TV-Sat Signal in anderes Zimmer übertragen.

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krausem
Neuling
#1 erstellt: 21. Feb 2013, 07:25
Hallo,
ich habe mal eine Frage, und hoffe, dass ich hier richtig aufgehoben bin.

Meine Freundin ist in eine neue Mietswohnung gezogen, in der sich nur im Wohnzimmer eine Sat-TV Dose befindet. Sie möchte abends aber auch im Schlafzimmer noch Fernsehen gucken. Welche Möglichkeiten, ich denke hier an ein Funk Übertragungssystem, bieten sich ihr?

Könnt ihr mir da etwas empfehlen und ist es möglich, nicht nur den eingestellten Sender am Wohnzimmer Reciever zu übertragen, sondern auch im Schlafzimmer die freie Senderwahl zu haben?

Für Eure Antworten bin schon mal sehr dankbar !

Gruß
Markus
Radiowaves
Inventar
#2 erstellt: 21. Feb 2013, 15:13
Hallo, ja, da bist Du hier richtig.

Also, es ist bei Deiner Freundin wirklich Sat-TV? Da soll also ein Receiver für DVB-S ran oder ein TV mit eingebautem DVB-S-Tuner? Also die Geräte, die als Antenneneingang einen F-Stecker zum Schrauben haben, also ein Gewinde auf der Antenneneingangsbuchse?

Ich frage nur, weil es in Mietswohnungen auch noch andere Varianten gibt. Z.B. die mit digitalem Kabelempfang (DVB-C), und die unterscheidet sich in der Verteilung meist grundlegend von Sat. Oder aber es gibt Antennendosen, die drei Löcher haben und das dritte hat tatsächlich auch so einen Gewindeanschluß (F-Stecker), ist abe rnicht für Sat, sondern für ein Kabelmodem (Internet / telefon via Kabelanschluß).


Es ist also amtlich Sat?

Wenn, dann...

Normalerweise ist / war es bei Sat so, daß der Receiver über das Kabel bei der Hausverteilungsanlage (oder direkt beim LNB an der Schüssel) einen Teilbereich der übertragbaren Programme anfordert. Auf einer Sat-Position sind so viele Programme, daß sie nicht gleichzeitig "ins Kabel passen". Man teilt die programme deshalb in 4 "Ebenen" auf: unterer Frequenzbereich und oberer Frequenzbereich ist das eine Unterscheidungsmerkmal, das andere ist horizontale bzw. vertikale Polarisation (Schwingungsebene) der auf die Erde auftreffenden Funkwellen vom Satellit. Die Kombination dieser beiden Kriterien ergibt 4 "Ebenen": horizontal low, vertikal low, horizontal high, vertikal high. Die hor/ver-Umschaltung macht der Receiver, indem er 13 oder 18 Volt Gleichspannung aufs Antennenkabel gibt. Die Umschaltung ins Hoghband macht er durch eine für Highbandempfang zusätzlich aufgelegte 22-kHz-Schwingung. Die Hausverteilanlage oder das LNB an der Schüssel erkennt das und gibt genau das angeforderte Viertel der Transponder zurück.

Daran erkennst Du: wenn Du einfach an einen Sat-Anschluß 2 Receiver anschließt (wie auch immer verteilt), beißt sich das. Der eine will horizontal Lowband, der andere vertikal Highband - was soll denn die Satanlage nun liefern? Ganz abgesehen davon, daß dann auch mal 13 Volt auf 18 Volt treffen und es einen Kurzschluß gibt. Bei solchen klassischen Sat-Verteilungen geht immer nur ein Receiver gleichzeitig. Mögliche Varianten:

Master-Slave-Relais: kommt an den Antennenanschluß und an die Abgänge kommen die Receiver. Einer der Receiveranschlüsse hat Vorrang: wenn dieser Receiver Strom liefert, bestimmt er, was aufs Kabel kommt. Der andere Receiver ist dann entweder komplett abgeklemmt oder muß sich mit dem Teilbereich begnügen, den der erste Receiver gerade anfordert. Zappt jemand am ersten Receiver auf ein Programm, das auf einer anderen Ebene liegt, wirds für den zweiten Receiver dunkel, dann gehen dort auch nur noch die Programme dieser Ebene. Wenn man ohnehin nur alleine in der Wohnung wohnt, ist das wurscht. Dann kommt der Wohnzimmer-Receiver als Master ran, das Schlafzimmer-Gerät als Slave. Kann halt nur passieren, daß, wenn man im Wohnzimmer aufnehmen kann, im Schlafzimmer mal nicht das Gewünschte geht, während eine Aufnahme läuft.

Durchschleif-Funktion: manche Receiver haben auch einen Antennenausgang. Da klemmt man das Kabel zum Schlafzimmer-Receiver an. Man muß vorher natürlich in der Anleitung des Wohnzimmergerätes nachschauen, wie en diesen Ausgang betreibt. Ideal wäre das, was ein externes Master-Slave-Relais auch kann: Vollzugriff des zweiten Receivers, wenn der erste aus ist.

Bei diesen beiden Varianten muß freilich ein Koaxkabel ins Schlafzimmer gelegt werden und dort muß ein zweiter Receiver hin. Das Kabel (etwa 7 mm Durchmesser) darf nicht scharf geknickt werden und ist recht steif. Ideal ists da, wenn man nur eine Leichtbauwand durchdringen muß. Um Ecken oder durch dicke Mauern ist fies. Eventuell kann man eine Tür auch mit einer sogenannten "Fensterdurchführung" überwinden, das ist ein flexibles Flachkabel-Stück (so 20 ... 30 cm lang), mit dem man eigentlich durch Fenster geht. Diese Kabel sind meist schlecht fürs Signal, aber mitunter letzte Hilfe...

