Hilfe bei Verkabelung im Neubau (DVB-C zu DVB-S)

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Moritz16
Stammgast

#1 erstellt: 25. Aug 2014, 22:52

Guten Abend,

ich benötige mal etaws Unterstützung aus dem Forum.

Ein Freund von mir hat selbst neu gebaut und er hat nun ein TV-Empfangsproblem.
Folgende Sachlage:

- Verkabelung im Haus per Koaxialkabel
- Gewünscht war DVB-T Antenne (Außenantenne)
- Im Haus befindet sich eine DVB-T Weiche (ala Amazon für 5 EUR) die eine In-Buchse und drei Out-Buchsen hat
- Gearbeitet wurde mit Abschlussdosen und Durchgangsdosen, wobei nach der verkabelten Stern-Topologie jede Dose eine Abschlussdose ist
- Kein Signal im ganzen Haus
- Zu der DVB-T Außenantenne geht nur ein (1) Koaxialkabel, das ist auch sogut wie nicht mehr änderbar

Soweit - so schlecht.

Warum DVB-T der Wunsch war, kann ich nicht sagen. Heute hat der Kollege dann per Schnellschuss folgende Artikel bestellt und will wohl auf Sat umrüsten.

- Kathrin CAS 80gr Sat-Spiegel
- Kathrein UAS 584 Quattro LNB
- Kathrein UFS 80

Im TV-Fachhandel (nicht Media Markt oder Saturn) hat er sein Problem geschildert - der gute Mitarbeiter sagte, dass die verbaute DVB-T Weiche grundsätzlich kein Problem sei und er mit den oben genannten (maximal drei) Receivern über das eine Koaxialkabel (vom Verteiler zum LNB) auf allen drei Receivern vollständig unterschiedliche Programme sehen könnte.

Das ist mir neu.
Nach meinem Verständnis ließe sich das ganze nur wie folgt betreiben:

1.) Alle drei Kabel (von den Abschlussdosen kommend) verlängern und an das Quattro-LNB hängen (eigentlich nicht mehr möglich) - das wäre für mich klassisch.
2.) Eine Art Multi-Schalter, wobei ich mir nicht sicher bin ob das mit einem Kabel an das LNB geht
3.) Das Koaxialkabel (zum LNB) mit einem Kabel zur Abschlussdose verbinden und erstmal nur einen TV-Anschluss haben

Der TV-Fritze sagte ihm, dass die Kathrein Receiver damit umgehen könnten und auch mit der bestehenden DVB-T-Weiche klar kommen würden - ich kann mir das nicht vorstellen.

Wie ist da der Stand der Dinge? Ist da eine dicke technische Entwicklung an mir vorbei genanten?
Mir ist bekannt, dass ich Koaxialkabel sowohl für Sat als auch für "alles andere" nehmen kann. Dass ich aber über ein stinknormales Koaxialkabel drei Sat-Receiver betreiben kann, nein, das glaube ich nicht.

Vielen Dank für gute Ratschläge,
Moritz

KuNiRider
Inventar

#2 erstellt: 25. Aug 2014, 23:06

Bei solchen 'Fachberatern' neige ich zum Fremdschämen

Mit einem Unicable-LNB lässt sich das Problem zwar einfach lösen, aber das UAS 584 ist ein Quatro-LNB

Dosen und Verteiler müssen höchstwahrscheinlich auch getauscht werden.

UNICABLE-LNB + DVB-T-Antenne gehen auf eine Sat / Terrestrisch-Weiche, von dort auf einen Sat-3-fach-Verteiler dann zu je einer echten Enddose wie die SEU 07 oder bei zwei in Reihe davormdie SDU 10
-> dann können insgesamt 4 Sat-Empfänger unabhängig voneinander betrieben werden und zusätzlich an jeder Dose noch DVB-T

Moritz16
Stammgast

#3 erstellt: 26. Aug 2014, 18:04

Hallo KuniRider,

Danke für die umfassenden Informationen.
Das hilft schon mal weiter.

