Akustischer Supergau

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HeadCRasher
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Jul 2017, 13:39
Hallo liebes Forum,

ich habe da aktuell ein kleines Problem.
Meine B&Ws sind mit mir in eine neue Wohnung gezogen. In der alten hatte ich ein 6*4m Wohnzimmer und das Bühnenbild war einfach klasse!
In der neuen Bude ist das Wohnzimmer L-förming um die offene Küche gebaut und irgendwie kein Platz für Leinwand und 5.1. System. Deswegen wanderte das Heimkino in das Souterrain Schlafzimmer:

Ein Raum mit 5,5x2,8m mit super glatten Wänden und bisher nur Bett, 2m Lowboard, Teppich und eben die Anlage.
Sorry für die miesen Handy Bilder, aber ihr seht was ich meine:
Akustischer Supergau 2293424908300562413-account_id=4

Den Klang bisher könnt ihr euch vorstellen. 5s nachhall sind aktuell kein Scherz!
Beim großen A finde ich in EPS-Schaumstoff Verblendstein. Das sieht vielversprechend aus! Allerdings habt ich hier im Souterrain die Auflage, die Wände nur mit Kalkfarbe zu streichen; wegen der Feuchtigkeit. Wenn ich jetzt alles mit Schaumstoff beklebe bekomme ich evt. ein noch größeres Problem?
Alternativ denke ich über schwere Molton Vorhänge vorm Fenster und evt. seitlich von den Boxen nach. Bleiben die 5m nackten Wände links und rechts.
Absorber, Diffusoren, Basstraps und Audio-Panel Bilder an die Wände? Da bin ich schnell mehr Geld los als meine (eh schon teure) Anlage wert ist.

Was würdet ihr sagen? Ist mit dem Raum überhaupt was anzufangen oder soll ich doch nochmal mein Wohnzimmer umgestalten und meine Anlage neben dem surrenden Kühlschrank aufbauen?
old-DIABOLO
Stammgast
#2 erstellt: 03. Jul 2017, 15:34
Hallöchen Felix,
einer ersten Einschätzung lässt sich der Raum meiner Ansicht akustisch mit vertretbarem Aufwand gut optimieren.
Um ihn möglichst realistisch simulieren zu können müsstest du einige Angaben zum Raum noch vervollständigen.
Sind alle Wände gemauert?
Welche Wände sind Außenwände?
Raumhöhe?
Decke aus Beton, abgehängt, ..?
Abmessungen des Teppichs, sonstiger Bodenbelag?
Abmessungen Heizkörper?
Abmessungen Bettgestell?
Sonstige vorhandene oder geplante Möbel (Stuhl, Sitzgruppe, Regale, Vorhang, ..)

Gute Zeit!
icebaer72
Stammgast
#3 erstellt: 03. Jul 2017, 15:39
Gegen den Nachhall würde ich schon mal ein großes Deckensegel aufhängen. Wenn das mit 5-10cm Abstand angebracht wird, bekommst du auch keine Probleme mit Feuchtigkeit/Schimmel.
Ein (möglichst dicker) Vorhang hinter dem/vor dem Fenster, kann auch nicht schaden.

Allerdings wirst du starke Moden im Bassbereich bekommen. Denn zum einen stehen die LS dicht in der Ecke - was wohl auch kaum anders geht, bei der Raumbreite. Zum anderen ist die Länge fast ein mehrfaches der Breite, was die Modenbildung eher verstärkt.
HeadCRasher
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 03. Jul 2017, 16:12
Sind alle Wände gemauert? Ja
Welche Wände sind Außenwände? Am Fenster die
Raumhöhe? 240-250
Decke aus Beton, abgehängt, ..? Beton, alles Beton - Löcher machen WENIG SPAß!
Abmessungen des Teppichs, sonstiger Bodenbelag? Holz und ein 180x80cm(?) Polyester Langflor
Abmessungen Heizkörper? 100x60cm? In etwa.
Abmessungen Bettgestell? 180x200cm

Ich dachte jetzt auch so an:
- Deckensegel an die Reflexion-Stelle zwischen Kopf und Lautsprecher.
- Ein Molton auf der ganzen Fensterseite (und ggf seitlich von den Boxen? Hilft das was gegen die Reflexionen?)
- An den langen Seitenwänden (Kunst)-Schafsfelle oder doch ein Audio-Absorber(Bild)?

Moden im Bassbereich - Wie merke ich das? Was tut man dagegen? Ich habe solche Bass Absorber gesehen, die könnten hinter den Boxen in den Ecken sitzen. Alternativ spiele ich auch mit dem Gedanken ob ich meine 5.0 zu einer 5.1 aufrüste. Aber bisher war ich mit dem Bass von den "kleinen" B&Ws eigentlich ganz Glücklich!

