HILFE! War jetzt alles umsonst? Brauche SCHALLDÄMMUNG!

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starygrad
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 09. Jan 2007, 21:11
Liebe Kollegen.
Ich bin ganz neu hier und hoffe sehr auf Eure Hilfe, da ich wirklich verzweifelt bin.
Ich hab nach langer Suche hier in Berlin endlich meine erste eigene Wohnung gefunden und sie ist billig und groß genug, dass ich darin endlich den Traum eines Heimkino erfüllen wollte.
Es ist zwar ziemlich viekl n der Wohnung zu renovieren und das wird eine Menge Geld kosten, aber wenn ich dann glücklich werde und in Ruhe endlich laut meine Filme sehen kann, zahlt sich die Mühe aus.
Nun kam aber gestern - nach nur 5 Tagen in der Wohnung - der Nachbar von unten zu mir und bat mich meine Musik leiser zu stellen oder den Bass runterzudrehen!!! Dabei hatte ich die Lautstärke nur auf weniger als ein Viertel gestellt bei meinem Yamaha DSP-A5. Natürlich haben meine Boxe Marke Eigenbau mit ihren 30cm Doppelmagnetwoofern einen guten Druck, aber sie haben in diesen Fall erst 1mm von den möglichen 50mm Hub gefahren!
Nun gut - auf jeden Fall in ich echt verzweifelt, weil sich die Frage stellt, ob ich nicht noch schnell wieder ausziehe, bevor ich anfange viel Geld zu investieren und dan doch nicht glücklich werde.
Oder gibt es eine Möglichkeit den Boden (und eventuell die eine Wand) so zu dämmen, dass ich doch SINNVOLL laut spielen an (will ja keine Bandproberaum draus machen)???

Zuerst wäre mal die Frage, ob es sinnvoll wäre die Haupt-Boxen (sie haben bei mir die Bässe) an die Decke zu hängen? Womit? Gibt es da Federn zum entkoppeln? Oder wäre es doch besser sie auf Gummifüsse auf den Boden zu stellen? Kostt halt viel gue Gummifüsse und ich frag mich ob sie die schweren Boxen wirklich völlig entkoppeln.

Ich muss noch kurz erwähnen, dass ich alleine wohne und niemand mich davon abhält mir den Raum so ideal wie möglich zu gestalten.

Nun gut:
- Mein Wohn-Kino-Zimmer ist ein 30qm Zimmer im obersten Stock eines Altbaus mit Holzbalkendecke. Das Zimmer ist rund 5 mal 6 Meter - allerdings ist keine der Wände exakt 90° zu einer anderen.
- Es handelt sich um ein Eckzimmer - d.h. 2 der Wände gehen nach außen auf eine Kreuzung (hier also keine Lärmbelästigung nach aussen zu erwarten).
- Eine der Wände geht nur in mein eigenes Schlafzimmer.
- Und die vierte Wand geht zu einer anderen Wohnung. Allerdings dürfte es sich hierbei um eine dicke Wand
halten, da die Wohnung zu einem anderen Haus gehört bzw einen anderen Hauseingang an der Strasse um die Ecke hat. (Dennoch wäre hier wohl eine Dämmung sinnvoll. Welche?)
- Über dem Zimmer ist nur mehr das Dach.
- Unter mir befindet sich allerdings ein Schlafzimmer. Und das ist mein vorragiges Problem. Nun ist meine Frage: habt Ihr eine Lösung, wie ich den Boden so dämmen könnte, dass keine Basstöne des Heimkinos mehr durch die Decke gehen?
Welche Materialien könnte ich verwenden und kann mir wer sagen, wieviel das für diese 30qm kosten würde - von bis? Und wie läuft das mit der vielbesprochenen Konstruktion an den Wänden - wo der Boden auf die Wand trifft - dass es auch da dicht ist und der Boden "schwimmen" kann?
(Was dann die Akustik IM Raum betrifft, so ist das dann später mal ein anderes Thema - dazu finden sich hier aber viel interessante Beiträge)

