Lochplatten an der Decke

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Alligatorbirne
Stammgast
#1 erstellt: 11. Nov 2012, 00:43
Ich habe vor, die Decke und evtl. auch Teile der Wand mit Lochplatten auszurüsten.
Typischerweise sind die Platten an der Decke an einer Blechprofilkonstrution befestigt, über den Platten bildet sich daher ein Raum mit der gleichen Grundfläche wie der Nutzraum darunter.

Lässt die Wirkung der Platten nach, wenn die Platten zerteilt werden und einzeln auf einen Holzkasten gebaut werden (Siehe Bild) ?

Die Grundfläche des Kasten ist 50x50cm, die Höhe 20m.

Kasten mit Lochplatte

Jede Platte hätte somit einen eigenen Raum.
Das Verhältnis Lochvolumen und Raumvolumen bleibt fast gleich im Vergleich zur üblichen Montage.


Sind bei dieser Montage Probleme mit der Wirkung zu erwarten?
Marimaxxx
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 11. Nov 2012, 02:13
Hi

Mir würde im fachhandel erzählt das die platten ohne dämmung dahinter garnichts bringen

Werde die tage auch meine decke in angriff nehmen
geplannt ist es so
Ein fries von 80cm rundherum 10cm abgehängt hohlraum gedämmt mit isover akustik,in der mitte des raumes 3x3 meter mit Knauf cleneo akustik platten 20cm abgehängt
auf diese platten 6 cm Steicoflex(ähnlich wie basotect nur billiger)


[Beitrag von Marimaxxx am 11. Nov 2012, 02:14 bearbeitet]
Alligatorbirne
Stammgast
#3 erstellt: 11. Nov 2012, 02:31
Über die Lochplatte kommt natürlich ein Füllmaterial wie Glaswolle o.ä.
Durch ein akustisch durchlässiges Fließ kann keine Wolle durch die Lochplatte rieseln.

Ich vermute fast, dass Schaustoff an Stelle der Lochplatte effektiver ist.

Kann dazu jemand etwas sagen?
Jahresprogramm
Inventar
#4 erstellt: 11. Nov 2012, 11:20
Hi Alligatorbirne,

die Lochplatte bewirkt nur, dass die höheren Frequenzen nicht so gut durch können bzw. reflektiert werden. So lässt die Wirkung der Absorption durch die Lochplatte bei höheren Frequenzen nach. Bei diesem Gebilde würde ich ca. 5-10kHz schätzen. Unter 5Khz ist fast kein Einfluss zu erwarten. Die Druckwellen gehen "fast" ungehindert durch und werden von der dahinterliegenden Mineralwolle absorbiert.

Hier habe ich mal die Absorptionsgrade einer gelochten Blechplatte mit dahinter liegenden Mineralwolle hochgestellt. In folgenden Beträgen (ganz unten) habe ich auch dargestellt, wie sich das auf die Raumakustik ausgewirkt hat.

Meiner Meinung nach spricht nichts gegen Einbau der gelochten Platte in ein Kasten. So Kannst Du die Kästen mit Abstand zu einander montieren und die Streuung und Absorption steuern.

Grüße
Alex

PS: Ich habe die Lochplatten/Bleche genommen, weil ich den Hochtonbereich erst zum Schluss wohl dosiert dämmen will. Ansonsten ist der Hochton mit großflächigen Schaumstoff-Teilen viel zu schnell überdämpft.


[Beitrag von Jahresprogramm am 11. Nov 2012, 12:59 bearbeitet]
Alligatorbirne
Stammgast
#5 erstellt: 11. Nov 2012, 14:15
Die Lochplatte besitzt bei 50x50cm 400 Quadratlöcher mit einer Kantenlänge von 1,2cm.
Durch die Dicke von 1,2cm müsste sich ein Helmholtzresonator ergeben.

Die Wirkung der Platte ist doch überraschend hoch, wenn man dem Hersteller glauben darf.

Lochplatte Eigenschaften

Wenn ich die Decke mit 20 Kästen zuflaster sowie einen Teil der Wände halbiert sich die Nachhallzeit quasi ab 125 Hz.
Jahresprogramm
Inventar
#6 erstellt: 11. Nov 2012, 14:47
Hi,

das mit dem Helmholzresonator zweifle ich doch an. Währe das nur ein loch - dann währe was dran. Ansonsten wirken die vielen Löcher gegen das Prinzip des Helmis.

Ja die Wirkung geht schon recht hoch. Jedoch werden ab einem geweissen zeitpunkt die Refelxionen zunehmen. Hast Du meine messung mal angeschaut?

Bei mir ist auch eine Wirkung bis in die obersten Frequenzen zu sehen. Jedoch wird nur ein gewisser anteil geschluckt und der Rest reflektiert. Die Lochgröße bestimmt die Frequenz ab welcher reflektiert wird und der Anteil des Freien Querschnitts den Anteil der Reflexion....

Grüße
Alex
Alligatorbirne
Stammgast
#7 erstellt: 12. Nov 2012, 01:51
Ein Helmholtzresonator kann pro Volumen mehere Kanäle haben.

