Wer hilft mir mit Heimkino-Raum (Schallisolierung)?

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perfectworld
Stammgast
#1 erstellt: 12. Jun 2005, 17:22
Hallo,
ich würde gerne mein Heimkino so betreiben, dass man in den angrenzenden Räumen auch bei hohen Pegeln möglichst wenig bis gar nichts davon mitbekommt. Die Frage ist also wie man das Zimmer gegen Schallemission weitest möglich abdichtet?

Erfreulicherweise bestehen bei der Auswahl des Raumes versch. Möglichkeiten:

1. Ein Eckraum im 1. Stock des Hauses mit jeweils 30cm dicken Leichtbetonstein-Wänden vergipst und einer Tür als Grenzflächen zu anderen Zimmern, der Keller darunter ist irrelevant für diese Frage, darüber liegt
2. ein Eckraum im 2. Stock des Hauses mit einer 24cm dicken Leichtbetonstein-Wand und einer Leichtbau-Trennwand (Rigips-Platten(?)), ohne Tür, die Leichtbauwand muss noch gebaut werden, evtl. Tipps für die Schallisolierung sollen nun berücksichtigt werden, darüber liegt
3. Möglichkeit: ein Dachzimmer mit einer Leichtbauwand (analog zu 2.), dieser Raum ist größer, ergo liegt darunter noch ein weiteres Zimmer (ausser 2.) und demnach müsste die Decke ebenfalls optimiert werden.

Ich tendiere zum 3. Zimmer fürs Heimkino, denke aber auch, dass dieses am schwierigsten zu dämpfen ist. Wie hoch müsste die Schalldämmung ungefähr sein für ein richtiges Heimkino, in dem auch ordentliche Pegel eingestellt werden? Welche Besonderheiten sind zu berücksichtigen, an die man als Unerfahrener nicht so denkt und was könnte man in den restlichen Räumen noch an Maßnahmen machen ? Es wäre schön wenn ihr euch recht detailliert äussern würdet und wenn etwas unklar ist, fragt bitte einfach nach Ideal wäre es ntrl. wenn zusätzlich die Hörqualität dieses Raumes durch die Maßnahmen ebenfalls steigen würde

Hoffe Ihr könnt damit was anfangen und warte auf Tipps

Mfg,
pw


[Beitrag von perfectworld am 12. Jun 2005, 18:09 bearbeitet]
Maui74
Inventar
#2 erstellt: 13. Jun 2005, 08:58
Hi pw!

Ich versuche mich mal an einer (Teil-)Antwort, wobei ich aber vorneweg schicken muss, dasss ich Dir die endgültige Entscheidung mangels genauer Kenntnis Deiner Raumsituation (wie wär's mit Bildern oder Zeichnungen?) nicht abnehmen kann.

Erstmal was zur Schalldämmung:
Die beste Dämmung bekommst Du durch den Einbau einer Zwischenwand mitsamt Dämmung des entstehenden Hohlraumes. Der Fachmann nennt dies "Raum in Raum-Lösung". Das Ganze ist sch... aufwändig. Such mal unter diesem Begriff im Internet, dann bekommst Du einen Eindruck davon.

Dachzimmer
Uh, gar nich' gut - am Besten noch mit Dachschrägen.... Akustisch gefährlich. Zudem ist das Problem, dass Du den Boden akustisch dämpfen müsstest und dies ist schwieriger als Decken zu dämpfen.

Bei der Vielzahl an Räumen, die Du zur Verfügung hast, gibt es nicht noch einen Keller? Dies wäre die beste Lösung. Erde überträgt praktisch keinen Schall, im Gegensatz zu Luft, die Mauern im Keller sind dicker und garantiert nicht aus Leichtbeton, und Du müsstest nur die Decke plus die Tür zum Rest des Hauses dämmen, was deutlich weniger Arbeit (=Geld) macht als ein komplettes Zimmer zu dämmen.

Wenn es nun wirklich nicht geht, kannst Du durch kleinere akustische Maßnahmen im Hörzimmer schon eine Menge erreichen, wenngleich dies dann keine Schalldämmung im eigentlichen Sinne darstellt. Bassvibrationen z.B. setzen sich durch Decken und Böden auch in angrenzende Zimmer fort; stehende Wellen, sog. Raummoden, erzeugen Spitzen, die sich aufschaukeln und durch Dröhnen durch Wände bemerkbar machen, usw. Hier helfen Plattenabsorber bzw. Kantenabsorber und eine bestmögliche Abkoppelung des Subwoofer (so vorhanden) vom Boden.

Aber wie gesagt, dies vermindert nicht den Schalldruck, der nach außen dringt, sondern bekämpft nur die gröbsten Übel.

Hoffe,ich konnte Dir einen ersten Anstoß geben.