Ich würde mich extrem freuen, wenn mir wer weiterhelfen können.
Beste Grüße, Philipp
x-rossi
Inventar
#2 erstellt: 10. Jan 2007, 00:11
hallo phillip,

du wirst nicht um eine komplette abkoppelung des raumes zu allen angrenzenden wänden und boden/decke drum herum kommen. wenn deine nachbarn so einen terror machen, dann kapsel dich lieber richtig ein - auch zu deinen eigenen innenwänden hin

auf den boden, an jede wand und die decke kommt steinwolle und darüber dann entsprechende platten. damit ist das gröbste schon einmal erledigt. die preise habe ich leider nicht im kopf, die installation kostet aber auch kein vermögen.

wie das im einzelnen funktioniert, kannst du in diesem pdf nachschlagen.

wenn du dann soweit bist, erkundigst du dich im nächsten baumarkt.

gruß
oliver

p.s. machst du filme? (obergnigl, etc.)
starygrad
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 10. Jan 2007, 17:46
Hallo Oliver, halle Rest der Welt,

dank Dir für die schnelle Antwort und die Tips.
Ich bin nur ehrlich gesagt am Überlegen, ob das nicht ein wenig übers Ziel hinaus geschossen wäre. Ich mein, wieso sollt ich die Wand zu meinem eigenen Zimmer isolieren? Da kommt dahinter ja noch der Flur und dann erst das Treppenhaus - also da geht sicher nix durch - sind auch 2 massive Türen dazwischen.
Über mir ist wie gesagt auch niemand und wieso sollte ich die Aussenwände dämmen? - Erstens sind die bei Altbauten ohnehin recht massiv und zweitens ist da draussen eine Kreuzung, die selber laut genug ist.

Ich denke also es geht wirklich vor allem um den Boden, weil der eben so ein Holzbalkenboden ist und bei tieferen Frequenzen mitschwingt, wie eine große Trommel.
(eventuell kan man dann auch überlegen, ob man die Wand zum Nachbarn auch dämmt, aber da müsste ich erst mal dort Hörproben machen. Ausserdem stell ich mir das dämmen einer Wand auch nicht so schwer vor - ich sehe nur sie Schwieriugkeiten im Boden - mit Estrich und all den Schichten, weil das ja auch noch belastbar sein muss und nicht zu dick sein darf, weil sonst ja keine Türen mehr aufgehen)

Wie gesagt: zuerst plane ich mal die Haupt-Boxen zu entkoppeln. Dazu meine Frage: soll ich sie lieber an die Decke hängen (über mir wohnt auch niemand), oder wäre es besser die Boxen doch am Boden zu lassen und sich Autoreifen oder diese Gummistandfüsse zu besorgen? http://www.teufel.de/de/Zubehoer/Standfuesse/

Ich dank Dir auf jeden Fall für die Broschüre der Steinwollefirma. Hab auch noch andere Broschüren gesammelt von Rigips und Heraklith bezüglich Schalldämmung, Trittschalldämmung, Trockenestrich, etc. (kann sie hier leider nicht hiochladen und ich hab die urls nicht mehr):
Da sieht man überall ganz gut, dass die offenbar zuerst am Rand so Randdämmstreifen (z.b. von Rigips) verbauen, um den Anschluss an die Wand zu verhindern. Und dann legen sie je nach Anbieter verschiedenste Lagen bzw Kombinationen aus Lagen übereinander. z.b. Trockenestrich oder speziell harte Steinwolle, Schüttung aus Kiesel oder Ähnlichem und dann Spanplatten oder Rigipsplatten - wobei letztere schwerer sind und somit besser dämmen.

Irgendwie klingt das auch recht realistisch und machbar. Jetzt würd mich einerseits interessieren, ob das schon mal jemand gemacht hat und ob es Tips gibt, welche Firma und welche Produkte zu bevorzugen sind und wieviel das kosten kann für meine 30qm.

Ausserdem überlege ich, ob es möglich und sinnvoll wäre meine schönen alten Dielen erst mal rauszunehmen, dann die Trittschalldämmung einzubauen und die Dielen dann wieder drüberzulegen? Damit würd ich mir den Teppich sparen - würde für die Akustik dann lieber mit Wandteppichen Molton und Akustikplatten in den Ecken arbeiten, als den schönen Holzboden zu verlieren...

