Audiolab Omnia - einmal "alles" oder doch nicht?

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wummew
Inventar
#1 erstellt: 22. Dez 2021, 01:36
Ich bin ein Freund von sogen. All-In-One Geräten. Auch wenn ich die Kritik hinsichtlich dieser Geräte bzgl. z. B. Zukunftssicherheit der verbauten Bestandteile durchaus nachvollziehen kann, schätze ich diese Art von Geräten. Das mag vielleicht auch daran liegen, daß eine meiner Quellen nach wie vor das Notebook darstellt und mich die integrierten Streaminglösungen daher gar nicht so sehr interessieren.

Das letzte Gerät dieser Art, welches ich hier eine Weile genutzt habe, kam aus dem Hause Sonoro und hört auf die Bezeichnung Maestro. Zu diesem Gerät hatte ich hier ein paar Worte geschrieben.

Heute geht es nunmehr um das neue All-In-One Gerät von Audiolab, den Audiolab Omnia.

Ob dieses Gerät auch wirklich - so wie es sein Name vermuten lässt - "alles" kann, zumindest gemessen an HiFi-Stereo, das werde ich heute nicht abschließend beurteilen, da dies hier zunächst nur einen ersten Eindruck von mir vermitteln soll.

Als ich von dem Omnia erfuhr, habe ich mir diverse Bilder von dem Gerät angesehen. Wie vermutlich mittlerweile bekannt, Haptik ist mir sehr wichtig. Und anhand der Bilder war es mir nur schwer möglich einschätzen zu können, ob mich dieses Gerät würde überzeugen können.

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Mit einem Preis von ca. 1.800 € (UVP) ist es nun nicht wirklich im preislich hochwertigen Bereich angesiedelt, schließlich vereint es grundsätzlich drei Geräte (Vollverstärker, CD-Player, Netzwerkspieler) in sich, wenn wir so etwas wie den DAC, Kopfhörerverstärker usw. nicht auch noch als ein extra Gerät ansehen wollen. Das ganze Konstrukt würde also vermutlich hier und da kompromissbehaftet sein, so zumindest meine Vermutung.

Bereits vorab musste ich den Dämpfer hinnehmen, dass der Omnia nicht über einen massiven Drehregler zur Lauststärkeregelung verfügt, sondern lediglich zwei kleine Tasten hierzu nutzt. Dies sagt zunächst nichts über Qualität aus, ist lediglich ein ganz persönlicher Kompromiss, den ich eingehen musste.

Bleibend bei der äußeren Erscheinung, den Omnia gibt es in silber und schwarz, wobei ich mich für die schwarze Version entschieden habe. Grundsätzlich hätte mir die silberne Variante eher zugesagt, allerdings hätte das Gerät dann optisch nicht zu meiner sonstigen Anlage gepasst.

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Das Gehäuse besteht tatsächlich komplett aus Alu und macht einen wirklich sehr hochwertigen Eindruck. Die raue Oberfläche ist allerdings nicht weniger empfindlich wie z. B. mit Hochglanz überzogene Varianten, nur sieht man hier nicht die Fingerabdrücke oder Schlieren, sondern eher feine Hautreste und was man sonst noch so auf der Haut mit sich herumschleppt, da es sich in dieser Hinsicht fast wie Schmirgelpapier verhält.

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Die Tasten des Omnia bestehen hingegen aus Kunstoff. Allerdings haben diese einen wirklich kräftigen Druckpunkt und sind nicht eiernd gelagert. Die Bedienelemente wirken daher beim Omnia hochwertiger als zum Beispiel die augenscheinlich edel erscheinenden Tasten eines Denon DCD-1600NE.

Das CD-Laufwerk folgt optisch dem eher minimalistischen Auftreten und ist nur in wirklich sehr schmaler Form zu erkennen. Das sieht tatsächlich auf diese Weise recht ansehnlich aus.

Insgesamt hinterlässt der Omnia auf mich optisch einen wirklich guten Eindruck. Optisch scheint das eigentliche Gehäuse aufgrund einer Verjüngung im unteren Bereich wie auf einem Sockel zu stehen. Nebenbei, hier ist in der Front noch ein 6,3 mm Anschluss für Kopfhörer zu finden.

Das Beste kommt zum Schluss? In der Mitte thront das große Display - nun gut, die Firma Rose HiFi zeigt zur Zeit vielen anderen Herstellern, wie groß Displays bei Geräten mit den gängigen Standardmaßen sein können, aber unauffällig ist es beim Omnia zumindest auch nicht. Zu weiteren Einzelheiten betreffend der optischen Rückmeldungen des Omnia komme ich später zurück.

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Zunächst verrät ein Blick auf die Rückseite, dass zumindest nicht an vielen Anschlüssen gespart wurde. HDMI findet so langsam auch bei Stereo-Geräten Einzug, beim Omnia wurde allerdings noch darauf verzichtet. Neben den "normalen" Stereo-Cinch- und optischen bzw. koaxialen Eingängen gibt es aber noch Anschlüsse, die viel eher meine Aufmerksamkeit wecken: "PRE" und "POWER".

Und an dieser Stelle nehme ich bereits vorweg, weswegen mich der Omnia ohnehin interessiert hat. Der Omnia lässt sich über diese Anschlüsse gepaart mit der Software als Vollverstärker, als Vorstufe oder aufgetrennt bzw. als Endstufe einsetzen. Diese Anschlüsse sind als Doppel schon bei nicht so vielen Verstärkern überhaupt zu finden, aber in diesem Fall lässt sich dank der Software die Betriebsart des Omnia einfach mit einem Klick auf der Fernbedienung wechseln (oder wahlweise auch über das Menü - aber warum so kompliziert, wenn auch einfach - da hat jemand bei Audiolab mal an Praktiker wie mich gedacht). Und dies funktioniert ganz hervorragend.

Die Schraubanschlüsse für die Lautsprecher sind massiv ausgeführt und nehmen auch Bananenstecker auf.

