Kondensator-Widerstand-Kombination in Nordmende Carmen

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Rundfunkteilnehmer
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Okt 2008, 13:21
Moin,
in meinem 1953er Röhrenradio "NordMende Carmen" bin ich auf eine etwas eigenartige Kombination aus Kondensator und Widerstand gestoßen, die ich ersetzen möchte. Allerdings habe ich Fragen in der Interpretation der 4 Adern und wende mich daher an euch.

Folgendes kann man auf dem Teil lesen:
----
ERO
0,01 uF grün
+10 MOhm rot
250 V-
MF 576
----
Das Teil hat 4 Adern, davon 2 links und 2 rechts:
Links: 1xROT; 1xGRÜN
Rechts: 1x ROT/GRÜN gestreift; 1x BLANK (endet am Gehäuse des Radios).

Gehe ich richtig davon aus, dass ich zum Ersetzen einen 1-Mega-Ohm-Widerstand an ROT und ROT/GRÜN anschließe und einen 0,01uF-Kondensator an GRÜN und ROT/GRÜN? Wenn ja, kann ich den blanken Draht an das Gehäuse ignorieren, sprich weglassen?

Danke für eure Tipps und sonnige Grüße aus dem Norden
Rainer
Holger66
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 04. Okt 2008, 13:33
Hallo Rainer,

Nordmende baute diese Teile, die bei Hobbybastlern immer wieder mal Verwirrung stiften, fast in alle 50er-Jahre Radios ein. Die Lage ist immer die gleiche, zwischen Lautstärkeregler und Gitter der Nf-Vorröhre.

Was die Bedeutung der einzelnen Pinne angeht, liegst Du richtig, sicherheitshalber mal mit Ohmmeter und Kapazitätsmeßgerät nachmessen. Der blanke Draht verbindet die Abschirmung des Bauteils mit der Chassismasse, da es derlei Bauteile heute nicht mehr gibt, mußt Du ihn zwangsläufig weglassen.

Gruß
Holger
Rundfunkteilnehmer
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Okt 2008, 15:01
Hallo Holger,

danke für die Erläuterung.Habe den Austausch entsprechend gerade vorgenommen - was "grundsätzlich" offenbar auch geklappt hat, allerdings habe ich nun folgendes Phänomen:

UKW-Empfang
- ist einwandfrei, wenn ich die UKW-Hausantenne anschließe
- hat ein Grunddröhnen, wenn ich die radiointerne Dipolantenne anschließe und der Sender nicht gerade stark ist
- hat ein deutliches Grunddröhnen, wenn ich keine Antenne anschließe

Der KW- und MW-Empfang ist gestörter als vorher (LW funktionierte eh nicht richtig).

Im wesentlichen kommt es mir auf UKW an - hier würde ich schon gerne auch wieder die Dipolantenne besser nutzen können. Bevor ich nun das alte Teil wieder einlöte (es hat noch funktioniert, ich möchte das Radio allerdings möglichst von den zweifelhaften Kondensatoren befreien): Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, die Abschirmung nachzubauen? Zum Beispiel, indem man die beiden Teile isoliert in ein Metallgehäuse einbaut?

Viele Grüße, Rainer
Holger66
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 04. Okt 2008, 18:59
Hallo Rainer,

an sich kann das mit den neu eingebauten Teilen nichts zu tun haben. Wie verhält es sich bei TA-Betrieb ? Und was meinst Du mit Dröhnen ? Der Ausdruck ist so nicht geläufig. Meinst Du einen Brummton, etwa einen 50Hz-Netzbrumm ? Der könnte in der Tat durch eine Einstreuung auf den Kondenstaor zustandekommen.

Wenn Du den abschirmen willst, empfehle ich die Verwendung eines neuen axialen Kondensators, den Du von außen mit stabiler Metallfolie umwickelst (Lasagneschalen vom Italiener !) und dann einen abisolierten Kupferdraht drumwickelst. Dessen Ende(n) legst Du dann auf Masse.

Hast Du einen Schaltplan von dem Gerät ? Bei Nordmende ist er manchmal auf die Bodenpappe geklebt.

Gruß
Holger
hf500
Moderator
#5 erstellt: 04. Okt 2008, 19:33
Moin,
man braucht noch nicht einmal eine Folie.
In der Regel reicht ein einfacher statischer Schirm, also einfach einen isolierten Draht um den Kondensator wickeln und ein Ende davon an Masse legen.
Das duerfte reichen.

In meinem K+H V112 stecken brummemfindliche Kondensatoren in einer ziemlich lockeren Drahtlocke.

73
Peter
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 04. Okt 2008, 19:39
Hallo!

mir fällt gerade auf, dass du von 1MOhm gesprochen hast, in dem Kondensator ist aber ein 10MOhm drin. Hast du das verwechselt?
Wenn du 1Mohm nimmst, wird die Wiedergabe deutlich leiser!

Allerdings ist der Koppelkondensator vor der EABC80 eigentlich in den meisten Fällen noch gut genug. Du bräuchtest das Teil also eigentlich nicht tauschen.

Gruß
Bernhard
Rundfunkteilnehmer
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 05. Okt 2008, 17:10
Hallo zusammen,
eine schwere Geburt, aber mittlerweile habe ich das Problem gelöst...
Zunächst mal hatte ich tatsächlich einen 1-MOhm- anstelle eines 10-MOhm-Widerstandes verwendet. Dummer Flüchtigkeitsfehler... Allerdings hat der Austausch nichts am Brummen geändert.
Zunächst dachte ich, es müsste ausreichen, nur den Kondensator abzuschirmen, das reichte jedoch nicht aus. Auch das zunächst so attraktiv klingelnde einfache Umwickeln mit isoliertem Draht hat leider in diesem Falle nicht zum Ziele geführt. Nach ein paar zunächst erfolglosen Versuchen des Abschirmens habe ich also nun die Lösung gewählt, sowohl den Kondensator als auch den Widerstand einzeln mit dicker 'italienischer' Alufolie und darum gewickelten blanken Draht abzuschirmen - mit Erfolg!

Herzlichen Dank für eure Hilfe und schöne Grüße
Rainer
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