Ach ja und übrigens: die Nachbarn unter mir macen nicht Terror - das sind eh junge Leute und einer von denen ist Musiker und hat dasselbe Problem mit den Leuten unter sich - ich möchte nur eine Lösung finden, dass ich`s in Ruhe wumsen lassen kann, ohne immer auf die Klingel zu hören, ob ein Nachbar vor der Tür steht oder gar die Bullen...

Und ja, Oliver: ich mach Filme. Du auch?
Granuba
Inventar
#4 erstellt: 10. Jan 2007, 17:49
Hi,

bei Problemen im Bassbereich hilft Steinwolle überhaupt nicht, tolerante Nachbarn sind leider die einzige Möglichkeit..

Harry
starygrad
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 10. Jan 2007, 18:14
Danke für die Antwort!
Auch wenn diese nicht sehr Hoffnungserweckend klingt. Nun bistz Du Mopderator und ich muss annehmen, dass Du schon weißt, wovon Du sprichst.
Ich kann mir das allerdings nicht im geringsten vorstellen. Ich habe so viele Berichte gelesen und vor allem eine Menge Brosachüren diverser Firmen, die spezielle Produkte anbieten für den Schallschutz und eben auch für den Boden. Da gibt es auch genaue Diagramme wieviel db bei welcher Frequenz das jeweilige Produkt bzw Kombinationen daraus schluckt.

Vor allem gibt es ja definitiv funktionierende Lösungen für die Trittschalldämmung. Und das ist ja auch Bass. Mein Problem ist ja, dass die Holzbalkendecke einfach im Bass mitschwingt - wie eben auch Tritte sie in Schwingung versetzen. Und ich muss doch annehmen, dass eine Kombination von einer weichen Vibrationsschluckenden Schicht mit einer schweren Rigipsschicht darüber diese Schwingungen abfangen sollte. Nicht 100% - das ist mir schon klar, aber genügend, damit nicht schon bei weniger als 1/4 Lautstärke am Regler meines Yamaha A5, die Ganze Decke schwingt - sodass quasi mich und meinen Nachbarn unter mir eine Membran verbindet!

Oder lieg ich da total falsch?
x-rossi
Inventar
#6 erstellt: 10. Jan 2007, 20:02
hallo Phillip,


starygrad schrieb:
... ich mach Filme. Du auch?

nein.

-
vielleicht kann dir ein telefonat mit einem akustik-fachmann mehr einsichten bringen
Granuba
Inventar
#7 erstellt: 10. Jan 2007, 20:11
Wenn du bereit bist, grundgehend zu "sanieren", kann sicherlich eine Verbesserung eintreten, meine aussage bezog sich eher auf die Steinwolle... Generell ist es aber schwirig, im Bass zu optimieren, ohne an die substanz zu gehen.

Harry
starygrad
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 15. Jan 2007, 16:44

vielleicht kann dir ein telefonat mit einem akustik-fachmann mehr einsichten bringen


kannst du mir da einen tip geben, wo ich den finde?


also ich hab mal mit einem netten herrn von einer baustofffirma gesprochen. der hat mich sehr gut beraten. muss nun mal überlegen, wie grob ich das angehen will.

ich kauf mir jetzt auf jeden fall mal die gummifüsse für die boxen. - leider konnte mir keiner eine antwort geben, ob das besser ist, als die boxen an die decke zu hängen. aber ich nehme einfach mal an, dass in letzterem fall dann ja die decke schwingen würde und das würde sich dann erst recht wieder auf den boden übertragen, nicht?

dann werd ich mal probehören beim nachbarn. und wenn es immer noch so krass ist, dann müssen echt die dielen raus und der boden schwimmend gemacht werden mit dämmstoff dazwischen. kostet aber laut fachmann kanpp 30€ / m2 - das heisst in meinem fall 900€ - + ne riesen menge arbeit - dielen rausreissen ist schon viel arbeit und dreck - aber ich will halt auch den schönen holzboden nicht verlieren - also muss die dämmschicht dazwischen.
Albus
Inventar
#9 erstellt: 15. Jan 2007, 17:53
Tag,

