Türe gegen männliche Stimme abdämmen

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hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 03. Apr 2023, 09:28
Liebes Forum,

die Situation:
Ich höre meinen Nachbarn öfters nachts Telefongespräche führen und kann deshalb oft nicht einschlafen. Es ist so ein naiver "ich lebe in den Tag hinein" Nachbar, der keinen Schlafrhythmus hat. Absprachen funktionieren deshalb mit ihm nicht, er schafft es nicht sich zu kontrollieren. Er ist aber einverstanden, dass ich in seiner Wohnung die Schalldämmung verbessere.

Hier die Schallschutz-Situation:
1. Eine massive Wand zwischen mir und seinem Bad. Es gibt allerdings eine Querwand, die nur 12cm dick ist und Schall sehr gut leitet. Man kann dagegen klopfen und sie klingt sehr hohl und schwingt zwei Sekunden nach. Wenn ich mein Ohr an genau diese Wand lege, höre ich auch seine Gespräche lauter.
2. Eine dünnere Wand, durchbrochen von einer Röhrenspantüre, die 23kg wiegt, zwischen seinem Bad und seinem Wohnzimmer. Diese Wand ist nur 12cm stark, nicht völlig hohl, aber wohl auch nicht massiv.
skizze Wohnplan - - Kopie

Wie lässt sich der Schallschutz verbessern, damit ich schlafen kann?
Er hat eine kräftige, männliche Stimme, daher im Normalfall wohl 125hz und 60 Dezibel. Ich höre seine Stimme nicht durchgängig, sondern nur, manchmal, ich schätze dann wenn durch seinen Enthusiasmus beim online Spielen (lachen/lautere angehobene Stimme) die Stimme bis zu 75 Dezibel und 300 Herz erreicht.
Das Lüftergeräusch vom Bad ist durch die Badtüre deutlich lauter zu hören als durch die Wand daneben, wenn ich, vor seinem Bad stehend, mein Ohr auf beides lege. Ich denke also am besten dämme ich die Badtüre, denn diese scheint der Schwachpunkt zu sein. Falls ja: Wie?
Ich habe nämlich nun auf eigene Kosten schon seine Badtüre auf Röhrenspan upgegradet. Wenn ich diese Türe jetzt mit Platten beklebe, wird Vermieter oder Nachmieter kaum bereit sein, ein Teil der Kosten mitzutragen.

Lösungsidee:
Wie wäre es mit Pyramiden Schaumstoff von Basotec, 10cm auf die Badtüre? Seine Stimme in normaler Tonlage (125hz) absorbiert es nicht so gut (29% Absorbtion), aber das scheint auch nicht so das Problem zu sein. Das Problem ist eher, dass er dann lauter wird, wenn er enthusiastisch ist, so in Richtung lachen. Ich meine zu wissen, dass er dann seine Stimme anhebt also höher spricht. Und ab einer Oktave höher, also ab 250 Herz absorbiert Basotec ja schon 100%. Oder ist Absorbtion und Dämmung nicht vergleichbar?


[Beitrag von hifi-forum-frager am 03. Apr 2023, 10:20 bearbeitet]
Molle2
Stammgast
#2 erstellt: 03. Apr 2023, 10:41
Meine Meinung. Der darf nur so laut sprechen, wie Du dich nicht gestört fühlst, insbesonder zur Nachtruhe.
https://www.anwalt.org/nachtruhe/
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 03. Apr 2023, 11:31
@Molle2 : Meine Meinung ist das auch! Nur: Er bemüht sich ja darum leise zu sprechen. Was, wenn er es nicht kontrollieren kann? Seinen Schlafrhythmus und seine Wohnung sauber zu halten kriegt er ja auch nicht unter Kontrolle. Bis jetzt habe ich ihn immer kontaktiert und er hat schon Verständnis und Kooperationsbereitschaft gezeigt. Aber er hat es halt nie eingehalten langfristig. Er macht aber eher einen friedlich, naiven Eindruck auf mich. Böse Absicht scheint es nicht zu sein.
Was dann? Vermieter um Abmahnung und dann Kündigung bitten? Falls ja: Dann muss man das im Zweifelsfall gerichtlich beweisen, dass er so laut ist. Das gleiche wenn ich vors Zivilgericht mit ihm gehe. Theoretisch habe ich das Recht. Aber es durchzusetzen offiziell erscheint mir zum einen eine 50% Misserfolgschance (Auslegungssache wann etwas zu laut ist) zu haben und zum anderen auch mehr Investment von meiner Seite zu erfordern als den Schallschutz selbst zu verbessern, oder sehe ich das falsch?
Von der Erfolgschance her wäre es am besten, die Miete zu mindern. Dann könnte der Vermieter von meinem Nachbarn Schadensersatz verlangen, und das wäre teuer für ihn.


