Yamaha CD-NT670D & A-670

Noch bevor ich meine "richtige" Anlage mittels Abacus 60-120D geupdatet hab, hatte ich meinen schönen aber altersschwachen SABA 9240S in Rente geschickt. Der Stand im Küchenregal und befeuerte zwei 311er NuBoxen.

Geworden ist es dann die Yamaha-Kombi. Voraussetzung für den Kauf war jedoch, dass ich sie ohne LS erwerben kann, was ja eigentlich durch Yamaha nicht vorgesehen ist. Im Internet wurde ich dann aber doch fündig

Mein Hörverhalten in der Küche ist in erster Linie Radio (Info & Sprache), was aber mittels Internetradio und Streaming meiner Musiksammlung erweitert werden soll. Das ist auch schon mal spaßig-laut (beim Kochen) und auch ganz oft sehr leise (beim Essen in Gesellschaft).

Rein optisch bin ich sehr von den Geräten angetan: Schmal, klassisches Design mit nicht zu vielen Knöpfen, gebürstete schwarze Alufront und ein klassisches Display. Anzumerken ist, dass die Geräte recht tief sind, doch genau in mein Ivar-Regal passen. Das Display am NT670 ist LC und nicht sehr modern. Alle wichtigen Infos sind da, aber ein OLED oder so wäre schon fein gewesen. Der Volume-Regler am A-670 ist digital und recht schwergängig/unpräzise. Man merkt, dass es weniger um die Haptik geht, sondern um hübsche Gerätchen, die mit der Fernbedienung bzw. der App bedient werden sollen. Für mich ist das als Zweitanlage okay so. Im Wohnzimmer wär mir das zu wenig.

Kurz was zum Klang:
- Der A-670 klingt nicht und hat keine Probleme mit den NuBoxen
- Der NT670 hat ein klanglich völlig unauffälliges (und somit gutes) CD-Teil
- DAB ist klar und crisp und ohne merkliche Beeinflussungen
- Internetradio kommt ebenfalls ohne erkennbare Verfärbungen aus. Niedrige Bitraten (unter 128) werden aber gnadenlos entlarvt und machen wenig Spaß. Das spricht imho für die Kette
- Das Streaming meiner Musik (FLAC oder MP3 mit mindestens VBR 2) über WLAN erfolgt neutral und klanglich ohne Abstriche zum Abspielen vom USB-Stick. Ein größeres Lob kann ich hier nicht aussprechen!
- Die restlichen Quellen (Analogradio, Streaming-Dienste, Bluetooth usw.) hab ich nicht ausprobiert, weil ich sie nicht nutze. Es ist aber beeindruckend, was das Ding alles bietet!

Allgemeines: Der A-670 hat (nur) einen Line-Eingang und vertrauenserweckende LS-Schraubklemmen. Die Regler vorne sind im aktuellen Yamaha-Retro-Style und besitzen eine Mittenrasterung. Der Volume-Steller ist da, sollte aber nur ausnahmsweise verwendet werden (siehe oben). Eine Direct-Taste hätte ich gut gefunden.
Beim NT670 gibt es die Besonderheit eines analogen Line-Eingangs klassisch via Cinch (AUX). Man könnte also z. B. einen Phono-Pre anschließen. Damit ist die kleine Schaltzentrale fast perfekt! Leider gibt es keinen digitalen Ausgang, sondern nur einen optischen Eingang. Die Fernbedienung ist selbsterklärend und okay (Plastik).
Für das perfekte Zusammenspiel beider Geräte via App und auch so (gemeinsames Standby) ist es erforderlich, das Systemverbindungskabel (Miniklinke) anzuschließen.

CD-Player: Nachdem die CD in der sehr schmalen (und nicht sehr stabilen) Lade eingelegt und versenkt ist, erfolgt der Einlesevorgang fast ungewohnt schnell und geräuscharm. Fein. Gelesen werden alle relevanten Formate auch mit CD-Text (schön!). Das Laufwerk ist auch sonst schnell und leise und funktioniert einfach. Mehr ist hier nicht zu sagen.

DAB-Empfang: Mit der mitgelieferten Wurfantenne gibt es keine Probleme. Die Zusatzinfos lassen sich über das Display entsprechend anzeigen.

Internet und Streaming (WLAN): Der Empfang ist gut mit der kleinen mitgelieferten Antenne. Eine kleine grüne LED am Display zeigt an, wenn WLAN-Empfang besteht. Probleme mit Verbindungsabbrüchen hatte ich bisher nicht. In jedem Fall ist die Bedienung über die FB hier nicht mehr komfortabel - einfach aufgrund der Vielfalt der Inhalte. Auch das Display ist zu beschränkt, um sich sinnvoll durch den Content zu bewegen: Wer ein Gerät erwartet, das hier ohne App auskommt, wird nicht zufrieden sein.

Konfiguration: Alles lässt sich intuitiv einstellen. Es gibt auch bei der Konfiguration des WLAN keine Besonderheiten festzustellen. Wichtig ist, dass man bei MAC-gefilterten WLANs nicht einfach die Adresse des NT670 eingibt, sondern den Router das Gerät suchen lässt. Nur so hat die Freigabe bei mir funktioniert. Mit meinem Speedport W921V gab es weiter keine Schwierigkeiten. Der NT670 bittet selten mal um ein Firmware-Update. Das funktioniert dann recht fix und ohne Verlust der vorhandenen Einstellungen usw. via WLAN.

App: Yamaha bietet über seine Musicast-App viele Funktionen für verschiedene Räume usw. an. Bei mir gibt's nur die Küche zu bedienen, und das funktioniert gut mit der einfach gestalteten Software. Man kann die Quellen per Smartphone auswählen und umschalten und sich durch die 387 Milliarden Internatradiodienste wie auch die eigene Musikbibliothek (bei mit bereitgestellt über Universal Media Server) bequem bewegen. Cover Art der Musikdateien wird angezeigt.
Eigentlich kann man die FB auch gleich in die Schublade legen, weil die alltäglichen Funktionen (inkl. An/Aus & Lautstärke) wunderbar per App bedient werden können. Auch wird die App immer wieder auf den neusten Stand gebracht, was bisher vor allem zu Verbesserungen in der Abfragegeschwindigkeit des Streaming Contents geführt hat. Sehr gut!

Fazit: Bis auf die wenigen Schönheitsfehler bin ich sehr zufrieden mit den Yammis. Ich finde die Preisleistung in Ordnung, da die Funktionalität toll und unkompliziert ist und die Wiedergabequalität stimmt. Leichte Kritik gibt es hinsichtlich Haptik (A-670), Display (NZ670) und Konnektivität (kein Digitalausgang). Die Kombination sei allen empfohlen, die eine kleine Anlage mit Streaming- und Smartphone-Affinität haben möchten, ohne eine Wissenschaft draus machen zu wollen. Die Leistungsfähigkeit des Verstärkers reicht auch für größere Regal-LS und somit für's kleine Wohnzimmer aus.


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Wo kann man den CD-NT670D kaufen?
Online sieht es etwas mager aus.
Kennt jemand einen guten Fachhändler in Hamburg und Umgebung?