Trennrelais Selbstbau?

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Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 18. Aug 2010, 13:06
Auf das Risiko dass ein solches Thema bereits existiert, meine kleine Frage:

Wenn man eine Zweitbatterie verbaut, ist ein Trennralais quasi unumgänglich. Diese Teile kosten aber einen kleinen Happen mehr als normale Kfz Relais.
Jetzt hab ich so einen spontanen Gedanken:
Was wäre wenn man 4 Kfz-Relais mit z.B. 50 A Belastbarkeit parallel schaltet? Hätte man dann nicht auch 200 A Schaltleistung für rund 10 €?
Abgesehen davon dass die Verkabelung der Flachstecker etwas fummelig ist, sollte es doch eigentlich keine Probleme geben.
Oder bin ich mit meinem Gedankenansatz grad total daneben?

Danke im Voraus für's Mitdenken und Richtigstellen.
mr.booom
Inventar
#2 erstellt: 18. Aug 2010, 14:41
Joa, prinzipiell ists richtig, nur leider warten in der Praxis 2 Probs:
- Verschieden hohe Übergangswiderstände. Sowohl an den Anschlüssen als auch den Schaltkontakten selbst, das verschiebt die Stromstärken die über die Schaltkontakte fliessen.
- Verschiedene Schaltzeiten. Wenn auch nur sehr minimal, kann aber für sorgen das die Schaltkontakte im letzten und schlußendlich trennenden Relais wegbrennen da sie ne zeit lang den Komplettstrom über sich ergehen lassen müssen.

Nen Trennrelais ist aber nicht wirklich zwingend, ich selbst fahre nur ohne solch ein Relais, denn im wieder Zusammenführen beider Batt's steckt ein nicht zu unterschätzender Strompeak (je nachdem wie lang man vorher gepegelt hat im Stand). Dieser Peak kann dazu führen das eine der beiden im Ladekabel befindlichen Sicherungen anspricht und die beiden Batt's trennt, ne Tiefentladung der Zusatzbatt kann die Folge sein wenn man dies dann nicht rechtzeitig bemerkt.
Lieber ne gut sichtbare Spannungüberwachung einbauen (z.B. von nem Cap) und ab ner gewissen Mindestspannung die Mukke leiser drehen oder ausmachen.
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Aug 2010, 14:54
Danke für deine Erklärung.
Irgendwo musste ja ein Haken sein, sonst würd's jeder so machen.

Ich möchte bei mir eine kleine (18 Ah) Gelbatterie vor der Endstufe plazieren.
Soll als Kondensatorersatz diesen. Ist es in diesem Falle sinnvoller ohne Ralais zu arbeiten?
Kann man die anfallenden Spitzenströme bei der Schaltung nicht mit einer Schaltung umgehen?
Also quasi einen Ladewiderstand oder Cap als Softstart dazwischenschalten?
DasM
Inventar
#4 erstellt: 18. Aug 2010, 18:00
Wie Herr booom schon geschrieben hat, brauchst du garkein Trennrelais.
Es funktioniert meiner Meinung nach ohne sogar besser.

Das oben schon angesprochene Problem ist, wenn du ein Trennrelais besitzt und im Stand das Mukke hören anfängst deine Zusatzbatterie leer gesaugt wird.
Wenn nun das Trennrelais wieder anzieht, dann wird die vordere Batterie versuchen die Ladung( Delta U) auszugleichen.
Dies wird sich in nem sehr hohen Ladestrom äußern wodurch eine Sicherungen fliegen kann.
Dann wird deine Heckbatterie tiefendladen werden und Batterien mögen das i.d.R. nicht.

Lösung:

Nen Voltmeter einbauen welches die Spannung überwacht und wenn die Spannung zu sehr einbricht einfach die Anlage ausmachen.