Die Verbindung zum Netzwerk wird am Einfachsten über eine kleine Taste auf der Rückseite hergestellt, alternativ lässt sich dies allerdings auch über z. B. das Smartphone oder den PC erledigen.

Zurück zur Front des Geräts. Und hier spare ich mir das Display nochmals ein wenig auf, denn zunächst komme ich zu einem meiner Ansicht nach ganz großen Kompromiss beim Omnia, mit dem ich nunmehr ziemlich zu kämpfen habe. Und hiermit ziele auf das CD-Laufwerk, genauer die CD-Lade ab.

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Beim Thema CD-Lade hatten mich auch schon diese beiden CD-Player (Denon DCD-1600NE u. Pioneer PD-30) nicht gänzlich begeistert. Aber hier war der Kunststoff zumindest ein wenig wertiger und massiver ausgeführt.

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Beim Audiolab ist diese Lade so dünn, daß man Angst hat, die CD fallen zu lassen. Eingefahren sieht so ein schmaler Schacht schon recht edel aus, aber das, was dann beim Ausfahren auf einen zukommt, ist einfach die billigste Konstruktion, die ich bisher vor der Nase haben durfte.

Nicht, dass die Vermutung aufkommt, die CD-Lade sei zumindest so dick wie sie seitlich erscheint - was doch immerhin ungefähr zwei oder sogar tatsächlich drei Höhen einer CD sein könnte.

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Nein, es sind nur die Seiten, die im rechten Winkel nach unten verlängert sind, damit man die hauchdünne Kunststoffkonstruktion der Unterseite der Lade nicht sofort erkennt. Stabilisierende Metallschienen wurden lieber direkt weggelassen.

In so einem Moment kommt mir die Frage auf, warum nicht einfach ein Slot-In-Laufwerk verwenden? Der Omnia basiert in all seinen Bestandteilen angeblich eh auf der 6000er Serie von Audiolab, weshalb dann an (ausgerechnet) an dieser Stelle solch eine "Konstruktion" verwenden?

Das Gerät macht ansonsten einen so hochwertigen Eindruck, da gerate ich gemessen am Preis geradezu in Extase. Und über das Display habe ich bisher nebenbei noch kaum ein Wort geschrieben. Aber dieses CD-Laufwerk lässt mich regelrecht sprachlos zurück. Das mögen andere Nutzer gerne anders sehen, aber mir verdirbt eine solche "Kleinigkeit", vor allem da sie absolut unnötig ist, den gesamten Spaß an solch einem Gerät.

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Nach diesem Dämpfer aber ein kleines Highlight des Omnia, und hiermit komme ich nun endlich zum Display. Denn dieses darf die Bezeichnung Informationsquelle tatsächlich hohen Hauptes tragen. Das Menü ist zunächst simpel strukturiert, alle Einstellungen sollten auch ohne Anleitung absolut selbsterklärend sein. Zumindest spätestens dann, wenn man die Wahl der Sprache erfolgreich vorgenommen hat.

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Eine Ausnahme stellen lediglich die Optionen bzgl. der digitalen Eingänge dar, da man hier die "Bandbreite der digitalen Phasenregelschleife des D/A Wandlers" (Quelle: Audiolab Omnia Bedienungsanleitung) wechseln kann.

In Verbindung mit dem großen Display, auf dem man die Daten auch aus größerer Entfernung gut ablesen kann, und der Fernbedienung mit vielen Direktwahltasten, sollte die Bedienung des Omnia absolut kein Problem darstellen.

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Die Software reagiert hier und da mal ein wenig zögerlich, wenn man zu schnell unterwegs ist. Aber abgesehen davon sind mir keine negativen Punkte aufgefallen.

Ein wenig Spielkram bietet das Display ebenfalls, dazu gehören z. B. die verschiedenen Darstellungsoptionen. Und hier gibt es einen Punkt, der mir direkt ein kleines Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Ja, es gibt sie, Zappelzeiger sind vorhanden.

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Natürlich ist hier alles digital dargestellt und wirkt daher eben wie angedeutet eher verspielt als optisch edel, aber nett anzusehen ist es dennoch.

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Also, hochwertiges Gehäuse trifft auf großes, informatives Display mit etwas Spielkram und haptisch angenehmer Fernbedienung (Unterseite Kunststoff, Alu-Überzug auf der Oberseite, Tasten mit deutlichem Druckpunkt allerdings wieder aus Kunststoff).

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Dieser Kasten könnte eigentlich so perfekt sein...

Auch das Abspielen einer CD, wenn man denn den Part mit der CD-Lade irgendwie aus seinem Gedächtnis verbannt bekommt, da gibt es absolut nichts daran auszusetzen. Der Einlesevorgang erfolgt zügig (in diesem Moment sind ein paar leise Laufwerksgeräusche zu vernehmen). Das Springen zwischen den Titeln der CD erfolgt entweder per "Skip" (wie zu erwarten war) oder aber über die "List" Taste, auf der dann alle Titel eben in einer Liste auf dem Display eingeblendet werden oder für die ganz Schnellen unter uns einfach auf der Tastatur die Ziffer nach Wahl bis zum Anschlag eingedrückt und los geht die wilde Fahrt zum erwünschten Titel. Zufallswiedergabe, verschiedene Wiederholungsmodi, Titelprogrammierung - Direktwahltaste auf der Fernbedienung gedrückt und ab dafür. Bedienung kann so einfach sein.

Nun ist in dem Omnia ja auch noch ein Streamer verbaut. Und da, ja da geht es wieder los. Ein leidiges Thema: Smartphones, Apps und ich... Die Verbindung zum Netzwerk war wie eingangs erwähnt absolut einfach und selbsterklärend herzustellen. "Setup" kurz gedrückt - nichts passierte. OK, kein Ding, soll wahrscheinlich nicht versehentlich zwischendurch mal passieren. "Setup" etwas länger gedrückt - "Pling" aus den Lautsprechern gehört und Status-LED blinkt - ab zum Router, Taste gedrückt und langsam schlendernd zurück den Weg gen Omnia eingeschlagen. Netzwerkverbindung steht. So soll es sein.