[Beitrag von hifi-forum-frager am 03. Apr 2023, 11:46 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#4 erstellt: 03. Apr 2023, 13:06
Hallo,

ich habe auch mal eine Tür gedämmt, grundsätzlich ist da als allererstes darauf zu achten dass diese auch dicht schließt.
Schon ein kleiner Spalt vermindert die Schalldämmung enorm.

Um dann die Schalldämmung mit Hausmitteln weiter zu verbessern braucht es Masse. Absorber helfen hier nicht weiter, da deren Effekt im Bezug auf Schalldämmung viel zu gering ist.
Was ich dann ausprobiert habe ist die zu dämmende Tür erst mit wiederablösbarer Klebefolie zu bekleben und dann darauf Platten mit selbstklebender Bitumenfolie aufzukleben. So bekommt man 10-20 kg Masse mit guten Dämpfungseigenschaften auf die Tür und sollte die auch zerstörungsfrei wieder abbekommen.

Eventuell ist die Tür aber nicht der einzige Weg auf dem Schall zu dir gelangt. Idealerweise würde man ja die von dir blau eingezeichneten Trockenbauwände mechanisch entkoppeln um eine Schallweiterleitung zu verhindern. Das hieße aber einreißen und neubauen...
Das nächstbeste wäre dann wieder ein hohes plus an Masse an die Wände.
DerHilt
Stammgast
#5 erstellt: 03. Apr 2023, 14:12
Wenn du tatsächlich durch zwei Wände, eine davon eine Wohnungs-Trennwand, deinen Nachbarn telefonieren hörst, ist das wohl eher ein Problem der trennenden Bauteile (Wände, Decken, Fußböden) als einer Tür, wenn diese denn geschlossen ist (das Dämmen von Türen macht ohnehin nur Sinn, wenn man sicherstellen kann, dass sie auch geschlossen sind)....
Was ist das denn für eine "Bude" in der diese Probleme auftreten? Ein ehemaliger Schuppen? Ein einfacher Altbau? Weiß der Vermieter um die Probleme, und was sagt der dazu?
Als Wohnraum genutze und vermietete Räume müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, weil es sonst sehr schnell zu den im verlinkten Artikel bezeichneten Problemen kommen kann, auch bei Beachtung üblicher Regeln des Zusammenlebens.
Insofern würde ich raten, soweit noch nicht geschehen, den Vermieter zu kontaktieren. Denn der schuldet dir eine nutzbare Mietsache.
Wenn das alles nichts hilft, gibt es nur drei Lösungen: auf eigene, nicht unerhebliche, Kosten Abhilfe schaffen, stilles Ertragen oder Auszug.
Ich würde meinem Vermieter eine Mietminderung androhen. Kann er sich ja kümmern...

Edith wirft noch ein, ich solle erwähnen, dass ich a) Vermieter und b) Architekt bin und gerade wegen b) keine Ratschläge ohne Bestandsaufnahme gebe, allenfalls Hinweise!


[Beitrag von DerHilt am 03. Apr 2023, 14:23 bearbeitet]
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 03. Apr 2023, 15:17
@derhit

Wenn du tatsächlich durch zwei Wände, eine davon eine Wohnungs-Trennwand, deinen Nachbarn telefonieren hörst, ist das wohl eher ein Problem der trennenden Bauteile (Wände, Decken, Fußböden) als einer Tür, wenn diese denn geschlossen ist (das Dämmen von Türen macht ohnehin nur Sinn, wenn man sicherstellen kann, dass sie auch geschlossen sind)....

Nun, wenn ich im Wohnzimmer meines Nachbars mein Ohr an die Türe lege und im Bad ist der Lüfter an, dann ist die Türe lauter als wenn ich mein Ohr an die Wand daneben lege. Insofern kann ich davon ausgehen, dass die Türe die Schwachstelle ist und nicht die Wand daneben.

Was ist das denn für eine "Bude" in der diese Probleme auftreten?