Das, was ich mit der Lochplatte erreichen will, ist ein Grundtonabsorber.
Lieb wäre mir ein Absobierungsgrad von 1 von 0-1000 Hz, darüber dann auf 0 abfallend.
Alligatorbirne
Stammgast
#8 erstellt: 18. Nov 2012, 20:52
So, ich habe mich mittlerweile für ein Vollprogramm Basotect entschieden.

Ich werde in der 1. Stufe die komplette Decke sowie einen kleinen Teil der Wände ausrüsten, ich setze durchgängig die 10cm-Platten ein, welche eine umlaufende Fase haben, die Platten haben 50cm x 100cm Grundfläche und die besagten 10cm Stärke.

An der Decke wird ein Kantholz befestigt, daran das Haltegeschirr und daran dann die Basotect-Platte:
Basotect

Das Geschirr ist extra einfach gehalten, damit ich es in erforderlicher Stückzahl leicht bauen kann.
Es wird nachher von unten nicht sichtbar sein.
Ich werde die Platten am Geschirr festkleben, der Rest wird miteinander verschraubt.
Durch die drei Haltestreben dürfte die Platte nicht durchhängen können.

Der Abstand zwischen Platte und Decke wird 20cm sein.
Insgesamt verliert der Raum 30cm Höhe, 2,2m Resthöhe reichen mir aber aus, Worst Case kann ich durch die verstellbaren Gewindestangen sogar auf 30cm Abstand hochdrehen, quasi das Gewindefahrwerk der Raumakustik.

Der Nachhall dürfte somit ab 250 Hz deutlich abnehmen, derzeit habe ich nur normalen Pyramiden-Schaumstoff ohne Abstand an den Wänden.

Passende Halter für die Wand muss ich mir noch ausdenken, ich plane auch an der Wand min. 10cm Abstand ein, hier geht leider Nutzfläche des Raumes verloren.


[Beitrag von Alligatorbirne am 18. Nov 2012, 20:55 bearbeitet]
Jahresprogramm
Inventar
#9 erstellt: 18. Nov 2012, 23:20
Hi,


Alligatorbirne schrieb:
Ich werde in der 1. Stufe die komplette Decke sowie einen kleinen Teil der Wände ausrüsten, ich setze durchgängig die 10cm-Platten ein...


Ohh, Vorsicht! Es hört sich eigentlich gut an, was Du vorhast. Jedoch ist der Hochton mit Basotec schnell überdämpft. Besonders wenn es großflächig eingesetzt wird.

Lochplatten sind schon wesentlich besser für eine breit-bändige und und großflächige Dämpfung.

Ich habe mit nur 3,6m² ca 10 cm starken Absorber in einem Raum mit ca. 20m² schon bald zuviel des Guten im Mitteltonbereich (in meinem Thread sind Messungen dargestellt). MMn eignet sich Basotec super für Dämpfung früher Refelxionen. Die Nachhallzeit sollte jedenfalls hochtonschonend eingestellt werden.

Grüße
Alex


[Beitrag von Jahresprogramm am 18. Nov 2012, 23:22 bearbeitet]
Alligatorbirne
Stammgast
#10 erstellt: 19. Nov 2012, 00:54
Der Hochtonbereich macht mir auch etwas sorgen, aber die Lochplatten mit den Kästen an die Decke zu bringen, ist mir etwas zu heikel, lass da mal einen runterkommen.

Ein Ass habe ich allerdings noch im Ärmel:

Durch das Tragegeschirr könnte ich mit dünnen Gewindestangen die Basotect-Platte durchstechen und darunter ein dünnes Alu-Lochblech anbringen (mit schönen Schrauben natürlich).

Da ich mit 1m Abstand Nahfeld höre, kann es passieren, dass der Hochton am Hörplatz kaum gemindert wird, immerhin strahlt die Hochton-Kalotte (der Rest der Box auch) sehr breit ab, selbst über 10kHz.


[Beitrag von Alligatorbirne am 19. Nov 2012, 00:56 bearbeitet]
Jahresprogramm
Inventar
#11 erstellt: 19. Nov 2012, 09:55
Hi,

so-so, 1m Nahfeld . Jetzt bin ich umso mehr darauf gespannt, was Du vorhast.

Zum Thema Befestigungskonstruktion kann ich nur sagen, dass es es etwas aufwändig aus sieht. Basotec soll so stabil sein, dass es sich kaum verformt. Ich selbst habe aber noch keine Erfahrung mit Basotec.
Hast Du mal eine abgehängte Akustikdecke mit den von dir angedachten Lochplatten in Erwähnung gezogen? Ich denke, dass der Aufwand mit der Akustikdecke der Basotecgeschichte ähnlich hoch sein wird. Die Wirkung der Akustikdecke ist aber eine ganz andere.

Grüße
Alex


[Beitrag von Jahresprogramm am 20. Nov 2012, 01:20 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#12 erstellt: 27. Nov 2012, 19:52
Ich verstehe nicht, wie du auf die Idee mit den Kästen kommst und was gegen die "Blechprofilkonstruktion" spricht.
Hinweis: Man kann eine Akustikdecke auch auf abgehängte Holzlatten aufbringen. Wenn du aber tatsächlich so stark (20 cm) abhängen willst, dann ist doch die "Blechprofilkonstruktion" die optimale Lösung.
Schau dich mal auf den Seiten von Knauf und Isover um.