dann auch doch noch eine Bemerkung, Ermunterung?, von mir dazu. Ein sogenannter floating floor (der alte Boden neu auf einer schwimmenden Konstruktion, Entkoppelung von allen Wänden) sei das taugliche Mittel in einer derartigen Situation, so ausgesagt in einem Artikel von vor mehr als 20 Jahren einer der profiliertesten amerikanischen Akustikfachleute, F. Alton Everest (1993 im US.Magazin AUDIO). Es kommt wesentlich auf die richtige Wahl der Materialien (Baustoffe) und die handwerkliche Ausführung an, schrieb Everest damals. In besonders schlimmen Fällen ist daran zu denken, zusätzlich auch die Decke unterhalb dämpfend zu verkleiden (der Nachbar wird sich hüten?).

Auf jeden Fall ist eine direkte Aufstellung der LS auf dem Boden zu vermeiden. Als Minimum wählte ich nicht irgend mehr oder weniger weiche Gummipropfen, sondern eine gestufte Kombination: Zwischen LS und eine Steinplatte (Fliese oder Granit) kommen Eishockey-Pucks, die großen, unter die Steinplatte kommen Filzstücke, möglichst dick, mindestens 5 mm. Eishockey-Pucks kosten etwa € 2 pro Stück, Filz im Bastelladen, zurechtschneiden auf Puckabmessungen, man nimmt je vier Stück pro LS.

Viel Erfolg.
Albus
starygrad
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 25. Jan 2007, 03:49
Hallo again.

Also, ich war ja schon kurz davor mir die absorber von teufel zu holen, da hab ich wieder gelesen, dass die doch nicht so viel bringen sollen. und da sie nicht gerade billig sind, dachte ic, ich versuch erst noch was anderes. ich hab jetzt mal folgende konstruktion gebaut:

- auf den boden eine 5 cm dicke Schaumfgummimatte.
- darauf zur Stabilisierung so ne Palm-Fussabstreifer-matte
- darauf granit (5 Fliesen - das ist 1/2 m2 1cm dicker granit) - dann Spikes
- und darauf die Boxen (welche sehr massiv gebaut sind und schon alleine sicher an die 20kg haben)

Ich dachte eben, dass der dicke Schaumgummi doch sicher den Bass wegfedern müsste. Mindestens so gut wie diese Hartgummiteile.

Allerdings bin ich mir nicht so sicher gerade. Der Holzboden schwingt immer noch...
Ich kann natürlich jetzt nicht mit sicherheit sagen, ob das körperschall oder einfach der bass im raum ist.
dieser 30m2 altbauraum mit dielenboden und kaum möbel hallt natürlich schon auch ziemlich - vielleicht dröhnt es ja auch deshalb.
Wie finde ich das heraus?
und was kann man da tun?

ich werd's jetzt noch mal mit den abgeschnittenen Tennisbällen statt des schaumgummis probieren.

ich hab aber auch irgendwie das gefühl, dass die boxen dadurch, dass sie nun viel näher am boden stehen als vorhin auf den kartonschachteln (provisorisch), eher sogar mehr übertragen.

Kann es sein, dass die luft in dem schaumgummi bei der großen fläche (im gegensatz zu den spike-haften absorbern) so träge ist, dass sie erst recht mitschwingt und den bass 1:1 nach unten weitergibt?

hier ein bild meiner konstruktion:

http://img263.imageshack.us/img263/139/dsc025453nb.jpg

ich bin ja wie gesagt immer noch am überlegen, ob ich die boxen nicht doch an die decke hänge - leider konnte mir dazu noch niemand was sagen...
Albus
Inventar
#11 erstellt: 25. Jan 2007, 13:31
Tag,

sicherlich dröhnt der Raum, annähernd quadratisch, fast leer, der Holzboden absobiert zwar im Bereich unterhalb 500 Hz merklich, aber kann gegen die Kirchenraum-artige Akustik nichts ausrichten. Überschlägig erwartete man einen viel zu lang anhaltenden Nachhall (um 1 sec.), mit 2-3 sec im Bereich unterhalb 300 Hz = unmöglich verfärbt. - Der vom LS übertretende Körperschall ist es nicht, der den Holzboden vibrieren läßt, es sind die Raummoden (das angeregte eingeschlossene Luftvolumen, das hier ungebremst (!) schwingen kann). Merklich, wenn man die Hand auf den Boden legt, auch die Sessel oder Couches vibrieren merklich, ob Leder oder Stoff oder Holz, so ab 85 dB(C). Ein leerer Wohn-Raum ist akustisch immer irregulär. Klatschen und Singen (a, e, i, o, u, ä, ö, ü) bringen es an die Ohren, die Irregularität im Akustischen.