Es ist ein Bau von 1984. Und: Der Nachbar telefoniert lauter als Normal (lacht, bzw. wird lauter wenn er etwas besonders witzig findet). Ein normales Gespräch würde man natürlich nicht hören, deshalb höre ich auch nie Telefonate durchgängig.

Der Vermieter stellt sich auf folgenden Standpunkt: Ich höre nicht nur den Nachbarn neben mir, sondern auch zwei Nachbarn über mir. Wenn die Mieter unter mir Nachts laut wären, würde ich auch die hören. Daher hilft es nicht, nur den Lärm gegenüber dem einen Mieter abzudämmen. Was ja eigentlich kein Argument ist sondern eher heißt: Nö, ist mir zu aufwändig. Damit macht er es sich etwas zu leicht, denn die Nachbarn über mir sind ja nur tagsüber zu hören. Da kann ich nicht auf eine Mängelbeseitigung bestehen. Der andere Nachbar um den es jetzt geht dagegen ist nachts zu hören. Und mit allen anderen Nachbarn konnte man bis jetzt reden, dass sie leiser nachts sind.


auf eigene, nicht unerhebliche, Kosten Abhilfe schaffen

Genau. Und deshalb frage ich hier. Und ja das mit der Mietminderung in Aussicht stellen sollte ich wirklich dann mal machen. Sonst komme ich auf keinen grünen Zweig.

Insofern würde der Vermieter am ehesten einer Lärmschutzwand auf meiner Seite zustimmen, um die Geräusche von allen Nachbarn abzudämmen.


[Beitrag von hifi-forum-frager am 03. Apr 2023, 15:55 bearbeitet]
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 03. Apr 2023, 15:28
@quecksel

So bekommt man 10-20 kg Masse mit guten Dämpfungseigenschaften auf die Tür und sollte die auch zerstörungsfrei wieder abbekommen.

Die Frage ist ja wie viel Masse hält die Aufhängung aus? Es ist zwar eine Stahlrahmen, aber ganz normale Aufhängung aus Metall. Also ein Nupsi unten und einer oben an der Türe. Man nennt das glaube ich ein zweiteiliges Band.

Zurzeit ist die Türe 23kg schwer. Ich habe nun beim Baumarkt angerufen und der meinte: Nun, 10kg werden sicherlich noch zusätzlich gehen, 20kg nicht sicher. Immerhin ist es ein Stahlrahmen sagt er, also am Rahmen wird es nicht scheitern. Oder kann man dann doch gleich eine Vollspantüre einhängen?
kempi
Inventar
#8 erstellt: 03. Apr 2023, 15:33
Da nicht nur der Nachbar mit Deinen Umbauarbeiten in seiner Wohnung einverstanden sein muss, sondern auch der Vermieter — Platten mit selbstklebender Bitumenfolie sind ja nun auch nicht ästhetisch — würde ich das erst mal so machen Vorschlag


[Beitrag von kempi am 03. Apr 2023, 15:40 bearbeitet]
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 03. Apr 2023, 15:38
@kempi
vielen Dank für die Mühe mit der Zeichnung! Der Nachbar ist einverstanden. Die Türe ist auch zurzeit mein Eigentum, daher muss der Vermieter dem nicht zustimmen. (Mieter dürfen Türen jederzeit aushängen, sie muss nur bei Auszug wieder durch die alte ersetzt werden.)

Zu deinem Vorschlag: Wenn ich mein Ohr an die Querwand lege, dann höre ich sein Gespräch lauter als wenn ich mein Ohr an die von dir beschriebene Stelle lege. Auch über klopfen hört man, dass diese Querwand deutlich hohler ist als die von dir vorgeschlagene.
Insofern müsste ich die Schrankwand eher an der Querverbindung aufbauen?! Und wie viel DB kann so etwas bringen?
Die nächstgünstigere Lösung wäre dann vielleicht Superglass Akustikplatten anzubringen und mit Sperrholz abzudecken? Diese Akustikplatten sind nur 6€ der Quadratmeter...


[Beitrag von hifi-forum-frager am 03. Apr 2023, 15:40 bearbeitet]
KarstenL
Inventar
#10 erstellt: 03. Apr 2023, 16:36
ganz dumme Frage....:

Gehörschutzstöpsel hast du bereits versucht?
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 03. Apr 2023, 17:27
@KarstenL
Ohrenstöpsel drücken im Ohr und ich fühle mich nicht so sicher damit, da kann ja sonst was passieren (Einbruch/Feuer) und ich kriege es nicht mit. 1x im Monat wäre das eine Lösung, aber nicht 2-3x in der Woche. Das wäre ja 100-150x im Jahr.

