Kellerraum soll Hörraum werden – was beachten?

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DerMitch
Stammgast
#1 erstellt: 31. Mrz 2023, 11:25
Liebes Forum,

durch das Beziehen eines Eigenheimes komme ich in den Genuss, mir einen eigenen Hörraum einzurichten! Allerdings muss ich dabei leider auch ein paar Kompromisse eingehen: zum einen muss in dem Raum auch das Büro Platz finden, zum anderen beträgt die (Beton-)Deckenhöhe nur 2,17m. Der Raum verfügt bis auf einen kleinen Lichtschacht über dem Heizkörper über keine Fenster und ist momentan (leer stehend) noch sehr (nach)hallig. Andererseits habe ich jetzt noch mehr oder weniger alle Freiheiten, von Anfang an etwas für eine gute Akustik zu tun. Vorab die Eckdaten und eine Skizze des Raumes:

Länge: 6,66m
Breite: 3,97m
Höhe: 2,17m


Skizze Hörraum im Keller


Bisherige Überlegungen:

Fußoden:
entweder Teppich oder Kork (ggf. mit großem Läufer zwischen Couch und Lautsprechern)

Wände:
ggf. Absorber über den halbhohen Regalen an den Seitenwänden, um die Erstreflexionen zu entschärfen

Decke:
Rigitone? --> aufgrund der Größe relativ aufwändig zu verarbeiten; Unterkonstruktion könnte mich zuviel der ohnehin knappen Deckenhöhe kosten
Mineralfaserplatten? --> leichter zu verarbeiten, ggf. flachere Unterkonstruktion, allerdings immer noch Deckennägel nötig
Absorber, z.B. aus Basotect? --> leicht zu verarbeiten, könnten z.B. direkt an die Decke geklebt werden (aber haben sie ohne Abstand überhaupt einen Effekt?) oder mittels zwischen den Wänden gespannten Stahlseilen als Deckensegel angebracht werden (das würde mir dann aber wieder einiges an Deckenhöhe klauen)


Nun meine Fragen:
Was sagt Ihr zu meinen Überlegungen, welche Lösungen würdet Ihr bevorzugen oder empfehlen (insbesondere für die niedrige Decke) und habe ich noch kritische Zonen vergessen (z.B. hinter den Lautsprechern)?

Ganz herzlichen Dank im Voraus für Eure Anregungen und Ratschläge!

Viele Grüße
DerMitch


[Beitrag von DerMitch am 31. Mrz 2023, 11:42 bearbeitet]
DerMitch
Stammgast
#2 erstellt: 06. Apr 2023, 13:45
Hallo zusammen,

fehlen noch wesentliche Angaben, kann ich noch irgendetwas ergänzen?

Danke Euch und schöne Ostern,
Mitch
g-dopt
Stammgast
#3 erstellt: 06. Apr 2023, 17:41
Hallo,
wenn Du an der Decke 10cm z.B. Basotect und 10cm Luft machst, bist Du bei 1,97m. Ist einer deiner Besucher oder Du, 1,97 groß? Wäre die Frage schon beantwortet.
mfg


[Beitrag von g-dopt am 06. Apr 2023, 17:46 bearbeitet]
DerMitch
Stammgast
#4 erstellt: 08. Apr 2023, 06:20
Hallo g-dopt,

interpretiere ich Deine Antwort richtig, dass Du 10cm Basotect mit 10cm Luft als die beste Lösung für die Decke erachtest? Bzw. Basotect und Luft so dick wie möglich zu wählen? Oder willst Du mir sagen, dass bei der niedrigen Deckenhöhe praktisch keine Maßnahmen möglich sind?

Werde aus der etwas kryptischen Antwort nicht ganz schlau.

Mfg
Mitch
Prim2357
Inventar
#5 erstellt: 08. Apr 2023, 19:49
Moin,

also ich persönlich würde in dem niedrigen Raum nicht auch noch derart die Deckehöhe weiter verringern, vor allem da der Raum nicht nur als reines, dunkles Heimkino genutzt wird sondern auch noch als Büro,
sonst wird das ein drückendes Arbeiten....
DerMitch
Stammgast
#6 erstellt: 09. Apr 2023, 10:04
Hi Prim,

ja, so sehe ich das auch. Genau das ist mein Dilemma. Mir kam aber noch eine Idee: wie wäre es denn, wenn man nur ein einzelnes Deckensegel anbringt am Punkt der Erstreflexion an der Decke? Dann wäre nur dieser kleine aber kritische Bereich abgehängt und nicht die gesamte Fläche. Hätte das wohl einen ausreichenden Effekt?