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Streaming... Der Signaleingang "Netzwerk" ist leicht zu finden. Danach passiert aber nichts. Keine weiteren Auswahlmöglichkeiten, die einem das Display verraten würde, lediglich "No Input" ist zu lesen. Eine App muß her, in diesem Fall arbeitet das Gerät mit dts play-fi.

Aller Anfang ist schwer und bisher musste ich dieses Programm in meinem Leben noch nicht benutzen. Wie geschrieben, meine Notebooks und ich, darüber läuft bei mir alles was Streaming betrifft. Aber der Omnia bietet dies nun, also wollte ich natürlich damit ein wenig beschäftigen.

Also ganz so wild ist es zugegeben auch gar nicht. Die Einrichtung des Omnia war sogar für mich ohne Probleme vorzunehmen, lediglich das erzwungene Update direkt zu Beginn hat den Vortrieb ein wenig gestört. Favoriten hinterlegen usw. das kostet halt beim ersten Mal ein wenig Zeit, ist aber letztlich auch kein Hexenwerk. Was mich hier nur stört, man muss eben die App verwenden, um Streaming nutzen zu können. Eine Bedienung direkt am Gerät oder per Fernbedienung ist nur dann möglich, wenn bereits alles läuft.

Ich habe mich vor Jahren dazu entschieden, meine gekaufte Musik über Amazon Music zu verwalten. Bei der dts play-fi App habe ich das Problem, dass ich bei meinen Playlists meiner eigenen Titel die Zufallswiedergabe nicht ausgeführt werden kann. Die Wiederholfunktion ist aktivierbar, aber die Titel werden immer in einer festen Reihenfolge abgespielt. Wie erwähnt, ich nutze Notebooks als Quelle, daher tangiert mich dieses Problem nicht weiter. Aber ist das tatsächlich eine fehlende Funktion dieser App oder habe ich nur den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen?

Die Bedienung betreffend Streaming stößt also bei mir nicht gänzlich auf vollkommene Gegenliebe, aber da der 6000er Streamer von Audiolab offensichtlich über kein Display verfügt, hatte ich damit schon irgendwie gerechnet, dass man beim Omnia ebenfalls nicht um eine App herum kommen würde.

Abgesehen davon, dass Töne aus den Lautsprechern kommen, habe ich mich noch nicht weiter intensiv mit dem Thema Klang auseinandergesetzt. Messungen habe ich also bisher noch nicht durchgeführt.

Beim Blick auf die technischen Daten war ich ein wenig skeptisch ob der vorhandenen Leistung dieses All-In-One-Kastens bzgl. der integrierten Endstufen. Aber im Zusammenspiel mit meinen ASW Genius 510 auf ungefähr 20 qm zu beschallende Fläche gibt es hier absolut keine Bedenken meinerseits. Auch im Endstufenbetrieb für die Frontkanäle im Surround-Einsatz konnte der Omnia überzeugen.

Vor ein paar Zeilen schrieb ich, dieser Kasten könnte eigentlich so perfekt sein... Das Thema nehme ich auf, denn obgleich ich mir dessen bereits vorab bewusst war, möchte ich es dennoch nicht unerwähnt lassen, da es für mich nun einmal unweigerlich mit Hinblick auf die Produktgruppe Vollverstärker oder Vorstufe - ganz gleich wie viele Kanäle letztlich verarbeitet werden können - verbunden ist. Der Audiolab Omnia verfügt weder über ein Bassmanagement noch eine Anpassungsmöglichkeit der Lautsprecher an den Raum. Auch eine Loudness-Funktion oder ein manueller Equalizer werden dem Nutzer nicht zur Verfügung gestellt.

Ich finde ich es nach wie vor wirklich schade, dass diese Funktionen so wenigen Geräten vorbehalten sind. Als Nutzer bin ich ja nicht automatisch dazu gezwungen, diese Optionen zu verwenden. Aber sie sollten doch mittlerweile... ich meine, die Geräte werden von Software gesteuert, ich kann auf Knopfdruck auf der Fernbedienung zwischen Vorverstärker oder aufgetrennter Vor- und Endstufe mit eingebundenem Prozessor wechseln... Da sollte es auch möglich sein, ein Bassmanagement usw. zu integrieren. Um die anderen Optionen nicht zu beeinflussen, ballert von mir aus doch einfach einen dedizierten Subwoofer-Ausgang irgendwo an eine freie Stelle der Rückseite und fertig. Und wenn der Kasten dann am Ende ein paar Euro mehr kostet, aber damit hätte man zumindest wirklich hilfreiche Mittel zur Hand, um den Klang nach seinen Bedürfnissen und den räumlichen Gegebenheiten besser anpassen zu können. Angeblich geht es den meisten Nutzern und auch Herstellen, so wurde es zumindest an meine Ohren getragen, und so habe ich es aus diversen Informationsblättchen erlesen können, um Klang. Also warum werden uns dann eventuell hilfreiche technische Möglichkeiten nach wie vor so häufig verwehrt...

Es ist nur meine bescheidene Meinung, aber ich finde, es wird nach wie vor an den verkehrten Stellen gespart oder aber insgesamt einfach zu sehr. Gemessen am Preis ist der Omnia, in Bezug darauf was er kann bzw. darstellt, ein gutes Gerät, aber zumindest für mich deshalb noch lange nicht ausreichend.

