Hörvergleich: MEG 901k u. K+H O300D

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martin
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 01. Dez 2004, 13:36
Hi,

auf vielfachen Wunsch hin (von Mölli :D), schildere ich kurz meine Eindrücke vom Hörvergleich zw. O300D und 901k.

Vorab: die 901k habe ich für einen dezidierten Hörraum
gekauft, der sich noch im Bau befindet. Momentan stehen sie in einem 16 qm Schlafzimmer unmotiviert direkt in die Wandecken gedrückt, die O300D obendrauf und nach unten geneigt. Bescheidene Raumakustik, die Wand hinter den LS ist unbedämpft (!).
Die Hummeln sind im Bass ortsentzerrt, bei den MEGs habe ich die Einsteller noch nicht gefunden, trotz auch ausgeschwenkter Elektronikeinheit. Das ist für mich ein Kritikpunkt, soll aber der einzige bisher bleiben…
Den Bassbereich möchte ich somit mangels Aufstellalternativen und den noch herauszufindenden Einstellmöglichkeiten bei meinen Betrachtungen außen vor lassen, auch wenn es bei Klassik nicht auffällt. Bei Elektropop mit Tiefbass dröhnt es natürlich, die Nierencharakteristik ist kein Allheilmittel, kann nur unterstützend wirken. Aber da macht ja Hr. Kiesler keinen Hehl draus (siehe PP-Interview zum Download auf der MEG hp).

Hörabstand: 2,60m; Basisbreite 1,60m (!), mehr geht leider momentan nicht.
Angefangen habe ich mit Akustik-Jazz und –Pop und war überrascht, wie nah die O300D an der 901k ist. Die Abbildung ist bei ‚Mono-Hühnern’ selbst mit der Hummel bei diesem Hörabstand und der widrigen Raumakustik noch gut. Ein Punkt fiel allerdings deutlich auf. Die Hummel dröhnte merklich im Grundton, der wirkt dadurch etwas verwaschen und unpräzise, vor allem bei Männestimmen wie Jonny Cash (klingt schön sonor :D).

Bei Klassik machen sich die Unterschied deutlicher bemerkbar. Der Flügel von Anna Gourari (‚Nocturnes’,Decca) wirkt bei der Hummel aufgebläht, während er bei der MEG richtig dimensioniert erscheint. Ich führe das neben der breiteren Abstrahlung der Hummel auf folgendes zurück: bei der MEG ist der Aufnahmeraum erheblich deutlicher wahrnehmbar, was in Kombination mit dem Klavier zu einem glaubhaften Ganzen führt, während bei der O300 die stärkere Interaktion mit dem Hörraum dieses imaginäre Bild erschwert.

Vollends sichtbar werden die genannten Unterschiede bei sinfonischer Musik (Prokoviev ‚Alexander Nevsky; Abbado DG). Beim vollen Orchestereinsatz bei der ‚Schlacht auf dem Eis’, verliert die O300 etwas den Überblick, durch den indifferenten Grundton geht die Durchhörbarkeit etwas verloren. Was aber mindestens genauso stört, ist eben die schwächere Abbildung des Aufnahmeraums. Damit wir uns nicht falsch verstehen, die O300 macht das bei weitem besser als meine ehemaligen Hallsoßenwerfer von Verity Audio (die konnten eh nichts gut im nachinein besehen), aber eben nicht so gnadenlos gut wie die 901k. Etwas besser habe ich das bei solch großem Hörabstand bisher nur bei der 901k Vorführung im von W4 präparierten Raum bei der Haient-Mess gehört, ähnlich gut bei Reinhards Hörzone mit der 901k und der O500C.

Wenn ich die O300D als Haupt-LS behalten würde, täte ich eben die 2 genannten Schwachpunkte wie folgt angehen:

Den Aufnahmeraum hört man mit den Hummeln im Nahfeld (bei mir bis 1,80m) natürlich auch hervorragend. Mit guter Raumakustik, kann man da bestimmt noch etwas Hörabstand ausreizen, muss man im Einzelfall ausprobieren. Auch der Entwickler, Markus Wolff, hält sich bei dieser Frage verständlicherweise etwas bedeckt, weil es keine Pauschalaussage geben kann.

