge-Überhang versch. Tonarem

Interessant, gelle - es erscheint mir so: je high-endiger, desto wilder.

Bei Vinylengine.com gibt es ja einen sehr schönen Tonarmrechner. Man kann nach Baerwald, Lovgren oder Stenverson? (nie gehört vorher) rechnen lassen. Knackpunkt ist für mich jetzt, dass ziemlich verschiedene Null-Durchgänge (Sprufehlerwinkel = 0) für verschiedene Werte für die inneste und äußerste Rille angegeben sind. Ich tendiere z.Zt. dahin , Werte von ca. 65 und 120 mm ø zu nehmen.
Die effektive Tonarmlänge sollte 240 mm sein, mehr bekomme nicht unter die vorhandene Plexiglashaube.
Der Überhang sollte dann bei ca. 15 mm liegen, Offset-Winkel bei 22 ° So etwa.

Nachdem ich gesehen habe, dass beispielweise die Werte für den äußeren 0-Punkt zwischen 150 und 120 mm variieren, je nach Berechnungsmethode, scheint mir das ganze Optimierungsgefizzel mit Schablonen etc reichlich überbewertet zu sein!
((wär z.B. auch mal die Frage, wie genau z. B. ein Nadel-Cantilver aus dem Tonabnehmer kommt))

(mir ist schon klar, dass ich bei anderer Geometrie andere theroretische Verzerrungsmaxima etc bekomme)

So, jetzt mache ich mal am Zeichenblock weiter.

Bis dann,
Hmeck
juergen1
Inventar
#2 erstellt: 19. Feb 2014, 06:49
Hmeck,
deine Vorgehensweise ist ziemlich unlogisch und chaotisch. Warum beschäftigst du Dich nicht ersteinmal mit der Geometrie, bevor Du irgendwas zu zeichnen anfängst? So belanglos wie du meinst, ist das nämlich nicht.
Und wenn Du Dich dann für eine hoffentlich gute Geometrie entschieden hast, wäre der nächste Schritt, den Montageabstand festzulegen und darauf aufbauend die übrigen Werte zu berechnen.
Die Statistik über Überhangwerte verschiedener Tonarme hättest du Dir sparen können. Das bringt Dir genau Null,null Erkentnisgewinn.
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 19. Feb 2014, 06:50 bearbeitet]
Holz24
Inventar
#3 erstellt: 19. Feb 2014, 20:36
Zumal sich der Tonarm so bauen lässt, das sich Überhang und Kröpfung einstellen lassen.
Den Abstand zur Tellerachse würde ich ebenfalls verschiebbar ausführen. Somit kannste
den Tonarm erstmal bauen und danach die sinnvollste Justage suchen oder eben probieren.

Grüße Markus
Hmeck
Inventar
#4 erstellt: 19. Feb 2014, 21:50
Hi,

danke für Euer Interesse und Eure Antworten!

an Jürgen:
dies ist kein Job, sondern Hobby, infolgedessen gehe ich so unlogisch und chaotisch vor, wir mir gerade zumute ist.
Weswegen ich meine "Statistik" eingefügt habe: bei gegebenen 0-Pukten ergeben sich - je nach Optimierungsziel - ganz eindeutige Werte für Kröpfung und Überhang. Auf keinen Fall aber derartige Streuungen (wobei die "Menge" schon stimmt, ich habe das nicht gewichtet) Da scheinen sich Leute, die sich immerhin als Profis verstehen, einen Teufel um Grundlagen zu kümmern, die seit knapp 100 Jahren hinreichend durchgerechnet sind. DAS finde ich auch interessant.

an Markus:
Selbstverständlich wird die Tonarmbasis sowie die Kröpfung ausreichend einstellbar sein. Ich denke da etwa an +/- 1 ° sowie an +/- 5 mm.
Jetzt habe ich erstmal gezeichnet und Lager getestet, beides hier in einem Bild:

Tonarm konstruieren

1. Passt. In dieser Konfiguration wird das vorgesehene Gegengewicht eine Headshell mindestens bis 16 g "stemmen" können.
2. Die kleinen Industrie-Kugellager sind vermutlich leichtgängig genug. Mit diesem Pendel mit der Holzklammer pendelte es über 20 sec. beim Start des Pendels aus der Waagerechten. Habe die die besten Lager aus einer größeren Menge ausgewählt. Ein Radialspiel ist bei den Lagern nicht feststellbar.

Grüße, Hmeck
juergen1
Inventar
#5 erstellt: 20. Feb 2014, 01:41

Hmeck (Beitrag #4) schrieb:
Da scheinen sich Leute, die sich immerhin als Profis verstehen, einen Teufel um Grundlagen zu kümmern, die seit knapp 100 Jahren hinreichend durchgerechnet sind.
Manche nicht, manche haben sich durchaus darum gekümmert und genau deswegen eine andere Geometrie gewählt als die nach Loefgren. Nur weil der Überhang vom Durchschnitt abweicht, braucht die Geometrie nicht schlechter zu sein.
Gruß
Jürgen
tomtiger
Administrator
#6 erstellt: 20. Feb 2014, 16:41
Hi,


Hmeck (Beitrag #4) schrieb:
Da scheinen sich Leute, die sich immerhin als Profis verstehen, einen Teufel um Grundlagen zu kümmern, die seit knapp 100 Jahren hinreichend durchgerechnet sind. DAS finde ich auch interessant.


da sind Tonarme über 12" drin, die würde ich mal in Transcription Systemen sehen, die 40cm Platten spielen sollten. Das da andere Geomatrien nötig sind, versteht sich von selbst.

LG Tom
juergen1
Inventar
#7 erstellt: 20. Feb 2014, 20:17

Hmeck (Beitrag #4) schrieb:

Selbstverständlich wird die Tonarmbasis sowie die Kröpfung ausreichend einstellbar sein.
Hallo Hmeck,
wenn die Tonarmbasis verstellbar ist, könntest Du bei der Headshell auch ganz auf jeder Verstellmöglichkeit verzichten (also ohne Langlöcher). Die Justage ausschließlich über den Montageabstand ist nämlich wesentlich einfacher und auch exakter.
Allerdings wärst Du dann fest an Deine erstmalig gewählte Tonarmgeometrie gebunden. Falls diese gut ist, wäre das aber kein Problem.
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 20. Feb 2014, 20:21 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#8 erstellt: 21. Feb 2014, 12:21
Danke für Eure Beiträge!

an Tom:
Ok - vielleicht war meine Folgerung etwas zu vollmundig.
an Jürgen:
Die Einstellung des Kröpfungswinkels brauche ich dennoch, für den äußeren 0-Punkt, wenn ich das richtig verstehe, während der innere dann über die Tonarmbasis optimiert wird. Allerdings braucht man dafür natürlich keine 12 mm langen Schlitze (gerade an einer Headshell nachgemessen) oder sowas.