Zu deinem Ansatz mit nem Cap:

Der würde das ganze Phänomen nur zusätzlich verstärken.
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Aug 2010, 16:28
Danke für die Erklärung Jungs.
Mal eine andere Frage: Macht eine kräftige Diode Sinn?
Mein Gedanke: Der gegenseitige Entladungsstrom wird unterbrochen.
Oder bin ich wieder auf dem falschen Dampfer.
mr.booom
Inventar
#6 erstellt: 19. Aug 2010, 17:15
Wenn Du auf rund 0.4-2V Ladespannung verzichten kannst und die Diode gut gekühlt einbaust geht das wohl
Es gibt leider nix was nicht ne gewissen Gegenleistung dafür haben will, sei es Spannung oder Geld
nEvErM!nD
Inventar
#7 erstellt: 19. Aug 2010, 18:03
Lass das Trennrelais doch einfach weg, was erhoffste dir denn davon?
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 19. Aug 2010, 19:31

nEvErM!nD schrieb:
Lass das Trennrelais doch einfach weg, was erhoffste dir denn davon?

Vom Trennrelais bin ich doch geheilt.
Nein, ich erklär mal was mir Gedanken macht:
Ich habe mehrmals gelesen dass die Batterien sich "gegenseitig entladen".
Was genau das für ein Effekt sein soll, weiss ich nicht. Ist da was dran?
Mir ging es einfach nur um Prophylaxe. Wenn dem nicht so ist und ich gar nicht zwischenschalten muss, freut mich das umso mehr.
mr.booom
Inventar
#9 erstellt: 19. Aug 2010, 20:28
Ahhh, warum sagst das nicht gleich
Gegenseitig entladen eigentlich nur wenn eine davon eh nen Schlag weg hat, ansonsten fliessen nur geringe Ausgleichströme bis beide das gleiche Spannungsniveau erreicht haben. Wenn man das Auto regelmäßig bewegt (alle paar Tage mind.) ist das nicht weiter tragisch.
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 19. Aug 2010, 21:09
Danke mr.boom. Das spart mir Geld und Grübelei.
Meine Starterbatterie ist eine ca. 2 Jahre alte Johnson Controls mit 74 Ah und die Zweitbatterie eine Banner AGM mit 18 Ah.
Also kann ich die beiden ganz normal parallel verkabeln und gut ist? Ein Cap ist hoffentlich (bei ca. 1 kW RMS max.) nicht nötig?
mr.booom
Inventar
#11 erstellt: 19. Aug 2010, 22:04

Dieselrocker schrieb:
Also kann ich die beiden ganz normal parallel verkabeln ...

Jupp, aber nicht vergessen an beiden "Enden" vom Ladekabel auch innerhalb der 30-40cm ne Sicherung vorzusehen.



... und gut ist?

Relativ
Kommt drauf an wie das Verhältnis zwischen Laden und Entladen ist und ob die Zusatzbatt ab und an mal pflegegeladen wird ... dazu müssen aber beide Batts getrennt werden da die AGM sonst nie zu 100% voll wird und mit der Zeit Kapazität verliert, siehe hier.



Ein Cap ist hoffentlich (bei ca. 1 kW RMS max.) nicht nötig?

Nötig nicht unbedingt, aber schaden i.d.R. auch nicht (wenn mit geringem Übergangswiderständen gescheit angeschlossen) ... denn die Batt ersetzt keinen Cap, beide haben andere "Fähigkeiten" (bezogen auf das "Soll als Kondensatorersatz diesen" von Dir).


[Beitrag von mr.booom am 19. Aug 2010, 22:05 bearbeitet]
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 20. Aug 2010, 08:31

mr.booom schrieb:
Nötig nicht unbedingt ...