Aber interessant wie viel Glück ich dann mit meinem alten Raum hatte! Schöne Anlange gekauft, optisch nett aufgebaut und ein traumhaftes - bis dato noch kein zweites mal so erlebtes - Bühnenbild erlebt. Und jetzt das Aktuell merke ich keinen Unterschied zwischen meinen Boxen und denen im 24 Zoll Backup-Fernseher.
meg_fan
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 03. Jul 2017, 16:35

old-DIABOLO (Beitrag #2) schrieb:
... einer ersten Einschätzung lässt sich der Raum meiner Ansicht akustisch mit vertretbarem Aufwand gut optimieren.

So ein Unsinn. In diesem Raum ist keine vernünftige Lautsprecheraufstellung möglich, wozu also optimieren?
gapigen
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2017, 16:42
Ich würde das lassen in dem Zimmer: Man möchte doch für Musik und Heimkino einen schönen Raum, wo man sich wohlfühlt. Ich für mich sehe bei dem Raum keine Möglichkeit dazu. Und die klanglichen Probleme kommen noch oben drauf.

Vielleicht ist es auch eine Fehleinschätzung meinerseits, da ich den Raum nur von den Handy-Bildern kenne.
HeadCRasher
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Jul 2017, 17:42
Das Problem ist, dies hier wäre die Wohnküche:
Raum
Die Küche rechts ist halb offen (Wand auf Bar-Höhe)

Das Sofa ist 2,40m.
Möglich wäre: Sofa rechts unten in die Ecke und Leinwand links ggü: Eine Box steht dann frei, die andere genau in der Zimmerecke. Gibt auch einen "Raum" von 4m Länge, 2,40m Breite. Selbst wenn ich diesen Bereich umdrehe habe ich die Boxen in den Ecken und nur 2,40m. Im "Keller" sind es immerhin 2,80.

Für jegliche andere Positionierung müsste die Leinwand irgendwo "mitten im Raum" hängen und eine der Boxen mit ihrem Kabel auch blöd im Weg stehen.

Ein weiterer "Vorteil" vom Keller ist: Alles ist eine Ebene weiter weg von den Nachbarn.

@gapigen: In erster Linie muss es im Kinoraum (sowie Schlafzimmer) bequem und dunkel sein
Zum wohlfühlen kann man m.E. nach auch viel mit Licht (danke bunte LEDs) arbeiten.
Klar, zum Musik genießen wäre es auch im Garten schön! Aber wenn ich Musik höre habe ich die Augen zu
old-DIABOLO
Stammgast
#8 erstellt: 03. Jul 2017, 18:10
Hallöchen Felix.

Wenn ich deinen Raum rechne ergibt sich aktuell eine Nachallzeit von 0,9 – 1 Sekunde. Je nach Ausführung der Bettmatratzen, Bettdecken und ob der Holzboden fest verbunden ist oder hohlliegend. 1 Sekunde werden bei der gegebenen Raumgröße recht hallig empfunden. Die von dir angegebenen 5 Sekunden sind vermutlich einer subjektiven Empfindung und nicht einer Messung geschuldet?

Zur Berechnung ist mit einer guten Akustikdecke, an der Wand mit Fenster kräftigem Vorhang und gesamt 4 m² Absorber an den Wänden eine Nachhallzeit von 0,26 Sekunden möglich, bei auch sonst für Musikgenuß akzeptablen akustischen Bedingungen. Wenn du die Wandabsorber mit etwas Abstand montierst erhöhen diese recht sicher nicht die Feuchtigkeitsgefahr, zumal wenn es sich um Innenwände handelt.

Bei einer Nachhallzeit von 0,26 Sekunden könnten zu EBU Empfehlungen eine hohe Klanggüte erreicht werden. Unter ca. 0,55 Sekunden sind bei den gegebenen Raumdimensionen zumeist auch bereits gute Wiedergabebedingungen möglich, wenn der Hörabstand nicht zu groß ist. Die Nachhallzeit sollte ausgewogen verlaufen und zu tiefen Frequenzen nicht allzu sehr ansteigen. Zu tiefen Frequenzen ist eine Akustikdecke mit ausreichend Deckenabstand oft die effektivste Maßnahme.

Nachfolgend die Auflistung zu den berechneten Absorbern. Bei Interesse teile mir als private Nachricht eine Emailadresse mit, dann kann ich dir die gesamte Berechnung zusenden.


Raumdaten, Grafik + Balkenanzeige Nachhallzeit TAbsorber


Gute Zeit!
gapigen
Inventar
#9 erstellt: 03. Jul 2017, 21:21

Das Problem ist, dies hier wäre die Wohnküche:

Hast Du einmal überlegt, Wohn- und Essbereich zu tauschen: Dann bekommst Du ganz andere Möglichkeiten für eine Aufstellung. Außerdem wird der Wohnbereich etwas größer dadurch.
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