So, ich möchte einmal meine Überlegungen zur Geometrie kurz erwähnen.

Die waagerechte Achse sollte vermutlich möglichst parallel zur Abtast-Tangente liegen (bzw senkrecht zur Kröpfung).
Wenn nicht: leichte Taumelbewegungen der Nadel bei Höhenschlag. Da dieser üblicherweise recht gering ist, muss das aber nicht sooo genau passen.
Die Höhe dieser Achse sollte vielleicht in etwa in Höhe der Plattenoberfläche liegen. Auch hier sind Abweichungen nicht soo wild. Weil: beim Höhenschlag sind dann lediglich die Abweicheungen vom vertik. Abtastwinkel etwas höher.
Da wir hier von höchstens 2 oder 3 mm auf 24 cm efff. Länge reden - ist das aber auch alles gar nicht so wild. (bei einer solchen Platte spielt das dann sowieso keine Rolle mehr)

Die senkrechte Achse soll nicht nur durch die Rillen-Kugellager gelagert werden, sondern das Gewicht des ganzen Arms soll - wie beim Plattenteller - unten durch eine Kugel abgefangen werden.
Beide Achsen sollen sich kreuzen, Karden- bzw Pivot-Prinzip. Wenn sie das nicht tun, ist die effektive Länge waagerecht und senkrecht unterschiedlich. Aber auch das dürfte keine desaströsen Auswirkungen haben.
Allerdings würde die senkrechte Lagerung in diesem Falle dann "schräg" belastet - was sicherlich suboptimal ist.

Soviel dazu.

Grüße, Hmeck
juergen1
Inventar
#9 erstellt: 21. Feb 2014, 16:25

Hmeck (Beitrag #8) schrieb:
an Jürgen:
Die Einstellung des Kröpfungswinkels brauche ich dennoch, für den äußeren 0-Punkt, wenn ich das richtig verstehe, während der innere dann über die Tonarmbasis optimiert wird.
Hallo Hmeck, nein, das brauchst Du nicht.
Vorausgesetzt der Tonarm ist sauber durchkonstruiert, kannst Du jeden beliebigen Tonabnehmer ganz exakt justieren; ausschließlich durch Verschieben des Montagefußes. Das ist ja das praktische an diesem Prinzip.
edit: Du kannst also immer auf beide Nullpunkte deiner Originalgeometrie einstellen, unabhängig von den Maßen deines Tonabnehmers (wichtig ist hier der Abstand Nadel zu Befestigungsschrauben, welcher nicht genormt ist)
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 21. Feb 2014, 16:40 bearbeitet]
juergen1
Inventar
#10 erstellt: 21. Feb 2014, 16:50

Hmeck (Beitrag #8) schrieb:
Die waagerechte Achse sollte vermutlich möglichst parallel zur Abtast-Tangente liegen (bzw senkrecht zur Kröpfung).

Parallel zur Tonabnehmervorderkante,bzw. senkrecht zur Tonabnehmerlängsachse meintest Du wahrscheinlich..(?)
Das stimmt. Um Verkanten (Fehlstellung des Azimuts) der Nadel bei Höhenschlägen zu vermeiden.
Hmeck
Inventar
#11 erstellt: 21. Feb 2014, 18:57

juergen1 (Beitrag #10) schrieb:
... Parallel zur Tonabnehmervorderkante,bzw. senkrecht zur Tonabnehmerlängsachse meintest Du wahrscheinlich..(?)

Genau, das habe ich falsch rum ausgedrückt. Das Lager sollte senkrecht zur Tonabnehmerlängsachse und damit auch senkrecht zur Tangente im Abtast(Null-)punkt liegen

Aber deiner Anmerkung vorher, zum Kröpfungwinkel, kann ich (noch) nicht ganz zustimmen. Wenn ich das mit den ganzen Berechnungstools richtig kapiert habe, gibt es zu einer bestimmten effektiven Tonarmlänge und gewählten 0-Durchgängen genau einen korrekten Kröpfungswinkel und einen korrekten Überhang. (Wobei diese Tools je nach verschieden maximalen Außen- und und minimalen Innenrillen zu leicht verschiedenen äußeren und inneren 0-Durchgängen kommen.)

Praktisch dachte ich daran, an der Headshell die Befestigungslöcher für den Tonabnehmer minimal größer zu bohren, das sollte dann reichen für eine Feineinstellung.

Grüße, Hmeck
juergen1
Inventar
#12 erstellt: 21. Feb 2014, 21:13

Hmeck (Beitrag #11) schrieb:
Aber deiner Anmerkung vorher, zum Kröpfungwinkel, kann ich (noch) nicht ganz zustimmen. Wenn ich das mit den ganzen Berechnungstools richtig kapiert habe, gibt es zu einer bestimmten effektiven Tonarmlänge und gewählten 0-Durchgängen genau einen korrekten Kröpfungswinkel und einen korrekten Überhang.
Hmeck,
der Knackpunkt ist der, daß sich nicht nur die effektive Länge, sondern auch der Kröpfungswinkel ändert, wenn die Nadel auf der Headshell-Längsachse verschoben wird.(!)
Der Kröpfungswinkel um den es hier geht, ist ja ein anderer, als der Winkel, den die Headshell mit dem Tonarmrohr bildet.
Es ist auch nicht so ganz einfach zu verstehen. Hab selbst ein paarmal durchgerechnet und gezeichnet: Es geht genau auf.
Du kannst trotz unterschiedlicher Tonabnehmerlängen immer genau auf Deine Nullpunkte justieren OHNE den Tonabnehmer unter der Headshell zu drehen.
Es gibt ja viele Tonarme, die nach diesem Prinzip funktionieren. Also ohne Verstellmöglichkeit in Langlöchern.
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 21. Feb 2014, 21:17 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#13 erstellt: 29. Mrz 2014, 14:04
Hi,

es geht weiter - leider: das Wetter ist viel zu schön ...

