Alt gegen Neu

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Argamon
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Mrz 2012, 01:49
Sony AnlageHallo ich habe noch zwei alte Bausteine in Betrieb einmal Sony Verstärker TA AX 5 und einen Tuner ST JX 5 von ca. 1982 schauen auch noch top aus und können durchaus mit den heutigen Geräten "optisch" mithalten. Ich habe dies mit meinem Lehrlingsgehalt gekauft. Meine Frage sind diese Geräte technisch total überholt und macht es Sinn neue anzuschaffen, oder sollte ich diese noch ihr Gnadenbrot fristen lassen.


[Beitrag von Argamon am 15. Mrz 2012, 11:44 bearbeitet]
Ralf_Hoffmann
Inventar
#2 erstellt: 15. Mrz 2012, 02:49
ahoi
das mit dem "optisch mithalten".....hüstel: http://cgi.ebay.de/w...229487#ht_5789wt_952

Ansonsten: Wenn sie funktionieren verstärkt der Verstärker und der Tuner empfängt. Das war damals nicht anders als Heute.
Von daher wären die Geräte auch nicht "überholt".

Gruß
Ralf
Argamon
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Mrz 2012, 11:46
Also für das Alter sieht die doch noch gut aus
Django8
Inventar
#4 erstellt: 15. Mrz 2012, 12:03
Ich würde die Teile auf jeden Fall behalten - die sind noch lange "gut".
tubescreamer61
Inventar
#5 erstellt: 15. Mrz 2012, 12:15
Hallo,
wenn`s um`s "optische" geht - das kommt immer auf den persönlichen Geschmack an. Was ich einfach zum "niederknien" empfinde, finden andere möglicherweise "spuckehässlich" - womit ich keinesfalls deine Geräte so beurteilen möchte.
Was die technische Seite angeht,mögen sie mittlerweile von der Konzeption her "überholt" sein - aber das sind Röhrengeräte ebenfalls (trotzdem sind diese momentan "gefragter denn je").
Wenn deine Geräte allerdings deinen Ansprüchen vollends entsprechen, warum dann etwas "neues" kaufen.
Sofern sie nicht defekt sind und ihren Dienst verrichten, gibt`s eigentlich keinen vernünftigen Grund dafür.
Klanglich wird sich in der letzten Zeit seit dem erscheinen deiner Geräte nicht wirklich viel getan haben (Meßtechnisch möglicherweise - aber das dürfte sich bei "normaler Nutzung" weitestgehend unter der Schwelle des hörbaren abspielen, auch wenn einem die Werbung anderes weissmachen möchte).

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 15. Mrz 2012, 12:17 bearbeitet]
Argamon
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Mrz 2012, 12:51
Danke für deine Info. Du hast recht Geschmäcker sind verschieden. Klanglich kann ich auch nicht meckern für einen Otto-Normalhörer. Ich hab z. B. in meiner Lehrzeit über 2 Monate arbeiten müssen um mir nur den Verstärker zu leisten. Der hat zu seiner Zeit glaub ich 950 DM gekosten und das war für die Zeit nicht gerade wenig. Deswegen häng ich auch an der Anlage.

Gefallen würde mir ein Marantz SR5023 Stereo-Receiver und ein passender CD-Player CD5004

Deswegen die Frage Alt gegen Neu
tubescreamer61
Inventar
#7 erstellt: 15. Mrz 2012, 13:32
Tja - die Frage, ob dir deine Affinität zu den von dir genannten Marantz- Geräten das nötige Geld wert ist, kannst nur du selber beantworten.

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 15. Mrz 2012, 13:32 bearbeitet]
Ralf_Hoffmann
Inventar
#8 erstellt: 15. Mrz 2012, 15:29
Ahoi

Wenn du die Marantz-Kombi (Imho eine gute Wahl) eh schon auf dem Radar hast - greif zu.
Der Gewinn an Komfort, Ausstattung etc. spräche dafür.
Lass dir die Kombi doch einfach liefern, bei Nichtgefallen geht´s halt wieder retour

Deine Sony musst du deswegen ja nicht entsorgen. da wird sich doch bestimmt ein Plätzchen als Zweitanlage (Küche, Schlafzimmer etc. ) finden.

Gruß
Ralf
DOSORDIE
Inventar
#9 erstellt: 15. Mrz 2012, 17:28
Ich mag den 80er Style.

Klanglich hat sich nichts getan, die Messwerte sind eher wieder "normalisiert" worden. Ende der 70er Jahre bis Anfang der 80er boten sich die ganzen Consumerfirmen einen Kampf mit Monsterreceivern und Verstärkern, die eher Leistungen einer PA und Werte eines High End Verstärkers hatte, als die einer Heimanlage, eine Materialschlacht kam dazu.

Jeder wollte größer, schwerer, besser verarbeitet sein und vor Allem mit besseren Werten glänzen. 2x360 Watt RMS mit weniger als 0,05% Klirr und Sowas kam dann dabei raus. In den frühen 80ern hat sich das dann irgendwann wieder gelegt. Die Top of the Line Modelle überschritten die 2x150 Watt RMS in den meisten Fällen nicht mehr und der Klirr lag bei gesunden 0,08%, bei leistungsmäßig kleineren Geräten war auch der Klirr geringer. Mit HiFi DIN hat das schon lang nix mehr zu tun, denn die akzeptiert einen Klirr bis 3%.

Moderne AV Receiver halten den aber oftmals auch nicht mehr ein, die kommen dann teilweise auf 10% Klirr bei ihrer maximalen RMS Leistung, aber selbst das ist okay, weil diese Werte ja nur bei hohen Lautstärken eintreffen, ein Ghettoblaster mit 2x15 Watt und 10% Klirr kann schon HiFi, weil er bei 2x7 Watt mit Sicherheit unter 3% liegt.

Vielleicht gibts neue Schaltungskonzepte, die effizienter sind und weniger Strom verbrauchen und billiger zu bauen sind, aber davon werden die Werte auch nicht besser, vor Allem ist das hörbar Alles jenseits von gut und Böse. Es kann also sein, dass ein modernes Gerät in der gleichen Preisklasse sogar schlechtere Werte hat, als dein alter Sony. Wenn du beide Verstärker gegeneinander antreten lässt wirst du aber dennoch keinen Unterschied feststellen können - die Vorraussetzung ist aber, dass beide Verstärker die Klangregler und die Loudness auf 0 oder ausgeschaltet haben, wenns dafür eine Taste gibt.

