Erfahrung mit T+A PA 1200 R + Infinity Kappa 7.1i + SONY APM 44 ESG

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Livelink
Neuling
#1 erstellt: 20. Mrz 2005, 00:56
Hallo Freunde des guten Geschmacks. Möchte heute mal meine Erfahrungen mit o.g. Teilen loswerden

Also erstmal vorneweg: Infinity war Anfang der 90er mein unbezahlbarer Traum. Eine Kappa war ab 4000 DM UVP unerschwinglich für einen gerade die Uni hinter sich lassenden und Job Suchenden.
Zu der zeit hatte ich auch schon den NAD 3240PE und als LS ( jetzt haltet euch fest ) die SONY APM 44 ESG, Sony CDP-450, und Pioneer CT-737 (lt. Stereplay nach Nachamichi Dragon Spitzenklasse II) Insgesamt hatte ich in den 80ern 2500 DM für leicht gebrauchten Zustand bei einem Bekannten eines Bekannten ausgegeben. Was zumindest die Boxen angeht wusste ich eigentlich nicht was ich da kaufte.

SONY APM 44 ESG ? Was'n das? Zu der zeit hate ich auch keine Ahnung. Die LS haben gebraucht 1500 DM gekostet. Heute weiss ich, dass diese Boxen wohl so selten sind wie die Blaue Mauritius. Besonderheit der Sony ist der quadratische, flache Bass, der an vier Stellen angetrieben wird.
Für mich war die Welt in Ordnung. Die Anlage hatte eine tollen Klang. Meine Kumples jedoch rümpften die Nase angesichts der Sony Boxen. Der Klang sagte Ihnen nicht so zu. Ich denke das hing mit dem Namen Sony zusammen und weniger mit dem Klang.

In den 80ern quatschten wir viel über Selbstbauboxen, hingen im HIFI laden rum und nahmen voller Ehrfurcht Namen wie Cyrus Mission etc. in den Mund. Einige sind über Connections sogar nach Polen gefahren, weil ma da angeblich für Westgeld billige super Boxen bekommen sollte (So weit ging der Wahnsinn an guten Klang für kleines Geld zu kommen ) Was sie mitbrachten war für mich klanglich enttäuschend, aber ich sagte nichts. Nur ein Kumpel von mir bewunderte immer den Klang,
Das Thema HI-FI schlief ein. Anderes war wichtiger. Jetzt, nach 20 Jahren ist es bei mir wieder durch Ebay aufgeflammt. Da surfe ich aus Langeweile rum und entdecke in einer Auktion die Kappa 8.1i. Ich wurde wach. Preis bei 350 €. Passt ins Budget dachte ich mir. Leider ging der Preis zum Schluss bis auf 700 € und das wollte ich dann doch nicht ausgeben.
Lange Rede kurzer Sinn, ich fing wieder an mich damit auseinanderzusetzen. Und stieß auf die weniger bekannte 7.1i. Einige Telefonate später wusste ich: das ist ein Traum LS. Und aus einigen Gesprächen erfuhr, dass sie besser klingen muss als die legendäre 8.1i. Als es diese eher seltene Box bei Ebay endlich gab schlug ich für 400 € zu.
Dazu holte ich gleich einen T+A PA 1200 R für 500 € bei Ebay ( Audio 1993 hat den Vollverstärer mit 4 Ohren und 85 Punkten als sehr gut in die Spitzenklasse gewertet. UVP 3000 DM).

Endlich waren Sie da. Anschließen und los geht's. Nach den ersten Tönen Enttäuschung. Schlapper Sound. Ich war an glasklare Höhen, voluminöse Mitten, abgrundtiefen Bass gewöhnt. Was da kam war eher zurückhaltend, die Bühne etwas nach hinten verschoben. Ich dachte nur was'n das? Ich denke EMIT Hochtöner usw. von denen jeder bei der Kappa spricht. Wo bleibt der Sound? Eric Clapton wollte nicht raus aus der Box. Sein Atmen war nicht zu hören bei Leyla. Das streifen seiner Meisterfinger über die Gittare einfach weg. Das selbe mit Yello, Dire Straits etc.
Ich schaute ungläubig meine alte Sony an. Dann Schloss ich sie wieder an. Da waren Sie die Jungs.

