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Plattenspieler selber bauen /Schwungscheibe als Plattenteller

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Autor
Beitrag
oncelbenz
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Feb 2017, 00:04
Hallo liebe Gemeinde,
ich habe vor einen Plattenspieler selber zu bauen. Da ich Kfz Meister bin möchte ich möglichst viele Ersatzteile aus dem PKW Bereich verwenden. Als Plattentellerlager werde ich einen Achsschenkel mit der passenden Radnabe und dem passenden Kegelrollenlager verwenden. Als Plattenteller habe ich vor eine Schwungscheibe der Kurbelwelle zu verwenden. Diese sind aus Stahl und recht schwer. Diese wird natürlich vorher noch bearbeitet.
Jetzt meine Frage an euch, haltet ihr die Schwungscheibe vom Material her für geeignet?
Hier schon mal Bilder vom Lager .

Gruß Markus 20170220_12343720170220_12350620170220_123536
eBill
Inventar
#2 erstellt: 25. Feb 2017, 08:58
Als Tellerlager sind mir fast ausschließlich Gleitlager bekannt, nie Wälzlager! Einzelne Kugeln (verschiedene Materialien) kommen nur als achsiales Stützlager zum Einsatz. Wälzlager (noch dazu mit einem solchen Kaliber) als Tellerlager wird mit Sicherheit nicht bei einem Plattenspieler funktionieren, da unvermeidliche Lagerlaufgeräusche erheblichen Umfangs sich voll auf die Schallplatte und damit hörbar auf die Wiedergabe übertragen werden. Ein solches Plattenspielerlaufwerk wäre völlig unbrauchbar!

Es wird teilweise sehr viel Aufwand betrieben, um Tellerlaufgeräusche schon in ihrer Entstehung zu vermeiden/zu minimieren ... z. B. gibt es Lösungen mit Luftlager und Eliminierung des achsialen Stützlagers durch Magnetschwebeplattenteller - siehe Platine Verdier). Bereits bei Auslegung des Antriebskonzeptes (Riemenantrieb, Antrieb durch Gummireibrad, Direktantrieb) wird versucht, keine bzw. möglichst wenig Geräusche/Schwingungen von Plattenteller/Schallplatte/Tonabnehmer fernzuhalten. Weiterhin wird durch Materialauswahl und konstruktivem Konzept bei Plattenteller und Plattentellerauflage versucht, Reflektionen und Entstehung/Weiterleitung von Schwingungen zu minimieren/zu verhindern.

Man kann Plattenspielerlaufwerke und sogar Tonarme selbst bauen, Platine Verdier war ursprünglich ein Laufwerkselbstbau eines Amateurs. Entweder man hält sich an bewährte Bauanleitungen und/oder übelegt sich vorher genau, welche Konzepte/neuen Ideen überhaupt sinnvoll sind.


eBill
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 25. Feb 2017, 09:59
Hallo!

Nun ja, auf den Versuch kommt´s an, wenn du dir die ganze Mühe rein aus Basteltrieb machen willst spricht ja nichts dagegen.

Inwieweit du dir da Rumpelprobleme einhandelt und Probleme durch die Materialwahl (eigentlich sollten Plattenteller aus nichtmagnetischen Materialien bestehen da insbesondere M;C-Abtaster ein starkes Magnetfeld haben und ansonsten wenn es dumm kommt sogar auf dem Stahlteller andocken könnten) wird dir im Laufe der Konstruktion schon aufgehen.

Aber zzumindest die Idee ist witzig.

MFG Günther
Nisser99
Gesperrt
#4 erstellt: 25. Feb 2017, 10:30
Man könnte einen Mühlstein als Plattenteller nehmen.

Das unterdrückt das Rumpeln und sorgt für Gleichlauf.


Das Lager ist allerdings für Belastungen rechtwinklig zur Achse ausgelegt.

Hier würde es axial belastet. Das ist zu bedenken.


[Beitrag von Nisser99 am 25. Feb 2017, 10:34 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#5 erstellt: 25. Feb 2017, 10:39
Hi,

die Idee an sich ist als Automech naheliegend und man kann bei so einem Projekt viel lernen.
zB. ist, wie oben gesagt, ein Nadellager nicht geeignet, ein Plattentellerlager sieht so aus.