@alle: Ihr seht, es gibt gute Gründe warum ich speziell nach einer Verbesserung der Türe frage. Und sehr viel mehr Schallschutz braucht es nicht mehr, es ist nah daran akzeptabel zu werden. Der Vermieter ist zurzeit bockig, der Nachbar kooperationsbereit. Daher möchte ich eine Lösung für die Dämmung der Türe unter 100€, die ich erstmal versuche bevor ich Mieten mindere (ich muss ja mit dem Vermieter noch eine weile auskommen) oder ganze Lärmschutzwände aufstelle. All das kann man ja dann immer noch versuchen, wenn die Abdichtung der Türe nicht funktioniert.

Also ... mehr Masse an die Türe? Sind wir uns da einig? Falls ja, wie viel halten zweiteilige Bänder aus? Die alte Türe wog 13kg, die neue jetzt 23kg. 10 kg extra würde noch gehen? Falls ja: Wie viel in DB würde das bringen?


[Beitrag von hifi-forum-frager am 03. Apr 2023, 17:30 bearbeitet]
kempi
Inventar
#12 erstellt: 03. Apr 2023, 17:34
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 03. Apr 2023, 17:40
Leute, wir müssen jetzt echt mal Systematisch vorgehen. Also erstmal: Mehr Masse an die Türe? Sind wir uns da einig?
Die Türe ist eine Röhrenspantüre, 23kg, der Türspalt unten ist über eine Matte abgedichtet und das Türgummi ist auch neu, es gibt also keine Luftspalte, die Türe ist dicht.
Übrigens: Der Schall ist ja dann im Bad. Das Bad besteht zu einem sehr großen Anteil aus Fliesen. Diese reflektieren den Schall sehr gut. Hypothese:
Der Schall tritt also ins Bad, wird dort von den Fließen häufig hin und her reflektiert und dann abgeführt über die (teilweise) nichtgeflieste Querwand. Vielleicht wäre in so einer Situation tatsächlich ein Absorber hilfreich?!


[Beitrag von hifi-forum-frager am 03. Apr 2023, 17:55 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#14 erstellt: 03. Apr 2023, 19:15
Falls etwas hilft dann Masse, nicht Absorption. Es sei denn dein Nachbar lässt sich ein paar Kubikmeter Sonorock an die Wände stellen.
Nur:Mit 23 kg ist die Tür ja schon recht schwer, Fragt sich was da nochmal 10-20 kg extra bringen.

Was mir Sorgen macht ist die Trockenbauwand. Wenn da noch über irgendeinen anderen Pfad der Schall einkoppelt dann wirds schwierig. Dann wäre die letzte Hoffnung Masse an die Trockenbauwand zu bringen. Vielleicht ein Regal dranschrauben oder so.

Alternative: Wand einreißen und nochmal richtig bauen...
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 03. Apr 2023, 20:49

Nur:Mit 23 kg ist die Tür ja schon recht schwer, Fragt sich was da nochmal 10-20 kg extra bringen.


Was sagen die anderen dazu? Ich sag mal so: Ich habe gehört, eine Vollspantüre, die dann unterm Strich ähnlich viel wiegen würde, aber vielleicht auch stabiler wäre (weiß ich nicht) würde 10DB mehr an Schallschutz leisten als eine Röhrenspantüre, die ich zurzeit habe. Wenn 10DB sozusagen das maximum wäre an gewinn, dann würde 10kg, wohl irgendwas unter 10DB bringen, oder?
ChatGPT sagt eine Verdopplung der Dicke eines Gegenstands bei gleicher Dichte kann jedoch eine Verbesserung des Schallschutzes von etwa 3 bis 6 Dezibel bewirken, aber weißt darauf hin, dass das nur eine grobe Schätzung ist.


Was mir Sorgen macht ist die Trockenbauwand. Wenn da noch über irgendeinen anderen Pfad der Schall einkoppelt dann wirds schwierig.

Was meinst du mit Pfad / einkoppeln? Was könnte wohin einkoppeln?

Mein Plan ist zurzeit: Ich führe irgendeine Maßnahme an der Türe durch. Währenddessen kann ich mit dem Nachbarn quatschen. Dann kann ich ihm Anbieten, dass er mein Netflix und Amazon Versankostenvorteil kriegt und ich sein Internet. Von der Ersparnis des Internets kann ich dann die Schallschutzwand bezahlen, falls meine Maßnahme nicht funktioniert.