Ich erkannte zwar keinen direkten Unterschied zwischen T+A und dem NAD an meinen alten Sony aber die Stimmen trieben mir wieder Freudentränen in die Augen.
Jetzt mussten aufwendige tests her.
Also Bi-wiring Kabel geholt für die Kappa 7.1i, Aufstellung geändert, alten CD Playaer weg, referenz CD Player dran. Siehe da der Sound wurde klasse.

So jetzt musste der ultimative Test erfolgen. Meine Frau ( HI-FI mässig völlig ahnungslos) musste dran glauben und einen ganzen Nachmittag Hörtests mitmachen. beide Boxen wurden an die T+A angeschlossen und abwechselnd angesprochen.
Ihr Objektives Ergebnis Die Kappa 7.1i an T+A klingt einfach erwachsener, ausgeglichener und räumlicher als die Sony.

Dennoch diese Sony APM, die ich manchmal – zugegebenermaßen- selber nicht all zuviel beachtet habe, weil ihnen die Anerkennung Anderer fehlte, interessierte mich plötzlich. Nach Recherchen im Netz las ich folgende Bewertung:

"Auf der anderen Seite gibt die Sony APM 44 ESG den Klang zum Besten. Das ist ein Sony-Esprit Lautsprecher, der 1988 auf den Markt kam. Nun lächelt der Kenner der Szene, der Kenner dieses Lautsprechers versteht mich. Ich möchte fairerweise darauf hinweisen, dass dieser Lautsprecher nicht in Nippon, sondern bei Quart in Deutschland entwickelt und gebaut wurde. Der Bass dieses Lautsprechers kommt unheimlich tief herunter für diese Größenordnung, braucht aber strickte Kontrolle über den Verstärker, um nicht wabbelig zu klingen. Im Hochtonbereich schafft es die Metallchalotte, zu zischen, wenn der falsche Verstärker angeschlossen ist (hier spielt auch das Gessner-Kabel eine wohltuende Rolle). "

Zum NAD 3240PE fand ich folgendes:

„NAD 3240PE ist wohl einer der bekanntesten Vollverstärker der Edelschmiede. Eine wahre Legende. Seinen Ruhm hat er zweifellos seinem sauberen und natürlichen Klang zu verdanken. Kaum ein Verstärker weiß solche Klangfarben mit perfekten Schattierungen ins Zimmer zu malen. Die räumliche Abbildung ist tadellos. Und ein Hauch von Röhrenflair tut sein übriges. Die Höhen kratzen nicht das Gehör, die Mitten erscheinen geschmeidig und natürlich und der Bass ist druckvoll und trocken. Wie man so ein Ergebnis mit Transistoren erreicht, wissen nur die NAD – Techniker. Dieser stammt aus der letzten Serie, also das letzte Modell der Reihe.
Insgesamt stehen 4 Hochpegeleingänge zur Verfügung. Auch ein Plattenspieler findet Anschluss. Auch 4 Lautsprecher stellen kein Problem dar. Das patentierte Soft Clipping ist auch mit an Bord. Die beiden unteren Lautsprecheranschlussklemmen wurden durch vergoldete ersetzt, was zweifellos auch dem Klang zu Gute kommt. Die Brücken auf der Rückseite wurden entfernt und die Kontakte mit Draht aus reinem Silber verbunden, was den Klang nochmals verbessert hat. Den Verstärker kann man aber trotzdem als Vor- oder Endstufe nutzen.“

Also, mit dem NAD hatte ich wohl den richtigen Verstärker. Da zischte nichts.

Fazit nach all diesen Anschaffungen: Hören geht über studieren. Man muss es wohl mit der 20/80 Regel sehen. Für den Klang, den ich jetzt mit der Kappa und dem T+A PA 1200 R habe hätte ich damals noch 80% draufzahlen müssen. Der Klanggewinn hätte die hohen Kosten nicht gerechtfertigt.

Jetzt werden diese LS in meinem Arbeitszimmer von ihrem alten NAD 3240 PE immer noch angetrieben und treiben mir weiterhin die Freudentränen in die Augen.