Beim Punkt, Verbesserung des Grundtonbereichs, ist der Fall dagegen klar. Der von den Technikern immer wieder empfohlene Wandeinbau wird auch von Markus Wolff eindeutig bevorzugt. Jetzt ist das ja kein Problem nur der O300, sondern ein grundsätzliches Problem nahezu aller Klein-LS und schlanken Säulen, also aller im Grundton rundstrahlenden LS. Deshalb ist dieser Punkt vielleicht manch einem gar nicht so bewusst, weil es im Handel wenig Alternativen zu hören gibt. Zumindest ging es mir lange Zeit so.

Also die O300 im Wandeinbau und zusätzlichem Double Bass Array für Elektropop oder Filmton, damit dürfte man eine Kombination erhalten, die sehr schwer zu überbieten sein dürfte, unabhängig vom Preis.

Was mich jetzt an der 901 noch überrascht hat, dass sie bei ‚Plug and Play’ schon so ein gutes Ergebnis erzielt. Man sieht, auch in kleinen Räumen spricht aus akustischer Sicht nichts gegen einen guten Großlautsprecher – im Gegenteil, der ist ggü. der Interaktion mit dem Hörraum unempfindlicher als ein Klein-LS.


@drollo wg. K+H


Trotz Lobgesang von interessierter Seite und trotz früherer Nutzung der IRT-Bezeichnungen (O...) bezweifle ich, das nicht-erwähnte Firma jemals neutrale Lautsprecher gebaut hat bzw. das tut.


Eigenartig, dass wir bei der Beurteilung der 901k zum selben Ergebnis kamen, bei der O300 aber zu gegensätzlichen Ergebnissen. Es spricht absolut nichts dafür, dass die O300 färben sollte, wie ich mich jetzt wieder bestätigt fand. Da aus der PP hier so gern zitiert wird, ein paar Zeilen vom nahezu baugleichen O198: „Der Höreindruck erfüllte die Erwartungen, die man nach der Betrachtung der Messergebnisse an diese Box stellt. Kurz gesagt bedeutet das, der Lautsprecher klingt absolut neutral, deckt den ganzen Frequenzbereich ohne größere Mühen ab und zeigt in seinem mit 90 x 60 Grad angegebnen Arbeitsbereich keinerlei Schwachstellen. Nicht nur messtechnisch, sondern vor allem auch klanglich ist diese Box dem 2-Wege-Konzept klar überlegen…“

Wie gesagt, wenn Deine Zweifel auf der schlechten Aufstellung vom Kabeltest-Abend beruhen, kannst Du Dir ja noch mal ein Bild machen. Ansonsten haben Deine Zweifel IMHO keinerlei Grundlage.

Grüße
martin
drollo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 01. Dez 2004, 14:08
Hi Martin,

Danke, daß du auf meine Kritik an den Produkten von K+H eingehst .
In der Tat habe ich bisher noch keine K+H Box gehört, die mich überzeugen konnte. Am ehesten noch die O500, aber auch die kriegt keinen Stich gegen die MEG 901k - trotz Einmessung. Natürlich ist meine Ansicht keine unabänderliche Wahrheit, dafür habe wir in diesem Forum ja Spezialisten (wer sich angesprochen fühlt, ist gemeint), sondern ein subjektiver Eindruck. Wie eben alle Sinneswahrnehmungen.
Ich habe die kleine O110 in der alten Hörzone (vorne und hinten) gehört und schnell wieder weggestellt. Die O300 zuerst vorne - spitz und "analytisch", beim besten Willen nicht neutral - und dann bei Reinhard zuhause gehört. Ging dort besser, aber ich würde bei den realisierten Abständen eine ADAM S 2.5 vorziehen. Die klingt auch hell, aber nicht anstrengend.
Die O500 kenne ich aus verschiedenen Vergleichen in der Hörzone und aus dem Studio der Onkelz. War ok, aber wie gesagt für den halben Preis gibt es eine große MEG.
Bisher haben mich nur wenige Lautsprecher wirklich "angemacht" in dem Sinne, daß ich mir vorstellen konnte, da spielt ein echtes Orchester o.ä.
Das waren im Kleinviehsegment die LS3/5a und die Spendor 15/2 (pro) in passiv und die EMES violet HR in aktiv, bei größeren Modellen die BC1 und 75/1 (von denen ich hoffentlich bald ein aktives Paar bekomme :hail) und - gegenwärtig produziert - die MEG 903 (k) und ihre große Schwester 901k. Du kannst ja mal Herrn Kiesler fragen, was er von Schallführungen - deutsch Waveguides hält .
Leben könnte ich auch mit verschiedenen ADAM Modellen, am liebsten mit der S4.

alles klar?