PS: Und noch mal zu Basotec: Basotec an der Türe würde 100% des Schalls über 250hz absorbieren. Wäre das etwas? Oder heißt absorbieren einfach, das wird dann weiter durch die Türe weitergeleitet?! Was bedeutet Absorbieren für die Schalldämmung?


[Beitrag von hifi-forum-frager am 03. Apr 2023, 20:56 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#16 erstellt: 03. Apr 2023, 21:08
Moin,

ich habe auch in meinen Schlafräumen Schallschutztüren (und Fenster) eingebaut,
wichtig ist der professionelle Einbau einer speziellen Schallschutztüre auch im Detail.

Wie in dem einen Link zu sehen muss die Türe ringsum ausgeschäumt werden, herkömmliche Türen sind meist nur an 3 seitlichen Stellen punktuell verschäumt.
Die Schallschutztüren sind aus Vollspan, die Bänder 3x 3-teilig, unten in der Türe eine Türdichtung welche beim zumachen durch einen Mechanismus ausfährt und wirklich abdichtet. Spezieller Schließzylinder, denn allein durch das herkömmliche Schlüsselloch dringt einiges an Schall.
Ob eine Tür dicht ist kann man relativ leicht testen, alle Fenster andere Türen zu machen in der Wohnung und versuchen die Tür zu zu werfen. Klappt dies ist die Tür auch nicht dicht...

Absorber auf der Türe müssten dann auch in dem Frequenzbereich stark wirken, zudem immer auf der Seite aufgebracht werden auf welcher der Schall entsteht.
quecksel
Inventar
#17 erstellt: 03. Apr 2023, 21:27


Was meinst du mit Pfad / einkoppeln? Was könnte wohin einkoppeln?


Ich meine dass der Schall auch über andere Wege in deine Wohnung wandern könnte. Konkret meine ich damit dass deine Trockenbauwand über Boden/Decke/Nachbarwände von der Nachbarsstimme angeregt werden könnte und das dann bei dir sehr effektiv wieder an die Luft abgibt.


Und noch mal zu Basotec: Basotec an der Türe würde 100% des Schalls über 250hz absorbieren.


Definitiv nicht.
1. Nichts absorbiert zu 100%.
2. Auch näherungsweise 100% Absorption erreichst du mit Basotect nicht bei 250 Hz.
3. Eher so 80% bekommst du mit Basotect in 20 cm Dicke.
4. Relevanter ist aber der Schalltransmissionsgrad, es geht ja um den verbleibenden Restschall.

Ich mein es nicht böse, aber die paar Zentimeter Basotect die du evtl auf der Tür aufbringen könntest bringen dir nix.


zudem immer auf der Seite aufgebracht werden auf welcher der Schall entsteht.


Schmarrn.
Prim2357
Inventar
#18 erstellt: 03. Apr 2023, 21:35
Ja du mich auch...

Diplom-Physiker Frank Neumeier erklärt: „Unter Körperschall versteht man die Übertragung von Schallwellen in einem festen Medium. Er entsteht, wenn Luftschall auf einen festen Körper trifft. Dadurch können z.B. Fenster und Türen zu Schallleitern werden. Zur gezielten Reduktion von Körperschall sollte man zunächst verhindern, dass Schall auf die Tür trifft. Schallabsorber auf dem Türblatt schlucken Schallwellen und stoppen die Übertragung auf die Tür. Ergänzend kann eine Antidröhnmatte aus Akustikschwerfolie angebracht werden. Diese hat ein sehr hohes Flächengewicht, wodurch ein Schwingen der Tür und somit die Lärmübertragung gemindert wird.“

Für eine effektive Schallisolierung sollte die Türdämmung immer auf der Türseite erfolgen, von der der Lärm auf die Tür trifft.
quecksel
Inventar
#19 erstellt: 03. Apr 2023, 21:40
Da ist sie wieder, die akustische Diode
Prim2357
Inventar
#20 erstellt: 03. Apr 2023, 21:45
Wenn man den Text nicht versteht...auch nicht schlimm.
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 03. Apr 2023, 22:15
Ich denke es ist so: Die generelle Standard-Antwort, wie man Geräusche an einer Türe Dämmt ist über eine Schaumstoff-Platte, die Masse mit sich bringt.
Wenn man speziell Töne ab 250 Herz dämmen möchte und sich nicht sicher ist, wie viel KG die Türe noch aushält, könnte die Standardantwort davon abweichen. Ich mein mehr als 10kg an Masse könnte halt schwierig werden?
Man könnte ja auch zunächst normalen Schaumstoff, 10cm auf die Frontseite aufkleben.