Ein Verstärker klingt - wenn er noch in Ordnung ist - nicht. Er ist dafür konzipiert zu verstärkern. Verstärkerklang habe ich persönlich bisher noch nicht erlebt. Zwischen Einsteigergeräten mit Chipendstufe und gehobener Mittelklasse habe ich Nichts hören können, was anders klang. Logisch, dass einem Verstärker mit 2x25 Watt schneller die Puste ausgeht, als einem mit 2x150 Watt, aber schon 2x25 Watt sind so laut, dass man bei Boxen mit gutem Wirkungsgrad eigentlich nix Größeres braucht, aber bei normalen Lautstärken spielen die Beide sauber und der Lautstärkenunterschied ist geringer, als du vermutest, denn um die Lautstärke zu verdoppeln braucht man das 10 Fache an Leistung.

Verstärkerklang entsteht dann, wenn er gesoundet ist. Viele High End Geräte haben so ein Sounding, viele alte Deutsche Geräte eine fest integrierte Loudness, die nicht abschaltbar ist. Leute die jahrelang mit so einem Gerät gehört haben und sich dann ein neues japanisches kaufen behaupten dann der Klang sei dünn, dabei haben sie ewig aufgeblasen gehört und wussten es nicht. Jeden Consumerverstärker kann man bewusst sounden, indem man die Klangregler benutzt und da gibts starke Unterschiede.

Deshalb kann ein Neues Gerät sowohl subjektiv besser aber auch schlechter klingen. Heutzutage gibt es in den wenigsten Geräten noch eine so intensive Loudness, wie das früher war. Viele alte Geräte klingen mit Loudness extrem bassig, bei neueren ist der Unterschied oftmals nur geringfügig. Auch die Klangregler greifen bei unterschiedlichen Herstellern (unabhängig vom Alter) auch in unterschiedlichen Bereichen und mit unterschiedlichen Bezugsfrequenzen unterschiedlich intensiv, dadurch wird auch der Sound unterschiedlich beeinflusst.

Bei AVRs gibt es eine Selbsteinmessung, die die Lautsprecheraufstellung berücksichtigt und durch den Raum oder evtl. Sounding der Boxen auftretende Frequenzgangfehler korrigiert. Dafür brauchte man früher einen DSP oder SEA Graphic Equalizer, heute ist das im Gerät integriert, da ist auch ein Messmikrofon dabei, das man auf die Hörposition stellt. Ich habe das noch nie ausprobiert, aber so ist der Klang wahrscheinlich am Natürlichsten, jedenfalls so linear, wie es in einem normalen Zimmer geht, aber so eine Einmessung bringt gar nix, wenn man nach subjektivem Empfinden entscheidet und selbst an den Klangreglern dreht bis es einem gefällt. Und das bringts auch nur bei Heimkino und weniger bei Stereo, auch an modernen Stereoverstärkern ist dieser Einmesskram nicht dran.

So einen Heimkinoreceiver kann man zwar auch wunderbar als Stereoverstärker an Stereoboxen betreiben, mit einem 5.1 Satellitensystem mit Subwoofer sieht das aber anders aus. Das klingt sicherlich nicht schlecht, ersetzt aber niemals 2 gute "Full Range" Standboxen.

Die Tuner in neueren Geräten sind nicht schlecht, aber als in den 80ern das Kabel aufkam, wurden die Tunerkonzepte wieder standardisiert. Ist ähnlich wie mit Autoradios, es gibt heute kaum noch welche mit wirklich guten Tunern. Oftmals sind die alten Becker und Blaupunktgeräten den Neuen überlegen, vor Allem die 0815 MP3 USB Radios haben meistens nen beschissenen Tuner bei dem schon der Ortssender die ganze Zeit gestört ist. Dein Tuner ist höchstwahrscheinlich besser, als ein Neuer, wenn du nicht eh schon Digitalradio über DVB-S, DVB-C, DAB oder Internetradio hörst.

Ich bin der Meinung, dass du dich klanglich nicht steigerst, wenn du dir neue Komponenten kaufst, wenn nicht Teile die den Klang maßgeblich beeinflussen kaputt oder verbraucht sind. Das sind nach wie vor gute Geräte. Wenn du den Klang steigern willst solltest du höchsten neue Boxen anschaffen.

Ansonsten gehts hier eigentlich nur um Prestige, Äusserlichkeiten, Anfassqualität, etc. Ich kann verstehen, wenn du was Neues willst. Manchmal braucht man das, auch wenn das Alte immernoch gut ist. Sieht halt anders aus, wenn ich auch die Neuen Marantz Geräte designtechnisch den alten Sonys nicht vorziehen würde.

LG, Tobi
Argamon
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 15. Mrz 2012, 19:15
Danke Tobi über deine reichhaltige Analyse. Ich werde der alten Anlage ihr "Gnadenbrot" lassen,
weil sie hat mich in all den Jahren nicht entäuscht. Es ist wie mit allem Neuen man will es haben, zumal die alten Sachen es nicht schlechter können. Viele kommen auf die alten Tugenden zurück siehe Autos.
Es gibt nur noch weichgespülte Autos und viele kaufen sich jetzt Youngtimer. Gut der Vergleich hinkt, aber es geht in die Richtung.


[Beitrag von Argamon am 15. Mrz 2012, 19:19 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#11 erstellt: 15. Mrz 2012, 23:13
Ich finde der Vergleich ist sehr zutreffend. Neue Autos sehen alle gleich aus. Es gibt zwar noch Gute, aber die sind mit Technik derart vollgestopft, dass auch umso mehr kaputt gehen kann. Im Endeffekt kann auch ein gutes altes Auto gut und schnell fahren. Ein Neues ist komfortabler, aber fahren muss man immernoch selbst, Technik kann immer ausfallen. Aber wenn du keinen Bock auf das Design hast, haste halt Pech, es gibt keine Alternative, also MUSST du ein Altes Auto kaufen, wo die sich noch unterschieden haben. Heute kriegt man für 10000 Euro auch kein gutes Auto mehr, früher hat man dafür nen Golf gekriegt, der war sogar noch günstiger, zwar nicht so komfortabel, aber solide. Heute kriegt man nen Koreaner mit minimalistischer Ausstattung, in dem Alles aus Plastik ist.