Schönen Gruß
Michael
Oliver67
Inventar
#3 erstellt: 01. Dez 2004, 14:20
Da das ein "Testbericht" ist verschiebe ich ihn mal.

Martin, vielen Dank, wenn der Hörraum fertig ist, freue ich mich auf einen Nachbericht.

Oliver
martin
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Dez 2004, 15:08
Hallo Michael,


Du kannst ja mal Herrn Kiesler fragen, was er von Schallführungen - deutsch Waveguides hält


Habe ich natürlich getan
Wenn die Konstruktionsprinzipien sich auch unterscheiden, wird zumindest das gleiche Ziel verfolgt (siehe AHs Thread zum Ideal-LS). Das will schon etwas bedeuten, beim heutigen willkürlichen Beliebigkeitsmarkt. Übrigens finde ich schon, dass die O500 superb ein Orchester und den zugehörigen Raum auch hervorragend darstellen kann. Mir fehlte nur etwas 'Fleisch', es könnte präsenter, direkter sein. Bei der Session O500 vs. 901k gab es auch Fürsprecher (ganz und teilweise) für die O500.
Das hängt aber auch sicherlich mit den Hörgewohnheiten zusammen.
Für 'ratte' war die O300 ja auch zu sehr präsent. Für Tantris, der eher mit Studio-LS vertraut ist, wird sie eher zu den weniger direkt Empfundenen gehören.
Auch für mich war eine MEG in meiner Haientenzeit zu direkt

Ach ja, beim Stichwort EMES violet HR fällt mir noch ein, dass die O300D im Nahfeld fast so hell spielt, wie die 901k im Midfield. Die EMES macht für ihre Größe einen beeindruckenden Bass, das dunkle Klangbild, ähnlich bei der Genelec 1030 gehört, stört mich aber beträchtlich.

Grüße
martin
drollo
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Dez 2004, 15:30

martin schrieb:
Hallo Michael,


Du kannst ja mal Herrn Kiesler fragen, was er von Schallführungen - deutsch Waveguides hält


Habe ich natürlich getan



Derek Hughes ist übrigens auch seiner Meinung.




...
Für Tantris, der eher mit Studio-LS vertraut ist, wird sie eher zu den weniger direkt Empfundenen gehören.
...

Grüße
martin


Ich bezweifle, daß "Tantris" wirklich viel eigene Hörerfahrung und Praxis einbringen kann. Er erweckt gerne den Eindruck einer gewissen Professionalität und alles zu kennen, bleibt aber gleichzeitig so unkonkret in seinen Aussagen, daß man ihn niemals festlegen kann. Darin hat er allerdings unbenommen eine gewisse Profesionalität entwickelt. Man denke beispielsweise an den Thread, in dem von ihm angenommen wurde, er besitze die O500; er hat diesen mehrfach geäusserten Eindruck der Kollegen solange nicht kommentiert, bis es wirklich nicht mehr anders ging. Dann hat er empört von sich gewiesen, jemals behauptet zu haben...und hat damit vermutlich recht gehabt.

Nee, echte Eindrücke zu schildern bringt dem Forum weit mehr als immer dieselbe Theorien herunterzubeten, deren allumfassende Relevanz in der Praxis im Grunde nicht bewiesen werden kann.

Deine Wahl, die MEG 901 anzuschaffen kann ich nur begrüßen, für mich sind das richtig tolle Kisten, mit denen man lange, ermüdungsfrei und mit größeren Hörabständen seine Musik hören kann. Vermutlich jahrelang.

Schönen Gruß
Michael
Hörzone
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 01. Dez 2004, 15:36

drollo schrieb:


Deine Wahl, die MEG 901 anzuschaffen kann ich nur begrüßen, für mich sind das richtig tolle Kisten, mit denen man lange, ermüdungsfrei und mit größeren Hörabständen seine Musik hören kann. Vermutlich jahrelang.

Schönen Gruß
Michael



und da willst du dir alte Spendors kaufen


Michael, interessant wäre es ja einen Blindhörtest mit dir zu machen, mal sehen wie wir das bewerkstelligen. Leider sind meine 922 noch nicht da, aber bis du hier aufschlägst hoffentlich schon. Dann wollen wir mal sehen ob du einen Kofferradio von einer MEG oder Geithain oder O500 unterscheiden kannst, nicht das am Ende das so rausgeht wie beim Kabeltesten

Gruß
Reinhard
drollo
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 01. Dez 2004, 15:43

Hörzone schrieb:


und da willst du dir alte Spendors kaufen



Ja, 75/1 A !!!!!!!