"Alles" scheint hier bezogen auf die Eingangsoptionen zu verstehen gemeint zu sein. Gibt es im Bereich Streaming etwas, was der Omnia nicht anbietet? Die Liste ist so lang, ich kenne mich damit nicht wirklich aus, daher fehlt mir dort der spontane Überblick. Für mich reiht sich der Omnia in die Liste von Geräten ein, die gute Ansätze und zum Teil auch wirklich gute Umsetzungen derer bieten. Aber so manche Entscheidungen betreffend Ausstattung (z. B. angesprochene Klangoptionen - oder eben die nicht vorhandenen...) und Wertigkeit (also gemeint ist die punktuell eben nicht vorhandene...) lassen mich enttäuscht zurück.

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Ganz nebenbei, das Gerät wird auch nach längerer Nutzung nur geringfügig warm auf der Gehäuseoberfläche. Die Aufstellung in etwas beengten Platzverhältnissen sollte also kein Problem darstellen.

Bis hierhin mein erster Eindruck vom Audiolab Omnia.
buayadarat
Inventar
#2 erstellt: 22. Dez 2021, 01:58
Besten Dank für diesen Bericht. Da wir ähnliche Präferenzen haben, kann ich dieses Teil aufgrund deines Eindruckes bereits ausschliessen, solch eine CD-Schublade geht gar nicht, dann besser gar keine.


[Beitrag von buayadarat am 22. Dez 2021, 11:28 bearbeitet]
wummew
Inventar
#3 erstellt: 22. Dez 2021, 10:53
Das sehe ich auch so. Sonoro hat es z. B. beim Maestro über Slot-In gelöst und das sah meiner Meinung nach nicht nur gut aus, sondern hat auch einwandfrei funktioniert und wirkte nicht weniger hochwertig, als wenn eine massive Lade aus dem Gerät fährt.

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Der Sonoro Maestro hatte dafür nun wieder an anderen Stellen zu kämpfen.
wummew
Inventar
#4 erstellt: 24. Dez 2021, 14:40
Folgend ein paar abschließende Worte von mir zum Audiolab Omnia.

Tja, eigentlich bin ich immer noch unentschlossen. Aber genau deshalb werde ich den Omnia letztlich doch wieder abgeben. Ich habe das Gerät gestern noch ein wenig genutzt und bleibe immer wieder an der CD-Lade hängen. Ich habe ein paar meiner CDs dudeln lassen, das hat grundsätzlich wirklich Spaß gemacht. Nur bei jedem Wechsel der CD hat man Angst, die CD-Lade durch eine unachtsame Bewegung direkt aus der Halterung zu brechen. Das kenne ich sonst nur vom Hantieren mit den Nadeln, wenn ich mal wieder bei den Drehern die Tonabnehmer tausche.

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Hier zum Vergleich die CD-Lade des Omnia und eines günstigen Reloop RMP-1700. Auch beim Reloop besteht hier alles aus Kunststoff, allerdings ist dieser nicht nur insgesamt dicker ausgeführt, sondern es sind auch diverse (Kunststoff-) Verstrebungen zu erkennen. Bei dieser Lade kann man von unten leicht nach oben drücken, d. h. die CD-Lade hat hier ein wenig Spiel, aber nach unten hin lässt der Reloop dies nicht zu. Beim Einlegen oder Entnehmen der CD hat man also nicht das Gefühl, es mit einem filigranen Machwerk zu tun zu haben.

Liegt die Hauptnutzung eher im Bereich Streaming und nur ab und an wandert mal eine CD in das Gerät, dann kann man damit vermutlich besser umgehen als ich.

Ansonsten macht der Omnia eigentlich vieles richtig und ist ein toller All-In-One-Kasten. Das Display möchte ich nochmals hervorheben, da es optisch wirklich sehr angenehm im Betrieb auf sich aufmerksam macht und insbesondere in abgedunkelten Räumen einen echten Hingucker darstellt.

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Vor einer Weile habe ich bei mir die Verkabelung der Geräte geändert und bin u. a. bei Audioquest hängen geblieben. Einer der Hintergründe, die Kabel und Stecker des Herstellers sind recht zierlich. Das erschwert zwar den Umgang mit den Kabeln, da man wenig Druckpunkte hat bzw. Zugkraft ausüben kann, allerdings stellen damit beengte Platzverhältnisse bei den Anschlüssen keine Probleme mehr dar. Und beim Omnia hätte ich mit meinen vorherigen Kabeln (u. a. All4U und Oehlbach) mit dagegen monströs wirkenden Steckern u. U. im Bereich der Cinch-Anschlüsse wieder Probleme gehabt.

Und wie man anhand des Bildes eventuell erkennen kann, das raue Gehäuse lässt sich wie Hochglanz kaum sauber halten, da es den Staub usw. einfach nur widerwillig wieder hergeben möchte.

Ansonsten sind mir noch zwei Dinge im Betrieb aufgefallen, ich beginne hier mal mit dem Positiven.

Die Mute-Funktion blendet den Ton in geschätzt einer halben Sekunde aus und bei Bedarf eben wieder ein. Es ist also keine abrupte Unterbrechung, sondern eine zwar schnelle, aber angenehme Verringerung und Einblendung des ursprünglichen Pegels. Das wirkt tatsächlich ein wenig eleganter als das übliche sofortige Stummschalten.

Darüber hinaus gibt es noch eine geringfügig unangenehme Sache zu nennen, nach einer Weile surrt der Omnia (eventuell das Netzteil?). Im normalen Betrieb habe ich das nicht bemerkt, erst bei Nutzung als Endstufe und Pausierung der laufenden Quelle war mit mal dieses leise Surren zu vernehmen. Es könnte auch ein Lüfter sein, dazu konnte ich allerdings keinen Hinweis finden und mit einem Blick ins Gehäuse war hier ebenfalls nichts zu erkennen.

Folgend sieht man den Frequenzgang bei Zuspielung des Testsignals von intern (CD-Laufwerk) und externer Quelle über den optischen Eingang:

intern_optisch-normal_optisch-wide
weiß: internes CD-Laufwerk
lila: optischer Eingang in Einstellung "normal"
orange: optischer Eingang in Einstellung "wide"


Bzgl. des Frequenzgangs sind hier keine Unterschiede zu erkennen. Auch sind die Pegel des internen Laufwerks und eines extern digital zugespielten Signals identisch.

