Entscheidungshilfe zu einer Akusikdecke

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daytona98
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Dez 2009, 17:12
Hallo,

ich lese schon seit einiger Zeit bei euch mit und habe mir viele Infos zur Wohnraumakustik abgreifen können.
Da mein Hörraum leider eher schlechte Vorraussetzungen bietet (4,8 x 4,2 x 2,5; alle Wände massiv), habe ich nach der vielen frustrierenden Boxenschieberei nun vor die Sache ewas tiefgreifender anzugehen.
Ziel ist es den Nachhall möglichst homogen auf unter 0,3ms zu bringen und gleichzeitig die ekligen Raummoden um 100 Hz zu bändigen. Den Bass möchte ich dann im Nachgang durch mehrere Helmis mit Hilfe von Meßtechnik in den Griff bekommen.
Eine Wand soll mit einer Vorsatzschale (10er Fermacell, Abstand 6 cm, Isover TP1) versehen werden.
Der entscheidende Schritt aber soll eine Akustikdecke werden. Hier bin ich nun nach vielem Stöbern im Netz doch einigermaßen verunsichert.

Folgende Kandidaten habe ich bisher in der engeren Wahl:
- Knauf Cleaneo (12,5er Platte mit Lochung z.B. 10/23) 18 cm abgehängt mit 6 cm Steinwolle.
- BER-Akustiksystemdecke Holz-F (MDF gelocht, abgehängt wie oben), optisch sehr ansprechend aber teuer
- Knauf AMF Wood Symetra, ähnlich BER

Die Wirkung einer gelochten Decke ist anhand der Diagramme bei Knauf recht eindeutig. Allerdings frage ich mich, ob eine komplette Decke vielleicht schon zu viel des guten sein könnte.
Im Bereich der ersten Reflektionen plaziere ich Basotec Platten und in die Ecken hinten den LS könnten Kantenabsorber stehen. Zusammen mit den Regalen in die ich die Helmis integrieren möchte ist das schon eine ganze Menge Absorbtion.

Folgende Fragen beschäftigen mich im Moment:
Sollte ich über dem Hörplatz einen QRD 1D Diffosor in die Decke integrieren (ca. 1,5 qm)? Wirkung ?
Sollte die gelochte Decke bis an die Wände reichen oder lieber umlaufend ein Rand (vielleicht 40-50cm) bleiben ?
Gibt es vielleicht noch andere Alternativen für die Decke, die optisch ansprechend sind und in ihrer absorbierenden Wirkung den gelochten Platten nahe kommen ?
Hole ich mir einen Profi ins Haus, der mir in Bezug auf die Akustik Hilfestellung leistet ? Eigentlich geht es mir aber darum den akustischen Fortschrtitt als Hobby auszuüben. Nur will ich natürlich auch nicht mehr Kohle als unbedingt notwendig verbrennen.

Es wäre schön eure Meinungen dazu zu erfahren.
Vielleicht bin ich ja auch voll neben der Spur.

Viele Grüße
Andreas
elmarhe
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 28. Dez 2009, 18:18
Hallo Andreas,

ich bin etwas spät mit meiner Antwort, habe Deinen Beitrag aber erst jetzt entdeckt.

Du bist ja offenbar Fall bereit, ganz grundsätzliche Dinge mit Deinem Raum anzustellen - das sind eigentlich beste Voraussetzungen für ein prima Ergebnis.
Bei dem Aufwand, den Du da treiben willst, erschiene es mir aber ein bißchen zu gewagt, gleich loszulegen, ohne das Ganze vorab mal simuliert zu haben.
Kennst Du das Programm CARA? Link

Da kann man seinen Raum drin nachbauen, sich das "akustische Raumklima" (Schallabsorption über das Frequenzspektrum) berechnen lassen und schonmal vorab damit experimentieren, was so passiert, wenn man z.B. die Decke nur halb mit Akustikplatten versieht, Teppiche verlegt, etc..
Ich habe dieses Jahr meinen Wohn-/Hörraum damit berechnet und bin mit dem Ergebnis hoch zufrieden.

Vielleicht ist das ja auch etwas für Dich?

Grüße von Elmar
daytona98
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Jan 2010, 01:17

elmarhe schrieb:
..
Bei dem Aufwand, den Du da treiben willst, erschiene es mir aber ein bißchen zu gewagt, gleich loszulegen, ohne das Ganze vorab mal simuliert zu haben.
Kennst Du das Programm CARA? Link..


Hi Elmar,

ich lese deine Antwort erst jetzt. Sorry.

Den Raum habe ich mit Cara in den letzten Jahren mehrere hundert Male in den verschiedensten Konfigurationen und mit diversen Basotec-Elementen simuliert. Es ist aber leider so, dass wohl nur relativ einschneidende Maßnahmen zu einem akzeptablen Ergebnis führen können und ich habe mich nun endlich entschlossen anzugreifen.

Die Akustikdecke hat mit Abstand zum Besten akustischen Raumklima in Cara geführt. Die Absorptionswerte habe ich von den Herstellerseiten genommen. Nach den Sim-Resultaten habe ich auch entschieden Lochplatten mit 10% Lochanteil zu nehmen.

Leider ist der Mittel-Hochton-Bereich noch mein kleinstes Problem. Wie einige Messungen gezeigt haben werden die Moden so ungünstig angeregt, dass ich wohl um eine Multisub-Lösung o.ä. nicht herumkommen werde - da bringt auch die Decke nichts.

Der Raum wird mich noch ne Zeit lang beschäftigen, denke ich.

Gruß Andi

Hier noch ein Bild der Baustelle.


[Beitrag von daytona98 am 06. Jan 2010, 01:45 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#4 erstellt: 06. Jan 2010, 10:24
Der QRD 1D über dem Hörplatz wird nicht viel bringen, wenn du nicht gerade Iron Man bist. Soll heissen, du reflektierst den Schall nicht so, dass diese Massnahme etwas bringen würde. Den würde ich lieber hinter dem Hörplatz anbringen.

Willst du eigentlich den Raum auf 2.0, 2.1 oder 5.1 optimieren?
daytona98
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 06. Jan 2010, 14:29

bartman4ever schrieb:
Der QRD 1D über dem Hörplatz wird nicht viel bringen..


Hi,

das mit dem Diffusor habe ich verworfen.
Ich will den Raum nur für Musik nutzen. Also Stereo.
Vorhanden sind 2 Kef xq5, 2 Kef xq20 und ein B&W ASW 650.
Ich werde nur 2 der LS nutzen, das andere Paar wird nachdem ich ein Konzept habe, verkauft.

Folgende Alternativen könnten in Frage kommen:

1. XQ5 Full-Range + 2 Subs MJA Ref. 100 MkII
Alle an den Knotenpunkten der Raummoden positioniert (LS 1/4 - Subs 3/4). BR-Rohre der XQ5 zugestopft. Könnte vielleicht ohne EQ gehen.

2. XQ5 Full-Range + 3 Subs Tannoy TS10 - Multisub nach Geddes

3. XQ20 + 4 Subs Tannoy TS10 - Multisub nach Welti

Ich hoffe, dass ich mir demnächst mal 2 Subs zur Hörprobe
ins Haus holen kann.

Für weitere Anregungen wäre ich euch dankbar.

Gruß
Andi
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