Das reicht mir als Antwort.
Die Sache mit der Zweitbatterie ist aber schon etwas komplizierter wenns in die Details geht.
Gibt ja diese Megapulse Geräte. Wirken die Teile auch bei AGM Batterien? Oder ist die Ladespannung nicht hoch genug?
DasM
Inventar
#13 erstellt: 20. Aug 2010, 10:58
Naja kompliziert ist da ja eigentlich nix

Batterien parallel und mit nem Voltmeter bissi auf die Spannung schauen.
That´s it
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 20. Aug 2010, 11:05
Ich bin sowieso kein Umweltbeschaller.
Mir reichen 20 Minuten bum-bum auf dem Weg nach hause aus.
Ein Voltmeter sollte da eigentlich nicht wirklich notwendig sein.
Ging jetzt nur um die Pflege von AGM Batterien. Wie mr.booom schrieb, benötigen diese regelmäßige Wartungsladungen.
Scheinbar kommt man da mit schlauen Tricks nicht drumherum.
DasM
Inventar
#15 erstellt: 20. Aug 2010, 11:40
jede AGM braucht Pflegeladen, da die LiMa nicht im Stande ist eine AGM zu 100% zu laden.
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 20. Aug 2010, 11:46

DasM schrieb:
jede AGM braucht Pflegeladen, da die LiMa nicht im Stande ist eine AGM zu 100% zu laden.

Liegt das an zu "geringer" Ladespannung oder an der nicht vorhandenen Kennlinie?
mr.booom
Inventar
#17 erstellt: 20. Aug 2010, 13:05
Zu geringe Ladespannung, sollte um die 14.7V betragen ... da ist aber nicht unbedingt die Säurebatt vorne glücklich drüber und gast evtl. wie Sau.
DasM
Inventar
#18 erstellt: 20. Aug 2010, 22:46
Wie läuft das eigentlich bei Neuwagen die von HAus aus ne AGM drinne haben?
mr.booom
Inventar
#19 erstellt: 20. Aug 2010, 23:08
Die haben ne Lima mit 14.7V soweit ich weiß ... sind dann meist Fahrzeuge mit Start/Stop-Automatik.
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 25. Aug 2010, 09:09

mr.booom schrieb:
Zu geringe Ladespannung, sollte um die 14.7V betragen ... da ist aber nicht unbedingt die Säurebatt vorne glücklich drüber und gast evtl. wie Sau.

Gasen wird eine normale Säurebatterie bei dieser Spannung auf jeden Fall. Und nach wenigen Wochen qualvoll sterben.
Wie wäre es aber mit einem Spannungswandler (mit einer festen Ladespannung) der nur an die AGM gekoppelt ist, also mit einer Diode von der Säurebatterie getrennt ist?
Ich weiss, klingt kompliziert, ist teuer und würde auch keiner machen. Aber es geht um die Idee, ob das theoretisch machbar wäre.
mr.booom
Inventar
#21 erstellt: 25. Aug 2010, 09:25
Japp, theoretisch ist das machbar, praktisch wird man aber nur Dioden mit nem gehörigen Spannungs(ab)fall finden (der von der Strommenge anhängig ist).

Am sinnvollsten ists es einfach die Verbindung zwischen Starterbatt und Zusatzbatt zu kappen wenn man mit 14.7V+ laden will (z.B. eine der Sicherungen im Ladekabel rausmachen). Hier wäre auch das Trennrelais sinnvoll, nur sollte man beim laden dann tunlichst das Relais nicht bestromen (also kein "Zündung an" wenn es z.B. über Zündplus gesteuert wird).
Ist aber auch fehlerträchtig das ganze, vielleicht vergisst man mal die Sicherung rauszumachen (oder später wieder reinzuschrauben), macht Zündung an weil man vielleicht noch eben schnell mal ne CD ausm Radioschacht braucht, usw. ... grübel diesbzl. schon ne Weile
_juergen_
Inventar
#22 erstellt: 01. Sep 2010, 00:19
Hallo.
Auch wenn es sich erledigt hat.
Das mit dem Trenrelais selber bauen ist relativ...
Wenn man in der Bucht nach 'Trennrelais' sucht, dann bekommt man z.B. ein 100A Relais von Dietz für > €40,- im Car-Hifi Bereich. Wenn man dann ein wenig im Wohnmobilfbereich schaut (taucht ja auch i.d. Liste auf), dann sieht man baugleicht für um die €15,-. Alles zzgl. VK.
Wollte ich nur mal so in den Raum stellen.

Gruss
Jürgen
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