Tonarm konstruieren - erste Teile

Grüße, Hmeck
Hmeck
Inventar
#14 erstellt: 20. Apr 2014, 11:50
Hi,
will Euch noch was zum Schauen anbieten.

Hier war die Proxxon am Werke:

hier war die Proxxon am Werke ..

Und hier gibt die erste Headshell-Anprobe:

Headshell wird gebaut

Schöne Ostertage wünscht
Hmeck
david_della_rocco
Stammgast
#15 erstellt: 21. Apr 2014, 19:37
Super Projekt.

Bleib dran
Hmeck
Inventar
#16 erstellt: 22. Apr 2014, 15:14
Hi,

vielen Dank für Dein Interesse und auch die PM. Der Tonarm soll, wenn er endlich fertig ist, dann zunächst auf meiner hier auf meiner "alten Holzmühle" getestet werden.

Grüße, Hmeck
Hmeck
Inventar
#17 erstellt: 06. Mai 2014, 17:33
Hi,

heute kann ich mal wieder ein paar Bilder präsentieren.

tonarmbau

Hier sieht man: das Drehteil und das Rohr - es könnte passen.

tonarmbau

Vor dem Zusammenbau müssen noch ein paar Drähte ins Tonarmrohr.
Und ein Moosgummi-Streifen. Der soll dem Tonarmrohr einen kleinen Dämpfer verpassen, falls es mitschwingen möchte.

tonarmbau

Nun das andere Ende, die fertig ausgeschnittene Headshell, an das gedrehte Rohr-Endstück geschraubt und geklebt, mit handgeschnitztem Fingerbügel.
Der Blechkantenschutz ist ein geschlitzter Iso-Schlauch - fertigen Kantenschutz hatte ich extra bestellt - aber der ist viel zu groß und zu grob.
Und zu schwer. Der Iso-Schlauch könnte dem Lochblech auch ein bisschen helfen, den Rand zu halten, falls es später mal mitschwingen möchte.

tonarmbau

Und nun - was gibt das? Eine frei verdrahtete SMD-Led?


tonarmbau

Genau, die kommt noch unten an die Headshell dran. Auf die 2 Gramm soll es mir nicht ankommen. Man sieht hier den ganzen Aufbau.
Sehr viele andere Tonabnehmersysteme als die Ortofon-Reihe dürften da wohl nicht passen - habe auch nicht vor, mir noch andere zu kaufen.

tonarmbau

Damit der Tonarm auch im dunklen sieht, wo er hinfährt. Das fordert demnächst die neue Plattenverkehrsordnung.

Und jetzt hilft es nichts mehr - ich muss (darf/kann) endlich ans Herzstück - die Lagerung - dran.

Grüße, Hmeck
david_della_rocco
Stammgast
#18 erstellt: 06. Mai 2014, 17:48
Coole sache bis jetzt. Bin auf den Rest gespannt. Bleib dran.
akem
Inventar
#19 erstellt: 06. Mai 2014, 21:30
Es mag anhand der Nahaufnahmen ja täuschen, aber sind die Drähte im Tonarm nicht ein bischen zu dick?

Gruß
Andreas
Mimamau
Inventar
#20 erstellt: 06. Mai 2014, 23:14
Interessant!
Welche bewegte Masse bringt das Teil bisher auf die Waage?
Hmeck
Inventar
#21 erstellt: 07. Mai 2014, 08:10
Danke für Eure ermutigenden Beiträge!

@ david_della_rocco: Ja, ich will dran bleiben.

@ akem: Die Drähte sind nur bis zum anderen Ende des Tonarms geplant. Es ist Litze, mit Isolierung etwa 1 mm ø. Dort, wo´s sich dreht, werden noch dünnere hin kommen.

@ Mimamau - Tja, die bewegte Masse. Das Rohr ist jedenfalls nur 0,5 mm dünn (Wandstärke) und ein zähes, aber ziemlich leichtes Alu-Material.

Die Headshell dürfte ebenfalls deutlich leichter als die üblichen Headshells mit Wechsel-Bajonetten sein. Allerdings habe ich glatt vergessen, das Zeug zu wiegen, bzw bin gar nicht erst auf die Idee gekommen, es zu versuchen, da meine Küchenwaage in dem Bereich sowieso höchst ungenau ist. (und mit der Waage für die Auflagekraft geht es nicht) Das Integral für die dynamisch wirksame, bewegte Masse incl. Gegengewicht, wenn es denn alles völlig starr wäre, könnte ich sowieso auch nicht rechnen.

Dünner und leichter geht es aber im Selbstbau wohl kaum, es sei denn, man fängt an, mit Kohlefasern rumzumantschen, was aber schwingungstechnisch gar nicht so günstig sein soll, wie ich gelesen habe.

Eventuell ist es schwingungstechnisch sogar ganz günstig, dass zwischen Tonarmrohr und dem Systemträger dieses kleine Alu-Drehteil liegt. Wäre ich ein High-Ender, würde ich felsenfest behaupten, dies wäre ein Helmholtz-Resonator und an dieser Stelle die Innovation schlechthin. Immerhin gibt es ja zuweilen solche Wülste auf Tonarmen, die irgendwas dämpfen sollen.

Um das alles herauszubekommen, müsste man a) Alternativen bauen und b) ein Methode finden, das messtechnisch zu erfassen, was ich nicht vorhabe.

Grüße, Hmeck
akem
Inventar
#22 erstellt: 07. Mai 2014, 09:32
Mit 1mm Durchmesser wirst Du wohl Probleme kriegen. Da dürfte sich das Gewicht ganz schön summieren, so daß Du mit der effektiven Masse des Arms wahrscheinlich in einen Bereich rutschen dürftest, der vielleicht für ein DL103 taugt, aber nicht für ein Ortofon-MM... Und im Lagerbereich mußt Du zwingend sehr dünne Strippen nehmen, sonst dreht sich der Arm gar nicht erst, wenn nur die Nadel dran zieht.

