audiolab 8200CDQ mit OLED-Display und optimiertem Netzteil

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grimmiger_Sensenmann
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 13. Feb 2012, 16:14
Guten Tag, sehr verehrte Hifi- und High-End-Gemeinde,

am vergangenen Wochenende wurde mein bei schlauershoppen.de bestellter audiolab 8200CDQ (silber) mit OLED-Display und optimiertem Netzteil geliefert. Bei schlauershoppen.de erhält man 5 % Skonto, wenn man den Kaufpreis vorab überweist. :-)

Der audiolab 8200CDQ ist eine Kombination aus CD-Laufwerk, analogem/digitalem Vorverstärker und Class-A-Kopfhörerverstärker.

Für das Abhören von Musik aus digitalen Quellen (dies gilt gleichermaßen für das interne CD-Laufwerk als auch für externe Quellen) sollte die werksseitige Voreinstellung "Preamp Mode Digital" beibehalten werden, weil die digitale Lautstärkeregelung des audiolab 8200CDQ der analogen in Sachen Lebendigkeit und Detailfreude grundsätzlich überlegen ist (siehe aber weiter unten Ziff. 5. b)).

Ich möchte allen High-End-Enthusiasten, die eine Anschaffung des audiolab 8200CDQ erwägen, kurz meine ersten Erfahrungen mit dem Gerät mitteilen:

1. Verarbeitungs- und Anfassqualität sowie Optik:

All dies bewegt sich - nicht nur preisklassenbezogen, sondern auch absolut betrachtet - auf sehr hohem Niveau. Nur die etwas dünne Plastiklade des CD-Laufwerks macht einen nicht ganz standesgemäßen Eindruck, wobei die Blende in Anpassung an die Gehäusefront immerhin aus Echtmetall besteht.
Die Gerätefront ist sehr schlicht und elegant gestaltet. Das OLED-Display ist schön anzusehen und trotz der recht kleinen Schrift auch aus 2 bis 3 Metern Abstand gut ablesbar.

2. Bedienungsanleitung (BDA):

Die BDA steht in deutscher Sprache grundsätzlich nur als Download zur Verfügung, wobei dem an mich ausgelieferten Gerät freundlicherweise ein Ausdruck beigefügt wurde. Sie ist übersichtlich gestaltet und gut verständlich.
Ich empfehle, die BDA vor der ersten Inbetriebnahme vollständig durchzulesen, damit alle benötigten Funktionen schnell gefunden werden und keine nervigen oder gar Kopfhörer- und/oder Lautsprecher-schädlichen Bedienungsfehler dem Vergnügen ein jähes Ende bereiten.

3. Einlesezeiten:

Das Einlesen von CDs, CD-Rs und CD-RWs geht sehr schnell vonstatten.

4. Anschlüsse:

Externe Quellen können entweder analog via Cinchkabel oder digital via 75-Ohm-Koax- und Toslink-Lichtleiterkabel angeschlossen werden.
Das analoge Ausgangssignal kann entweder über Cinch- oder über XLR-Kabel an einen Vollverstärker, einen Vorverstärker oder direkt an eine Stereo-Endstufe bzw. 2 Mono-Endstufen ausgegeben werden.

Der XLR-Ausgang bietet mehr Dynamik und weniger Verzerrungen, d.h. er eignet sich insbesondere für größere Kabellängen. Klanglich konnte ich im Vergleich zu den Cinch-Ausgängen keine erheblichen Vorteile feststellen.

5. Erste Höreindrücke:

Als Quellen-Vergleichsgeräte dienten ein CD-Player Marantz CD 17 Mk II mit "m"-Tuning, ein CD/SACD-Player SONY CDP-XA3000ES Swoboda sowie ein nicht getunter Universalplayer OPPO BDP-95EU (dieser verfügt ebenfalls über analoge XLR-Ausgänge).

Verstärkt wurden die analogen Quellen-Signale durch einen aufwändig modifizierten, auf höchste Neutralität und Impulsschnelligkeit getrimmten Vollverstärker SONY TA-FA777ES.

Am Ende der Kette waren für die Wiedergabe 1 Paar Lautsprecher JMLab Electra 946 sowie die Kopfhörer DENON AH-D7000 und Sennheiser HD 650 zuständig. Die Kopfhörer wurden nacheinander am SONY TA-FA777ES, am audiolab 8200CDQ und am speziellen Kopfhörerverstärker Graham Slee Solo II SRG mit externem PSU-Netzteil betrieben.

a) CD-Wiedergabe über Lautsprecher:

Mein guter alter Marantz CD 17 Mk II m gefällt nach wie vor durch seinen tendenziell "analog-warmen" Klangcharakter, muss sich aber dem OPPO BDP-95EU klar und dem SONY SCD-XA3000ES Swoboda sowie dem audiolab 8200CDQ deutlich geschlagen geben. Der OPPO BDP-95EU leistet für einen Universalplayer der 1.200-Euro-Klasse im CD-Betrieb bekanntermaßen Herausragendes. Aber erst mit dem SONY SCD-XA3000ES Swoboda und dem audiolab 8200CDQ hört man wirklich, welches Klangpotenzial in sorgfältig produzierten und gut gemasterten CDs steckt. Timing, Rythmik, Basspräzision und -tiefe sowie Räumlichkeit und Natürlichkeit bewegen sich beim audiolab 8200CDQ auf so hohem Niveau, dass man kaum glauben will, es handle sich "nur" um ein Gerät für ca. 1.300 Euro. Die eigentliche Überraschung war, dass selbst der SONY SCD-XA3000ES mit Swoboda-Tuning dem audiolab 8200CDQ im CD-Betriebsmodus nicht das Wasser reichen konnte.