Während der Montage kann ich mit dem Nachbarn sprechen und ihm anbieten dass ich ihm Netflix gebe und er mir dafür sein Internet. Mit dem Geld, dass dabei entsteht, könnte man dann später, falls notwenidig, noch auf die Hinterseite der Türe eine 7kg Platte aufkleben. Und wenn das nicht, reicht eine Schallschutzwand finanzieren. Wie findet ihr das?


[Beitrag von hifi-forum-frager am 03. Apr 2023, 22:39 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#22 erstellt: 03. Apr 2023, 22:49
Wie gesagt, kann schon helfen, muss aber nicht. Beim Schallschutz braucht man halt schnell "amtliche" Maßnahmen um noch signifikant etwas herauszuholen.

Ich wünsche trotzdem viel Erfolg
Prim2357
Inventar
#23 erstellt: 04. Apr 2023, 06:37
Bevor ich irgendwas an die Tür kleben würde käme immer der Test zuvor ob es auch überhaupt etwas bringt und ob der Schall vllt nicht doch andere Wege geht.
1. Türdichtheit prüfen (wie erklärt)
2. Tür mit zwei dicken Bettdecken zum Test komplett abhängen und vergleichen des Vorher/Nachher Effekts.
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 04. Apr 2023, 09:55
Danke für die Antworten! Mal ne ketzerische Frage:
Also Akustikschaumstoff absorbiert, er bindet also Schall.
Schallwellen, die die Türe absorbiert hätte werden auch jetzt absorbiert aber auch gedämpft.

Aber das heißt auch: Schallwellen, die vorher an der glatten Türe abgeprallt wäre, würden nun vom Akustikschaumstoff aufgenommen. Könnte dieser Effekt nicht dazu führen, dass die Türe mehr Schall bekommt? Wir sprechen hier von 10cm Akustikschaum.


[Beitrag von hifi-forum-frager am 04. Apr 2023, 10:09 bearbeitet]
Molle2
Stammgast
#25 erstellt: 04. Apr 2023, 10:55
Jetzt mal ehrlich, wie viel Kohle, Zeit und Energie möchtest Du in Maßnahmen investieren, die Du nicht zu verantworten hast?
Deine Empathie bzw dein Verständnis für den Nachbar und deinem Vermieter in allen Ehren, aber ich würde mir ein Protokoll erstellen und dies nach ca 2 Wochen deinem Nachbar vorlegen, mit dem Hinweis, dass Du mit der jetztigen Situation überhaupt nicht zufrieden bist. Du fühlst dich besonders nach 22 Uhr dermaßen durch sein unkontrolliertes lautes Telefonieren gestört, dass Du nicht schlafen kannst.
Auch würde ich darauf Hinweisen, dass wenn es nicht merklich leiser wird, Du den Vermieter kontaktierst, mit der Aufforderung für die Einhaltung der Hausordnung zu sorgen. Sollte dies immer noch fruchtlos bleiben würde ich in Erwägung ziehen, einen zb Mieterverein aufzusuchen. Dort wird mit Sicherheit bei nicht Umsetztung der Hausordnung die kürzung des Mietzins angemahnt. Spätestens dann wirst Du Ruhe haben, zumindest die Hoffnung ist da.
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 04. Apr 2023, 11:08
@alle also Schaumstoff, 10cm wäre eine Idee wert? Der würde ca. 6kg wiegen. Etwas Masse hätte er also auch.

@Molle Ich möchte es noch einmal mit dem Schaumstoff versuchen. Das kostet 37€, ist also günstiger als der Mieterverein für 99€. Ich investiere eher 37€ in eine mögliche Lösung als 99€ in die Auseinandersetzung.wer denn jetzt verantwortlich ist oder zahlen soll.

Währenddessen kann ich dem Nachbarn vorschlagen er bekommt Netflix, ich sein Internet. Da verdiene ich am Ende sogar noch Geld an der ganzen Sache. Vielleicht ist das mit dem Schaumstoff ja schon die Lösung, so viel fehlt nicht mehr.