Gruß
Andreas
Hmeck
Inventar
#23 erstellt: 07. Mai 2014, 10:55

akem (Beitrag #22) schrieb:
Mit 1mm Durchmesser wirst Du wohl Probleme kriegen. Da dürfte sich das Gewicht ganz schön summieren


Ach wo, es handelt sich hier um den Durchmesser MIT Isolierung, nicht um das Kupfer. Habe eben mal die Strippe gewogen und komme auf 1,2 g / m.
Das Rohr wiegt übrigens 40 g / m und das Alu-Lochblech 0,12 g / cm². Fingerbügel, Befestigungsschrauben, Leuchtdiode, Kantenschutz dürften zusammen kaum über 3 - 4 g kommen. Ich denke, dass es eher ein Leichttonarm wird, auch wenn die eff. Länge bei 24 cm liegt.

Danke für den Beitrag,

Hmeck
Hmeck
Inventar
#24 erstellt: 01. Jun 2014, 21:46
Hi,

es geht natürlich weiter - wenn auch langsam. Hier zwei weitere Bilder:

ein Bolzen
Ein Bolzen, schön abgelängt und da, wo die Oberfläche bleiben wird, auch geputzt.

fertiges Achsenkreuz für Tonarmlager
Und hier das fertige Achsenkreuz, gerne auch "Pivot" genannt. Die zugehörigen Industrie-Kugellager (3 und 2 mm Achs-ø) habe ich aus einem kleinen Vorrat nach leichtem Lauf ausgewählt.
Ich könnt euch jetzt bestimmt schon denken, wie die Konstruktion weiter gehen wird.

Grüße, Hmeck
david_della_rocco
Stammgast
#25 erstellt: 01. Jun 2014, 22:10
Messing oder Bronze?
Hmeck
Inventar
#26 erstellt: 02. Jun 2014, 07:25
8 mm Rundmessing, Baumarkt. (gute Drehqualität, besser als das Aluzeug)
Hörbert
Inventar
#27 erstellt: 02. Jun 2014, 08:08
Hallo!

Eie eff bewegte Tonarmmasse kannst du nach der Fertigstellung des Lagerblocks und des Kontergewichtszapfens bis auf ca.1 Gramm leicht bestimmen so du eine Feinwaage hat.

Hierzu ist nicht einmal Rechenarbeit nötig, du mußt nur dan Tonarm ohne Abtaster und Kontergewicht eingebaut mit der Spitze der Headshell auf die Feinwaage legen dann hast du auch schon die eff. bewegte Masse +/- 1 Gramm, diese Methode hat schon vor einigen Jahren der User raphael.t hier gepostet und ich habe sie mit einigen Tonarmen deren eff. bewegte Masse mir bekannt war überprüft. Die Wertwe stimmten ziemlich genau überein ein Unsicherheitsfaktor von etwa +/- 1 Gramm bleibt übrig, für praktische Zwecke ist diese Massebestimmung aber durchaus ausreichend.

MFG Günther
Hmeck
Inventar
#28 erstellt: 02. Jun 2014, 10:07
Hallo,

danke für den Tipp!

Ich kann das ganz gut nachvollziehen, da ja die Masse umso wirksamer wird, je näher sie der Abtastspitze liegt. Und die andere Seite wird ja dann von der Lagerung aufgenommen. Aber ich hätte dieser Überlegung ohne solche Erfahrungswerte nicht getraut ...

Grüße, Hmeck
Hörbert
Inventar
#29 erstellt: 02. Jun 2014, 12:14
Hallo!

Da spielt schlicht und ergreifend das alte Hebelgesetz die Hauptrolle. die +/- 1 Gramm differenz der sich aus der Produktstreuung und der leichten Ungenauigkeit der Feinwaagen zusammensetzt ( +/- 0,1 Gramm, respektive 1 Digit) die in diesen Wägebereichen durchaus eine Rolle spielt.

Es wäre auch unsinnig sich hier früher an einer Massebestimmung zu versuchen da der Wert nach der Fertigstellung dann ohnehin neu ermittelt werden müsste. Die Idee eines Umbaues existierender Tonarme auf Kleinstkugellager hatte ich auch schon habe aber bisher den Aufwand gescheut da der betreffende Tonarm -SME-3009 imp-. hinterher als Sammlerstück entwertet ist und ich ihn ja eigentlich auch gar nicht in Gebrauch habe, das ist bei mir schon seit Jahren ein fast reines Vitrinenschaustück das nur selten einmal auf einen Plattenspieler kommt um ein wenig in Bewegung zu sein.

MFG Günther
franx1
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 02. Jun 2014, 17:52
Hi,

wirklich schönes Projekt, kann mir vorstellen, dass das Teil richtig gut wird. Interessant (ich glaube es war im Nachbarforum) fand ich auch einen selbstgebauten Carbontonarm.... Ausgangsmaterial war ein Nordic Walking Stock

Grüße, Frank
Hmeck
Inventar
#31 erstellt: 21. Jun 2014, 00:03
Hallo Plattenfreunde,

ich kann Euch heute wieder ein paar neue Bilder präsentieren.

tonarmbau-befestigungsscheibe
Hier ist was schief gegangen: 1,8mm Gewindebohrer in der Trägerscheibe abgebrochen. Natürlich beim letzen von 4 Gewinden. Nunja, die Befestigungsschellen werden trotzdem halten - das dürfte keinen Einfluss auf die Funktionen haben.

2-pl_scheibe4
Hier sieht man, wie die waagerechten Kugellager in kleinen Vertiefungen (mit Senkkopf angefertigt) fixiert sind. Sie können sich dann schön axial ausrichten.

3-pl_lagerblock-3
Und nun mal wieder etwas genaueres. Wie man sieht, sitzen die senkrechten Lager schön auf "Klemm" in ihren Lageblöcken. So soll es sein. Die kleine Kugel, die das Gewicht des Tonarms tragen wird, liegt auf der abgedrehten Fläche der Schraube auf. Damit werden die Rillenlager von allen axialen Kräften entlastet - die sie nicht besonders mögen. Das untere Lager wird außerdem mit Madenschrauben fixiert.

4-pl_eile-mit-feile_01
Und dann muss wieder schön per Hand gesägt und gefeilt werden.

5-pl_eile-mit-feile_02
sowas dauert ..