Bei HiFi ist es ähnlich. In den 80er und 90er Jahren, als man da eine Vielfalt von Systemen herrschte, waren die Komponenten auch vielfältig. Es gab puristisches High End, vollgestopftes Consumer HiFi, einfaches Consumer HiFi, Bling Bling HiFi, Plastik HiFi... es gab eigentlich Alles in allen möglichen Variationen.

Heute sind Klangregler oder viele Schalter und Funktionen im oberen HiFi Bereich tabu, früher hatte ein guter Plattenspieler Direktantrieb, teilweise sogar einen optischen Sensor mit Titelsuchlauf und war trotzdem gut verarbeitet und nicht verpöhnt, heute darf er nicht mal ne Halbautomatik haben, weil das den Klang versaut....

Früher gab es Verstärker mit einer Menge Anschlüsse, 3 oder 4 mal Tape Out, Ende der 80er kam der Trend, dass besonders gute Vollverstärker auch nen DAC integriert hatten, an den man noch zusätzliche Quellen anschliessen konnte.

An meinem AKAI AM 75 kann man 7 analoge Hochpegelquellen (davon 3 mit Tape Out) und 4 digitale Quellen (2 mit Ausgang) und 1 mal Phono betreiben, dazu hat er getrennten Input und Recording Selector, man kann also während man aufnimmt eine andere Quelle hören, ohne die Aufnahme zu beeinflussen. An meinen Fisher CA 890 kann man 7 Hochpegelquellen und einen Plattenspieler anschliessen. Der große Bruder vom AM 75 (der AM 95, der sich nur geringfügig unterscheidet) wurde Anfang der 90er mit den restlichen zugehörigen Komponenten von der Stereo zur Anlage des Jahres gewählt.

Wenn man sich heute einen teuren HiFi Verstärker kauft hat man idR. noch 5 analoge Eingänge. Das ist zu wenig. Selbst wenn ich Kein Tapedeck nutzen würde, ich hab DVB-C, ich habe ein Internetradio, Plattenspieler, PC, dann evtl. noch ein BluRay Player und schon ist Schluss, angenommen ich hätte noch ne Playstation, die ich ebenfalls anschliessen muss, das ginge schon nicht mehr, auch wenn ich keinen Plattenspieler hätte, könnte ich den Phono Eingang nicht nutzen, weil er nicht für Hochpegelquellen geeignet ist. Also MÜSSTE ich mir einen AVR kaufen, der wiederrum nicht mehr genügend analoge Anschlüsse und möglicherweise gar keinen Tape Out mehr hat, auch wenn ich gar kein Heimkino aufbauen will.

Es ist wie mit den Autos: Die Geräte sehen ALLE gleich aus, es hat sich ein festes Design eingependelt, die Geräte sahen grundsätzlich schon Ende der 80er so aus mit kleinen Veränderungen und seitdem gibts keine Alternativen mehr. Das Bling Bling ist verschwunden, große, beleuchtete Displays mit mehrfachen Graphic Analyzern und beleuchteten Tipp Tasten, großen Logos und Schriftzügen, Pegelanzeigen gibt es nicht mehr. Es gibt keine Flachbahnregler mehr, die Lautstärke wird nie über Tipptasten geregelt, sondern immer nur über einen Pseudodrehknopf, die Displays sind entweder kalt blau/weiß, orange oder grün, die Trendfarbe wechselt immer von schwarz zu silber und umgekehrt... da is nix Neues im Westen.

Die HiFi Welt ist total verdreht. Ich würde mir niemals einen Pro-Ject Plattenspieler kaufen, weil mir das zu High End artig ist, ausserdem haben die Alle was gegen Direct Drives, ich bin viel mehr für einen 1210er zu haben, aber man kann nur noch Nachbauten kaufen, die nicht im Ansatz an die Werte des Originals heran kommen, keiner hat unter 0,1% Gleichlaufschwankungen, der 1210er hat weniger als 0,025%.

So schöne solide Plattenspieler gibt es nicht mehr. Entweder Billigschrott, DJ Equipment SL 1210 Nachbau mit deutlich höheren Gleichlaufschwankungen - wenn auch genau so gut verarbeitet (siehe Reloop RP 6000) oder eben High End Fat Bob Voodoo... Ich zahl doch keine 250 Öcken für einen Riementriebler, son Technics hat in seiner Glanzzeit mal 450 Euro gekostet, da kann ich n Handstand drauf machen oder ihn ausm Fenster werfen und der geht noch...

Um mal ne CD abzuspielen reicht ja eigentlich auch ein DVD oder BluRay Player, aber der edelste BluRay Player liest die CD nicht so schnell ein, wie ein guter alter CD Player aus den 80er oder 90er Jahren und bei keinem ist das Lied so schnell da wie damit, toll ich hab mehrere Formate in Einem... das wäre ja so als hätte es Videorecorder Video 2000 Betamax und VHS gleichzeitig gegeben... aber trotzdem was nützt mir das, wenn das CD hören damit so unkomfortabel ist?!