Hier nun ein Vergleich des Audiolab Omnia mit einem alten Harman/Kardon HK3490, Signalzuspielung jeweils extern über einen optischen Eingang:

Omnia_HK3490
weiß: Audiolab Omnia
gelb: Harman/Kardon HK3490


Also eigentlich ist der Audiolab Omnia ein gutes Gerät, das einen kleinen Gerätepark überflüssig machen kann, sich gut in eine vorhandene Surroundanlage integrieren lässt, (abgesehen von der CD-Lade) sehr gut verarbeitet ist, eine logische und flotte Bedienung hat und optisch darüber hinaus zu gefallen weiß. Auch der Preis stimmt mich nicht missmutig. Aber "mein" Gerät kann der Omnia aufgrund der genannten - ich nenne sie mal - "Besonderheiten" so leider nicht werden.
wummew
Inventar
#5 erstellt: 25. Dez 2021, 12:43
In der nächsten AUDIO wird der Omnia unter die Lupe genommen. Na mal sehen was bei denen dabei herauskommt.
buayadarat
Inventar
#6 erstellt: 25. Dez 2021, 13:24
Bei denen sind unterdessen die Testberichte so kurz gefasst und oberflächlich, dass kaum noch etwas rauskommt, dass man nicht schon in der Gerätebeschreibung des Herstellers lesen kann.
bauks
Inventar
#7 erstellt: 11. Jan 2022, 22:03
Ui, ein Gerät nach meinem Geschmack.
Aber fehlender Sub-Ausgang und DAB+ lassen ihn fix von meiner Wunschliste schwinden.
Diesbzgl. war der Sonoro Maestro top ausgestattet aber der konnte in Klang/Leistung nicht annähernd überzeugen (dabei bin ich nicht einmal sonderlich anspruchsvoll) und ging wieder zurück. Der hat mich aber von der anfänglichen Begeisterung von Slot-In (CD) abkommen lassen - ich finde es deutlich müßiger, die 1-2mm dicke CD zielgenau dem Slot zuzuführen als eine CD in eine Schublade „fallen“ zu lassen. Ich gebe zu, eine massive Lade wäre natürlich haptisch ein Leckerbissen, habe ich aber seit den 90ern (z.B. bei Yamaha u. Pioneer) nie mehr gesehen.

Die Suche nach einem schicken All-In-One ist keine einfache Sache - zumindest, wenn es auch im „bezahlbaren“ Bereich liegen soll.
Unabhängig davon… ein toller, ausführlicher Bericht, der einen sehr guten Einblick schafft! Danke dafür.
wummew
Inventar
#8 erstellt: 12. Jan 2022, 12:05

bauks (Beitrag #7) schrieb:
...fehlender Sub-Ausgang...

Immerhin hat der Audiolab Vorstufenausgänge, dort ließe sich ein aktiver Subwoofer ja auch betreiben.


bauks (Beitrag #7) schrieb:
Die Suche nach einem schicken All-In-One ist keine einfache Sache - zumindest, wenn es auch im „bezahlbaren“ Bereich liegen soll.

Das stimmt. Ich habe mir jetzt einen T+A K2 Blu als Alternative gekauft, der beim Händler stand. Zu dem Gerät werde ich auch noch ein paar Zeilen schreiben.


bauks (Beitrag #7) schrieb:
… ein toller, ausführlicher Bericht, der einen sehr guten Einblick schafft! Danke dafür.

Danke auch und gerne wieder.
wummew
Inventar
#9 erstellt: 13. Jan 2022, 22:21

wummew (Beitrag #5) schrieb:
In der nächsten AUDIO wird der Omnia unter die Lupe genommen. Na mal sehen was bei denen dabei herauskommt.

"Er kam, sah und siegte" (Audio 2/2022)


"Charme der 4000-Euro-Klasse" (Audio 2/2022). Auf dieses fürchterliche Konstrukt einer CD-Schublade wird nicht eingegangen, auch z. B. die per Fernbedienung durchführbare Umschaltung des Betriebszustands (integriert, Vorstufe, Auftrennung) wird nicht kommentiert. Dabei ist neben dem Display dies eines der meines Erachtens deutlich hervorzuhebenden Merkmale dieses Geräts.

Auch ich musste die Bedienungsanleitung diesbezüglich ein wenig genauer lesen, um zu verstehen, was genau eigentlich wie mit "PRE" und "POWER IN" passiert und wann welche Anschlüsse aktiv sind (die Anschlüsse sind nicht einfach immer nur aktiv, sondern werden eben auch vom System abgeschaltet). Dies wird gemeiner Weise in der Anleitung auch noch an zwei Stellen - zunächst einleitend und später erst genauer - erläutert.
Auf fehlende Raumanpassungs- oder Klangeinstellungsmöglichkeiten wurde ebenfalls nicht eingegangen.

Der Test liest sich wie ein Werbeblättchen, dazu vermutlich Bilder vom Hersteller (zumindest habe ich die Bilder alle schon irgendwo im www gesehen...).



buayadarat (Beitrag #6) schrieb:
...Testberichte so kurz gefasst und oberflächlich, dass kaum noch etwas rauskommt, dass man nicht schon in der Gerätebeschreibung des Herstellers lesen kann

Leider genau so wie erwartet eingetreten.

Ich finde es schade, wie wenig detailverliebt "Tests" mittlerweile durchgeführt oder zumindest hinterher zu Papier gebracht werden.