Insgesamt rate ich Dir dich gedanklich grundlegend mit denjenigen Konstruktionen zu befassen (sie zu studieren),
die bewiesen haben, dass sie tauglich sind, so zB.

so ganz einfach ist es nämlich nicht einen gescheiten Dreher zu bauen
der Grundsatz eines Drehers lautet übrigens:
Plattentellerlager und Tonarmlager müssen statisch-mechanisch so stabil wie möglich miteinander verbunden sein.
Im Fall des o.g. SL 1710 sind Beide auf der Stahlblechwanne montiert.

Viel Glück und Erfolg.
oncelbenz
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 25. Feb 2017, 16:12
Schon mal danke für eure Gedankengänge.
Das Kegelrollenlager ist für radiale und axiale Kräfte geeignet und kann auch in axialer Richtung Kräfte bis zu einer Tonne aufnehmen. Beispiel scharfes einlenken in eine Kurve bei gleichzeitigem abbremsen . Da sollte es für das Lager ein Kinderspiel sein ,eine Schwungscheibe von ca 6-8 Kilogramm ,
zu tragen. Das mit dem Laufgeräusch werde ich noch testen unter der Verwendung von verschiedenen Schmierstoffen.
Den Weg ein Tellerlager aus einem Kegelrollenlager zu fertigen ist soweit ich das bis jetzt sehen kann, noch keiner gegangen. Ich vermute mal auch weil es viel zu teuer ist. Wenn ich mir das billig Lager in meinem Dual cs 1249 anschaue und das läuft schon immerhin seit 42 Jahren kann ich mir nur schwer vorstellen dass das Lager das ich verwenden will schlechtere Eigenschaften haben soll.
Wie heißt es doch so schön probieren geht über studieren.
Als Basis dachte ich an ein Sandwich aus je einer 8mm starken Aluminiumplatte auf der Ober und der Unterseite . Eine Multiplexplatte bildet den Kern. Das mit dem Magnetismus muss ich noch mal überdenken.

Gruß Markus
höanix
Inventar
#7 erstellt: 25. Feb 2017, 16:30

oncelbenz (Beitrag #6) schrieb:
Das mit dem Laufgeräusch werde ich noch testen unter der Verwendung von verschiedenen Schmierstoffen.

Je besser die plane Lauffläche poliert ist umso weniger Laufgeräusche.
Nisser99
Gesperrt
#8 erstellt: 25. Feb 2017, 16:45

oncelbenz (Beitrag #6) schrieb:

Den Weg ein Tellerlager aus einem Kegelrollenlager zu fertigen ist soweit ich das bis jetzt sehen kann, noch keiner gegangen. Ich vermute mal auch weil es viel zu teuer ist.


Vielleicht sieht man sowas nicht, weil es nicht funktioniert.

Wer schon einmal einen Schlitten gezogen hat und im Vergleich dazu einen Einkaufswagen, der würde sicherlich Gleitlager bevorzugen.

Ich bin aber trotzdem gespannt, ob man historische Technik (Plattenspieler) mit prähistorischen Mitteln (Kfz-Teile) abbilden kann. Was nimmst du als Tonarm, den Blinkerhebel?

Für den Antrieb würde ich auf Elektrische Antenne tippen. Stellmotore in den Spiegeln werden zu schwach sein und Anlasser oder Scheibenwischer ziehen zu viel Strom.
höanix
Inventar
#9 erstellt: 25. Feb 2017, 16:59
Als Antrieb kommt ein 12-Zylinder, dann kann man auch mal ordentlich aufs Gaspedal treten.
oncelbenz
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 25. Feb 2017, 17:17
Ihr habt mich gerade auf eine Idee gebracht was den Antrieb angeht. Da fällt mir doch glatt ein Gebläsemotor der Heizung ein. Die laufen sehr ruhig und sind recht drehzahlstabil ,lassen sich gut in der Drehzahl regulieren und sollte kräftig genug sein. Da ich eh an Riementrieb gedacht hatte dürfte das nach einigen Tests meine wahrscheinlich erste Wahl werden.
Tonarm werde ich wohl wenn mir nicht noch was besseres einfällt einen von Rega zukaufen.

Danke für eure Ideen.
Gruß Markus
oncelbenz
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 25. Feb 2017, 17:20
Ach übrigens ein V12 klingt scheiße.
Wenn dann schon ein V8 Sauger.