Ja, man wills weils neu ist. Ich hab das auch manchmal, also habe ich mir nen Boomblaster gekauft, von JVC, keiner meiner Oldschool Ghettoblaster macht so einen dicken Sound, wie diese Rolle, aber das Tapedeck ist lahm im Spulen, hat keinen Pausensuchlauf, man sieht die Cassette kaum, findet deshalb auch nix, vor Allem nicht im Dunkeln, obwohl die Wiedergabe und auch die Aufnahme hervorragend sind. Der CD Player ist auch ziemlich crappy, die Verarbeitung ist ganz gut, aber er braucht lange beim Einlesen, springt bei Vibration gern, macht aus jedem kleinen Kratzer ein Drama... Der Tuner ist längst nicht so gut, wie der der alten Geräte mit 2 Antennen, oftmals kann ich da, wo vorher Sender waren in kritischen Gebieten nichts empfangen, wo die alten Geräte fast Vollausschlag hatten, der AM Teil ist ok, aber Kurzwelle wäre schon cool, bei den alten Geräten wurde ein Aufwand betrieben, wie in nem Weltempfänger, da hat man immer guten Empfang, eine Abstimm und Batterieanzeige oder einfach mal Klangregler vermisse ich am Boomblaster auch, der hat nur 5 feste Presets und 6 Stufen für die Woofer, ausserdem hat er keinen Line Out, man muss wenn dann über Phones gehen, dann sind die integrierten Lautsprecher stumm. Die Alten haben Alle Line In/Phono und einen fixen Line Out. Ausserdem halten die Batterien darin viel länger und der Sound ist zwar nicht so kräftig, aber dafür oftmals ausgeglichener und viel feiner abgestimmt, weil man auch viel mehr Möglichkeiten hat, Alles gut einzustellen und zwar stufenlos. Sowas gibt es heute einfach nicht mehr. So ein richtiger Ghettoblaster sieht viel schöner aus, hat mehr Charme, mehr Coolness als diese Rolle und lässt sich besser tragen.

Es gibt aber NEU tatsächlich schon seit Jahren keine Alternative mehr, den Boomblaster gibts nun auch schon lang nicht mehr, nur noch eine billigere Neuversion, die schlechter klingt und total billig ist, dafür ist Cassette und Aux In weg, jetzt hat er einen Ipodeinschub und USB.

Es wird immer nur das gebaut, was die Masse will. Ich habe mir kürzlich eine AKAI GX 747 für sehr viel Geld gekauft. Es ist unmöglich, dafür noch Aussenteile für die Front zu bekommen und sowas restauriert auch keiner, weil scheinbar der Bedarf nicht da ist. Ich habe 1500 Euro für ein Gerät bezahlt, das 30 Jahre alt ist, ich habe den Neupreis bezahlt, weil es keine 4 Spur Tonbandmaschinen mehr gibt, man könnte höchstens von Otari für das Doppelte noch eine 2 Spur Studiomaschine neu bekommen. Nun bin ich stolz auf dieses Gerät und finde es wunderschön, aber es hat Kratzer und ich kann nix dagegen tun, ausser irgendwann noch ne Zweite kaputt zu kaufen, die noch gut aussieht. Gibts halt Alles nicht mehr.

Ich hätte ne Revox kaufen können, aber die sagen mir optisch nicht so zu, da gibts aber wenigstens noch Ersatzteile, nur kann die sich auch keiner leisten. Die Vielfalt, wie es sie in dem Bereich früher gab ist jedenfalls vollkommen dahin, weil man an einen oder 2 Hersteller gebunden ist, wenn man Support und Ersatzteile will.

Mit Cassetten ist es das Gleiche. Gute Tapedecks gibt es neu schon lange nicht mehr. Bei Sony, Pioneer und Onkyo kann man noch die einfachsten Doppelcassettendecks kaufen, die zuletzt gebaut wurden, wenn man was neu mit Garantie haben will MUSS man sich damit zufrieden geben, und dafür bezahlt man 350 Euro, das hätte es um 2000 für 350 Mark gegeben. Ein ordentliches Dreikopfdeck gibt es nirgends mehr.

Es gibt keine Röhrenfernseher mehr. Ich finde das LCD Bild bei SD Fernsehen grauenvoll, mit einer guten Röhre hingegen sieht es hervorragend aus. Farben und Kontraste gefallen mir auf LCD auch nicht, erst bei den teureren mit Backlight LED/Full LED wirds besser, ich will schwarz und nicht grau... Trotzdem ist es bei Allen das Gleiche: Das SD Bild ist fürchterlich. Ich kann mir das nicht angucken, aber den Leuten ist das egal und sie behaupten sogar das sieht besser aus, als jede Röhre. Wenn ich ihnen mein Bild auf dem guten Panasonic Quintrix zeige, den ich für 50 Euro gekauft habe, dann sagen sie unbeeindruckt zwar: Ja du hast Recht, aber wer will schon so einen Kasten haben?", viele lachen mich auch aus "Wie du guckst noch Röhre? Da is mir das Bild viel zu schlecht...", viele merken erst nach längerer Zeit, dass das Röhrenbild im SD Bereich viel angenehmer ist, aber die meisten stellen keine Ansprüche an ihr Fernsehbild und haben lieber ein flaches kompaktes Gerät mit großem Bildschirm - hauptsache groß, die Qualität ist nicht so wichtig.

HD schön und gut, aber wenn ich nicht ständig BluRays ausleihe oder Sky oder UnityMedia HD aboniert habe oder Zocker bin lohnt sich das doch Alles gar nicht. Der Tatort, den ich eh nie gucke sieht in 720 p grauenhaft aus, das Einzige das so richtig gut aussieht ist Sport und der interessiert mich auch nicht. Soll ich für die hochskalierte Scheiße auf den Pseudo HD Sendern 1000 Euro für nen anständigen Fernseher bezahlen und dann noch ein schlechteres Bild als jetzt haben weils Neu ist und weil mans haben muss, weils Alle haben? Nee seh ich nicht ein. Sollen mich ruhig Alle auslachen für meinen Kasten, ich weiß, dass es besser aussieht, ich hab den Direktvergleich auf meiner TV Karte am PC Monitor und ich sehe auch wie es bei meinen Eltern unten aufm LOEWE LCD aussieht. Hochwertige Bildinhalte sehen auch hochwertig aus, aber dann eben nur die.

Man MUSS ja mit der Zeit gehen. Ich habe mir für 42 Euro ein Handy von Nokia gekauft, es hat ein UKW Radio, nen mp3 Player, eine normale 3,5 mm Klinke, es ist ne Kamera drin und man kann dazu damit noch wunderbar telefonieren und SMS schreiben, besser als mit jedem Smartphone. Ich brauche kein Smartphone und ich brauche auch kein Radio und keinen mp3 Player an meinem Handy, aber die Leute lachen einen aus, wenn man mit so nem Handy ankommt. Die Leute lachen mich auch aus für mein Cassettenautoradio, aber wenn ich bei denen im Auto sitze und die mit ihrem MediaMarkt Radio UKW hören, lache ich innerlich über den schlechten Empfang. Die lachen mich auch aus für meine Sony Walkmans aus den 80ern, die ich überall mit hinschleppe, aber wenn die Anderen Musik hören, dann läuft jedes Lied ne Minute und dann wirds weg geklickt. Ich drücke einmal auf Play und dann HÖRE ich und wenn ich ein Lied mag, bin ich froh, wenns ne Maxi Version gibt. Heute ist die Musik anscheinend so scheiße, dass man sie nach einer Minute weg zappen muss...