Je näher die Erregungsquelle irgend Begrenzungen steht, desto stärker ist die Anregung der Raummoden. Man stellt also einen LS mit markantem Woofer nicht in einen Raumwinkel, nicht in Bodennähe, nicht in Deckennähe, nicht in gleicher Weise abständig unten, seitlich, hinten, sondern je unterschiedlich. Der Abstand sollte je mindestens 40 cm betragen (LS auf einen Sockel aus Holz oder Stein, z.B. Kalksandstein). Usw usf.

Berliner Bibliotheken verfügen über viele Bücher, bestimmt auch Nachschlagewerke und Standardsachen in Akustik (selbst kaufen beiseite). Ich schlage vor, zu suchen nach:
1. F. Alton Everest, The Master Handbook of Acoustics, 4. Auflage, McGraw-Hill, 2000 (Preis € 36).
2. David Howard, James Angus, Acoustics and Psychoacoustics, 2. Auflage, Focal Press, 2001 (Preis € 45).
Beide Standardwerke vermitteln Theorie, Forschung und Praxis, unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse des intelligenten Hörers. Alton Everest hat, ganz zum Nutzen der interessierten Leser, auch Spezialisten aus der Raumakustik zu Beiträgen gebracht (mit vielen Abbildungen, Rechenschemata, Produkten).

Mit freundlicher Empfehlung!
Albus


[Beitrag von Albus am 25. Jan 2007, 13:36 bearbeitet]
HeyJoe
Neuling
#12 erstellt: 25. Jan 2007, 18:31

kannst du mir da einen tip geben, wo ich den finde?


www.schallschutz-holzbau.de

Gruß
genetix1
Stammgast
#13 erstellt: 26. Jan 2007, 00:28
Das Buch von Everest kann ich Dir übrigens schwer empfehlen.
Da findest Du echt Zugang zur Materie (von Anfang an und so beschrieben das man es auch versteht). Ein bißchen mehr Mathematikkenntnisse als die Grundrechenarten sind nicht schlecht wenn Du das Buch benutzt.

Grüße,
Thomas
starygrad
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 26. Jan 2007, 16:29
Liebe Leute,
ich dank Euch herzlich für die Antworten!
Also vor allem die Antwort, dass mein Problem meine Raummoden sind (schon lustig, dass man ein Problem haben kann mit etwas, wovon man noch nie gehört hat)...
Klingt auch plausibel für mich. Und ja - mir ist das selber schon aufgefallen, dass es hier ziemlich hallt. Interessanterweise ist es auch so, dass wenn ich die Tür vom Nebenraum aus schließe, dann glaubt man dort, hier herinnen läuft ein Konzert, obwohl die Musik eigentlich gar nicht laut ist. So klingt das dann wohl auch für den Nachbarn...

Jetzt hab ich allerdings ein Problem: ich bin kein Physiker, hatte damit nie viel am Hut und auch wenn das Buch sicher toll ist, so ist das einfach nicht mein Ding - ich bin ein User - ich bin der, der normal das macht, was man dann auf der Leinwand sieht.
Insofern möcht ich fragen, ob Ihr mir meine Ignoranz verzeihen würdet und ob mir vielleicht das, was wirklich wichtig ist für mich in Worten erklären kann, die auch ich versteh? Also was ich KONKRET tun kann, damit ich hier glücklich werde.

Die Broschüre bezüglich der Altbausanierung von HeyJoe hab ich aufmerksam gelesen. Das sagt mir schon was. Allerdings steh ich auch da an, wo man das irgendwie berechnen muss... und es stellt sich eben immer noch die Frage, ob sich der Riesenaufwand hier einen schwimmenden Boden einzubauen sich lohnt. Ob man da dann nicht auch zumindest für die eine Wand eine Vorsatzschale bräuchte und ob nicht ohnehin der Schall sich über die restlichen tragenden Aussen-Wände auch nach unten fortsetzt... und man dann doch vor einer kompletten Raum in Raum Lösung steht, was einfach nicht drin ist.