Falls ich ihn weiter höre: Wenn er das nicht möchte, und trotzdem Nachts telefonieren möchte, obwohl er das nicht kontrollieren kann und trotzdem in einem 80er Jahre Bau wohnen möchte und weitere Lösungen nicht finanzieren möchte, dann werde ich halt dem Vermieter dies sagen und die Miete kürzen. Der Vermieter kann dann Schadensersatz vom Nachbarn einholen. Der Vermieter hat übrigens auch schon mit ihm gesprochen. Ich denke, wenn man in mein Zimmer eine Lärmschutzwand einzieht und ich die Terminabsprache mit den Handwerkern mache und mich etwas an den Kosten beteiligen, könnte der Vermieter einverstanden sein.

Du hast schon recht, dass ein bestimmtes Auftreten wichtig ist. Allerdings ist auch zu bedenken, dass ein zu bestimmtes auftreten dazu führen könnte, dass der Kommunikationskanal zum Nachbarn abreist. Und das wäre auch nicht so gut.
Du, ich habe einfach irgendwie Angst vor der Eskalation. Ich bin da sehr gehemmt. Ich kenne es so vom Elternhaus, dass bei Eskalation die Gegenseite niemals nachgibt sondern weiter eskaliert mit wirklich fiesen Tricks. Aber das stimmt wahrscheinlich nicht. Schließlich habe ich ja Polizei und Rechtstaat auf meiner Seite und nicht irgendjemanden, der niemals nachgibt.


[Beitrag von hifi-forum-frager am 04. Apr 2023, 11:19 bearbeitet]
Molle2
Stammgast
#27 erstellt: 04. Apr 2023, 11:18
@hifi-forum-frager
Währenddessen kann ich dem Nachbarn vorschlagen er bekommt Netflix, ich sein Internet. Da verdiene ich am Ende sogar noch Geld an der ganzen Sache.


Verstehe nicht, ist das jetzt eine Ernst gemeinte Aussage?


[Beitrag von Molle2 am 04. Apr 2023, 11:19 bearbeitet]
ostfried
Inventar
#28 erstellt: 04. Apr 2023, 11:27
Ja, das meint er als Refinanzierungsmodell leider durchgängig ernst.
hifi-forum-frager
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 04. Apr 2023, 11:30
@alle also Schaumstoff, 10cm wäre eine Idee wert? Der würde ca. 6kg wiegen. Etwas Masse hätte er also auch.
Ach ja und zur Info: Bis vor kurzem hatte der Nachbar noch eine ganz billge, durchgebogene Türe in seinem Bad. Bis diese Türe ersetzt worden ist durch eine bessere, die nicht durchgebogen ist, hätte man auch sagen können: Da ist der Vermieter verantwortlich und mein Nachbar lebt einfach nur in dieser Wohnung. Jetzt aber, ist die Situation natürlich eine andere.


[Beitrag von hifi-forum-frager am 04. Apr 2023, 13:30 bearbeitet]
syncronizer
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 06. Apr 2023, 01:14
Hallo,
auch wenn es schon mal vorgeschlagen wurde und Du es abgelehnt hast: ich kann Dir nur raten, es mal mit Ohrstöpseln zu versuchen und Deinen Frieden mit dem geduldigen Nachbarn zu machen.

Such Dir welche, die Dir passen. Es gibt -zig verschiedenen Größen und Materialien/Dämmwerten. Das muss man ausprobieren, als Technik entwickeln, so wie z.B sich Kontaktlinsen einsetzen. Zu Beginn unvorstellbar, später wirds Alltag.
Die Ohren gewöhnen sich daran.

Warum: Wenn Du so Geräuschempfindlich bist, wird Dir in Deinem Leben immer wieder mal sowas passieren. Auf Reisen z.B, in der Arbeit, Nachbarn ziehen aus und andere ein...es ist immer gut, sowas im Repertoire zu haben.
Der Aufwand, der hier diskutiert wird, ist recht groß. Das Ergebnis ist unsicher.
Das über lange Monate, wohlmöglich Jahre auszufechten über Vermieter usw. wird viel Zeit, Nerven und Kraft kosten, die Du Dir sparen kannst. Du kannst Deine Umgebung nicht dauerhaft kontrollieren.