Die Gesellschaft ist total verblödet und nicht in der Lage sich noch auf was zu konzentrieren, weil ohne Iphone, Facebook und Multimedia einfach nix mehr geht - nicht mal die einfachen Sachen und wenn man irgendwas anders macht, als die Masse wird man ausgelacht, denn Individualität ist nicht erwünscht. Viele wissen schon gar nicht mehr wie es ist sich zu unterhalten und die Stereoanlage hat man sich in den 80ern doch nur als Jugendtraum gekauft, weils ein Statussymbol war, die Mehrheit hat doch gänzlich das Interesse daran verloren, dafür kauft man sich nen Computer und ein Billiges Soundsystem reicht aus um den Dynamikkomprimierten Modern Style Müll, der seit etwa 1998 gleich klingt zu hören. Die wissen gar nicht warum sie das gut finden oder mitmachen, weils eben normal ist und die sind so engstirnig und dumm im Kopf, dass sie eine Stereoanlage für einen Computer halten: ALT=VERALTET UND SCHLECHT.

Is wie mit alter Musik, die wird auch nicht akzeptiert, es sei denn es covert Jemand. Man könnte ja alte Sachen, die schon die Eltern gehört haben gut finden und das ist dann peinlich, weil man Identifikationsprobleme bekommen oder feststellen könnte, dass das Alles gar nicht so scheiße ist. Aber man lädt lieber die Top 100 für den kommenden Monat runter, die irgendjemand schon von Youtube geklaut und bei Cannapower online gestellt hat und hört lieber den Dudelsender wo seit 20 Jahren der Gleiche Scheiß rauf und runter dudelt.

Glaub mir - ich hasse es Alles so sehr. Also behalte deine schöne Stereoanlage und lass sie reparieren, wenn sie kaputt geht und es sich noch lohnt, du würdest es schmerzlich bereuen, deinen treuen Wegbegleiter wegzugeben. Ich gehe schlafen, hab morgen Frühschicht.

LG, Tobi
ixobert
Stammgast
#12 erstellt: 16. Mrz 2012, 00:18
guter Beitrag +1

Blink-2702
Inventar
#13 erstellt: 16. Mrz 2012, 00:31
Dem ist nichts mehr hinzuzfügen, wirklich sehr guter Beitrag.
tubescreamer61
Inventar
#14 erstellt: 16. Mrz 2012, 00:54
Irgendwie kann ich das nachempfinden.
Z. Bsp. Auto - ich fahre 2 "alte Karren", einen MB/Brabus W124 T und einen Jeep Grand Cherokee 5,2 V8.
Fahren tun beide klasse, haben ordentlich Drehmoment, die Leistung ist mehr als ausreichend und man ist noch in der Lage mit entsprechendem handwerklichen Geschick diverse Reparaturen selber auszuführen (mal ganz abgesehen von der verhältnissmäßig massiven Anfassqualität). Nachteil: Die Spritkosten - aber wer schaut schon auf die Tankquittungen,wenn er sich mit solchen Fahrzeugen "beschäftigt".
Bei meinen Motorrädern sieht es übrigens ähnlich aus (Triumph Bonneville 750 Baujahr `78, Honda CB 550 four K3 ebenfalls Baujahr `78, Aprilia Pegaso 650 Baujahr `96).

Des weiteren trauere ich meinem Sony Trinitron 16:9 Farbfernsehgerät mit 82er Bilddiagonale nach - super Bild, super Klang (dank eingebautem 50W Subwoofer und mehreren wählbaren Soundoptionen). Nachteil: "Tonnenschwer" und "riesengroß" - wo findet man noch einen "dezenten" Fernsehschrank, der etwas mehr als 40 Kg "abkann" ohne gleich Couchgröße zu erreichen. Naja- meine Frau wollte dann doch etwas "weniger auffälliges" - jetzt haben wir auch so einen "Flat screen" Eumel.

Was meine Stereoanlage betrifft, das ist alles "alter Kram": Röhrenamps (Grundig NF20) aus dem 60ern, Schallplattenspieler ebenfalls (Dual 1019, 1219, 1229, 701), Bandmaschinen auch nicht viel jünger (Sony TC 580, Philips N4450), Boxen sind DIY Expo- BL Hörner, da sind lediglich die Breitbandchassis "alt" (gebaut habe ich sie allerdings auch Mitte der 90er).
Ich glaube, die "jüngsten" Geräte sind meine CD- Player (Philips CD 104, Marantz CD 6000 OSE KI).

Aber egal, ich bin ja ebenfalls ein "alter Knochen", was soll ich mich da noch mit "neumodischem Kram" abgeben.
Das soll jetzt keinesfalls ein "posing" sein - lediglich bedeuten, das man sich manchmal ungern von seinen alten "Schätzchen" trennen möchte. Warum auch - wenn`s doch "funktioniert"?

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 16. Mrz 2012, 00:59 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#15 erstellt: 16. Mrz 2012, 17:34
Ich bin ja auch absolut nicht der Ansicht, dass neue Geräte nicht auch gut sind. Man muss eben entsprechend Geld ausgeben. Im Endeffekt sind aber die Einsteiger AVRs so günstig und dabei noch so gut wie nie zuvor für den Preis. Ein Arbeitskollege hat ein wirklich schönes Ausstellungsstück von Onkyo anstatt für 450 mit Boxenset für 250 Euro im MediaMarkt gekauft, mit Einmessung und Allem Drum und Dran.