Übrigens hab ich nun auch noch Tennsibälle zwischengepackt unter die Boxen - sie stehen nun auch eher mittig im Raum - allerdings hab ich auch hier nicht das Gefühl, dass das wirklich viel bringt - vielleicht müssen die Boxen einfach weiter weg vom Boden - ich hab irgendwie das Gefühl, dass der Bass (wenn auch nicht direkt) dann aber über die paar Zentimeter Luft auf den Boden Hämmert?

siehe Bild (das ganz unten ist übrigens Schaumgummi)
http://img255.imageshack.us/my.php?image=dsc02568dv6.jpg

Und eins noch: ich hab shon so oft gefragt - hat denn niemand eine Idee, ob es Sinn machen würde die Boxen an die Decke zu hängen? Oder schwingt dann erst recht die ganze Decke und bringt wieder alles zum vibrieren? Oder kann man nicht vielleicht so Bänder nehmen zum Aufhängen, wie den Bass wegfedern? So aert Bungeeseile?
Albus
Inventar
#15 erstellt: 26. Jan 2007, 16:57
Tag,

also 1.: Lies bitte durch, was in dieser Broschüre über Lautsprecheraufstellung geschrieben steht, wenn auch im Hinblick auf Surround, dann auch die Hinweise zur Aufstellung nach der ITU-Norm. http://www2.yamaha.c...peakers/hs80m_de.pdf

Also 2.: An die Decke hängen wie im Beschallungssektor (Fliegen genannt) oder in die Nähe der Decke hängen wie in einigen beengten Tonstudios - befreit nicht von der Regel, die Nähe zu Begrenzungen zu vermeiden. Hochgehängtes ist schließlich auf den Hörplatz auszurichten. Nur vom Boden wegrücken, dazu ist kein Aufhängen nötig, sondern schlicht ein ordentlicher Sockel. Kopfhöhe beim Hören mit 110-115 cm angenommen, LS mit ca. 70 cm Höhe, LS-Zentrum im Bereich um 40 cm, ergibt eine gute Sockel- oder Ständerhöhe von 70 cm, die Mindesthöhe eines Sockels sei 30 cm.

Also 3.: Um irgendetwas zum WE zu sagen. Aufstellung als Stereopaar. Basisbreite 2,50 m, Abstand vom LS zur Rückwand 1,50, Abstand zur Seite je 1,25 m - Hörachse ist die lange Raumachse (6,00 m), Hörabstand vom Hörplatz auf die Basisbreite ist 3,00 m. Das vermeidet die gröbsten Raumresonanzen.

Aber, also 4.: Merke: Ein leerer Raum ist stets irregulär! (Von schalltoten Räumen reden wir hier nicht).

Versuche es zunächst mit geringen Lautstärken, und höre, ob die Wiedrgabe im Zeichnerischen der Klanggestalt brauchbar ist (Zentrum, links, rechts).

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 26. Jan 2007, 17:02 bearbeitet]
starygrad
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 26. Jan 2007, 18:00
Hallo,
dank Dir herzlich für die Antwort.
Allerdings war da ein kleines Mißverständnis - also mir geht's schon um Heimkino, nicht stereo.
Hier mal eine kleine Skizze des Raums:

http://img264.imageshack.us/my.php?image=dsc02572ki0.jpg

(Sub hab ich keinen, da meine Main-Speaker 38x34x80 sind und Doppelmagnet 30er Bässe haben)

Vermutlich wirst Du gleich schreien - weil das in gewissen Teilen gar nicht Deiner Angaben entspricht. Vor allem muss ich wohl die Boxen weiter von den Wänden weg. ist halt immer schwierig. Sollen ja nicht im Bild stehen!
Auf jeden Fall werden sie aber dann höher gebaut, als sie jetzt am Bild zu sehen waren, da sie ja auf Leinwandhöhe sein sollen. (Momentan hab ich noch keinen Beamer und die Boxen stehen mitten im Raum neben dem TV fast am Boden)
Aber mal abgesehen von dem fehlenden Sockel - was hältst Du von meiner Entkopplungs-Konstruktion auf dem Bild? Reicht das jetzt so? Oder brauch ich doch die Resonanzdämpfer von Teufel?