Michael, interessant wäre es ja einen Blindhörtest mit dir zu machen, mal sehen wie wir das bewerkstelligen. Leider sind meine 922 noch nicht da, aber bis du hier aufschlägst hoffentlich schon. Dann wollen wir mal sehen ob du einen Kofferradio von einer MEG oder Geithain oder O500 unterscheiden kannst, nicht das am Ende das so rausgeht wie beim Kabeltesten

Gruß
Reinhard


Können wir auch Handys miteinbeziehen??? Ich wußte auch nicht, daß es Unterschiede zwischen MEG und Geithain gibt - naja, die Ossis
AH.
Inventar
#8 erstellt: 01. Dez 2004, 15:46
Hallo,

Merke: Jeder Lautsprecherentwickler baut grundsätzlich die besten Lautsprecher der Welt

Die Verwendung von Hornschallführungen hat einen klaren Nutzen bezüglich Directivity und verringerter Kantendispersion. Als schönen Nebennutzen kriegt man als Geschenk verringerte nichtlineare Verzerrungen und verringerte Powerkompression (aufgrund einer Steigerung der Kennempfindlichkeit).
Wie das nunmal so ist, gibt es nichts geschenkt, die Nachteile bezüglich Kurzzeitreflexionen im Horn scheinen mir bei den besten erhältlichen Hörnern allerdings erfolgreich gemindert worden zu sein.

Die Methode von ME Geithain mit dem offenen Mitteltöner erzielt die Bündelung auch ohne Horn, Kurzzeitreflexionen im Horn kann es daher nicht geben. Allerdings ist die Kennempfindlichkeit geringer. Die nutzbare Bandbreite des betroffenen Weges ist entsprechend geringer, ME Geithain muß in Relation zur Strahlergröße den Mitteltöner höher ankoppeln, wenn vergleichbare unverzerrte Maximalpegel erzielt werden sollen. Auch hier bekommt man die Bündelung nicht geschenkt.

In den Kapiteln nichtlineare Verzerrungen / Nutzpegel / Kompression dürfte der K+H dennoch vorne liegen, dafür ist MEG sicher frei von Frühreflexionen im Horn. Die Zahl der Anwendungen, wo ein großer MEG vom Pegel nicht reicht, dürfte allerdings nicht allzu groß sein.
Pointiert formuliert unterscheiden sich die beiden Ansätze darin, daß durch das Horn nichtlineare Verzerrungen verringert werden, allerdings unter der Gefahr, daß lineare Verzerrungen durch das Horn entstehen. Hier sind wir wieder beim Thema "Es ist alles nur ein Kompromiß und den perfekten Lautsprecher gibt es bisher nicht".

Übrigens hat auch ME Geithain mit Hornschallführungen gearbeitet, der RFT BR25 war mit einem Waveguide zur Anpassung der Richtcharakteristik des Hochtöners ausgestattet

Gruß

Andreas

P.S. ich selbst habe nie einen A/B-Vergleich vorgenommen, allerdings sage ich aus meiner Erinnerung, daß mir der RL 901 von der Klangfarbe her besser gefällt (heller), während der O500C mit einem in meinen Ohren reineren Klangeindruck aufwartet. Das erste läßt sich zwanglos auf Unterschiede im Diffusfeld-Frequenzgang (zugunsten des RL 901) zurückführen, das zweite vielleicht auf geringere nicht-harmonische Verzerrungen des O500C (Spekulation).


[Beitrag von AH. am 01. Dez 2004, 16:34 bearbeitet]
martin
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 01. Dez 2004, 16:15
@drollo

Da möchte ich Tantris doch in Schutz nehmen. Die Behauptung, er habe die O500, kam von einem notorischen Untersteller ggü. Tantris, der diese Behauptung auch schon in einem anderen Forum kundtat. Die beiden haben eine ganz spezielle Beziehung


Nee, echte Eindrücke zu schildern bringt dem Forum weit mehr als immer dieselbe Theorien herunterzubeten, deren allumfassende Relevanz in der Praxis im Grunde nicht bewiesen werden kann.