Gruß,
maui.
perfectworld
Stammgast
#3 erstellt: 13. Jun 2005, 10:37
So, also hier habe ich mal versucht, das ganze etwas zu skizzieren:

mein jetztiger Raum (=Raum1, bereits vorhanden)
http://de.geocities.com/marcomees/raum_1.jpg

mein neuer Raum (=Raum2, liegt direkt über R1 und ist mit einer Treppe mit diesem verbunden, durch Aufstockung, noch Rohbau)
http://de.geocities.com/marcomees/raum_2.jpg

und mein evtl. Dachstudio (läge wiederum über Raum 2, Verbindung (?) evtl. Treppe, noch unklar, s. R2)
http://de.geocities.com/marcomees/raum_3.jpg

Es wäre zwar schon auch ein Keller vorhanden, der einzige mögl. Raum dort ist aber z.B. auch schon genutzt, ist von den Maßen nicht ideal (ziemlich klein und niedrig) und liegt praktisch komplett unterirdisch (ist dementsprechend dunkel). Dort möchte ich nur als letzten Ausweg hin.

Bisher dachte ich für die Leichtbauwände an eine 3-fache Beplankung mit 12,5 Bauplanken RB, die hier (http://www.rigips.de/schallschutz_rechner.asp) mit einem Wert 63db angegeben werden. Auch bei den anderen Wänden ist eine zusätzliche Beplankung möglich. Evtl. müsste halt noch eine zusätzliche Behandlung (vllt. Akkustikputz) erfolgen. Wieveil könnte man damit noch erreichen und ist das dann genug? In meiner Sig. sieht man ja auch, dass ich eigtl. keine Mega-Anlage habe, sondern eher etwas kleineres

mfg,
pw

P.S. wieso werden die Bilder nicht direkt hier im post angezeigt, in der vorschau war das noch so


[Beitrag von perfectworld am 13. Jun 2005, 10:47 bearbeitet]
Maui74
Inventar
#4 erstellt: 14. Jun 2005, 08:15
Oh, weh, 'ne Treppe....

Also, im Hinblick auf eine Schalldämmung scheiden eigentlich sowohl Raum 1 als auch Raum 2 aus. Sofern die Treppe, die zwischen beiden Räumen ist, nicht unten mit einer Tür absolut schalldicht zu verschließen ist, müsstest Du beide Räume schallisolieren. Das geht richtig ins Geld.

Der Keller ist dunkel? Na, spitze! Ein Kino MUSS dunkel sein. Klein und niedrige Decke ist natürlich ein Problem, insb. wenn Du da zusätzliche Schallschutzmaßnahmen anbringen willst.

Bliebe noch Raum 3.
Habe ich das richtig verstanden, dass sich der Raum auch über eine angrenzende Wohnung erstreckt? Dann müsste man theoretisch den Fußboden schallisolieren. Es gibt relativ einfache Trittschalldämmungen, die verhindern, dass tieffrequenter Schall auf den Boden übertragen werden. Allerdings bringen die sogut wie nichts in Bezug auf höhere Frequenzen. Wie Du die wegbekommst, da bin ich im Moment überfragt.

Wenn allerdings unter Raum 3 ausschließlich Deine Wohnung ist, könnte man die Decken der Zimmer darunter abhängen. Bringt allerdings nicht soviel wie den Raum selber zu dämmen. Die Grundregel ist, den Schall immer da "abzutöten", wo er entsteht.

Ich würde wirklich den Keller mal genauer in Augenschein nehmen. Dürfte die preiswerteste Methode sein.

Gruß,
maui.
perfectworld
Stammgast
#5 erstellt: 14. Jun 2005, 09:37
hallo,
also das macht mir nun wirklich wieder sorge
also bei dem R1 die 30er Wände sind schon sehr massiv und lassen praktisch nichts durch, der bisherige schwachpunkt bei dem raum war die tür, hier würde ich etwas schwereres einsetzen, damit dieser zum 1. stock bzw. EG hin abgedichtet wäre
nun kommt natürlich der durchbruch zur treppe zu R2 hinzu, dieser hat einen wesentlich größeren schwachpunkt, nämlich die gesamte Trennwand (in der Draufsicht rechts und rechts unten), die 24er wand dürfte dagegen mit einer zusätzlichen beplankung in etwa den selben schallschutz bieten wie die 30er wände unten (hoffe ich zumindest )

eine normale wohnungstrennwand mit doppelbeplankung und einfachem Dämmmaterial hat laut Rigips-Rechner den Schallwert von 51-54 db, wenn ich für die trennwände aber nun auf eine 3-fache Beplankung, hochwertigeres (bzw. spezielles Schall-)Dämmmaterial oder evtl. eine Teil-Befüllung mit Sand gehe und zusätzlich evtl. auch noch mit teppichen oder dgl. auskleide (was ja nicht so teuer sein sollte), erreiche ich dann nicht schon einen Wert von um 65 db, und ist das also definitiv nicht genug, dass ein normaler Betrieb ohne Störung der angrenzeden Räume möglich ist ?