Was ich vor allem fragen wollte ist, mal abgesehen von einer vernünftigen Aufstellung, was ich denn konkret nun hier bauen könnt, um den Klang zu verbessern bzw. vor allem den Nachbarn zu schonen?!

Also eine Option für mich ist durchaus, dass ich zumindest die Wand wo die Leinwand hinkommt komplett mit Molton verhänge - ca. 10cm von der Wand weg?
Dann kommen bald auch noch große Vorhänge an Fenster und Balkontür.
Am Boden hab ich einen Teppich liegen - allerdings nicht sehr groß und auch nicht sehr weich - aber ich würd sehr gern die schönen alten Dielen sehen...
Eine Couch steht hier, die sicher bißchen schluckt.
Sonst kommt an Weichem nur noch eine art Bücherwand.
Ich will den Raum ja auch nicht total zupflastern.

Aber kann ich stattdessen nicht z.b. so Fermacell-Platten an bestimmten Stellen anbringen? Wo? Wieviele?
Auch an die Wand hinter die Boxen vielleicht?
Und an die Decke? So ein paar - nicht die komplette Decke bitte...
Und brauch ich für den Bass auch noch so eine Kiste mit Loch? Und falls ja - wo?

Was hältst du eigentlich von meiner
starygrad
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 26. Jan 2007, 18:14
NACHTRAG:

Übrigens stört mich ein starker bass ja gar nicht - im Gegenteil, ich steh drauf! Nur der Nachbar nicht - also es geht mir vor allem darum, dass der Raum nicht so wummert. Ich frag mich nur, ob - wenn ich den Raum denn atsächlich richtig dämpfe und die LS richtig aufstelle - ob ich dann nicht erst recht wieder den Bass hochdrehen werde, damit's mir gefällt und dann hab ich dasselbe Problem wie vorher???
Oder ist das ganz was anderes?
Albus
Inventar
#18 erstellt: 29. Jan 2007, 12:47
Tag,

nun, zu Surround kann ich nichts sagen, außer die ITU-Norm sollte man versuchen einzuhalten, sonst wird es nichts Ordentliches. Gibt es hier nicht ein spezielles Surround-Forum? Jeddenfalls, bei perfekten Surround-Arrangements befindet sich die Installation typisch eher im Zentrum des Raumes (siehe bei Everest die speziellen Darstellungen).

Man sollte, denke ich, zunächst die im Raum vagabundierenden Schallenergien verringern, also die Gesamtabsorption auf passendes Niveau bringen. Dafür könnten auch Schallschluckplatten wie diese nützlich sein:
http://www.schaefer-...93037343035313d34696
Der Absorptionsgrad ist beachtlich hoch. Möglich, dass, wenn die Surround-Installation wandfern aufgestellt ist gar kein Helmholtz-Resonator für die Raumecken mehr dringend ist.

Der Fußboden sollte möglichst hoch belastet werden, die Vibrationen zu dämpfen (wie etwa extra in der Boston Symphony Hall, wenn Pop-Orchestra-Veranstaltungen stattfinden). Den Als-Ob-Untersatz der LS finde ich zu fröbelig, einen Sockel aus Jade-Marmor fertig jeder Steinmetz gern an.

Ach ja, um die Schieberei der LS zu erleichtern, Möbelroller (wie von Spediteuren genutzt) sind bestens geeignet: Tragkraft 300 kg, auf Gummirollen, leichtgängig zu bewegen, mit Gummiauflage, kostet ca. 40 Euro (incl. MWSt). Man findet leichter den optimalen LS-Platz, markiert diesen für das letzendliche Aufstellen.

MfG
Albus
starygrad
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 29. Jan 2007, 18:59
Die Platten sehen interessant aus. Das sind aber so weiche Schaumgummi-Dinger, nicht? Hab mal gehört, dass so harte Platten besser wären, so Fermacell oder so? Ne?
Und wenn ich das so mach mit dem Molton an der einen Wand?