Den Raumakustikrechner hast du ja bereits gefunden, dort kannst du mit den verschiedenen Platten/Abständen/Dämmungen spielen.
Marimaxxx
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 28. Nov 2012, 01:16
Hi

Bin auch gerade dabei, hab 200 mm abgehäng ,dämmung ist drinne 60 mm steicoflex,morgen kommen die knauf Cleneo lochplatten dran gesamtfläche ca 10 qm ,mir gehts nur dadrum einwenig den nachhall rauszu bekommen mal sehn was es bringt
Jahresprogramm
Inventar
#14 erstellt: 28. Nov 2012, 08:09
HI,


Marimaxxx schrieb:
....knauf Cleneo lochplatten dran gesamtfläche ca 10 qm ,mir gehts nur dadrum einwenig den nachhall rauszu bekommen mal sehn was es bringt


Wenn Dein Raum nicht viel Größer als 30m² ist, hast Du gute Chancen im Mittelton in der Studionorm zu landen. Noch 5-10m² schwere Vorhänge für den Hochton und Du hast ein super trockenen Raum.

Grüße
Alex


[Beitrag von Jahresprogramm am 28. Nov 2012, 09:34 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#15 erstellt: 28. Nov 2012, 13:58

Jahresprogramm schrieb:


Marimaxxx schrieb:
....knauf Cleneo lochplatten dran gesamtfläche ca 10 qm ,mir gehts nur dadrum einwenig den nachhall rauszu bekommen mal sehn was es bringt


Wenn Dein Raum nicht viel Größer als 30m² ist, hast Du gute Chancen im Mittelton in der Studionorm zu landen.

Bei mir sind es von 32 m² etwa 20m² Akustikdecke. Leider hatte ich noch keine Möglichkeit, den Zustand vor dem Umbau messtechnisch zu erfassen.
Jahresprogramm
Inventar
#16 erstellt: 28. Nov 2012, 14:13

Amperlite schrieb:
Bei mir sind es von 32 m² etwa 20m² Akustikdecke. Leider hatte ich noch keine Möglichkeit, den Zustand vor dem Umbau messtechnisch zu erfassen.


Und nach dem Umbau?

Grüße
Alex
Amperlite
Inventar
#17 erstellt: 28. Nov 2012, 14:40

Jahresprogramm schrieb:
Und nach dem Umbau?

Ist in Arbeit. Experimentiere gerade noch mit REW und CARMA, um nicht kompletten Unsinn zu messen.


[Beitrag von Amperlite am 28. Nov 2012, 14:41 bearbeitet]
Hosky
Inventar
#18 erstellt: 28. Nov 2012, 19:05
Fänd ich auch super interessant, da bei mir ein solches Projekt im Frühjahr ansteht - allerdings an der Wand hinter den LS, die Decke ist leider tabu
Jahresprogramm
Inventar
#19 erstellt: 28. Nov 2012, 20:11
Hier habe ich gemessen, was ein Deckenmodul mit ca. 10 cm Minerallwollauflage und eine Fläche von 3,6m² in meinem Hörraum von ca. 20m² "angerichtet" hat

Man sollte mit diesen Lochdecken aufpassen. Das kann schnell zu viel des Guten werden.

Grüße
Alex
Marimaxxx
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 29. Nov 2012, 00:10

Jahresprogramm schrieb:
HI,


Marimaxxx schrieb:
....knauf Cleneo lochplatten dran gesamtfläche ca 10 qm ,mir gehts nur dadrum einwenig den nachhall rauszu bekommen mal sehn was es bringt


Wenn Dein Raum nicht viel Größer als 30m² ist, hast Du gute Chancen im Mittelton in der Studionorm zu landen. Noch 5-10m² schwere Vorhänge für den Hochton und Du hast ein super trockenen Raum.

Grüße
Alex


Mein raum wo ich diese akstikdecke eingezogen hab ist ca 18qm groß ,die front besteht aus einen vorgesetzten rigipswand(doppelbeplankt mit 100 mm isover akustik wolle gedämt)dr rest der decke 100mm abgehängt und mit mit 60mm isover akustik gedämmt

den raum ist nach links offen noch weitere 20 qm


Das fenster im hörraum bekommt 11 qm schwere vorhange ( im raum daneben auch nochmal weitere 12 qm ),neue polsterrundecke dazu noch einen 3x2 m langflorteppich.
Vinylo
Stammgast
#21 erstellt: 04. Jan 2018, 23:06
Was haltet Ihr davon, kann man das wagen?
locharmi001

Ich hab die Absorber 2x eingegeben, weil der Knauf-Rechner immer nur 2cm Mineralwolle berücksichtigt (siehe unten im Text auf dem Bild).
Im Prinzip habe ich vor, ca. 7 bis 10 cm abzuhängen und 5 cm Dämmmaterial einzubringen.


[Beitrag von Vinylo am 04. Jan 2018, 23:08 bearbeitet]
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