und ja Raum 3 liegt teilweise über dem Schlafzimmer^^ und anderen bereichen der Nachbarwohnung und zwar alles davon was größer ist als R2, und es ist mir auch selbst klar, dass der aufwand hier das heimkíno zu installieren um einiges größer sein würde als in R1 oder im keller^^

stichwort keller: also den raum der da in frage kommen habe ich mal ausgemessen, 4,5x4x2,05, wie gesagt ziemlich niedrig , aber von der fläche eigtl. noch grade so ok, oder meinst du nicht? man müsste dort allerdings ein fenster freilegen, welches noch unterirdisch ist und eine heizung installieren, fragt sich was sinnvoller ist?



mfg,
pw


[Beitrag von perfectworld am 14. Jun 2005, 09:57 bearbeitet]
ratte
Stammgast
#6 erstellt: 14. Jun 2005, 20:37
Gerade für Kino mit richtig Rumms kannst du so ziemlich alles vergessen was mit vernünftigen Aufwand zu machen ist. Der Bass geht durch! Ab in den Keller damit! Die Decke muss man ja nicht mit Holz beplanken, man kann ja beispielsweise einen Baumwollputz auftragen. Das sind ca. 0,5cm und helfen auch die Akustik in den Griff zu bekommen. Wenn du einen dicken Projektor montierst, erledigt sich die Geschichte mit der Heizung von selber


gruss
ratte
Maui74
Inventar
#7 erstellt: 15. Jun 2005, 09:53
Na, so schlimm ist der Keller doch nicht.... 4x4 Meter - da müsstest Du mal meinen sehen!

2 Meter Höhe schränken allerdings die Möglichkeiten für Schalldämmung arg ein. Eigentlich kommen nur zwei Sachen in Frage: Akustikputz (aber eine ziemliche Schweinerei, dass vernünftig an die Decke zu kriegen) und Akustikplatten, z.B. aus Basotect-Material. Haben eine bezogen auf ihre Dicke sehr gute Schalldämmeigenschaft. Lt. Datenblatt des Herstellers BASF absorbiert eine 50mm dicke Platte mehr 90% des Schalls (gemessen bei 2kHz; tiefere Töne werden konstruktionsbedingt weniger gut absorbiert).

Hilft gegen Schall nach außen, und verbessert den KLang innerhalb des Raumes selber.

Das Ganze macht den Raum natürlich nicht höher, aber man sitzt ja eh meistens....

Ob eine Heizung überhaupt notwendig ist, müsstest Du selber entscheiden. Unterirdische Räume haben ja den Vorteil, dass sie sich im Somemr weniger stark erwärmen und im Winter weniger stark abkühlen. Vorsicht mit Fenster, denn dann bekommt der Schall wieder eine Möglichkeit abzuhauen, und genau das willst Du ja vermeiden.

Gruß,
maui.
perfectworld
Stammgast
#8 erstellt: 02. Jul 2005, 22:27
hallo,
also ich bin nun zu dem schluss gekommen, den raum 2 und das dachgeschoss entsprechend den empfehlungen des handwerkers "etwas" zusätzlich schalldämmen zu lassen und später die anlage zunächst im Dachgeschoss (und ggf. in den anderen Räumen) testweise aufzubauen, sollten alle tests so ausfallen, dass sich andere hausbewohner zu sehr durchs heimkino gestört fühlen, bleibt nur der weg in den keller, was ich dann auch tun werde dort ist nun aber schon eine zusätzliche wärmedämmschicht geplant, so das weiteres fürchte ich, doch zuviel von der raumhöhe wegnehmen würde
wenn alles soweit ist werde ich sicherlich hilfe benötigen bei der einrichtung, ich hoffe ihr bemüht euch dann genauso mir zu helfen wie diesmal
mfg,
pw
perfectworld
Stammgast
#9 erstellt: 13. Jul 2005, 07:55
in versch. anderen quellen habe ich nun gelesen, dass eine giebeldecke akkustisch gar nicht so schlecht sein soll, z.b. auch beim sog. Westlake-Raum (nein ist nicht geplant)
meine weiteren planungen gehen nun dahingehend an der giebelwand die leinwand zu machen, die leinwand wäre dann ca. 2,25m x 1,4m und befände sich ca. 75cm hoch, der center darunter auf einem rack, rechts und links die fronts (stand-ls), die sitzpsoition wäre ungefähr 5m davon entfernt, die position der surrounds ist noch ungeklärt
meine frage: sind diese dimensionen gut, passt das verhältnbis leinwand-größe zu sitzabstand?

mfg,
pw
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