Gruß Markus
müllkramer
Stammgast
#12 erstellt: 25. Feb 2017, 18:18
finde die idee richtig klasse.stehe auf ungewöhnliche dinge und ansätze.wenn das dann noch handwerklich gut gelöst wird...umso besser. ich gab es schon plattenspieler aus acryl und andere individuallösungen.

zur not täte ich folgenedes...einen fake-plattenspieler aus autoteilen..und wirklich mit lenkstockhebel als fake-tonarn.die schwungscheibe dreht ein anlasser..na ud so weiter...

so..als gag in das innere des drehers einen alten ipod..oder was auch immer...cinch-strippen hinten aus dem gehäuse und ab dafür.

dre steampunk-plattenspieler quasi.
.JC.
Inventar
#13 erstellt: 25. Feb 2017, 18:52
Hi,


müllkramer (Beitrag #12) schrieb:
finde die idee richtig klasse.
...
zur not täte ich folgenedes...einen fake-plattenspieler aus autoteilen


fake is doof

wenn schon dann richtig und dafür muss man die Sache verstehen
und das wiederum ist sehr interessant

lieber oncelbenz (ich fahre übrigens C220 CDI und höre mit Technics)
was meinst du wohl warum das Plattentellerlager von Technics oben so aussieht, wie es aussieht ?
als Gedanke: deine Lösung oben braucht echt nen starken Motor.
Hmeck
Inventar
#14 erstellt: 25. Feb 2017, 18:54
Irgendwo habe ich mal ein Bild eines Plattenspielers gesehen, wo der Teller aus dem Zylinder eines veritablen Schiffsdiesels bestand. Geht alles. Evtl. ist das sogar in unserem 10000-seitigen Bilder-Thread. Über das Lager stand aber nix dabei.

Ich denke, wenn man mit dem Ding nachher auch Platten hören will, sollte es unbedingt ein Gleitlager sein.
oncelbenz
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 25. Feb 2017, 19:55
Nur so mal zur Info.
Plattentellerlager von meinem Dual.
Sieht nicht nach einem Gleitlager aus. images

.JC. Mit der C-Klasse bist du schon mal gut unterwegs.

Gruß Markus
.JC.
Inventar
#16 erstellt: 25. Feb 2017, 20:16

oncelbenz (Beitrag #15) schrieb:
.JC. Mit der C-Klasse bist du schon mal gut unterwegs.


das weiß ich (nach MoPf, EZ 08/05, gekauft 2012 mit 99 kkm, aktuell 264 Mm)

als Automech musst du bei Plattenspielern ein bisschen umdenken ...
so hat zB das Tonarmlager eine Freigängigkeit von 7 micron

deine Sache kannst du als Spielerei machen oder als Prototyp



ps
wenn das wirklich das Tellerlager von deinem Dual ist, dann ist das ein Witz
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 25. Feb 2017, 20:26
moin

Dimensionierung - ein Wort, das ich sehr schätze

@TE

Dein Plan erinnert mich an die normale Vorgehensweise in meiner Heimat, wenn's um den Bereich 'Bau' geht..
Da werden dann kaltlächelnd ein paar Tonnen Träger für nen 2x2m Balkon verwendet- warum..: Man hat's ja

Ein Lager wie das geplante ist sicher hochwertig und bringt nen Sportwagen safe durch die Parabolica, aber an einem Plattenspieler kann es nur seine Nachteile zeigen, nicht seine Stärken
oncelbenz
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 25. Feb 2017, 20:47
Hallo . JC. 203 mit OM 646 na dann fahr noch mal schön 250000 km drauf.

Da mich die Teile nichts kosten kommt es einfach auf den Versuch an. Wenn es nichts wird, sieht es hoffentlich ganz nett aus. Aber noch glaube ich ganz fest an mein Konzept und ihr wisst ja, der Glaube versetzt Berge.

Gruß Markus
akem
Inventar
#19 erstellt: 25. Feb 2017, 21:04

.JC. (Beitrag #16) schrieb:
ps
wenn das wirklich das Tellerlager von deinem Dual ist, dann ist das ein Witz

Wieso? Sowas haben alle alten Duals mit Wechslerfunktion - geht ja auch kaum anders...