Würde mich freuen wenn es noch Jemanden geben würde, der Erfahrung mit diesen tollen LS gemacht hat.
Livelink
Neuling
#2 erstellt: 21. Mrz 2005, 17:34
Ich nehme auch gerne allgemeine Kommentare zu diesem Beitrag entgegen.
Ihr müsst die Sony APM nicht unbedingt kennen :-)
over35
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Mrz 2005, 02:47
Ein schöner Bericht, der mich wieder bestärkt meinen alten, in Ehren ergrauten Yamaha AX-700 doch nicht in Rente zu schicken. Es muß doch nicht immer das neueste sein
Jazzy
Inventar
#4 erstellt: 25. Mrz 2005, 20:27
Hi!
Mein Bruder besaß lange die Kappa 7.1i,ich früher die 8.1i.
Die 8er ist eindeutig der bessere Speaker.Die 7er ist mir als ausgesprochene Rock- und Spassbox in Erinnerung.Das Clapton über diese schlapp klingen soll,halte ich für ein Gerücht.
Allerdings brauchen die Kappas richtig viel Leistung und Kontrolle,wir hatten damals fette Rotel-Endstufen dran hängen,damit liefen sie sehr gut.
Inzwischen habe ich schon länger die Infinity Sigma,das ist eine große 4Wege-Box(89kg je Stück).Diese spielt schon nochmals in einer ganz anderen Klasse.
Sie laufen im BiAmping an zwei großen T&A-Endstufen,da sie auch sehr viel Leistung und Kontrolle benötigen.
Livelink
Neuling
#5 erstellt: 25. Mrz 2005, 23:44
hallo Jazzy,

dass die 7.1i besser klingen soll als die 8.1i habe ich auch nur gehört. Vergleichen konnte ich sie nicht.
Aber dass die 7.1i ein Rock- und Spassbox sein soll, kann ich nicht bestätigen.
Ich weiss zwar nicht wie die 8.1i klingt, allerdings muss ich sagen, dass nach nochmaligen Hörsitzungen mit 7.1i und Sony APM, ich der Sony in den Höhen und Mitten den eindeutig lebendigeren und luftigeren Klang zusprechen muss. Er ist voluminös, unaufdringlich und von einer ungeheuren Klarheit Die Präsentz ist einfach besser. Wenn also die 8.1i mit dem gleichen Hoch und Mitteltöner wie die 7.1.i arbeitet, erwarte ich nicht eine Verbesserung.

Zum schlappen Sound muss ich sagen, dass die Infinity mir wirklich etwas langsamer vorkommt (schlapper) Ich habe den direkten vergleich und muss sagen, das da die Sony besser anspricht.
Wenn ich aber lese womit Du die Boxen angetrieben hast, denke ich, dass vielleicht auch nur der T+A PA 1200 R zu schwach für diese Boxen ist!?


[Beitrag von Livelink am 26. Mrz 2005, 11:18 bearbeitet]
Shredderbert
Neuling
#6 erstellt: 15. Dez 2005, 01:35
Hallöle,

schaue zum ersten Mal nach langer Zeit wieder ins Hifi-Forum, daher die späte Antwort, die wahrscheinlich eh niemand mehr lesen wird. Was soll's: Mir erging's in grauer Vorzeit ähnlich. Mutwillig zusammengestückelte Einzelsachen (Grundig Vor- und Endstufe, waren aber gar nicht so übel; Selbstbau-Boxen) wurden nach und nach durch Gebraucht-Geräte ersetzt. Bei mir: Luxman C-02 / M-02 mit Quadral Montan I. Mitten/Höhen bei dieser Kombination wirklich schön, aber irgendwie fehlte ein wenig der Schwung. 15 Jahre später zweite M-02 dazugekauft, beide Endstufen in den Mono-Betrieb geschaltet (320 W / 8 Ohm) ... holla!! Da ging's mal eben eine ganze Klangklasse nach oben, rein subjektiv betrachtet. Auch die Montan braucht, ähnlich wie die Kappas, ziemlich viel "Saft", damit der Bass auf die Sprünge kommt. Mir wurde klar, warum Quadral später auf teilaktive Systeme (Vulkan, Titan) gekommen ist ...

Das nur mal so als Zeichen, dass viele Hifi-Fans Ähnliches erlebt haben. Übrigens, allem Voodoo zum Trotz: wenn ich mal einen Tag Urlaub von der Familie habe, stecke ich immer noch gerne den CD-Player direkt an die beiden Endstufen an ... ist zwar unbequem, aber mindestens eine weitere halbe Klangklasse besser ...

Ciao

Shredderbert
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