6-pl_lager-test
bis es endlich den ersten Zusammenbau-Test gibt: Alles passt und dreht sich schön frei wie es sein soll. Natürlich weden die provisorischen Plastikbolzen noch durch Aluteile ersetzt, und die untere Trägerplatte - jetzt noch im Rohzustand - soll auch rund abgedreht werden.

Schönen Abend noch,
Grüße,
Hmeck
Hmeck
Inventar
#32 erstellt: 21. Jun 2014, 17:34
So, noch ein kleiner Nachtrag:

Nachdem ja nun die Lagerblöcke funktionsfähig sind, konnte ich endlich auch die eff. Tonarmmasse nach der von Günther in Beitrag #27 (danke für den Tipp - hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist) geschilderten Methode messen. Mit meiner Tonarmwaage und neuen "Gewichten " a 2,4 g (Messingschrauben M6) und der schon länger verwendeten kleinen Gewichten komme ich dabei insgesamt auf ca. 8,5 g

pl_eff-mass_8_3

Grüße, Hmeck
Hmeck
Inventar
#33 erstellt: 29. Jun 2014, 12:06
Hi,

jetzt sieht es doch schon fast nach Tonarm aus:

pl_einstellungen-01

Gegengewicht abgegedreht, erst mal provisorisch montiert, Auflagekraft kontrolliert. Passt.
Eigentlich wollte ich ein schön verchromtes fertiges Teil aus meiner Teilesammlung nehmen, das war aber mit 100 g fast doppelt so schwer wie ichs brauchen kann. Und es dann mühevoll zu verkleinern, wobei die Chromoberfläche farblich sowieso nicht so gut zu Alu-Blank gepasstasst hätte, war mir dann doch nicht sinnvoll erschienen. Dann lieber neu machen.

Ich werde das Teil so montieren, dass sich eine max. Auflagekraft von etwa 2 p einstellen läßt. Die Feineinstellung soll dann durch eine kleine Messingscheibe am Ende des Gewichtes geschehen. Eventuell gleich fixiert, oder aber über das Gewinde einstellbar.

Eine Grundsatzentscheidung muss noch gefällt werden: Soll das Gegengewicht einfach festgeschraubt werden oder eventuell elastisch gelagert werden? Das wäre durch Einspannen zwischen zwei Silikon-Scheiben (Dichtungen) leicht möglich. Man findet die elastische Lagerung des Kontergewichtes ja in manchen Armen. Habe aber - ohne das aufwendig selber probieren und austesten zu wollen - das dumme Gefühl, dass das gar nichts bringt außer Mehrarbeit. Vieleicht sogar eher eine Verschlechterung durch neue "elastische" Schwingungs-Moden.

Habt Ihr da ´ne Meinung oder Erfahrungen zu?

Die Entscheidung zur Skating-Kompensation steht auch noch aus. Das baumelnde Fädchen für ein Komp.-Gewicht könnte genau am vorderen Befestigungspunkt des Gegengewichtes an einer Art U-Scheibe befestigt werden. So weit, so unproblematisch. Auch eine Spriralfeder (aus einer alten Uhr) unter der runden Tonarm-Trägerplatte wäre noch möglich.

Auch ist es die Frage, ob so ein langer Tonarm und eine OM20-er Nadel sowas überhaupt brauchen.

Grüße, Hmeck
ratfink
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 30. Jun 2014, 11:09
Bis auf das Headshell gefällt mir das Teil optisch sehr gut.
Bleibt das Shell so, oder wird das noch umgebaut?
Wirkt für mich am Arm wie "gebastelt". Soll keine Kritik sein, nur meine Meinung.
Ich wäre froh wenn ich die Möglichkeiten hätte, sowas zu machen.
Hörbert
Inventar
#35 erstellt: 30. Jun 2014, 11:15
Hallo!


Ausser mehr gefummel und eine minimal mühseligere Auflagekrafteinstellung bringt eine solche elastische Lagerung des Kontergewichtes nach all meiner Erfahrung nichts.

Obwohl ich aus optischen Gründen und Fragen der technischen Eleganz eigentlich alles andere als ein Freund des "bamsel-Antiskatings bin plädiere ich hier doch für sdieselbe da sie die einfachste Lösung darstellt, bei einer Feder ist die Kenntniss der Federkennlinie angesagt und es kommt zudem dann einiges an Rechenarbeit auf dich zu, auch wenn du die notwendigen Formeln eventuell auf dem Netz finden kannst ist der Mehraufwand immer noch beträchtlich wenn es ganz exakt werden soll.

Schönes Teil das du da gemacht hast.

MFG Günther
tomtiger
Administrator
#36 erstellt: 01. Jul 2014, 18:58
Hi,

beim 3012er steckt das Gegengewicht auf einer Hülse, die wiederum über 2 Gummis und einer Stange am eigentlichen Tonarm befestigt ist.

Beim ET 2.5 ist das Gegengewicht nur in der Horizontalen durch die Befestigung einer Art "Blattfeder" elastisch. Ob es was bringt, kann ich nicht sagen.

Laut Handbuch hat der ET 2.5 an effektiver Masse vertikal 5 horizontal 30 Gramm. Daher muss die horizontale Bewegung bedämpft werden (weil wenn vertikal optimale Resonanzfrequenz, dann ist sie horizontal sehr niedrig). Das gelingt offenbar sehr gut. Ob man das hören kann weiß ich nicht, habe ich nie probiert.

LG Tom
Hmeck
Inventar
#37 erstellt: 02. Jul 2014, 07:53
Hi,
Danke für Eure Beiträge!

@ ratfink
die Shell soll eigentlich so bleiben. Ich habe sie so klein und leicht wie möglich gemacht, und die asymmetrische Form ist beabsichtigt - ergibt sich auch aus der Funktion, bzw der Form des Ortofon-Teils. Die Stabilität sollte trotzdem ausreichen, da die Systembefestigung sehr an der Befestigung liegt. Eventuell wird der "Kantenschutz" - jetzt einfach ein Stück seitlich aufgeschlitzter Iso-Schlauch - noch durch etwas anderes ersetzt. Leider kann ich da keinen fertigen Kantenschutz einsetzten, der ist viel zu groß und zu schwer, (Obwohl so ein dicker "Wulst" aus hochglänzendem PVC-Blechkantenschutz, unter Heißluft gefortmt, sonst rutscht er sofort wieder ab, durchaus nicht schlecht aussieht)

@ Günther
Ja, zum "Bamselgewicht" habe ich mich jetzt edgültig entschlossen. Da ich auch neulich über das Forum eine "Hausnummer" für die Höhe der Skatingkraft erfahren habe, sollte die Dimensionierung mittels Hebelgesetz auch nicht besonders schwierig sein. Danke auch für die Einschätzung zur Gegengewichts-Aufhängung.