Hmm, das eine muss das andere ja nicht ausschließen.
lia sagte einmal sinngemäß: "Theorie ist ja schön und gut, nützt mir aber nur, wenn sie in der Praxis Anwendung findet."
Genauso sehe ich das auch. Dabei tun sich mir selten Widersprüche auf, wenn ich Tantris', AHs oder US' Aussagen lese. Wenn sich die Praxis so verhält, sie wie theoretisch sein müsste, überrascht mich das nicht. Sehr schön kann ich die Praxis bei Uwes Projekt nachvollziehen. Mit dem DEQ lassen sich einzelne Paramter isoliert verändern und das Ergebnis hören. Es klingt meist so, wie er es vorher erwartet. Eine Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin, bleibt sie doch sonst den Wastels vorbehalten.

Dagegen ist das Schildern von Eindrücken recht interpretierbar und teilweise missverständlich, natürlich auch mein Beitrag.
Ich finde es schon seltsam, wenn ich als Laie eine gehörte Haient-Konstrution stark kritisiere, dass es nur gezügelte Kritik gibt, dagegen ein Techniker, der die Krücke schon anhand der Konstruktion und der Messwerte einschätzt, mit übelsten Kommentaren belegt wird. Dabei habe ich doch nur bestätigt, was die Theorie vorgibt.
Fehlurteile sehe ich in 1. Linie, wenn es um die konkrete Abhörsituation eines Ratsuchenden geht. Wer weiß schon, wie es in der Bude der einzelnen Hörer aussieht. Der Vorbehalt wird aber meist mit angegeben, oder? Hr. Kieler wollte von meinem Raum erst mal die Maße und ein Foto sehen, bevor er sich zur Akustik äußern wollte

Grüße
martin
Möllie
Stammgast
#10 erstellt: 01. Dez 2004, 22:48
Hallo Martin,

danke für deinen Bericht! Ich denke da wird es noch einiges zu sagen geben. Ich selbst habe vor meinem Kauf der O300 mit der RL901/922 k "geliebäugelt" Aber nach Anschaffung eines Kaminofens für mein relativ kleines Wohnzimmer habe ich absolut keinen Platz mehr für diese "Geithainsche Waschmaschinen" gefunden! Aber ich habe mir auch schon überlegt meinen Speicher auszubauen.....

Wenn ich Zeit habe werde ich mal meine K&H einpacken u. nach Taunusstein zu Claus Bücher fahren um mal selbst einen direkten Vergleich zwischen diesen beiden LS zu machen (natürlich nur wenn der Claus nichts dagegen hat!)

Gruß Möllie


[Beitrag von Möllie am 01. Dez 2004, 22:49 bearbeitet]
drollo
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 02. Dez 2004, 10:21
@martin,

meine Erwiderung ist leider der Moderation zum Opfer gefallen. (Wahrscheinlich wird dieser kleine Beitrag auch als OT abgelehnt).
Daher werde ich hier nix mehr posten.

Schönen Gruß
Michael
Oliver67
Inventar
#12 erstellt: 02. Dez 2004, 10:38
Persönliche Angriffe auf andere Forumsteilnehmer werden gelöscht, wem das nicht paßt, der muß sich ein anderes Forum suchen. Alles weitere per PM.

Oliver


[Beitrag von Oliver67 am 02. Dez 2004, 10:52 bearbeitet]
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 02. Dez 2004, 11:22
martin schrieb:


Hmm, das eine muss das andere ja nicht ausschließen.
lia sagte einmal sinngemäß: "Theorie ist ja schön und gut, nützt mir aber nur, wenn sie in der Praxis Anwendung findet."
Genauso sehe ich das auch. Dabei tun sich mir selten Widersprüche auf, wenn ich Tantris', AHs oder US' Aussagen lese.


ich kann das nur heftig bestaetigen!
Bisher habe ich nicht eine einzige Prognose oder angeblich rein theoretische Aussage der Experten als falsch erlebt, sondern sie stets (was mich gleichermassen freut und fasziniert) bestaetigen koennen.

Aber es wundert mich auch nicht.

Wissen hat noch nie geschadet.
Dazu eine kleine Anekdote:
Ich erinnere mich, dass ich nach dem Abi vor dem Studium ein paar Monate gejobbt habe... Teppichabteilung im Kaufhaus.
Am Jahresende war da Inventur faellig.