Ich schlafe aus Gründen, die ähnlich sind, seit vielen Jahren mit Ohrstöpseln.
Feuer riechst Du und wenn wirklich was Schlimmes passiert, bekommst Du das schon noch mit. Die Dinger machen ja nicht taub.
Ich bin sehr froh über diese Möglichkeit, Du nimmst das Problem selbst in die Hand, anstatt von Deiner Umwelt abhängig zu sein.
Es wird zum Einschlafritual, das Signal: jetzt wird eingeschlafen.

Nur meine Meinung.
Überleg's Dir mal...

Alles Gute!
DerHilt
Stammgast
#31 erstellt: 06. Apr 2023, 10:37

hifi-forum-frager (Beitrag #29) schrieb:
Ach ja und zur Info: ... Jetzt aber, ist die Situation natürlich eine andere.

Nein, die Situation ist offensichtlich immer noch dieselbe: du hörst scheinbar nach wie vor das Sprechen deines Nachbarn durch zwei Wände. Das ist und bleibt scheinbar ein Mangel am baulichen Schallschutz, es sei denn, du bist mit einem Hörvermögen ausgestattet (oder geschlagen), das dich die Flöhe husten hören lässt.
mmf73
Schaut ab und zu mal vorbei
#32 erstellt: 09. Apr 2023, 10:31

syncronizer (Beitrag #30) schrieb:
ich kann Dir nur raten, es mal mit Ohrstöpseln zu versuchen
Die Ohren gewöhnen sich daran.


Dem kann ich nur beipflichten. Bei mir war es eine Knirschschiene für die Zähne. Am Anfang gewöhnungsbedürftig, jetzt gehört es zum Ritual vor dem zu Bett gehen.
Wie erwähnt, es wäre jetzt sogar problematischer, wenn ich OHNE diese Knirschschiene schlafen ginge (also ginge schon, habe mich eben einfach fest daran gewöhnt).

Und bei den Ohrstöpsel gibt es verschiedene Dämpfungsstärken. Wahrscheinlich auch für unterschiedlche Tonhöhen, z.B. hohe Töne werden weniger gefilter, als tiefe Töne. Da würde ich mich wirklich mal schlau machen. Es geht ja nur darum, die Stimme raus zu filtern und trotzdem den Rest einigermassen wahrzunehmen (z.B. den Wecker). Übrigens, ein Rauchmelder ist hoch und schrill, wie oft ein Wecker, das sollte sich im ähnlichen Frequenzbereich abspielen (im Gegensatz zur männlichen Stimme).

Deshalb auch von meiner Seite eine klare Empfehlung. Für mich der geringste Aufwand, verglichen mit den vorgeschlagenen und geplanten Massnahmen.


[Beitrag von mmf73 am 09. Apr 2023, 10:34 bearbeitet]
SimonX
Stammgast
#33 erstellt: 14. Apr 2023, 08:19
Ich kann das hier empfehlen und habe es selbst für eine 7m x 2.5m Wand installiert.

Habe selbst nur eine Lage Gipskartonplatten verbaut. Zwei sind nochmal besser und man kann auch richtig schwere sachen an die Wand schrauben.


Hatte 2019 das Material vom Link plus 1200euro für trockenbauer über myhammer für Installation und verputzen der Platten gekostet. Sieht dann aus wie eine normale Wand die ich dann noch weiss, wie die anderen wände, gestrichen hatte. BTW: Die Installation ist 10cm dick.

https://www.schaumst...um-nachbarn-daemmen/


[Beitrag von SimonX am 14. Apr 2023, 08:35 bearbeitet]
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Schalldämmung der Türe? Taugt der Pyramidenschaum auf Bitumen?
Lor_Van_Ich am 11.02.2005  –  Letzte Antwort am 12.02.2005  –  4 Beiträge
Pyramidenschaumstoff gegen Nachbarslärm
wolle76 am 12.10.2004  –  Letzte Antwort am 20.10.2004  –  8 Beiträge
Tür gegen Schall isolieren
NooN am 15.08.2005  –  Letzte Antwort am 27.08.2010  –  62 Beiträge
Spikes gegen nervige Nachbarn?
gremy am 21.02.2006  –  Letzte Antwort am 23.02.2006  –  5 Beiträge
Schräge Wände gegen Raummoden?!
rapherent am 04.04.2006  –  Letzte Antwort am 05.04.2006  –  6 Beiträge
Sub gegen Basslöcher/Raummoden ?
DigiDummie am 06.08.2006  –  Letzte Antwort am 11.08.2006  –  6 Beiträge
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