Das Boxenset ist natürlich der billigste Scheiß überhaupt, aber normalerweise würde der Amp einzeln schon 300 oder 350 Euro kosten, neulich war das gleiche Set wieder für 450 dran, wenn man da anständige Boxen dran macht hat man eine super Anlage. Die Verarbeitung ist wirklich sehr wertig und Boxen im Niedrigsegment sind nun auch nicht am Schlechtesten. Ich habe 2 Magnat Monitor 880 im Schlafzimmer, die haben mich im Discounter 80 Euro gekostet - das Paar! Eine RMS Belastbarkeit von 130 Watt und ein Frequenzgang von 25 Hz bis 25 kHz sind mit Sicherheit nicht das Schlechteste und die klingen auf jeden Fall besser als jedes Plastik Heimkinoset, was man für 150 bis 200 Euro bekommt. Für Jugendliche in der Ausbildung oder mit Nebenjob oder einfach als Zweitanlage oder Leute, die nicht viel Geld haben ist das dann schon ne Topp Anlage und man kann so wirklich schon gut Musik hören, auch wenn die Boxen einen Badewannenfrequenzgang haben und ein wenig der Tiefbass fehlt, als ich dann meine Linns günstig bekommen habe, habe ich schon gemerkt, dass das ein Unterschied wie Tag und Nacht war, aber es war ein Anfang und kein schlechter. Hier wird auch viel schlechter geredet, als es ist.

Ich finds so eingebildet, wenn Leute Geld in Höhe eines Kleinwagens in ihre Anlage ausgegeben haben und dann so tun, als könnten sie mit günstigeren Komponenten nicht leben. Man muss auch einfach immer sehen, ob das Geld reicht. Ich hab nen Golf III, der kommt nun auch in die Jahre, hier mal Reifen, da mal tanken, da mal TÜV, Stoßdämpfer, Bremsen... das läppert sich und da gehts um Sicherheit, wenn ich in der Werkstatt war, ist das Konto auch leer und ich will nicht mein Ganzes Erspartes in HiFi umwandeln, weil ich ja auch an meine Zukunft denken muss - auch wenn ichs manchmal gern würde. Studieren liegt halt auch nicht Jedem und es haben nicht Alle nen 5000 Euro Job, wo sie sich sowas spielend kaufen können. Ich bin stolz auf meine Komponenten und ich habe sie mir mühevoll gebraucht zusammengekauft und trotzdem noch sehr viel wieder reingesteckt, weil die nach über 20 Jahren halt auch mal kaputt gehen. Und so eine verdammte GX 747, die ich schon immer wollte, weil ich sie einfach wunderschön finde - schöner als Jede TEAC, Sony oder Revox - habe ich mir nun endlich mal genehmigt, aber das waren auch 1500 Euro, aber revidiert und mit Garantie, da werden sich viele an den Kopf packen und ich finde das auch überteuert, aber ich wollte eben DIESE und keine Andere, ich hatte schon so Viele, die nie richtig funktioniert haben und wenn ich berechne, was ich da Alles reingesteckt habe, hätte ich mir gleich 2 revidierte 747er kaufen können und eine Revox machen zu lassen kostet auch viel Geld, das noch mal auf den Anschaffungspreis drauf kommt. Die Leute reden immer, dass Alles so günstig ist und dann kriegt man Leute empfohlen, die das so Topp machen und dann is am Ende doch wieder Alles nicht so, wie man sichs vorstellt, man bezahlt denen dann Geld für ne angebliche Reparatur und im Endeffekt ist gar nix passiert, bis auf ein paar Tropfen Öl und ne Reinigung des Bandlaufs für 150 Euro, aber weil man zu gewissenhaft ist, will man die Leute bei ebay auch nicht verarschen, gibt dann ne ehrliche Beschreibung ab und verkauft das dann halt mit Verlust... Die 747

Da sind Leute bei uns an der Arbeit, die weniger verdienen als ich und trotzdem haben die NEUE dicke Autos, die sie sich eigentlich nicht leisten können. Ich würde niemals auf die Idee kommen, so viel Geld zu verprassen, weder für ein Auto, noch für ne HiFi Anlage und ich hätte auch keinen Golf, wenn wir den nicht von Opa geerbt hätten, weil der in der Versicherung viel zu teuer ist, obwohl es wirklich ein zuverlässiges Auto ist, das mich noch nie hängen gelassen hat.

tubescreamer61: Ich kenne mich mit Autos nicht so aus und auch mit Motorrädern nicht, mein Auto muss fahren, sicher und zuverlässig sein, ich sollte mich damit wohlfühlen, mehr brauch ich eigentlich nicht. Wenn man dafür natürlich ein Händchen hat, wie wir Alle hier für HiFi, ist das sicher ein genau so tolles Hobby, aber für mehrere Autos braucht man Platz und Geld und für so Alte meistens auch Ahnung. Wahrscheinlich hätte ich weder das Geld für den hohen Spritverbrauch noch um die Autos überhaupt anzuschaffen. Ich hätte gern einen Delorean, ich bin mir aber im Klaren, dass das ein absoluter Spritfrresser ist, dazu sehr anfällig und nicht ausgereift. Bei ebay ist neulich einer im Bestzustand für 17500 Euro weg gegangen, wenn man bedenkt, dass es nur 9000 davon gibt und ein Quasi Neuer 30.000 Dollar kostet ist der Preis eigentlich gar nicht mal so hoch, aber selbst wenn ich mein Gesamtes Erspartes zusammenrechne komme ich nicht auf diesen Wert und dafür wäre mir das Geld auch zu schade, weil das Auto nicht mal in unsere Garage passen würde, ich pflege mein Auto auch zu wenig, als dass ich mich angemessen um so einen Autoschatz kümmern würde.