Schöne Ostern,
Mitch


[Beitrag von DerMitch am 09. Apr 2023, 10:05 bearbeitet]
Buschel
Inventar
#7 erstellt: 09. Apr 2023, 10:48
Wegen der geringen Deckenhöhe würde ich auch nur 2 kleine Absorberplatten mit moderater Dicke (z.B. 0,5 x 1,0 m mit 4-5 cm Stärke) an die Stellen der Erstreflexionen kleben. Ich würde die auch nicht abhängen, sondern direkt kleben. Gegebenenfalls machst du das über dem Arbeitsplatz auch, um die Situation beim Telefonieren zu verbessern.

Ansonsten:
  • An gegenüberliegenden Flächen würden Absorber bestimmt auch gut tun, z.B. über den halbhohen Regalen und an der Rückwand (hinter dem Bürostuhl).
  • Um den Bass besser in den Griff zu bekommen, könntest du auch eine Trockenbauwand hinter den Lautsprechern bauen.
DerHilt
Stammgast
#8 erstellt: 09. Apr 2023, 11:45
Wenn der Beton glatt ist, würde ich überlegen, ob ich an der Decke was mit Teppichfliesen machen könnte: unschlagbar flach, leicht verarbeitbar, in vielen Farben verfügbar, diverse, auch preiswerte Varianten auf dem Markt......
Wenn die Decke aus Ortbeton besteht, also schalungsrauh ist, wäre meine erste Wahl ein leichter Akustikputz.
Wand und Boden sind ja mit gängigen Mitteln zu beheben.
DerMitch
Stammgast
#9 erstellt: 09. Apr 2023, 20:03
Danke Euch für die weiteren guten Tipps!

@Buschel: Ja, ich denke auch, dass die Stirn- und Rückende auch eine Bearbeitung benötigen werden. Muss mir auf jeden Fall den Bass mal anhören, wie er sich verhält. Meine Lautsprecher sind geschlossen, vielleicht kommt mir das zu Gute.

@DerHilt: Hättest Du mal einen Link zu geeignetem Akustikputz? Wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es sowas gibt!
Auch Teppichliesen sind eine Idee, ich stöbere mal, ob ich was Ansprechendes finde.
DerHilt
Stammgast
#10 erstellt: 09. Apr 2023, 20:15

DerMitch (Beitrag #9) schrieb:
@DerHilt: Hättest Du mal einen Link zu geeignetem Akustikputz? Wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es sowas gibt!.
Da gibt's ne Reihe Hersteller. Ich denke allerdings, das wird nix für'n Heimwerker sein.
DerMitch
Stammgast
#11 erstellt: 10. Apr 2023, 08:45
Ok dann scheidet das aus, wenn das so anspruchsvoll ist, dass das nur ein ausgewiesener Experte machen darf.
DerHilt
Stammgast
#12 erstellt: 10. Apr 2023, 09:33

DerMitch (Beitrag #11) schrieb:
...wenn das so anspruchsvoll ist, dass das nur ein ausgewiesener Experte machen darf...

Von dürfen ist nicht die Rede, eher von können.
Hätte ja sein können, dass du 'n Putzer bist oder einen kennst, der an die Maschinen kommt und das fachgerecht ausführen kann.
Wenn du schon mal ne Decke verputzt hast, wirst du das können, es gibt aber auch Varianten, die aufgespritzt werden.
So wie sich deine Beschreibung anhört, ist das ja ein praktisch jungfräulicher Raum, da kann man ja jede Sauerei anstellen.

Wer, wie du, Eigentümer ist, kann sowas ja von der Wurzel angehen und muss nicht einfach rückbaubare Lösungen suchen oder beim Vermieter "bitte-bitte" machen.
Mit Absorbern und Reflektoren an der Wand und auf dem Boden lässt sich prima experimentieren, bei der Decke ist's halt schwieriger, besonders wenn sie, wie hier, eher niedrig ist.

Aber natürlich stehen auch hier die üblichen Fragen im Raum: was willst du erreichen, wieviel Aufwand bist du bereit, zu betreiben und wie teuer darf's sein.
Also such dir eine Lösung, probier alles in Ruhe aus und freu dich am Ergebnis.

(Wenn ich z.B. an deiner Stelle wäre, würde ich einen Akustiker zu Rate ziehen und die ganze Chose so weit wie möglich baulich lösen. Vielleicht würde der mir auch zu Akustikputz an den Wänden raten, oder meine kruden Ideen alle verwerfen und mit ganz anderen aus dem Gebüsch kommen,)

Btw, Frohe Ostern!

Edith hat noch mit Schrift-Attributen gepielt....


[Beitrag von DerHilt am 10. Apr 2023, 09:36 bearbeitet]
Kunibert63
Inventar
#13 erstellt: 10. Apr 2023, 13:27
https://www.heimkino-praxis.de/reflexionspunkte-berechnen/

Ich nenne sie auch Spiegelpunkte. Vorher also das Stereodreieck bilden.
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