Ich könnte ja den Boden mit Waschbetonplatten auslegen oder so? Wär das sinnvoll? Ein richtiger schwimmender Boden mit weicher Isolationsschicht dazwischen würd schon viel mehr bringen, oder? - Bei den Fliesen geht ja in den Ritzen est recht die Luft durch - wär dann also nur das Gewicht.

Mit "fröbelig" meinst Du wohl unschön, wacklig? O.k. - aber ist es praktikabel - ist das wirklich die ideale Entkoppelung? Mit den Tennisbällen etc... Auf jeden Fall höher der Sockel, nicht?
Oder doch lieber an der Decke festhängen - natürlich in richtiger Höhe?
Albus
Inventar
#20 erstellt: 30. Jan 2007, 11:39
Morgen,

Aufstellen, Aufhängen, ob Boden, ob Decke oder Wand, die Ankerungen müssen passend stabil sein, die LS müssen im Installationspunkt fixiert sein (fester Ort, kein Herumschwingen oder Gewackel an Federbändern oder auf Weichgummis), das Kriterium gehörigen Koordinaten-Abstandes war schon betont worden (Geometrie der Hörsituation im Raum). (Nebenbei, der Hörplatz gehört nie an eine Wand.)

Das Materialhäufchen unter den LS ist wohl eher doch ein Schmarrn, weil's bestimmt wackelig dasteht und den Boden des Stellplatzes auch nicht durch Gewicht bremst. Üblich ist entweder eine Massivplatte, darauf die LS per Spikes hart angekoppelt, die Platte dann per Filz, Kork oder Gummi entkoppelt, oder man macht etwas für die Dauer, einen auch in der Hörpositionshöhe zugleich gehörigen Steinsockel (nicht unbedingt massiver Block, aus 3 cm Platten, hinten offen), Steinsockel direkt auf dem Boden stehend, zwischen LS und Sockel dann entkoppelnd Filz, Kork oder Gummi.

Ein vibrierender Boden bewirkt ja zweierlei: entzieht dem Schallfeld Tieftonenergie (Absorption) und leitet Tieftonenergie in die Deckenkonstruktion ein (Durchleitung). Ein beruhigter Boden lässt einen uU davon absehen, im Hinblick auf den erwünschten Massivbass den Volumeregler immer weiter aufzudrehen, man befeuert ja Hören, Absorption und Durchleitung. Ein 'sauberer oder trockener' Bass hat etwas Richtiges.

Die gezeigten Schallschluckplatten sind keine Empfehlung, nur eine Anregung zum Selbersuchen. Immerhin sind die CP701 in der Industrie bewährt, dazu preisgünstig (meine Einschätzung). Also: Entweder macht man Gefummel oder etwas Ordentliches. Im Hinblick auf Raummoden und übermäßigen Nachhall kann man immer etwas Vernünftiges machen, die Literatur zeigt's einem.

Zunächst sollte man für sich bestimmen, wo man akustisch überhaupt steht: im Abseits des Unmöglichen, im Mittleren des Wohnraumüblichen, also mehr oder weniger Verfärbten, eher mehr an Verfärbungen, oder im Bereich des Gehörigen. Das bedeutet: Jemand, der etwas von der Sache versteht, geht an Ort und Stelle stellt einem ein Urteil zur Verfügung. Bau den Raum auf, mit Möblierung, Bücherregal, Stoffen, gediegener Equipment-Installation, dann lasse einen Fachmann kommen, urteilen und raten.

Freundliche Grüße
Albus

Nachsatz 1: Bis dahin zählt die gute Nachbarschaft als Richtwert.
Nachsatz 2: Es gibt einen Hersteller von Akustikstoffen, Stoffen mit Spezifikationen für gezielten Einsatz, ich nenne den Hersteller hier erneut, da weitgehend unbekannt (nicht unter Architekten): Création Baumann GmbH, Dietzenbach, www.creationbaumann.de. Die Stoffe können auch zu Rollos verarbeitet werden (so im Paul Klee-Zentrum, Bern).


[Beitrag von Albus am 30. Jan 2007, 12:56 bearbeitet]
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