sat+stromschlag

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arx
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Jun 2006, 15:18
ich hänge an einer haussatanlage, das kabel geht in meine wohnung und dort in ein antennendose(unterputz, aber liegt offen herum), wenn ich die berühre spüre ich ein kleiner kitzeln, also ein kleiner elektrischer schlag8auch wenn nur das kabel von der hausschüssel angesteckt ist)

dann stecke ich das satkabel vom receiver an, wenn ich am receiver greife ist ebenfalls diese kitzeln da nur noch stärker, eigentlich schon ungenehm stark.

ist das problematisch? was ist der grund dafür? das leitet sich natürlich an die anderen geräte weiter... an den receiver über coax und am tv über scart... da ist es dann auch noch ganz leicht zu spüren. kann das die geräte zerstören?
ChrisBen
Inventar
#2 erstellt: 25. Jun 2006, 16:19
Der Grund für sowas ist eine Antennenanlage, die entweder schlecht oder gar nicht geerdet ist. An Multischaltern befinden sich ja nicht umsonst Erdungsklemmen. Diese sollte man auch benutzen und mittels einer Kupferleitung mit einem metallenen Wasserrohr verbinden.

Das ist nur insoweit problematisch, als dabei auch schonmal Spannungen und Ströme auftreten können, die tötlich sind. Je größer die Antennenanlage ist (also je mehr Teilnehmer an der Sat-Anlage hängen), desto drängender wird die Problematik. Das Hoxhspannung Geräte zerstören kann, sollte klar sein.
ARfreak
Stammgast
#3 erstellt: 25. Jun 2006, 18:15
Da man am Antennenmast oftmals keine Wasserleitung in der Nähe hat, kann man auch PE vom Schutzkontakt einer Schuksteckdose zum MS ziehen, und Vorsicht:bei neuen Häusern kommt oft eine Kunststoffleitung von außen, in dem Fall ist der Erdungswiderstand viel zu hoch > die Erde muß dann am Banderder angeschlossen werden. Laut Voprschrift ist ja in einigen Bundesländern die Erdung nicht zwingend vorgeschrieben, wenn die Antenne eine bestimmte Höhe über First nicht überschreitet. Aber gerade bei Mehrteilenhmeranlagen sollte man keinesfalls darauf verzichten. In Bayern ist erst bei einer Höhe von 90 über First eine Erdung vorgeschrieben, dann allerdings mit 16mm².


[Beitrag von ARfreak am 25. Jun 2006, 18:18 bearbeitet]
ChrisBen
Inventar
#4 erstellt: 25. Jun 2006, 18:46
@ARfreak: Jetzt mal Langsam:

1. In allen Bundesländern müssen die Antennenmasten mit mindestens 16mm² Kupferdreht geerdet werden, wenn sie auch nur einen cm über dem First angebracht sind. Es muß halt ein Blitzableiter vorhanden sein.

2. Wenn du den Masten mit einer Steckdose verbindest und dann der Blitz einschlägt, brennt dir die Hütte ab, weil dort nur 1,5 mm² Kabel liegen. Dann zahlt deine Gebäudeversicherung nicht einen Cent.

3. Antennenanlagen (also der Multischalter) dürfen nicht mittels der Elektroinstallation geerdet werden, weil die Gefahr zu groß ist, daß bei defekter Isolation die ganze Anlage unter Strom steht. Aus diesen Grund ist es ja auch verboten Antennen- und Stromkabel durch einen Kabelschahct zu ziehen. Viele machen dies zwar ,aber sauber ist es nicht und wenn man dann noch die Schirmung wissentlich mit der Elektrik verdrahtet --> lieber nicht!!!

4. Wenn es gar nicht anders geht, klemm die Erdung des Multischalters an das Fallrohr der Dachrinne oder wenn du eine Heizungsanlage mit geschweißten Stahlrohren hast, klemm die Erdung daran, aber halt dich von der Elektrik fern.
Tom_Veitsch
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 25. Jun 2006, 19:38
Wenn die Sat Anlage aber unterm First montiert ist ist kein Blitzschutz erforderlich. Der elektrische Schlag wie Du ihn beschreibst kann (wird wahrscheinlich so sein) von Deinem Receiver oder auch Video DVD, sein. Nimm einfach mal ein multimeter und messe zwischen dem Gehäuse Deiner Geräte gegen das Potenzial (Erde ) Deines Hauses.
Kommt meistens daher das die Kondensatoren die Primär und Sekundärnetzteil miteinander koppeln nicht in Ordnung sind.
LG Tom
arx
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 25. Jun 2006, 19:44
ich bin aus österreich und ka wie d. gesetzte ausschauen

die anlage ist vom einem professionellen techniker aufgebaut worden, ich denke der wird die vorschriften eingehalten haben. sonst bekommt ja die hausverwaltung und der techniker riesen probleme... wobei meine wohnung ist noch über die wasserleitung geerdet, zumindest kann ichs mir nicht erklären wieso die steckdosen hier geerdet sind, wenn nicht über wasserrohre... das ist ja verboten.