@ Tom
Meine Möglichkeiten für eine elastische Aufhängung wäre gar nicht mal so aufwendig: Das Gewicht sitzt auf einer Gewindestange und könnte problemlos zwischen 2 Silikon-Dichtungen aus dem Sanitärbereich eingespannt werden. Diesen Aufwand werde ich alber nicht treiben - zumal es ohne weitere Untersuchungen über den vermutlich Effekt (Stärke der Einspannung, Wirkung in x-y-Richtung) eigentlich sinnlos ist. Ich bin halt auch kein Hersteller, der sagen kann: Leute, ich hab hier was ganz feines: elastische Gegengewichtsaufhängung - und keiner kann nachprüfen, was die wirklich bringt. Könnte ja auch sein, dass es MEHR Schwingungsneigung in bestimmten Bereichen hervorruft ....

Danke für Eurer Interesse und den "Zuspruch"
Hmeck
Hörbert
Inventar
#38 erstellt: 02. Jul 2014, 08:32
Hallo!

Das Thema "Tonarmresonanzen" sollte man zwar nicht ganz ausser Acht lassen da es besonders bei leichten Tonarmen schon einegewisse Rolle spielt aber damit kannst du dich ohnehin erst beschäftigen wenn der Tonarm soweit fertig ist das du ihn in Betrieb nehmen kannst.

Tonarmresonanzen erkennt man durch eine einfache Messung zu der man eine Testplatte mit gleitendem Sinus und ein Multimeter im Millivoltbereich braucht, alternativ dazu eine Soundkarte mit linearem Eingang mit der man das Ausgangssignal aufzeichnen kann. Die Resonanzen äussern sich dann als Frequenzgangüberhöhungen und Frequenzgangkuhlen respektive Frequenzganglöcher. Hier ist natürlich alles über ein dB interessant das im hörbaren Bereich liegt. Inwieweit du da überhaupt etwas unternehmen mußt wird sich also noch zeigen.

MFG Günther
Hmeck
Inventar
#39 erstellt: 02. Sep 2014, 21:20
Hallo Plattenfreunde,

Die "Acryl-Fraktion" der Tonarmbauer hat den Hmeck ja nun glatt überrundet , und da möchte der Euch auch mal wieder was vorzeigen. Denn ganz ruht das Projekt nicht ...

Neues zum Tonarmselbstbau

Die Leitungen im Tonarm sollten ja, wie bereits festgestellt, nur dort ihren Dienst tun. Für den beweglichen Teil muss eine feinere Leitung her: Erst mal getestet, ob ein umsponnener 0,1mm-CuL Draht oder Litze von einem geschlachteten Tonarm flexibler ist. Klarer Fall: die Speziallitze gewinnt.

Neues zum Tonarmselbstbau

Leider war das Anlöten der feinen Drähte an die normale Litze überraschend aufwendig. Die Drähtchen waren einzeln lackiert, der Lack nicht schmelzbar und die Isolation schmorte schrecklich und wurde dabei starr. Auch beim Aufschrumpfen der Isolierung verhärtete sich die feine Litze. Deshalb mehrere Anläufe und so ein häßlicher Knubbel. Inzwischen verschwindet der unter einer weiteren Iso-Hülle.

Neues zum Tonarmselbstbau

Dank der Informationen, die ich aus dem Theread über die Skating-Geheimnisse gewinnen konnte, weiß ich nun auch ungefähr, wie hoch diese Kraft ist. An der Nadel - ganz ganz grob - 1/10 der Auflagekraft. Damit ließ sich erst mal arbeiten.

Neues zum Tonarmselbstbau

Nein, ich wollte doch kein Gebimsel mit Gewicht über Faden und Umlenkung. Tatsächlich hatte ich bereits eine Befestigung für den Faden gebaut, aber es gefiel mir nicht. Also doch eine Feder. Die zugehörige Uhr hat wurde schon vor langem geschlachtet. In die 1 mm-Löcher der Befestigungsscheibe kann man einen Drahthaken stecken und damit die Feder mehr oder weniger nachspannen, so der Plan. Die Scheibe selber klemmt sicher zwischen Gummiringen

Neues zum Tonarmselbstbau

Danach wieder ein unglaubliches Gefummel. Es fängt mit dem richtigen Einkürzen der Feder an, die Befestigung ging auch ncht so einfach, wie ich mir das anfangs dachte, die Feder neigte zum Abbrechen, wenn ich sie zwecks Fixierung umknicken wollte, aber schließlich nach xx Ein- und Ausbauten scheint es einigermaßen hinzukommen.

Neues zum Tonarmselbstbau

Somit steht fest: Die Anti-Skating-Kraft selber liegt etwa im gewünschten Bereich. (die U-Scheiben habe ich vorher ausgewogen) Hier tut das Gebimsel endlich noch einmal seinen guten Dienst. Damit kann jetzt mal die Befestigung des Tonarms in Angriff genommen werden. Bis dahin werde ich der Versuchung widerstehen, mal einen provisorischen Probelauf zu starten, da eine provisorische Tonarmbefestigung schließlich beinahe so aufwendig ist wie die endgültige. Ich habe jedenfalls die Hoffnung, dass die mechanisch wirklich aufwendigen Sachen jetzt allmählich hinter mir liegen.

MfG, Hmeck
maicox
Stammgast
#40 erstellt: 02. Sep 2014, 22:35
Hallo,

So langsam nimmt es hier ja Gestalt an.

Wenn Du schreibst: " Dieses Gefummel" muss ich schmunzeln Es ist wirklich teilweise ein Gefriemel, dass man mal kurz einen Anflug von "ich schmeiß den Kram gleich in die Ecke" bekommen kann, ich kann dieses sehr gut nachvollziehen.