Oder eventuell übertreibe ich es auch einfach mit meinen Texten bzw. Stellungnahmen und nicht wenige kehren mit gedanklich 'mal wieder viel Lärm um nichts' diesen schnell den Rücken.
buayadarat
Inventar
#10 erstellt: 14. Jan 2022, 02:32
Da freuen wir uns umso mehr über wummews ausführliche und ehrliche Tests.
Brunello09
Stammgast
#11 erstellt: 20. Jan 2022, 10:25
Im AUDIO Test versteckt sich etwas Kritik im "Kasten" zur Play Fi App.
Stimmt es, dass damit die Streaming Daten immer über Smartphone oder Tablet laufen, also anders als z.B. bei Spotify Connect oder Chromecast ?
Gruß Klaus
wummew
Inventar
#12 erstellt: 20. Jan 2022, 10:37
Ich habe mich damit nicht lange beschäftigt. Es hat mich einfach genervt, daß das Thema Netzwerk immer über das Smartphone gesteuert oder zumindest gestartet werden mußte. Anders ausgedrückt, ohne Smartphone oder Tablet funktioniert das alles nicht.
Brunello09
Stammgast
#13 erstellt: 20. Jan 2022, 10:56
Danke für die schnelle Antwort und für Deinen ausführlichen Bericht.!
Bei der Bedienung mussten wir auch umdenken (kleiner Lyngdorf). Statt der aufpreispflichtigen Fernbedienung haben wir uns ein billiges 8 Zoll Tablet angeschafft, das wir ausschließlich dafür nutzen. Streamen ohne irgend eine Art Bildschirm ist relativ unkomfortabel, und dann hab ich den lieber in der Hand als am Gerät.
Mir ging es bei der Frage eher um den Signalweg. Ich finde es suboptimal, wenn das Musiksignal immer über das Smartphone/Tablet läuft, wie anscheinend bei PlayFi oder auch Airplay und Bluetooth.
Gruß Klaus
wummew
Inventar
#14 erstellt: 20. Jan 2022, 11:04
Wie geschrieben, bei mir läuft das immer über eines meiner Notebooks, die berufsbedingt eh immer in Betrieb sind. Daher stecke ich da nicht so tief im Thema drin.

Da der Omnia aber ein gutes Display hat, finde ich es umso ärgerlicher, daß man vermutlich schlicht die Handhabung vom 6000N (ohne Display) übernommen hat.
audi-o-phil
Inventar
#15 erstellt: 24. Jan 2022, 10:39
Hier mal ein Tester von PlayFi (6000A Play), der auch einige UX-Tücken beim Streaming aufzeigt. Ist ein kurzer Nachtrag zu einem vorangegangen Test (auch nicht selbstverständlich).
https://youtu.be/9q78bVvfeE0

Wenn man beide Videos ansieht, verzichtet man gern auf PlayFi. Mir unverständlich, warum große HiFi Brands auf diesen Zug aufspringen. Außer sie bekommen eventuell sogar Geld für die Integration
stravinsky
Inventar
#16 erstellt: 31. Jan 2022, 12:41
Hallo wummew,

besten Dank für diesen absolut informativen Bericht! Auch klasse geschrieben!



Grüße
stravinsky
wummew
Inventar
#17 erstellt: 31. Jan 2022, 20:35
Ich habe zu danken.

Ist zwar hier etwas themenfremd, aber von Technics gibt es auch ein interessantes All-In-One-Schmuckstück, das offenbar sogar über eine Art von Raumkorrektur verfügt.
https://www.technics.com/de/produkte/premium-class/c600-serie/sa-c600.html
buayadarat
Inventar
#18 erstellt: 02. Feb 2022, 01:55
Das sieht wirklich nett aus, dazu noch günstig. Ein grosser Drehregler fehlt mir da allerdings und der Kopfhöreranschluss ist mir zu mickrig. Mal sehen, ob ich das irgendwo zum Angrapschen finden kann.

Wenn es sowas jetzt noch mit BluRay-Spieler geben würde...

Na ja, ich bin da etwas kompliziert, aber damit habe ich viel Kohle gespart.


[Beitrag von buayadarat am 02. Feb 2022, 01:58 bearbeitet]
wummew
Inventar
#19 erstellt: 02. Feb 2022, 07:31

buayadarat (Beitrag #18) schrieb:
Ein grosser Drehregler fehlt mir da allerdings...

Ja das stimmt, den vermisse ich auch. Scheint aber wohl nicht mehr in Mode zu sein.
stravinsky
Inventar
#20 erstellt: 02. Feb 2022, 10:06
Ich versteh ehrlich gesagt nicht, dass die Hersteller ständig Bedienelemente verändern, obwohl sich das bisherige bewährt hat. Es gibt einfach Dinge, die kann man nicht mehr verbessern. So zum Beispiel der Lautstärkeregler in Form eines runden, drehbaren Elements. Da werden Bedienkonzepte implementiert, die chic ausschauen, aber jeglichen Komfort vermissen lassen. Man findet kaum mehr ein Autoradio, mit Drehreglern. Und wenn, dann sind sie so flach, dass sie nicht vernünftig bedient werden können. Mich kotzt das echt an.
buayadarat
Inventar
#21 erstellt: 02. Feb 2022, 12:58
Ich nehme an, dass sei auch eine Preisfrage. Wenn der Dreher auch per Fernbedienung bedient werden soll, gehört da ein Motor dazu und alleine die Dreher selbst, sehen manchmal schon fast aus wie Uhrwerke, so wie dieser bei Cambridge Audio Edge (einer meiner Lieblingsdreher):

https://www.cambridg..._Diagram_820x540.png

Und ja, da bin ich bereit, einen Aufpreis dafür zu bezahlen. Ganz geil machen mich auch die bei den grossen T+A (vom Drehgefühl) und Denon-Geräten (von der Optik).

Sorry, kleiner Exkurs eines Fetischisten, jetzt zurück zum Thema.


[Beitrag von buayadarat am 02. Feb 2022, 13:03 bearbeitet]
wummew
Inventar
#22 erstellt: 17. Jun 2022, 07:53
AreaDVD hat sich den Omnia auch kürzlich angesehen:

https://www.areadvd.de/tests/xxl-test-audiolab-omnia-all-in-one-system-mit-aufwaendigem-aufbau-und-ess-premium-dac/

Hier und da gibt es sogar mal ein paar Hinweise auf Verbesserungspotential.