Gruß
Andreas
.JC.
Inventar
#20 erstellt: 25. Feb 2017, 21:21
Hi,


oncelbenz (Beitrag #18) schrieb:
.. na dann fahr noch mal schön 250000 km drauf
...
glaube ich ganz fest an mein Konzept und ihr wisst ja, der Glaube versetzt Berge.


ich höre Platten mit einem Technics SL 1710 von 1977, der läuft noch weitere 40 Jahre ohne Probleme
...
schau dir mal das pdf an, dass ich o.g. habe
gapigen
Inventar
#21 erstellt: 26. Feb 2017, 02:32
... TO, vergiss bitte nicht, uns mit weiteren Fotos/Meilensteinen zu versorgen.

Viele Grüße,
Thomas
oncelbenz
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 26. Feb 2017, 12:17
Das mache ich auf alle Fälle.
Aber gelacht wird erst zum Schluss.

Gruß Markus
raphael.t
Inventar
#23 erstellt: 26. Feb 2017, 12:25
Hallo Markus!

Ja, die Wechsler von Dual haben solche Kugellager, 1219 und 1229, auch 1009 und 1019, auch die kleineren Modelle, diese Lager können durchaus Geräusche machen, was heißt "können", sie werden es tun.
Eingelaufene Lager-Spiegel mit viel Reibung tragen zu den mahlenden Tönen erheblich bei, weshalb diese so glatt wie möglich sein sollen, sie umzudrehen kann eine Lösung sein, sie zu polieren, auch. Dann die richtige Schmierung: Dual empfiehlt irgendein Fett, Garrard Zero 100 mit ähnlicher Lagerkonstruktion rät zu einem Spritzer Nähmaschinenöl, soweit ich die BDA in Erinnerung habe. Ich selbst habe bei dem Lagertyp simples Kugellager-Fett genommen und ein wenig Öl von oben nachgeträufelt, bis das Lager möglichst rund lief und möglichst wenig mahlende Geräusche von sich gab.

Der Umstand, dass es --- konstruktionsbedingt --- solche Lager für Plattenwechsler gab, heißt aber noch lange nicht, dass es sinnvoll ist, sowas im Großen, weil im Fundus reichlich vorhanden, auch zu verwenden.
Die Nebengeräusche werden enorm sein.
Im KFZ-Bereich gibt es doch auch Gleitlager, oder irre ich mich da?

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 26. Feb 2017, 12:25 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#24 erstellt: 26. Feb 2017, 12:33
Hallo!

Gerade die Wälzlager-Idee halte ich für den weitaus interessantesten Teil des Projekts, inwieweit das Ding rumpelt wird mit die wichtigste Erfahrung aus diesen Selbstbauexperiment werden.

Die Schwungscheibe ist zwar auch eine recht nette Idee aber so etwas ist kaum als Neuland zu bezeichgnen.

MFG Günther
oncelbenz
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 26. Feb 2017, 13:06
Ja Gleitlager gibt es auch im Fahrzeugbau.Bei stark beanspruchten Teilen wie Kurbelwelle, Pleul und Nockenwelle aber nur in Verbindung mit einer Druckölschmierung. Bleibt die Schmierung aus ist das Lager in ganz kurzer Zeit hinüber.
Bei z.B. Einzylinder Zweitaktern ist die Kurbelwelle kugelgelagert da es hier keine Druckölschmierung gibt.
Ansonsten kenne ich nur noch Gleitlager beim Schiebedach und bei Fensterhebern . Schön billig darf ja nichts kosten.
Deswegen überzeugt mich ein Gleitlager das keine Druckölschmierung hat nicht.
Ich werde nächste Woche eine Mischung aus Wälzlagerfett und Motoröl herstellen, das Lager mit zwei großen Bremsscheiben beschweren und mit unserem Geräuschekoffer die Laufgeräusch des Lagers beurteilen.

Gruß Markus
.JC.
Inventar
#26 erstellt: 26. Feb 2017, 13:44
Moin,


oncelbenz (Beitrag #25) schrieb:
Bleibt die Schmierung aus ist das Lager in ganz kurzer Zeit hinüber.


bei den Drehzahlen ...
(ein Plattenteller dreht sich in 3 min 100 mal)


.JC. (Beitrag #5) schrieb:
.. man kann bei so einem Projekt viel lernen.
zB. ist, wie oben gesagt, ein Nadellager nicht geeignet, ein Plattentellerlager sieht so aus.


klick mal auf den Link und dann in das Foto
(den Lagerspiegel sieht man leider nicht richtig)

vergiss das mit dem Wälzlager !
meinst Du etwa die Hersteller (also deren Ingenieure) wären so unwissend diese Möglichkeit nicht zu kennen ?