Der audiolab 8200CDQ ist als CD-Player ein Gerät der absoluten Spitzenklasse, das m.E. in Punkto Klanggüte keine Wünsche offen lässt. Punkt.

b) CD- und SACD-Wiedergabe über Kopfhörer:

Zunächst hörte ich CDs vom audiolab 8200CDQ, der via XLR-Kabel mit dem SONY-Vollverstärker und via Cinch-Kabel mit dem Graham-Slee-Kopfhörerverstärker verbunden wurde. Obwohl der Standard-Kopfhörerverstärker des SONY-Amps recht ordentlich klingt, merkt man nach dem Umstecken auf die Geräte von audiolab und Graham Slee sofort, dass noch deutlich mehr "geht". Sieger nach Punkten wurde zwar der Graham Slee Solo II SRG, aber was audiolab im 8200CDQ in Sachen Kopfhörerverstärker auf die Beine gestellt hat, ist bereits dermaßen gut, dass man selbst das Klangpotenzial eines DENON AH-D7000 schon in weiten Bereichen ausschöpfen kann. Insbesondere Basspräzision und Räumlichkeit sind beim Hören mit dem audiolab ein absoluter Hochgenuss.

Die Rangfolge veränderte sich beim Hören von SACDs vom OPPO BDP-95EU, der via XLR-Kabel mit dem SONY-Vollverstärker und via Cinchkabel zunächst mit dem audiolab 8200CDQ und danach mit dem Graham Slee Solo II SRG verbunden wurde, erwartungsgemäß nicht, wobei der SACD-Klang des OPPO noch feiner, natürlicher und räumlicher als der CD-Klang des audiolab ist. Was der audiolab als vom OPPO-Player analog angesteuerter Vorverstärker an seinen internen Class-A-Kopfhörerverstärker weitergab, ließ aufhorchen. Der audiolab 8200CDQ macht auch als analoger Vorverstärker eine sehr gute Figur und lässt nicht wirklich etwas vermissen. Die Wiedergabe von digitalen Quellen unter Verwendung der digitalen Lautstärkeregelung ("Preamp Mode Digital") liefert mehr Lebendigkeit und Detailfreude, was bei guten Aufnahmen ein hörbarer Vorteil ist. Mittelmäßige, insbesondere höhenlastige Einspielungen erfahren durch die Verwendung der analogen Lautstärkeregelung ("Preamp Mode Analogue") eine wohltuende Besänftigung.


Ich hoffe, dass mein Kurzcheck für die eine oder andere Kaufentscheidung hilfreich ist.

Beste Grüße,

Ihr bzw. euer


[Beitrag von grimmiger_Sensenmann am 13. Feb 2012, 17:03 bearbeitet]
freakandy
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 15. Feb 2012, 00:12
Hi,

sehr netter Bericht!

Ich denke auch, der Audiolab 8200 CDQ ist ein tolles Gerät. Selbst die Leute von der Audio-Zeitschrift haben nach einer Leseranfrage zugegeben, dass dieser mit Digitalquelle und interner Vorstufe gleichwertig klingt zu ihrer sehr teuren Vor- und Endstufenkombi. Die Vorstufe ist also mit der Quelle zusammen kaum zu schlagen. (Vielleicht finde ich noch den Leserbrief und die Antwort... und reiche nach).
Man kann also das Geld in schöne Monoblöcke/Endverstärker investieren.

Grüße

Andy
grimmiger_Sensenmann
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 15. Feb 2012, 01:14
Hallo Andy,

joho - zwei schöne Monoblöcke werden wohl auch mein nächstes Investment sein.


Gruß,

Walter
C~H
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 25. Feb 2012, 14:43
Hallöchen & danke für deinen Bericht.

Was ist von dieser tastengesteuerten Lautstärkeregelung generell zu halten (Bedienung, Abstufung etc.)? Ist das besser oder schlechter als ein Drehpoti?

Christian
grimmiger_Sensenmann
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 27. Feb 2012, 13:47
Hallo C~H,

die Tasten-Lautstärkeregelung reagiert sowohl am Gerät als auch auf der Fernbedienung recht schnell. Die Lautstärkeerhöhung und -absenkung erfolgt in 1db-Schritten, wobei der Regelungsbereich im analogen Preamp-Modus von -80 bis +12 db und im digitalen Preamp-Modus von -80 bis +3 db reicht. 0 db entspricht dabei einer Ausgangsspannung von 2 V (Cinchausgang) bzw. 4,1 V (XLR-Ausgang).