Ja, der Fachberater ist ein kleiner Laden der aber eigentlich ein recht gutes Ansehen hier in der Stadt hat - naja, wie dem auch sei.

Ich habe mich gestern Abend etwas undeutlich ausgedrückt:
Der Kollege rückt von DVB-T ganz ab und will auf DVB-S umstellen, ohne DVB-T irgendwie weiter zu betreiben, also alles auf DVB-S.

Ich würde mir das nun wie folgt vorstellen:

1.) Kauf eines neuen LNB wie z.B Inverto UniCable Quad LNB (HDTV tauglich)
2.) Die bestehende Verkabelung (Koaxialkabel) kann so bestehen bleiben
3.) Die bestehende DVB-T Verteilerbox müsste ausgetauscht werden - gegen was für eine?
4.) Drei neue Abschlussdosen (wie die genannten) gegen die bestehenden tauschen
5.) Der neue Sat-Receiver (Kathrein UFS 80) kann bestehen bleiben, da UniCable tauglich.

Das wäre es in meinen Augen.

Letzte Frage: Kann er an der Kathrein-Sat-Schüssel das genannte UniCable LNB montieren?

Danke vielmals,
Moritz

raceroad
Inventar

#4 erstellt: 26. Aug 2014, 18:43

Moritz16 (Beitrag #3) schrieb:

Letzte Frage: Kann er an der Kathrein-Sat-Schüssel das genannte UniCable LNB montieren?

Ja, an CAS-Antennen aber nur mit einem

Adapter.

4.) Drei neue Abschlussdosen (wie die genannten) gegen die bestehenden tauschen

Falls alle Anschlüsse zu einer Wohnung gehören, sind die genannten Dosen zu teuer. Diese Dosen blockieren die Spannung von gar nicht für Unicabble konfigurierten Receivern und auch -entsprechend programmiert – Unicable-Kommandos für nicht erlaubte Userbänder. Hat man alle Receiver unter eigener Kontrolle, braucht man diese Schutzfunktion nicht. Eine Enddose ohne diese Schutzfunktion wäre die

Axing SSD 5-07.

Wenn an jeder Leitung nur eine Dose hängt und jeweils ein Single-Receiver reicht, bräuchte man gar kein Unicable, allerdings drei Kabel bis zum LNB.

[Beitrag von raceroad am 27. Aug 2014, 01:45 bearbeitet]

Moritz16
Stammgast

#5 erstellt: 26. Aug 2014, 18:50

Hallo raceroad,

Weltklasse.
Ich schreibe meinem Kumpel gerade eine Email.

Die Dosen habe ich bei Amazon auch gefunden und hatte diese schon in meiner Email.
Kathrein scheint ja kein Unicable-LNB mehr im Angebot zu haben, dann müssen wir halt den Umweg über den Adapter gehen.

Dann noch folgende Fragen:

Sollten bei der UniCable-Verkabelung im Haus die gleichen Sat-Receiver angeschlossen werden (3x der genannte Kathrein), oder kann es auch ein XORO etc. sein der UniCable unterstütz?

Muss bei der Inbetriebnahme dann irgendwas beachtet werden, also z.B. Receiver 1 sagen, dass er im Bereich "UniCable 1" arbeiten soll?

Vielen Dank,
Moritz

raceroad
Inventar

#6 erstellt: 26. Aug 2014, 19:36

Moritz16 (Beitrag #5) schrieb:

Kathrein scheint ja kein Unicable-LNB mehr im Angebot zu haben, [...]

Richtig: Das Unicable-LNB von KATHREIN (UAS 481) wurde schon vor einiger Zeit aus dem Programm gestrichen. Es war vergleichsweise teuer und hatte den Nachteil, dass sich nicht alle Receiver von Fremdherstellern für den Betrieb an diesem LNB konfigurieren ließen.

Eine Alternative zum Adapter wäre eine Antenne gewesen, an die man das Inverto-LNB direkt hätte montieren können. Die CAS 80 ist zwar nicht gerade schlecht, deren Qualität reicht aber lange nicht an die der größeren CAS 90 heran.