Ich finde deine Idee einen Dreher von Grund auf mit Teilen zu bauen, die eben so herumliegen, echt cool.
Aber einfach so drauf los bauen, ohne vorher die Prinzipien eines Drehers wirklich durchschaut zu haben,
ist Jamaican Style

Ich weise dich gerade mal auf noch eine andere Sache hin: der Plattenteller ist sozusagen schwere Mechanik,
beim Tonarm ist es genau umgekehrt (ab dort geht´s ins Feine - siehe die 7 mikron oben).
oncelbenz
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 26. Feb 2017, 14:26
Gleitlager der Name sagt es schon, es gleitet auf einem Film . Beim Schlitten auf einem Wasserfilm bei einer Kurbelwelle auf einem Ölfilm. Bei der Kurbelwelle funktioniert das auch nur ab einer bestimmten Drehzahl, da sie erst aufschwimmen muss .
Vergleichbar mit zu schnellem Fahren auf nasser Fahrbahn. Das Rad schwimmt auf weil es das Wasser nicht mehr verdrängen kann und geht dann ins gleiten über. Beim Plattenspieler sind die Drehzahlen viel zu niedrig für diesen Effekt. Nicht alles was ein Ingenieur entwickelt und gut ist wird letztendlich auch gebaut. Der Einkäufer mit seinem Rotstift lehnt es nachher eh ab weil viel zu teuer. Wir bauen seit über 100 Jahren Verbrennungsmotoren an derem Grundprinzip sich nicht wirklich viel verändert hat.
Die Ägypter haben schon erkannt das es deutlich einfacher ist die Felsbrocken über Baumstämme zu rollen als sie einfach über den Boden zu ziehen.
Ich bleibe bei meiner Meinung das Gleitlager eine Billiglösung sind bis ich nächste Woche mein Kegelrollenlager getestet habe.
In erster Linie geht es momentan erst mal um das Laufwerk, der Tonarm kommt erst viel später.


Gruß Markus
13mart
Inventar
#28 erstellt: 26. Feb 2017, 17:19

oncelbenz (Beitrag #27) schrieb:

Ich bleibe bei meiner Meinung das Gleitlager eine Billiglösung sind

Gut, wenn das eine MEINUNG ist, dann werden weitere Fakten nicht helfen.

Gruß Mart
Nisser99
Gesperrt
#29 erstellt: 26. Feb 2017, 17:43
Wie willst du den Abstand der Ankerplatte zum Teller überbrücken? Das sind bei originaler Radmutter bestimmt 5 cm.

Nimms mir nicht übel, aber ich befürchte, dass du mit deinem Tun nicht erfolgreich sein wirst. Mit Hammer und Meißel baut man kein schweizer Uhrwerk.

Welche Maschinen stehen Dir zur Verfügung? Hast du Messgeräte? Drehbank, Fräse, etc?
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 26. Feb 2017, 17:48
Moin

zumindest kann man einem DUAL 1229 - Kugellager hin oder her- einen Nachlauf bescheinigen, den 90% aller Masselaufwerke nicht schaffen.
Da kommen die Technicse nicht annähernd ran..

Die Frage ist halt, was darauf zu geben ist- auch ein grease-bearing macht nen Garrard 301 nicht zu nem schlechten Dreher

@TE
ein Kollege mit dem nick 'Igeltöter' hat hier mal seinen Eigenbau vorgestellt- such mal nach dem thread, wenn du magst!
Ingor
Inventar
#31 erstellt: 26. Feb 2017, 18:05
Die Ägypter verwendeten in der Regel Schlitten, keine Baumstämme oder Räder. Im Sand macht das auch wenig Sinn.