Wenn man die Sache mit dem Pi und dem Kreisumfang kapiert hat, kann man mit einer Kopfrechnung problemlos die laufenden Meter einer 150 kg-Teppichbodenrolle +/- 10 cm berechnen.

Nachdem ich bei den ersten 10 Rollen korrekte VOraussagen machte, glaubte ich, der Abteilungsleiter (Hauptschulabschluss) wuerde einsehen, dass das zuverlaessig und elegant moeglich ist...

Er hielt die Berechnungsfaehigkeit aber fuer Teufelszeug, weil er es nicht kapierte.... kurz: Ich habe fast 100 Tepichbodenrollen manuell ausgemessen, nachdem ich zuvor jeweils korrekte Berechnungen anstellte.

Naja, fuer dieses Bodybuilding haette ich im Sportstudio auch noch zahlen muessen..

und nun wieder konkreter:

drollo schrieb:


Nee, echte Eindrücke zu schildern bringt dem Forum weit mehr als immer dieselbe Theorien herunterzubeten, deren allumfassende Relevanz in der Praxis im Grunde nicht bewiesen werden kann.


In jedem beruf, auch in meinem, sind viele Dinge mit konkreten Berechnungen oder Erfahrungen voraussagbar.

Das ist nicht etwa merkwuerdig, das ist logisch.
Und vor allem segensreich, wenn man es einfach akzeptiert, nachdem es nachgewiesen wurde.

nd ich habe das von den angesprochenen Experten Geschriebene fuer mich immer als nachweislich richtig hoeren koennen - was will man mehr?

GRuss

geniesser_1

(der manchmal die Loeschungen wirklich inflationaer findet, ein bisschen Humor oder "Frotzeln" ist auch im real life normal, das ist RHETORIK und das Salz in der Suppe. Manchmal sind Befindlichkeitssstoerungen auch eher das Problem des Empfaengrs, hier im Thread wird drollo sicher richtig verstanden)


[Beitrag von geniesser_1 am 02. Dez 2004, 11:25 bearbeitet]
martin
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 02. Dez 2004, 13:33
Hallo Andreas,

die Reinheit der O500C wollte sich mir trotz A/B Test nicht so recht erschließen. Es klang zwar etwas 'anders', qualitativ mochte ich es nicht einschätzen. Da 2 weitere anwesende Personen bei diesem Test ebenso zu Deinem Urteil kamen - Schande über mich, auch noch 2 Pophörer - werde ich nochmal 'nachhören'. Mit der 922k zwar als Vergleich, dürfte sich aber nicht viel geben.
Bei der helleren Klangfarbe der MEG war der Fall allerdings klar, je nach Aufnahme zumindest.

@drollo


Du kannst ja mal Herrn Kiesler fragen, was er von Schallführungen - deutsch Waveguides hält


Die von Dir favorisierten EMES, haben die nicht auch einen waveguide im HT-Bereich


Die O500 kenne ich aus verschiedenen Vergleichen in der Hörzone und aus dem Studio der Onkelz. War ok, aber wie gesagt für den halben Preis gibt es eine große MEG.


Nicht vergessen, bei der O500 hast Du noch einen FIR-Controller für 4.000 EUR an Bord, somit auch EQ erster Güte, und Vorverstärker mit Digitaleingang auch inkl.. Du kannst dazu stehen, wie Du willst, ist allemal handfester als eine teurere passive Haient-Box, wo es neben 0815-Chassis und aufgesetztem Pyramidenstumpf nur noch 'Philosophie' für's Geld gibt

@Möllie

Nachdem ich mich nun intensiver eingehört habe, empfinde ich die Unterschiede bei Klassik nun doch beträchtlich. Vor allem bei Konzerten mit exponiertem Solisten wie getestet mit einem Rachmaninov-Klavierkonzert oder Mozarts Klarinettenkonzert, geht die Klangbalance zw. Solostimme und Orchester bei dem zu groß gewählten Hörabstand der O300 ziemlich unter. Natürlich alles eine Frage der Relation. Siehe Vergleich zu meinen ehem. Hifi-Boxen
Ich kann nur sagen, den Weg nach Taunusstein wirst Du nicht bereuen, wobei doch Suchtgefahr besteht

Grüße
martin
Möllie
Stammgast
#15 erstellt: 02. Dez 2004, 14:05

Ich kann nur sagen, den Weg nach Taunusstein wirst Du nicht bereuen, wobei doch Suchtgefahr besteht


Ich war schon mal dort! Allerdings konnte ich die MEGs (922er) nur flüchtig hören weil an diesem Tag eine Veranstaltung dort stattfand. U.a. war auch Herr Kiesler als Gast anwesend und ich konnte bei Claus B. schon meine ersten positiven Eindrücke von MEG erfahren.