Zu Deiner Antiskating- Konstruktion: Was für ein Aufwand den Du Dir da antust.

Ich habe ja zu meinem "Baukran- Arm" noch einen kardanischen Arm in Acryl- Material gebaut.
Weder bei dem, noch bei dem anderen konnte ich einen Klanglichen Unterschied (Verzerrungen oder ähnliches) im Vergleich zu einem recht guten Dual- Arm (mit Antiskating) heraushören. Leider habe ich keine "Mess- Schallplatte", evtl. wäre mir da ja etwas aufgefallen (!?)

Hast Du es denn mal ausprobiert ohne ?

Ich werde es bei meinem kardanischen mal ausprobieren und dort eine Faden/ Gewicht- Baumel- Konstruktion probieren. Keine Ahnung ob ich falsch liege oder nicht. Von der Physik her leuchtet mir das alles ein. Ich denke hier wird leider auch sehr oft ein Glaubenskrieg ausgetragen. Einige sehr gute Arme (auch ältere) haben kein Antiskating und machen ihren Job sehr gut.


Ich bin gespannt wie es hier weitergeht!


Edit: Es ist doch hier kein Wettbewerb wer schneller oder besser baut. Es ist doch ein Hobby was vor allem Spaß machen soll oder?!

Und nebenbei: Mal wieder eine gute alte schwarze Scheibe Auflegen und nicht alles so ernst nehmen ....


[Beitrag von maicox am 02. Sep 2014, 22:41 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#41 erstellt: 07. Sep 2014, 20:10

maicox (Beitrag #40) schrieb:
Es ist doch ein Hobby was vor allem Spaß machen soll oder?!


Genau, und den macht es auch!
Vom Söhnchen mal ein paar Legos geliehen, um eine Stellprobe zu machen - soll ja schlussendlich auch mal unter eine Haube kommen. Selbstbau-Plattenspieler Nr. 1 hat keine und verstaubt doch recht unangenehm. Die Legos betonen auch schön das Spielerische an der ganzen Sache ... Provisorische Lauf-Tests verkneife ich mir z.Zt. noch - die halten so auf.

Maßnehmen mit Legos
Hmeck
Inventar
#42 erstellt: 21. Nov 2014, 13:05
Hi,
ganz eingeschlafen ist mein Selbstbauprojekt nicht. Geht halt langsam. Hier ein paar Bilder:

Jetzt muss der Tonarm natürlich auf eine gescheite Basis gestellt werden.
Neues vom Plattenspieler-Selbstbau
Kreuzweise verleimte Buchenstäbe sollten hübsch und stabil genug sein.

Auch die Headshellkann noch aufgehübscht werden.
Neues vom Plattenspieler-Selbstbau
Vielleicht wirkt sie mit einem neuen Rahmen besser.

Irgendwie muss der Tonarm ja auch geparkt werden.
Neues vom Plattenspieler-Selbstbau
Wie bekommt man wohl die abstehenden Endchen des Iso-Schlauches angedrückt?

Den ersten Versuch mittels Blech-Kantenschutz.
Neues vom Plattenspieler-Selbstbau
Fand ich nicht so überzeugend.

Und nun: Nun muss noch ein Lift her.
Neues vom Plattenspieler-Selbstbau
Ganzt grob Maß nehmen mit Pappstreifen.

Aber nun ist Feinarbeit gefragt. Denn eine automatische, elektronische Endabschaltung muss schon her. Und die braucht einen Antrieb.
Allein die Pfrimelei mit dem Zahnrad für das Schneckenrad - innen ausdrehen, Gewindebolzen genau genug für das Kugellager abdrehen, einpassen und einlöten, das Schneckenrad selber bearbeiten, auf die Motorachse kleben.
Neues vom Plattenspieler-Selbstbau
Das dauert.

Platten-Motor und Elektronik wieder ausbauen, damit das Tonarm-Hebewerk eingebaut werden kann.
Neues vom Plattenspieler-Selbstbau
Die Elektronik für den Direkt-Drive, die da vorher war, muss wohl woanders hin.

Ein paar Einzelteile
Neues vom Plattenspieler-Selbstbau
Schräubchen von M3 bis runter zu M1,8. Geduld ist angesagt.

Aber hier kann man schon mal sehen, wie es zusammengebaut wird.
Neues vom Plattenspieler-Selbstbau
Die Motorbefestigung ist derzeit wieder in Arbeit - im 2. Anlauf.

So, ich hoffe, dass Euch meine Bilderstrecke gefällt -

Grüße, Hmeck


[Beitrag von Hmeck am 21. Nov 2014, 13:06 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 21. Nov 2014, 13:19
Moin

feine Sache, die du da machst!

Zum Thema TA-Kabel bzw Verdraqhtung ist das hier:http://www.oppermann-electronic.de/html/hf-draht___litze.html
mein Tip!

Gut zu verarbeiten und günstig.
akem
Inventar
#44 erstellt: 21. Nov 2014, 13:55
Die Endabschaltung kannst Du dann patentieren und an Rega und Co verkaufen
Bin echt gespannt, wie das mal aussehen wird, wenn's fertig ist.

Gruß
Andreas
maicox
Stammgast
#45 erstellt: 21. Nov 2014, 15:07
Hallo,

Zur Tonarm- Verkabelung: Ich habe mich da letzte Woche mal mit 0,05mm Kupferlackdraht beschäftig. Was für ein Gefummel!

Aber: Die Funktion ist vollkommen zufriedenstellend. Die Verarbeitung sehr mühsam. Man muss echt aufpassen beim Basteln. Die Drähte sind doch recht empfindlich.

Zur Endabschaltung: Einen Motorgetriebenen Tonarm- Lift hatte ich auch schon mal auf dem Plan. Allerdings nicht mit einer automatischen Abschaltung, sondern einfach über ein Umschalt- Relais und einem Kippschalter bzw. Taster. Da bei mir aber momentan alles recht "Frei" herumsteht und bisher auch keine Zarge/ Kiste geplant ist, habe ich mich da noch nicht rangesetzt. Ich will zurzeit nicht noch mehr Kabel da rumliegen haben.