Nur davon ab, verstehe ich nicht, warum Gleitlager schlecht oder billig sein sollten? Rollenlager sind kompliziert im Aufbau und zerlegen sich auch gerne mal. Lagertypen sind immer an ihren Verwendungszweck gebunden. Ein Gleitlager hat nun mal einige grundlegende Eigenschaften, die ein Rollenlager nicht hat. Dazu gehört die sehr gute Laufruhe. Bei korrekter Materialwahl halten diese Lager auch extrem lang.
Hmeck
Inventar
#32 erstellt: 26. Feb 2017, 19:17
Selbst bei kleinen, sehr schnell laufenden Elektromotoren, z.B. in Lüftern, halten z.B. Sinterbronce-Lager sehr lange. Probleme gibt es regelmäßig, wenn sie nicht richtig abgedichtet sind - das aber ist eine fertigungstechnische Schlamperei, die nichts mit den eigentlichen Qualitäten eines solchen Lagers zu tun hat. Bei Plattenspielern mit den geringen Drehzahlen gehen auch reine Messingbuchsen, solange sie nicht trocken laufen.
Kugeln haben da höchstens im Lagerspiegel ihren Einsatz.
Natürlich würde man für stark wechselnde Belastungen wie bei einer Fahrzeugachse lieber keine Gleitlager nehmen.
oncelbenz
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 26. Feb 2017, 19:45
Die Schwungscheibe soll direkt auf der Radnabe montiert werden. Dazu muss sie vorher angepasst werden. Dafür stehen natürlich einige Messwerkzeuge zur Verfügung.
Auch eine CNC Fräse steht zur Verfügung um Teile zu ändern oder eventuell herzustellen. Welches Lager das bessere ist werden wir nächste Woche sehen oder hören wenn ich die Tests durchführe. Ich hoffe das Lager enttäuscht mich nicht.
Übrigens arbeiten wir nur noch ganz selten mit Hammer und Meißel. Einsprtzdüsen und Hochdruckpumpen werden im hundertsten Bereich gefertigt, das kommt einer Schweizer Uhr schon recht nahe.

Gruß Markus


[Beitrag von oncelbenz am 26. Feb 2017, 19:56 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#34 erstellt: 26. Feb 2017, 20:57
Ein witziges Projekt! Ich bin aufs Ergebnis gespannt.
Selbst wenn es scheitert, biste in der Zeit wenigstens weg von der Straße.

What´s next? Geschwindigkeitsumschaltung via modifiziertem Getriebe über einen Gangschalthebel?

Parrot
tomtiger
Administrator
#35 erstellt: 26. Feb 2017, 21:27
Hi,

wenn ich mich recht erinnere, hat mal einer aus einem Zylinder eines Motorrades ein Gleitlager für seinen Plattenspieler gemacht.

Das Problem das ich hier sehe ist, dass eine Kunststoffhülse in die man einen Lagerspiegel aus Metall legt und in die man eine dünne Metallhülse legt, "ewig" als Plattenspielergleitlager halten.

Mit dem Kegelrollenlager kann man einen Plattenteller mit einer Masse von hunderten Kilo vermutlich hunderte Jahre im Dauerbetrieb laufen lassen, ohne merkliche Abnutzungserscheinungen. Wenn hier keine Vibrationen entstehen, spricht aber nichts dagegen.


Tim Taylor antwortete mal auf die Frage nach seiner "Genialität": "Andere Leute fragen "Warum?", ich frage "Warum nicht?"".

Hier sehe ich das auch so, es gibt zwar keine gute Begründung, warum man das Lager nutzen sollte, aber - soferne keine Vibrationen entstehen - gibt es keinen Grund es nicht zu nutzen.

Schade ist nur, dass man es im Betrieb nicht sehen kann.

LG Tom
oncelbenz
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 26. Feb 2017, 21:33
Hallo Parrot,
an was für ein Getriebe hast du da genau gedacht?
Schaltgetriebe , CVT Getriebe, Doppelkupplungsgetriebe oder ein 9 Gang Automatikgetriebe.

Gruß Markus
oncelbenz
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 26. Feb 2017, 21:37
Hallo Tom,
wenigstens einer versteht mich

Gruß Markus
Nisser99
Gesperrt
#38 erstellt: 26. Feb 2017, 22:06
Auch wenn es anders scheint, ich verstehe dich auch und bin auf das Ergebnis gespannt.