Modernere Hausverteilanlagen arbeiten bei Sat anders: es wird nicht das volle Angebot übertragen, sondern z.B. nur eine Auswahl an 12 oder 18 Transpondern. Das reicht vom Sky-Komplettangebot abgesehen für alle deutschen Programme leidlich aus. Dann liegen alle übertragenen Kanäle immer auf bestimmten Frequenzen an und eine Umschaltung durch den Receiver ist nicht nötig, sie bewirkt auch gar nichts. Bei solchen Einkabel-Hausanlagen kann man einen einfachen Verteiler mit Gleichspannungs-Sperre (DC Blocker, nicht daß die Receiver sinnlos "Kurzschluß-Krieg" spielen) verwenden und beide Receiver direkt zusammenschalten. Das Koaxkabel-Problem ins Schlafzimmer bleibt.

Eine andere, komplettere Variante der Einkabel-Lösung sieht so aus: jeder Receiver "loggt" sich in der Hausanlage ein und bekommt exakt eine Frequenz zugewiesen. Er schickt nun immer eine Anforderung, welches Programmpaket er braucht und bekommt es auf dieser Frequenz geliefert. Auch hier kann man mehrere Receiver verwneden, das Signal also aufteilen - solange es noch freie Adressen für Receiver gibt. Die Receiver müssen das Unicable-Protokoll unterstützen und das Verkabelungsproblem ins Schlafzimmer bleibt.

Wenn kein Antennenkabel ins Schlafzimmer gezogen werden soll, könnte man im Wohnzimmer z.B. ein Funk-Übertragungssystem installieren. Das gab es früher für analoge Video- und Audiosignale (reicht für den kleinen Zweitfernseher) und gibt es inzwischen auch für HDMI. Dann ists natürlich verlustfrei, aber auch teuer. Such mal nach Marmitec, Win-Star und sowas.
Man benutzt dann den Wohnzimmer-Receiver (ein eingebauter im TV geht damit nicht) und nimmt die Fernbedienung abends mit ins Schlafzimmer. Dort gibt es ein IR-"Auge", das die fernbedien-Codes auffängt und über einen Rückkanal des Funksystems ins Wohnzimmer überträgt, wo dann ein kleiner IR-Sender steht, der die Fernbediensignale wieder an den Receiver gibt. Der receiver braucht dann natürlich 2 HDMI-Ausgänge (völlig unüblich) oder halt eine externe HDMI-Verteilung, damit man sowohl den Wohnzimmer-TV als auch die Funkverbindung befeuern kann.

Was es auch gibt: ein Spezial-Receiver wird im Wohnzimmer verwendet. Er empfängt das gewünschte programm und gibt es als Powerline-LAN in einer Art Netzwerkstandard über die normale Steckdose (Stromnetz) weiter. Im Schlafimmer steckt auch so ein Adapter in der Steckdose, daran hängt ein Spezialreceiver, der das wieder empfängt. Man zappt mit diesem Receiver wie mit einem normalen Satreceiver, die Kiste im Wohnzimmer ist faktisch eine Art ausgelagerter Tuner, der übers Netzwerk bedient wird. Such hier mal nach Devolo.

Sollte es Kabelfernsehen und nicht Sat sein, ist es immer mit einfachem T-Stück für 4 Euro auf 2 Geräte teilbar. Dann weiter wie oben: entweder Antennenkabel (7 mm) ins Schlafzimmer zum dortigen Receiver oder mit HDMI- oder Analog-Funkverbindung am Wohnzimmer-Receiver.
krausem
Neuling
#3 erstellt: 25. Feb 2013, 15:44
Hallo,
danke Dir für die ausführliche Erklärung !
Habe das Problem jetzt mit einem Funk Übertragungsset für 59€ gelöst. Bild ist nicht das allerbeste, aber es funktioniert und meine Freundin ist zufrieden !

Gruß
Markus
meutze-fg
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 30. Aug 2013, 20:41
Hi,
ich nutz dieses Thread einfach mal für meine Frage da ich genau das gleiche "Problem" habe.

Bei mir im Mietshaus ist eine Antenne drauf geschraubt. Ich habe mir aber von Anfang eine Satanlage ran gebaut und nutzte bisher die Antennenanlage nicht. Nun soll ein TV ins Schlafzimmer. Es besteht breits eine eingebaute Verbindung zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer(für die Antennenanlage). Bedeutet ich habe 2 Dosen im Wohnzimmer (mit jeweils ein und ausgang) und eine Dose im Schlafzimmer.

Gibt es denn eine Möglichkeit das Antennensignal über die vorhandene Verbindung zw. Wohnzimmer und Schlafzimmer zu nutzen?

Da im Schlafzimmer nun alle Sender der RTL Group fehlt und meine Freundin aber wegen GZSZ den TV im Schlafzimmer will suche ich eine Lösung. Wenn die oben genannte Variante keine Lösung ergibt werde ich dann wohl auch auf eine Funkübertragung zurückgreifen.

VG
Meutze
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 30. Aug 2013, 21:05
Du Schreiber nichts über deine vorhandene SAT-Anlage ...
Woher sollen wir dann hier beraten können?
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