Ich finde jedes Hobby schön, wenn ich sehe, dass der Mensch darin aufgeht, aber für Alle Hobbies sollte immer ausreichend Platz und Geld gegeben sein. Man sollte nicht so fanatisch sein und Geld ausgeben, das man nicht hat, das ist gefährlich und wenn man sich überschätzt, dann steht man irgendwann da und treibt sich in den Ruin. Wenn Jemand 50.000 Öcken für ne HiFi Anlage ausgibt, find ich das auch in Ordnung, wenn er glücklich damit ist und das Geld hat, aber er sollte auch nach wie vor das respektieren, womit er mal irgendwann angefangen hat. Ich kenne auch Jemanden, der der eine so teure HiFi Anlage hatte, für den war Alles was im Konsumerbereich angesiedelt war unterstes Preisniveau und keine gute Stereoanlage, klanglich inakzeptabel, der fing dann auch an mir vom Kabelklang zu erzählen und Röhrenverstärker und analoge Plattenwiedergabe vorzuziehen, CDs als Mogelpackung zu bezeichnen. Von einem klassischen Marantz Receiver aus der blauen Serie mit guten Quadral Boxen war er wenig angetan, das klang für ihn absolut scheiße, das finde ich ziemlich traurig, weil es einfach nicht stimmt und realitätsfremd ist, nur weil was Teureres noch besser ist, ist was Gutes Solides Günstigeres aber noch lange nicht schlecht, man kann sich immer steigern, das hört niemals auf, aber man braucht einfach Möglichkeiten dazu, sprich: Geld oder Beziehungen.

Ich habe nun die Bandmaschine, sie macht mich glücklich, ich bin stolz und freue mich Zeit damit zu verbringen. Ich schätze sie. Ich liebe sie, wie man materielle Dinge lieben kann und ich liebe auch Andere Geräte, die ich besitze. Das ist was tief Emotionales und das macht die Musik noch viel schöner, die ich damit höre, das macht sie irgendwie fühl und greifbar, genau wie als ich mir nen DX7 gekauft habe, durch diesen alten Synthesizer hab ich so viele gute Ideen für neue Songs gehabt, ich mag die Kiste sehr gerne und das hat mir viel gegeben.

Ob Leute nun Autos, Briefmarken, HiFi Anlagen oder Iphones als Hobby haben ist mir schnurz, aber wichtig ist, dass man den idellen Wert dahinter sieht, egal was es gekostet hat. Ein Cent Artikel kann im Herzen wertvoller sein, als ein Auto für 100.000. Dinge für die man belächelt wird, können ausschlaggebend sein. Es ist schade, dass die Menschen keinen Bezug mehr zu ihren Dingen entwickeln und dadurch auch keine Wertschätzung mehr haben, denn wenn es veraltet ist muss was Neues her, das Alte kann dann in die Tonne, weil es schrottig und alt ist. Mein GX75 z.B. hat mir Silberfux hier aus dem Forum verkauft, ich hänge da total dran, ich habe das Gerät seit 2005, so lang hatte ich noch nie ein Tapedeck, durch die ganzen Cassetten, die ich damit schon aufgenommen und auch angehört habe, hat es mir so viele schöne Erinnerungen in mein Gehirn gebrannt, dass es sehr wertvoll ist. Denn das was ich unterwegs anhöre, muss erst einmal durch dieses Deck laufen.

Als ich 18 war, war auch mein Großcousin 18, wir liegen 11 Tage auseinander und an seinem Geburtstag hat seine Mutter sein altes Kuscheltier - den Peter - in ein Einmachglas getan und dazu eine Geschichte in Form eines Briefes aus Peters Sicht geschrieben. Der Peter war, als wir klein waren immer mit dabei, er ist nirgends hingegangen ohne seinen Peter und er hat ihn auch, wenn er wo Anders übernachtet hat mitgenommen, er lag noch sehr lange bei ihm im Bett, bis wir Jugendliche waren. Er war total verfallen und zerrissn in diesem Einmachglas und ich hatte ihn schon völlig verdrängt und dann hat seine Mutter den Brief über die Erlebnisse, die sie hatten, über deren Freundschaft und ihn als Trostspender vorgelesen. Für ein Kind kann so ein Stück Stoff das elementar Wichtigste auf der Erde sein. Mein Großcousin hats mit Fassung getragen. Wenn ich daran denke rührt es mich jetzt noch. Ich wäre fast in Tränen ausgebrochen als sie am Ende des Briefs ungefähr den Satz "Nun bist du erwachsen und brauchst mich nicht mehr, ich hoffe trotzdem, dass du mich nicht vergisst." vorlas. Gut, dass sie bei mir sowas nicht veranstaltet haben, sonst hätte ich vor versammelter Mannschaft heulen müssen.

Ich hoffe für ihn, dass er nur nach aussen hin so cool getan hat, denn sonst hätte das ja bedeutet, dass es für ihn bedeutungslos war und ich hoffe ausserdem, dass er das Einmachglas mit dem kleinen Peter noch irgendwo im Keller stehen hat, es ist Nichts, was einen Ehrenplatz haben muss, aber Etwas, dass ich Niemals wegschmeissen könnte.

Wenn man aber solche Gefühle nicht mehr hat, weil Alles virtuell und schnelllebig ist, dann bedeutet das doch den Beginn des Verfalls der Gesellschaft.

Hmmm... Ich sollte weniger nachdenken. Das hat mich jetzt ziemlich fertig gemacht.

LG, Tobi
RocknRollCowboy
Inventar
#16 erstellt: 16. Mrz 2012, 19:21
Schöne Geschichten, wären wohl einen eigenen Thread wert.

Hier mein "Peter" vor meiner alten Saba Anlage, die noch bestens funktioniert.

HPIM2518

Und es käme mir niemals in den Sinn "Peter" in den Keller zu verbannen. Ihm geht´s genauso wie mir, die Haare gehen ihm langsam aus.

Danke für die Erinnerungen.

Schönen Gruß
Georg
germi1982
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 16. Mrz 2012, 21:18

DOSORDIE schrieb:
...Mit HiFi DIN hat das schon lang nix mehr zu tun, denn die akzeptiert einen Klirr bis 3%.

...


Kleiner 1% bei Nennleistung....wenn es mehr war, durfte es sich nicht Hifi nennen sondern nur Audiogerät.

Es gibt aber wohl auch HiEnd-Hersteller die aktuell große Klirr- und auch Intermodulationsfaktoren produzieren....beides war in den 70ern eigentlich kein großes Problem mehr...

Selbst mein Telefunken Atlanta Deluxe von 1970 wurde mit 4W Sinus und einem Klirr kleiner 1% angegeben. Für Hifi reichte es aber trotzdem nicht, weil Hifi-Verstärker die Mono sind mindestens 10W Nennleistung haben mussten. Bei Stereo war die Mindest-Nennleistung 6W pro Kanal. Alles natürlich bei einem Klirr kleiner 1%.