Irgendwie hast du aber schon recht mit der Suchtgefahr wobei die Sucht als solche körperlich keinen negativen Einfluss hat. Aber ob das mein Konto aushält ist eine andere Frage...?

Gruß Möllie
sledge
Stammgast
#16 erstellt: 02. Dez 2004, 14:37
Hallo Martin,

erstmal Glückwunsch zu deinen endgültigen LS und danke für deine Beschreibung.
Wie sind denn die Unterschiede bei kleinen Jazz- und Soul-Besetzungen?
Die Vorteile der MEG scheinen mir,wenn ich dich richtig verstanden habe, neben einer etwas besseren Grundtonwiedergabe hauptsächlich in der Möglichkeit eines größeren Hörabstandes zu liegen. Korrekt?
Glaubst Du die MEG (922) lohnen einen erneuten Versuch?
Gibt es schon Neues über einen möglichen 903er Nachfolger oder nur Gerüchte?

Beste Grüße
Sledge
martin
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 02. Dez 2004, 15:42
Hi sledge,

Danke erstmal

Zu kleinen Jazz- und Soul-Besetzungen bzw. verhallten Monopunkten, gibt es erstmal einen für AH, für seine Beiträge zur Desillusionierung

Hab grad etwas dazu in Richroscs Thread über den Behringer-Quadral-Vergleich geschrieben. Deinen gesuchten 'Schmelz' in den verruchten Frauenstimmen werden Dir auch die MEGs nicht bieten können, fürchte ich. Stimmen sind einfach glasklar, man hat den Eindruck ähnlich über KH, dass nichts dazwischen wäre.

Die Grundtonwiedergabe halte ich nicht nur für 'etwas' besser. Kommt immer auf die Relation an. Bei US' breiter Flachbox, älteren und aktuellen Hauptregielautsprechern mit breiter Schallwand konnte ich den positiven Effekt des differenzierten Grundtons bereits hören. Bin auch Uwes Ansicht, dass dieser Punkt herausragend für eine klangliche Einschätzung ist.

Ja, der Hörabstand ist das Entscheidende. Im Nahfeld bin ich mit den Hummeln ja sehr glücklich und will, salopp gesagt, dass es genauso im Midfield klingt. Genau das habe ich jetzt. Schöne helle Klangfarbe, astreine Abbildung obendrein noch mehr Direktheit.

Ich weiß jetzt nicht, ob der neue Koax mit 25er Bass die 903 ablösen wird. Hr. Kiesler sagte mir im Sommer, die soll noch dieses Jahr kommen. Er ist aber schon geraume Zeit verhindert

Uwe wird sich die Dinger auch noch anhören. Bin mal gespannt, was von meiner Euphorie noch übrig bleiben wird

Grüße
martin
drollo
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 03. Dez 2004, 10:48

martin schrieb:

...

@drollo


Du kannst ja mal Herrn Kiesler fragen, was er von Schallführungen - deutsch Waveguides hält


Die von Dir favorisierten EMES, haben die nicht auch einen waveguide im HT-Bereich


Die O500 kenne ich aus verschiedenen Vergleichen in der Hörzone und aus dem Studio der Onkelz. War ok, aber wie gesagt für den halben Preis gibt es eine große MEG.


Nicht vergessen, bei der O500 hast Du noch einen FIR-Controller für 4.000 EUR an Bord, somit auch EQ erster Güte, und Vorverstärker mit Digitaleingang auch inkl.. Du kannst dazu stehen, wie Du willst, ist allemal handfester als eine teurere passive Haient-Box, wo es neben 0815-Chassis und aufgesetztem Pyramidenstumpf nur noch 'Philosophie' für's Geld gibt

...