Der Tonarm wird dann später, nach dem Erreichen der Auslaufrille, vom Motor automatisch angehoben?
Hmeck
Inventar
#46 erstellt: 09. Dez 2014, 22:27
Hi,

meint Ihr nicht auch,

pl_lift_10

eigentlich sieht das Tonarm-Hebewerk doch gar nicht so schlecht aus?


pl_lift_11
und richtig eingepasst ist es auch.
Noch mehr: es funktioniert sogar und hebt den Tonarm brav an. Die Hub- und Senkgeschwindigkeit wäre auch OK.

Aber, obwohl es bei den Voraustests, soweit die möglich waren, alles recht vielversprechend aussah: Es macht Krach. läuft unregelmäßig und einert auch noch seitlich herum. Einige Zeit verbraten, um die Geschichte doch noch zu retten.

Habe es nun in die Tonne getreten bzw. wieder in die Kramkisten einsortiert und bin jetzt dabei, den Lift mittels polierter Stahlachsen in Messingbuchsen zu führen, welche dann ganz konventionell über einen Kipphebel bewegt werden. Weitere Bilder werden (hoffentlich bald) folgen.

Grüße, Hmeck


[Beitrag von Hmeck am 09. Dez 2014, 22:28 bearbeitet]
akem
Inventar
#47 erstellt: 10. Dez 2014, 00:25
Das könnte erklären, warum professionelle Hersteller (oder sagen wir lieber gewerbliche Hersteller) möglichst einfache Lösungen suchen...
Also nicht, daß ich jetzt schadenfroh wäre, um da keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen.

Gruß
Andreas
Hmeck
Inventar
#48 erstellt: 23. Dez 2014, 22:21

akem (Beitrag #47) schrieb:
Das könnte erklären, warum professionelle Hersteller (oder sagen wir lieber gewerbliche Hersteller) möglichst einfache Lösungen suchen...


Ja, genau, ein einfacher Lift mit Finger-Hebelchen - oder gar keiner. Vielleicht hätte ich die Konstruktion noch retten können, wenn ich eine bessere Gewindestange gefunden, keinen fertigen Gewindebolzen verwendet und die anderen Teile noch einmal neu gemacht hätte, mir vorher erst mal entsprechenden Hilfswerkzeuge für das genaurere Einspannen des Zahnrades gemacht hätte usw usw ... Den lauten Motor wäre ich aber immer noch nicht los gewesen.

Es liegt aber in der Natur der Sache, dass diese jetzt noch ein bisschen komplizierter geworden ist. Es soll ja dann auch dauerhaft und zufriedenstellend funktionieren

1-pl_liftneu

Erstmal braucht der Lift bessere Gleitlager. Polierte Stahlachsen in Messingbuchsen.


2-pl_lifthebel

Auf der Rückseite der Antrieb über einen Kipphebel.


3-pl_lift-09

Natürlich muss der Kipphebel nun seinerseits angetrieben werden. Die Riemenscheibe aus einem geschlachteten Billig-Kassettenrekorder, Überflüssige Nippel und Zahkränze abgeschliffen, der Antriebsmotor aus einem dahingeschiedenen Disk-Walkman. Hat ein schönes Drehmoment schon bei geringen Drehzahlen.


4-pl_lift-20

Für das Auf und Ab ist wieder ein Schraube nebst Gewindebolzen zuständig. Die komische Büroklammer ist ebenfalls Stahl (verdammt schwer zu biegen, erst nach Erhitzen) und sorgt dafür, dass der Mitnehmer auch etwas radiales Spiel hat - sonst verkeilt sich die Geschichte hoffnungslos. Der Messingkragen schließlich dient als Verdrehschutz, schließlich muss sich die Geschichte hoch- und runterschrauben, und nicht einfach mitdrehen.


5-pl_lisrt21

Alles zusammengebaut, Testlauf erfolgreich. Es läuft schön leise und leicht. Die Geschwindigkeit ist klein genug für einen ordentlichen Lift-Down. Außerdem könnte die Lift-Achse, die über eine entsprechende Einfräsung verfügt, auch noch mit dem passenden Silikon-Fett gefüllt werden für einen konventionellen "hydraulischen" Lift.
Die Mikroschalter für den unteren und oberen Stopp sind noch nicht montiert.


6-pl_lisrt22

Noch ein Blick von unten. Der Motor ist gut gedämpft auf einer Hartschaumplatte und einem Holzleistchen montiert, dazwischen liegt eine Schicht Moosgummi.

Soweit also mein Projekt. Man kann vermuten, dass ich mich noch ein paar mal zu Wort melden werde, bis es fertig ist.

Bis dahin erst mal schöne Weihnachtsgrüße!

Hmeck
T9
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 24. Dez 2014, 12:43
@Hmeck

Ich bewundere Leute die Ihre Ideen so kosequent umsetzen können!

Allein der Materialmix ist bewundernswert! Ich hätte vermutlich versucht die Sache ohne Holz zusammen zu bekommen.
Aber so hat es auch einen gewissen Charme. Weiter so. Wünsch Dir ebenfalls ein schönes Weihnachtfest!

BTW: Servos aus dem Modellbau lassen sich Drehzahlmässig mit Servotestern regeln. Manchmal auch brauchbar wenn kein Cassettenmotor da ist.
frank60
Inventar
#50 erstellt: 24. Dez 2014, 13:55
Auch von mir Hut ab.

Ich würde ebenfalls einen Modellbau Servo ins Spiel bringen. Die Steuerung kann man sehr komfortabel mit einem Arduino Microcontroller erledigen. Die haben mindestens einen, meist 2 Servoausgänge und genügend Eingänge für Tasten und ähnliche Bedienelemente. Es gibt z.B. auch ein sehr gutes Starterkit, das alles notwendige enthält, im WWW sind viele sehr gute Anleitungen zu finden.
Mit Hilfe eines 2. Servos ließe sich so auch recht einfach ein Vollautomat realisieren. Auch die Drehzahlsteuerung des Tellers wäre mit einem Arduino kein Problem.

Also, genügend Anregungen sind da, mache weiter so, viel Spaß und Erfolg.

Und Frohe Weihnachten natürlich.


[Beitrag von frank60 am 24. Dez 2014, 13:56 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#51 erstellt: 24. Dez 2014, 17:38
Vielen Dank für Eure freundlichen Kommentare zu meiner Bastelei!

Und vor allem: Frohe Weihnachten

wünscht Hmeck
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