[Beitrag von germi1982 am 16. Mrz 2012, 21:20 bearbeitet]
rubbldykatsk
Stammgast
#18 erstellt: 18. Mrz 2012, 18:48
Danke, Tobi, Du sprichst mir aus der Seele ...
Realklang
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 26. Mrz 2012, 00:29
@Tobi

Super Ausführungen, vieles trifft den Nagel auf den Kopf, zumindest im Prinzip, danke, sehr unterhaltsam

Manches zwar ein bißchen überspitzt dargestellt aber das muss auch manchmal so sein, es gehört dazu wie das Salz in der Suppe
hackmac_No_1
Stammgast
#20 erstellt: 26. Mrz 2012, 02:47
Moin Tobi,

ich danke für deine Ausführungen!! Vieles von dem was Du so schreibst, entspricht 1:1 dem was ich mir im Alltag oft so denke!
Ich habe im Freundeskrei auch einige der "Nachkommenden", die ihre Musike gerne aus dem Eifon hören.
Wenn sie aber dann mal an meinem 10 Jahre alten Sony Diskman lauschen durften, vergeht ihnen der Spaß an den Dingern recht schnell.
Spätestens wenn sie dann mal bei mir gehört haben, wie eine olle Stereo-Anlage so klingen kann, hab ich meist dankbare Abnehmer!!
Und ich freue mich immer wieder über die Lern.- und Begeisterungsfahigkeit der jüngeren Generation.
Es ist also nicht Hopfen unf Malz verloren, an uns liegt es die Begeisterung für Qualität weiter zu geben.
Unser Versagen würde einen Sieg für das Billig willich bedeuten.
In diesem Sinne!

mac
germi1982
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 26. Mrz 2012, 21:11

hackmac_No_1 schrieb:
...
Ich habe im Freundeskrei auch einige der "Nachkommenden", die ihre Musike gerne aus dem Eifon hören.
Wenn sie aber dann mal an meinem 10 Jahre alten Sony Diskman lauschen durften, vergeht ihnen der Spaß an den Dingern recht schnell.
....


Da spielen glaube ich mehr die Kopfhörer rein. Die meisten Leute die ich auf dem Weg zur Arbeit, und wieder zurück, sehe haben die mitgelieferten Standardstöpsel von Apple im Ohr. Die Dinger habe ich unausgepackt in die Mülltonne versenkt...und das war auch damals schon so. Die Beipackkopfhörer sind nur dabei damit eben was dabei ist, und meist taugen die nicht viel. Und das war eben auch schon früher so...

Stattdessen nutze ich die SE425 von Shure am IPod, und die Dinger sind richtig gut. Haben aber auch ihren Preis...

http://www.shure.de/produkte/ohrhoerer/se425

Meine Stereoanlage hingegen, die ist klassisch. Receiver Telefunken TRX 3000 Bj. 1979, Plattenspieler Dual 704 erste Generation (1976), Tonabnehmer Ortofon M20 FL Super von 1978 als NOS gekauft. Den Receiver habe ich gebraucht für 300€ vom Erstbesitzer gekauft. War alles dabei, von Gebrauchsanweisung, über die alte Sendertabelle, dem Zubehör und dem Servicehandbuch. Nur die mitgelieferte Wurfantenne fehlte, aber die brauche ich eh nicht. Musste nur die VU-Meterskalenbeleuchtung erneuern, da waren die Birnchen durchgebrannt, ansonsten wie neu. Für den Dual gilt das gleiche, absolut gut in Schuss, ich musste aber die Glimmlampe vom Stroboskop ersetzen. Habe da einen Ersatz auf LED-Basis gebastelt und eingebaut, denn die originalen Glimmlampen bekommt man nicht mehr.

Man kann an den alten Geräten eigentlich noch fast alles selbst machen. Das geht bei modernen Geräten nicht mehr, dafür ist der Integrationsgrad viel zu hoch. Das ist bei meinem Telefunken schon in Ansätzen so, wenn ein IC kaputt geht, wird es schwer einen Ersatz zu bekommen. Gerade für die SAS580/SAS590, also die Elektronik für die Sensortasten der Senderspeicher.


[Beitrag von germi1982 am 26. Mrz 2012, 21:26 bearbeitet]
hackmac_No_1
Stammgast
#22 erstellt: 27. Mrz 2012, 02:25
Moin Germi,

feine Anlage hast Du da, die würde mir wohl auch noch gefallen..
Der TRX 3000 würde mich schon auch interessieren, aber ist mir leider noch nichtüber den Weg gelaufen.
Eine Telefunken Anlage schlummert hier auch noch im Dornröschenschlaf, bis zur nächsten Erweckung.
Sie besteht aus TR 350 HiFi, TC 450 Highcom, TS 950 HiFi und den pass. LS.
Schön das Du mich daran erinnerst, die wollte ich schon lange fit machen.
Dann weiß ich ja was ich die nächsten Tage zu tun habe!

Gruß Mac
germi1982
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 27. Mrz 2012, 20:41
Deine Komponenten sind auch nicht schlecht, das TC 450 gilt als eines der besten TFK-Tapedecks. In meiner Auflistung hätte ich ja fast mein Tape unterschlagen, ist ein Telefunken RC 300 von 1981.
hackmac_No_1
Stammgast
#24 erstellt: 27. Mrz 2012, 21:45
Hallo germi,

auch ein sehr feines Tape das Du da hast!
Habe mir gerade das hier: http://de.wikipedia.org/wiki/HighCom
noch mal durchgelesen. Dein Tape hat sogar die weiter entwickelte Form des Highcom System`s.
Schade nur das TFK nach Einführung des Dolby C nicht noch einen drauf gesetzt hat.
So konnte sich das auf Highcom aufsetzende Dolby C durchsetzen, obwohl die Entwicklungsarbeit dafür eig. bei TFK lag.
Klanglich überzeugt mich auch heute noch das Highcom, wiewohl ich auch ein Sanyo Super D und auch Tapes mit Dolby C hier habe.
Einziger Nachteil war eben die eingeschränkte Verwendbarkeit.

Gruß Mc
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