Den zum Vergleich dargestellten MyConnect 150 finde ich auch nicht verkehrt.
Azuri
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 19. Jul 2023, 11:37
Moin in die Runde,

ich möchte hier auch mal meine Erfahrungen mit dem Omnia teilen - und erklären, warum er bei mir nicht bleiben durfte!
Ausgangslage bei mir: Ich muss der CD-Flut aus räumlichen Gründen Einhalt gebieten und wollte deswegen mit dem Omnia in die Welt des Streamens eintreten. Dabei geht es mir praktisch nur um Qobuz, alles andere ist ein gerne mitgenommener Zusatz (z.B. Internetradio). Der Omnia sollte meinen Verstärker Cambridge Audio Azur 550A und CD-Player Marantz CD6006 ersetzen und als Lautsprecher die Neat Motive SX1 treiben.

Optisch und haptisch hatte ich den Omnia sofort in mein Herz geschlossen! Ach, und wie einfach ist das zu installieren mit so wenigen Kabeln! Lautstärke per Drehknopf ist mir auch lieber, aber meist macht man das eh über die Fernbedienung. Die Tasten an der Front des Omnia fühlen sich aber richtig gut an, weil man die massive Front dabei immer berührt. Fand ich richtig gut. Auch mit der CD-Lade hatte ich kein Problem. Die ist eben aus stilistischen Gründen sehr schmal, aber dennoch noch recht steif (da biegt sich jedenfalls nichts durch), und fährt akustisch angenehm ein und aus (beim Einfahren hört sich das solide an). Eine Lade aus Metall hätte ich auch lieber, keine Ahnung warum keiner mehr sowas für Liebhaber anbieten mag.

Der Klang des Omnia hat mich sofort begeistert, er kam mir viel klarer als mein alter Azur 550A vor. Ich habe allerdings keinen direkten Vergleich durchgeführt, deswegen möchte ich dazu gar nicht so viel schreiben.
Das Display...tja. Schön groß, gut gemacht, aber ich verstehe nicht, warum man Zappelbalken und -zeiger programmiert, aber keinen CD-Text. Und vor allen Dingen die Zeitanzeige so eine kleine Schrift haben muss! Da hätte ich aber mit leben können.

Kommen wir zum Eingemachten, dem Negativen. Wie gesagt, ich hatte zuvor keine Erfahrungen mit Streaming, hatte aber über DTS Play-fi vorher schon einige Kritik gelesen. Der Stream geht halt übers Handy oder Tablet - mir egal, ich benutze dafür mein altes Handy, auf dem nur Qobuz und Play-fi installiert sind. Warum Qobuz? Ich höre Klassik, und in der Play-fi-App bekommt man tatsächlich nur die einfachsten Angaben geliefert, der Komponist z.B. wird einem vorenthalten. Da muss man dann in der Qobuz-App parallel nachschauen - wie nervig! Egal, könnte ich notfalls auch mit leben.
Nun gibt es diesen Modus "Kritisches Hören" - wenn der nicht benutzt wird, werden Hi-Res-Dateien auf CD-Format runtergerechnet. Vom Handy, wenn ich es richtig verstehe! So kommt es, dass gerade besagte Dateien mit hoher Auflösung im kritischen Modus tatsächlich besser klingen (richtiger gesagt klingen sie sonst schlechter), bei normaler Auflösung ist kein Unterschied zu hören. Jetzt aber das Schreckliche: Anscheinend muss im Modus "Kritisches Hören" der Stream ab und zu synchronisiert werden, wobei eine kurze Unterbrechung <1s entsteht. Das passiert ca. 10 bis 20s nach Start eines Tracks und nach jedem Ändern der Lautstärke! Dazu sage ich: 6, setzen! Geht gar nicht, da höre ich mir lieber MP3 an, als ständig durch solche Störungen aus der Musik geholt zu werden.
So, es wird noch schlimmer...Ich musste leider feststellen, dass der Omnia nicht in der Lage ist, eine CD störungsfrei abzuspielen! Ich konnte das zunächst gar nicht glauben, aber ganz sporadisch waren Störgeräusche beim Abspielen von CDs zu vernehmen. Das kam nur vereinzelt vor und hörte sich wie sehr kurz gestörter Radioempfang an. Vielleicht doch nicht so gut, alles in ein Gehäuse zu stopfen? Einen Track habe ich ausfindig gemacht, wo nach 21s immer eine Störung auftauchte. Aber nur, wenn ich den Track von Beginn an abspielte - sprang ich z.B. 10s in der Wiedergabe zurück, kam an der besagten Stelle keine Störung! Andere Abspielgeräte, die ich noch so rumstehen habe, zeigen an der Stelle keine Auffälligkeit. Ich habe den Omnia auch isoliert betrieben, also ohne angeschlossene Geräte und Lautsprecher, nur Kopfhörer - die Störung war da. Auch über den Digitalausgang verhielt es sich gleich.
Inzwischen ist der Omnia ersetzt. Da mir der Verstärkerklang so gefiel, wollte ich bei Audiolab bleiben. Meine Wahl fiel auf den 7000A, dazu bot sich der 7000CDT als CD-Laufwerk an. Beide Geräte haben die gleiche Displaystruktur wie der Omnia, nur eben aufgeteilt - und kleiner. Die Laufzeit einer CD kann man nur ablesen, wenn man direkt davor sitzt. Dafür ist eine große rotierende CD dargestellt im Betrieb...sowas lässt sich wohl heutzutage besser verkaufen, ich verstehe es nicht. Der Klang des 7000A ist "anders gut" im Vergleich zum Omnia - weniger brilliant, aber vielleicht natürlicher. Man könnte auch wärmer sagen. Aber wieder ohne direkten Vergleich, deswegen nicht so aussagekräftig. Beim Thema Streaming bin ich wieder bei Cambridge Audio gelandet, ein CXN V2 ist es geworden. Ganz schön teuer, die Kiste, aber sie läuft! Vom Bedienkonzept bin ich angetan, insgesamt eine deutliche Steigerung zum Omnia! Schön auch, dass auf dem Display die Spielzeit angezeigt wird. Wenn aber in Testberichten an dieser Stelle gerne von "gestochen scharf" geschrieben wird, brauche ich wohl eine neue Brille. Aber das ist ein anderes Thema. Die neue Anlage habe ich übrigens noch keine Woche, also mal schauen, ob da noch etwas auftritt. ;-)
buayadarat
Inventar
#24 erstellt: 19. Jul 2023, 12:14
Danke für den ausführlichen Bericht!
alex560
Stammgast
#25 erstellt: 14. Sep 2023, 07:08
Hi wummew,
Danke für deinen tollen Bericht!!! Berichte in dieser Qualität, sollte es von mehr Geräten auf dem Markt geben - dann würde sich vielleicht die ein oder andere Kauf und Rückschick Aktion erübrigen.
Danke auch für die tollen Fotos! Da weiß einer mit ner Kamera umzugehen ;-)