Ich komme damit gut zurecht und bin voll zufrieden.


LG,

Walter alias


[Beitrag von grimmiger_Sensenmann am 27. Feb 2012, 14:02 bearbeitet]
Entspannter_highender
Neuling
#6 erstellt: 29. Aug 2012, 16:33
Hallo Miteinander!
Ich habe mich fuer den kürzesten Weg entschieden und werde den Audiolab 8200cdq zusammen mit Manger MSWs1 einsetzen, also ohne Monoblöcke, sondern mit Aktivlautsprechern. kürzer gehen die Signalwege dann wohl nimmer. Bei Interesse poste ich gerne eigenen Bericht.
So far....
versuchstier
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 29. Aug 2012, 16:53
Hallo zusammen,

wollte mir erst auch den Audiolab 8200cdq zulegen. Aber das kleine Display gefiehl mir überhaupt nicht. Hatte mich daher für den Bruder, den M-DAC von Audiolab entschieden. Auch direkt an aktiive Boxen...

Kann den M-DAC jedem empfehlen, der nur noch digitale Quellen nutzt und noch einen CD-Player mit digital Out hat, sofern der noch benötigt wird

mfg versuchstier

PS. @Entspannter_highender,
ein Bericht wäre super
Bartók-Fan
Stammgast
#8 erstellt: 04. Dez 2012, 17:03
Gibt es neue, andere Erfahrungen?
Evtl. auch Alternativen zu dem Audiolab?
Evtl. jemand, der auf was signifikant besseres gewechselt hat?
nikander
Stammgast
#9 erstellt: 14. Jan 2013, 13:53
es gibt jemandem im Forum "aktives Hören", der den Audiolab gegen den NAD M51 getestet hat (auch Wandler-Vorstufe, aber ohne CD) und den NAD noch als besser empfunden hat (an seinen KH 120 A).
Probleme scheint jedoch, wie man im Netz lesen kann, der USB-Eingang des NAD zu bereiten, der auch in offiziellen Tests als teils gänzlich unbrauchbar beschrieben wurde (erst ab Signalen > 96 khz?).

Am Audiolab habe ich diesbezüglich keinerlei Probleme, wenngleich der Klang via USB anfänglich schlechter war. Jetzt habe mir nach anfänglich großer Skepsis einen USB-Isolator von Olimex besorgt und vom Medienplayer "Decibel 2" auf "Amarra" aufgerüstet (Mac Book) und tatsächlich eine merkliche Klangverbesserung erzielt (jetzt mindestens genauso gut wie CD).

Schöne Grüße,

Christian
Aktiv
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 24. Jan 2013, 03:05

nikander (Beitrag #9) schrieb:
es gibt jemandem im Forum "aktives Hören", der den Audiolab gegen den NAD M51 getestet hat (auch Wandler-Vorstufe, aber ohne CD) und den NAD noch als besser empfunden hat (an seinen KH 120 A).

Das bin ich :-) Vor diesem Test war ich ueberzeugt, mit einem Audiolab 8200 CDQ aus dem Laden zu gehen. Die Moeglichkeit, eine all-in-one Loesung zu haben, war mir sehr sympathisch. Aufgrund der euphorischen ersten Erfahrungen mit dem NAD M51 habe ich diesen dann doch noch im Vergleich gehoert (vom Laufwerk des 8200 CDQ gespeist). Zum Glueck, denn der NAD M51 gefiel mir in jeder Hinsicht besser (im Klang transparenter und mit einer besseren Raeumlichkeit, in der Verarbeitung ueberzeugender). Ich hoere zwar vor allem CDs ueber die digitalen S/PDIF und AES/EBU Eingaenge, verwende aber auch den USB Eingang mit einem Apple Notebook fuer hochaufloesende Formate. Ich habe keine Probleme mit dem USB Eingang. In meinem Heimatland ist der NAD M51 ein grosser Erfolg und hatte monatelang Wartezeiten, was vermutlich auch an einem sehr attraktiven Preis liegt. In deutschen Foren wird der M51 dagegen erstaunlicherweise selten erwaehnt. Wer einen D/A Wandler mit Vorstufe sucht, sollte den M51 unbedingt probehoeren.
nikander
Stammgast
#11 erstellt: 24. Jan 2013, 10:20
schön - freut mich, dass du dich eingeklinkt hast, kenne also Deinen Bericht.
Dann würde mich interessieren, wie du den Klang via USB-Eingang am M51 empfindest (schlechter als via optische Verbindung/CD?) und welchen Medienplayer du denn verwendest?
Aktiv
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 25. Jan 2013, 02:14
Dazu kann ich leider wenig sagen. Den optischen Eingang habe ich noch nicht ausprobiert. Ich verwende noch iTunes vom MacBook Air am USB Eingang, aber wie gesagt, ich hoere ueberwiegend CDs.
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