d.h. ich kann da auch gar nichts machen, außer wenn das nicht erlaubt ist, dass ich den strom spüre, dann reicht hoffentlich ein anruf und das geregelt.

jetzt spüre ich aber nichts mehr, da sat receiver über den hifi receiver und der über die LS geerdet ist. ist jetzt das ganze für mich erledigt?
ARfreak
Stammgast
#7 erstellt: 25. Jun 2006, 19:48
@ChrisBen:Sorry, hab mich verschrieben,sind 80 über First. Informier Dich über die Bestimmungen in Bayern!!! Der PE aus der Steckdose soll nur zum Test sein. Fallrohr Dachrinne ist auch Müll, weil unten i.d.R. KG-Rohre verlegt sind(also Plastik) und damit keine Verbindung zur Erde besteht. Und an der Heizung haste auch nur Erde wenn sie über Band- oder Staberder geerdet ist, genau wie die Elektrik!
ChrisBen
Inventar
#8 erstellt: 25. Jun 2006, 20:07

ARfreak schrieb:
@ChrisBen:Sorry, hab mich verschrieben,sind 80 über First. Informier Dich über die Bestimmungen in Bayern!!! ...



Was interessieren mich die Bestimmungen in Bayern? Bayern gehört zu Deutschland und damit gelten auch dort die DIN/VDE Vorschriften.


"Nach DIN/VDE 0855T1 (03-94), Abschnitt 10, sind für Außenantennen, die sich mehr als 2m unterhalb der Dachkante und weniger als 1,5m vom Gebäude oder Antennenanlagen, die sich innerhalb von Gebäuden befinden, keine Schutzmaßnahmen erforderlich. In allen anderen Fällen müssen Antennenanlagen nach Abschnitt 10.2 geerdet werden. Als geeigneter Erdungsleiter gilt ein Einzelmassivdraht mit einem Mindestquerschnitt von 16 mm² Kupfer, isoliert oder blank, der auf kürzestem Weg mit einer Erdungsanlge verbunden werden soll. Schutzleiter und/oder Neutralleiter des Strakstromnetzes oder der Außenleiter eines beliebigen Koaxialkabels dürfen nicht als Erdungsleiter verwendet werden. Die ausführung kann entweder durch eine Verbindung zu einer vorhandenen Blitzschutzanlage, durch Verbindung mit dem Erdungssystem des Gebäudes oder durch Verbindungen zu einer Erdungsanlage erfolgen, die aus wenigstens zwei horizontalen Erden von mindestens 5m Länge oder einen vertikalen Erder von 2,5m besteht. Der Mindestquerschnitt des Erders beträgt 50 mm² Kupfer oder 80 mm² Stahl."


[Beitrag von ChrisBen am 25. Jun 2006, 20:07 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#9 erstellt: 25. Jun 2006, 21:39
Hallo,

das eine ist die Erdung zum Blitzschutz, das andere aber die Erdung, die bei Hausanlagen mit mehreren Teilnehmern erforderlich ist, damit sich die Ableitströme der, an der Antennenanlage angeschlossenen Geräte, nicht auf ein gefährliches Niveau summieren können.

Geräte haben ja heute häufig Schaltnetzteile. Diese haben Kondensatoren zur Entstörung zwischen den spannungsführenden Leitungen und dem Gehäuse. Da ja die Antennenbuchse mit dem Gehäuse verbunden ist, bekommt man einen leichten elektrischen Schlag, wenn man die Antennenbuchse anfasst. Dieser ist aber unbedenklich, weil die Kondensatoren so klein gewählt sind, dass nur ein geringer Strom fließen kann.

Werden aber nun mehrere Geräte an eine Antennenanlage angeschlossen und ist diese nicht geerdet, so summieren sich diese Ableitströme. Das Anfassen ist jetzt nicht mehr unbedenklich und kann gar lebensgefährlich sein.

Also auch aus diesem Grund ist die Erdung der Antennenanlage vorgeschrieben. Wie diese auszuführen ist, steht in der europäischen Norm EN 50083-1. Diese Norm entspricht übrigens der von ChrisBen genannten VDE 855-1.

Die Anwendung der EN 50083-1 ist in der ganzen EU bindend vorgeschrieben und wie wir alle wissen, gehört Bayern dazu.


Viele Grüße

Uwe
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