Super!

Auch an den zweiten Bewerter herzlichen Dank für den Text! Solche Berichte informieren in meinen Augen in viel besser als die Fachpresse. Schade eigentlich.

Eine Frage noch:
Kann der Omnia bildschirmfüllend das Albumcover anzeigen, wenn man über Bluetooth einen Titel zuspielt?
Das fand ich damals beim Naim Unity echt toll.

Grüße
Alex
Azuri
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 14. Sep 2023, 07:34
Hallo Alex,
der Omnia zeigt grundsätzlich keine Albumcover an!

Gruß
Christian
alex560
Stammgast
#27 erstellt: 14. Sep 2023, 20:43
Sehr sehr schade. Ich fand das bei dem Unity fast wie ein Ersatz für die alte Vorgehensweise in den 90ern:
Man macht ne Party und die CD-Hülle der Musik die gerade spielt liegt oben auf dem CD-Player / Verstärker / Lautsprecher. So konnte jeder sehen, was das für ein Album war - inkl. Coverbild (Wiedererkennungswert im Karstadt in der Hifi-Abteilung und so).

Hab letztens mal einen AVM Entwickler gefragt, warum das nicht z.B. bei AVM gemacht wird. Die Antwort war:
Sie haben das Albumcover doch in VIEL besserer Qualität auf ihrem Handy oder sogar auf dem Tablet.

Richtig... aber auf ner Party ist das was anderes und ich will auch privat nicht immer mein Handy in die Hand nehmen und entsperren, nur weil ich den Titel und das Album (inkl. Cover) sehen möchte.
Hat ihn nicht überzeugt :-)
buayadarat
Inventar
#28 erstellt: 15. Sep 2023, 10:46
Ich kann das auch nicht verstehen, warum die Covers nicht angezeigt werden oder viele Streamer sogar gar keine Anzeige haben. Ich will nicht jedesmal ein Handy suchen gehen, wenn ich kurz schauen will, was gerade läuft.

Allerdings gehören wir zwei wohl noch zu der Generation, bei der das Smartphone evolutionsbedingt noch nicht an der Hand angewachsen ist. Die Jungen kennen dieses Problem gar nicht.
wummew
Inventar
#29 erstellt: 18. Sep 2023, 14:07

buayadarat (Beitrag #28) schrieb:
Ich kann das auch nicht verstehen, warum die Covers nicht angezeigt werden oder viele Streamer sogar gar keine Anzeige haben.

Manchmal ist gar kein Display aber auch eventuell besser als ein mehr als überflüssiges 3-Zeichen-Display... Ich nutze u. a. auch noch die Canton Smart Connect Vorstufe (inkl. Streamer), und dann kann ein Display - zumindest ein solches in der wie hier verbauten Art - (bei der Einrichtung) sogar regelrecht Nerven kosten:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-101-1709.html#301
(Beitrag befasst sich eigentlich mit der Smart Soundbar 10)

Ich habe hier zwar auch noch einen Streamer im Vollformat inkl. Display aber mittlerweile habe ich mich auch daran gewöhnt, die Bedienung von anderen Endgeräten vorzunehmen. Ich nutze allerdings eigentlich auch fast nur Spotify, und da bei mir berufsbedingt 24/7 meistens mehrere Notebooks laufen, ist ein großer Bildschirm eigentlich immer gut erreichbar.

Kurz noch zum Omnia, rückblickend betrachtet ist dessen Display für mich eher optischer Spielkram als wirklich nützlich. Hilfreiche Informationen im laufenden Betrieb werden entweder gemessen an der Displaygröße klein oder gar nicht dargestellt, optisches Blingbling dafür im Großformat.
Dr.John
Stammgast
#30 erstellt: 20. Sep 2023, 08:53

wummew (Beitrag #29) schrieb:
Kurz noch zum Omnia, rückblickend betrachtet ist dessen Display für mich eher optischer Spielkram als wirklich nützlich. Hilfreiche Informationen im laufenden Betrieb werden entweder gemessen an der Displaygröße klein oder gar nicht dargestellt, optisches Blingbling dafür im Großformat.

Ich habe mich die ganze Zeit schon gefragt, welchen Vorteil man durch das Display hat.
Ist wohl doch nur ein halbherziger "Spielkram".

Passend dazu die play-fi App, über die man allgemein nicht viel Positives im Netz findet.
Außer vielleicht bei den sog. Testberichten, wenn man sich etwas "schönlesen" will.
An dieser Stelle nochmal danke für deinen klasse Bericht zum Omnia!!

Durch die nachvollziehbaren Kritikpunkte fällt der Omnia für mich sang- und klanglos durch!

Schade, denn ich finde die Audiolab Geräte in Sachen Verarbeitung & Design sehr gut.
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