Sollten bei der UniCable-Verkabelung im Haus die gleichen Sat-Receiver angeschlossen werden (3x der genannte Kathrein), oder kann es auch ein XORO etc. sein der UniCable unterstütz?

Ob konkret der XORO Unicable kann, vermag ich Dir nicht zu sagen. Es besteht auf jeden Fall nicht die Notwendigkeit, Receiver eines Herstellers zu verwenden. Auch die allermeisten aktuellen TVs mit Sattuner beherrschen inzwischen Unicable. Zu beachten ist, dass das LNB über seinen Unicable-Port lediglich vier Tuner versorgen kann. Von drei Receivern könnte sinnvoll nur einer ein Twinreceiver sein.

Muss bei der Inbetriebnahme dann irgendwas beachtet werden, also z.B. Receiver 1 sagen, dass er im Bereich "UniCable 1" arbeiten soll?

Ja. Jeder Receiver muss für Unicable konfiguriert werden, wobei jedem Tuner eine eigene Userbandadresse (Mit üblicher Zahlweise 1 bis 4, u.a. LG zählt falsch von 0 bis 7) samt der zugehörigen Userbandfrequenz (1: 1210 MHz, 2: 1420 MHz, 3: 1680 MHz, 4: 2040 MHz) zugewiesen werden muss. Dabei sollte man dem Tuner mit dem längsten Leitungsweg die niedrigste Frequenz zuordnen. Entscheidend ist das aber in einer Sternverkabelung kaum, sondern dann, wenn etliche Dosen in Reihe geschaltet werden und die Wege dementsprechend weit sind.

Nachtrag zu:

Moritz16 (Beitrag #3) schrieb:

3.) Die bestehende DVB-T Verteilerbox müsste ausgetauscht werden - gegen was für eine?

Um Unicable auf drei Leitungen zu splitten, braucht man einen Verteiler mit Gleichspannungsdurchgang wie z.B.

Axing SVE 3-01.

[Beitrag von raceroad am 26. Aug 2014, 19:42 bearbeitet]

KuNiRider
Inventar

#7 erstellt: 27. Aug 2014, 10:12

raceroad hat ja schon alles spitzenmäßig erklärt

Noch drei kleine Ergänzungen:
So ein Unicable-LNB hat immer auch einen Legaacy-Ausgang wo ein Receiver im 'Normalmodus' angeschlossen werden kann, zum Ausrichten sicher hilfreich und den Anschluss solltest du möglichst auch nach innen führen, um einen weiteren Anschluss zu haben

Den Verteiler solltest du (an der dicken Schraube unten rechts) per 4mm² grüngelb isolierten Draht mit der Potentialausgleichsschiene des Hauses verbinden (falls nicht eh schon ein Erdungswinkel da ist).

Spiegel auf dem Dach ist ohne wenn und aber mit einem fachgerechten Blitzschutz zu versehen!

zum Einlesen in das Thema Unicable:

FAQ-Unicable

Moritz16
Stammgast

#8 erstellt: 30. Aug 2014, 23:18

Guten Abend,

ich finde es imer schön, wenn der Threadstarter eine Rückmeldung gibt - das mache ich hiermit.

Wir haben am Freitag und heute die restliche Installation vorgenommen und es klappte alles hervorragend. Nur die Platzierung der Weiche war etwas unglücklich, aber nun gut.

Verbaut ist nun ein Unicable LNB, eine 78cm Astro-Schüssel und ein günstiger Xoro-Sat-Receiver und natürlich insgesamt drei Axing-Abschlussdosen.

Die Abschlussdosen kamen heute erst an und erst seit dem funktioniert alles einwandfrei.

Vielen Dank,
Moritz

KuNiRider
Inventar

#9 erstellt: 31. Aug 2014, 05:56

Danke für die Rückmeldung

Ohne die Dosen waren die Leitungen nicht abgeschlossen + der Pegel etwas hoch + die Entkopplung zu gering. Vor allem der fehlende Abschluss nimmt das Bus-Signal der Unicabel-Steuerung übel und arbeitet meist unzuverlässig.
Viel Spaß mit deiner neuen Empfangsanlage