Grüße
martin


Recht hast Du mit dem Waveguide. Wobei ich auch niemals behauptet habe, die EMES wären völlig verfärbungsfrei. Ich konnte mit ihnen "nur" stundenlang entspannt Musik anhören, was mir mit der O300 partout nicht gelingen wollte.... .
Mit dem eingebauten FIR Controller bei der O500 gebe ich Dir schon wieder recht. Ich weiß, daß Du diese integrierte Zugabe sehr schätzt und dadurch Deine Kaufentscheidung zugunsten der O500 noch zusätzlich zu deren klanglichen Meriten massiv beeinflußt worden ist.
Oder habe ich da was falsch verstanden???? :D

grinsend,
Michael
US
Inventar
#19 erstellt: 03. Dez 2004, 14:55
Hallo,

habe gestern bei Martin K+H O300 mit MEG RL901K verglichen.
Die O300 kenne ich von diversen Hörvergleichen in unterschiedlichsten Räumen sehr gut und hatte Martins Exemplare auch mal bei mir für 3 Wochen, wo ich diverse AB-Tests und Langzeitvergleiche durchführen konnte.

Die MEG kannte ich bereits vorher von AB-Vergleichen mit anderen LS.

Das Niveau ist hoch; keine Frage. Daher sind die beschriebenen Unterschiede auch immer in Relation zu sehen.

Was mir immer wieder auffällt: Die O300 softet etwas; sie klingt etwas zu weich und gnädig.
Das fällt auf im Vergleich mit SLV 7302 K, mit meinen Eigenbauten und nun auch wieder mit der MEG.
Bei diversen Pop-Titeln kann man das durchaus als angenehmer empfinden.

Nicht so die MEG, die mit gewohnten Hifi-Klangbildern nicht viel gemein hat. Hell, tranparent, extrem gut durchhörbar aber bei manchen höhenbetonten und nahmikrofonierten Abmischungen auch äußerst präsent; für den ein oder anderen Hifi-gewohnten möglicherweise zu viel.

Räumlichkeit ist bei typischen Pop-Aufnahmen flach und findet ausschließlich zwischen linkem und rechtem LS auf einer ebene statt.
Die O300 zeigt hier (trotz Entzerrung) eine etwas dunkle Rämlichkeit, die sich bei solchen Aufnahmen von der Grundlinie nach hinten hin in den Raum erstreckt.
Die Lokalisationsschärfe ist dabei aber trotzdem überraschend gut.

Bei natürlichen Aufnahmen keht sich das Bild etwas um. Hier zeigt die MEG eine frappierende Raumtiefe, während die K+H etwas diffus dunkel wirkt. Der aufnahmeseitige Raumhall ist weniger gut vom Direktschall der Instrumente zu separieren.

Grundton und Baß ist bei der MEG äußerst trocken und gut nachvollziehbar, während die K+H hier etwas „verrundet“ und voll klingt. Die Neigung zum Grundtondröhnen war bei der Aufstellung stärker ausgeprägt; eine Beobachtung, die ich auch schon früher in anderen Räumen im Vergleich mit anderen LS machte (SLV 7302, Eigenbauten).

Zum richtig laut hören eignete sich weder der Raum, noch die nachbarschaftlich noch guten (?) Beziehungen von Martin. Frühere Versuche zeigten aber hier auch recht deutlich die Grenzen eines 8“ers in CB auf.

Der Versuch hat auch erneut schön gezeigt, dass die Formel kleiner Raum = kleiner LS Unsinn ist. Das Gegenteil ist eher richtig.

Die große MEG ist wirklich ein sagenhaft guter LS, bei dem es schwer fällt irgendwelche Schwächen zu erkennen. Vorzügliche Wahl, Martin.
Um das bereits hohe Niveau der K+H zu toppen, bedarf es aber leider schon recht heftiger Investitionen.

Gruß, Uwe


[Beitrag von US am 03. Dez 2004, 14:59 bearbeitet]
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 03. Dez 2004, 15:22
Hallo Uwe,

Danke fuer den interesanten Bericht!


Gruss
geniesser_1
martin
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 05. Dez 2004, 19:53
Hallo Uwe,

Danke für Deinen Beitrag und die dabei gut dargestellte Relation zw. den beiden LS. Ich hatte bei meinem unscharfen Geschreibsel etwas Bedenken, dass die O300 zu abwertend dargestellt ist.
Ist die Qualität schon aus Höreindrücken heraus schwer zu beschreiben, tut man sich mit der Quantität nochmal ungleich schwerer. Gerade wenn man bei pers. bevorzugter Musik die Unterschiede hört, neigt man wohl eher dazu, zu deutlichen Vokabeln zu greifen.

Grüße
martin
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