Falls es fehlschlägt hätte ich einen Vorschlag. Aber erst mal Erfahrungen sammeln.

hajott54
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 27. Feb 2017, 14:50
Hi Markus,

nicht unterkriegen lassen- es ist DEIN Projekt,
Vielleicht hilft Dir der Aufbau des Plattentellers in Schichtbauweise eventuelle Lagerresonanzen/Resonanzfrequenzen von der Platte fernzuhalten. Material mit hoher innerer Dämpfung gibt es. Viel Erfolg.
Hahott 54
oncelbenz
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 27. Feb 2017, 15:01
So Versuch eben durchgeführt.
Versuchsaufbau : Hochtemperaturwälzlagerfett mit Motoröl im Verhältnis 1:1 gemischt und die Lager schön durchgefettet. Radnabe mit zwei Bremsscheiben a ca. 4 Kilogramm beschwert und Abgreifzange am Achszapfen angeschlossen.
Bei voller Verstärkung fast nichts wahrzunehmen. An der Bremsscheibe die den Plattenteller simuliert ist gar nichts zu hören. Einmal zart angeschuppst dreht sich das Ding ewig und läuft sehr ruhig.
Also das Projekt läuft weiter. 20170227_121502

Gruß Markus
Feebe
Stammgast
#41 erstellt: 27. Feb 2017, 17:44
Servus
Die Idee finde ich super. Probieren geht über studieren. Guter Test um Laufgeräusche zu testen ist folgender. Drücke einen Schraubendreher auf die Achse und den Griff presst du an dein Ohr. Dann sollte nahezu nix zu hören sein. Sei kritisch mit deiner Arbeit und frage dich ernsthaft, ob das was du hörst wirklich leise ist!
PS. Vielleicht hilft dir dieser Baubericht ein wenig weiter.
http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-17104.html

Gruß, Andreas


[Beitrag von Feebe am 27. Feb 2017, 17:45 bearbeitet]
oncelbenz
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 27. Feb 2017, 18:29
Hallo Andreas,
der Schraubendrehertrick ist mir wohl bekannt. Mit der Klemme, dem Verstärker und dem Kopfhörer wird das noch um ein vielfaches verstärkt. Das Lager läuft selbst bei voller Lautstärke extrem leise und sollte für mein Vorhaben durchaus geeignet sein.

Gruß Markus
Michael_Martens
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 27. Feb 2017, 18:36
Ich bin sehr gespannt, wie sich das Projekt weiter entwickelt.
Auch wenn es zunächst etwas absurd wirkt, aber das haben viele heute verbreitete Dinge zuerst.

Technisch hochinteressant!!
Nisser99
Gesperrt
#44 erstellt: 28. Feb 2017, 02:22

oncelbenz (Beitrag #42) schrieb:
Hallo Andreas,
der Schraubendrehertrick ist mir wohl bekannt. Mit der Klemme, dem Verstärker und dem Kopfhörer wird das noch um ein vielfaches verstärkt. Das Lager läuft selbst bei voller Lautstärke extrem leise und sollte für mein Vorhaben durchaus geeignet sein.

Gruß Markus


Wo hast du gemessen? Auf der Achse selbst? Miss mal ganz aussen am Rand der Bremsscheibe.
oncelbenz
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 28. Feb 2017, 08:48
Gemessen habe ich einmal an der Achse und einmal an der Bremsscheibe. An der Bremsscheibe ist gar nichts zu hören.
Absolute Ruhe.

Gruß Markus
müllkramer
Stammgast
#46 erstellt: 28. Feb 2017, 10:13
das ding rockt...dieser faden ist stets der erste,den ich hier im forum besuche...

gehtnichthamwanichtnochnieeinergemacht....und dann kommt einer um die ecke und zieht seinen stiefel durch.

weiterhin viel erfolg.
höanix
Inventar
#47 erstellt: 28. Feb 2017, 12:03
Das wird doch mal ein interessantes Masselaufwerk!
Freue mich schon darauf wie es weitergeht.
party42
Jörg_A.
Inventar
#48 erstellt: 28. Feb 2017, 14:50
Ich finde das auch klasse. Bin gespannt wie's weiter geht.
oncelbenz
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 28. Feb 2017, 16:49
Die Woche mit Gliedermaßstab ab auf den Schrottplatz und passende Schwungscheibe finden.
Ich halte Euch natürlich auf dem Laufenden .

Gruß Markus
Hmeck
Inventar
#50 erstellt: 28. Feb 2017, 18:17

oncelbenz (Beitrag #49) schrieb:

Ich halte Euch natürlich auf dem Laufenden .

In freudiger Erwartung
Hmeck
Nisser99
Gesperrt
#51 erstellt: 28. Feb 2017, 19:43
Ob ein Wischerarm als Tonarm taugt?
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