Baubericht: "Mimir" - leicht modifiziert

Hallo zusammen,

möchte an dieser Stelle meine Erfahrungen mit dem Bausatz "Mimir" (K&T 03/08) mitteilen:

1. Geschichte/Hintergrund
2. Modifizierungen
3. Aufbau
4. Ergebnis


1. Geschichte/Hintergrund:
Dies war mein erstes Selbstbauprojekt. Es sollte dazu dienen Erfahrungen beim basteln zu sammeln, damit dann später größere/höäherwertige LS nicht völlig kaputt-geklemptnert werden...

Die LS sollten als reines Stereo-Set (evtl. später mit Sub) für mein Musikzimmer dienen (kein 5.1-Vorhaben). Zur musikalischen "Prägung": Yello / Queen / Iron Maiden / Jewel / Soundtracks ("Score")...

Da zum Zeitpunkt des Kaufes keine "Nutzer"-Berichte vorlagen, basierte meine Kaufentscheidung lediglich auf den schückenden Worten aus K&T. Dort wurde hauptsächlich die "alltagstauglichkeit" und "dynamik" gepriesen.

2. Modifizierungen:
Da mir das vorgeschlagene Layout nicht gefiel, musste dies aufjeden Fall überarbeitet werden. Da ich mich als Anfänger noch nicht ans furniern traue, kam für mich nur das lackieren in Frage. Als Material blieb für den Korpus 19mm MDF erhalten. Um eine Änderung des Farbbildes an den Stirnseiten zu vermeiden entschied ich mich für den Bau auf Gehrung.



Die Front jedoch wollte ich gerne etwas hervorheben. Als Vorbild diente hierzu der "Harwood Monitor 18" (HH 06/07). Daher wurde die Front in 24mm-Multiplex mit breiter 45°-Fase gefertigt.

Zusätzlich wurde das Gehäuse durck Innenteiler verstärkt (der Volumenverlust wurde natürlich durch eine erhöhte Tiefe ausgeglichen). Dieser wurde so eingebaut, dass er die Seitenwände im Verhältnis 8.5>13 teilt. Des weiteren wollte ich mir die Möglichkeit bewahren, bei Fehlern den "Kasten" wieder aufzukriegen. Daher entschied ich mich dafür, die Front nicht aufzuleimen, sondern über eine Gewindestange mit der Rückseite zu verspannt (und bei der Gelegenheit gleich anständig entkoppelt).

3. Aufbau:
3.1 Frequenzweiche
Der schwierigste Teil war das Frequenzweichen-Layout. Die Bauteile der Weiche waren sehr voluminös (-> High-End-Version des Bausatzes von Strassacker). Ziel war, die Bauteile auf nur einer der vier mitgelieferten Universalleiterplatten unterzubringen.

Nach langem hin-und-her ist es mir gelungen ein Layout zu entwerfen, das OHNE Lötbrücken auskommt. Dazu war es nötig die Platine beidseitig zu benutzen.
Hier ein Schema des Layouts - dabei sind die Widerstände (blau) auf der Rückseite anzubringen.



3.2 Gehäuse
Für das Gehäuse habe ich sehr viel Zeit gebraucht - was hauptsächlich daran lag, dass ich zum ersten Mal eine Oberfräse in der Hand hatte - und damit auch noch die Gehrung erstellt habe. (Besitze keine Tischkreissäge )

Der Aufbau der fertig gefrästen Einzelbretter erfolgte über "Klebeband-Technik". Dazu wurden die Bretter rückseitig mit Klebeband fixiert, dann von der Vorderseite Leim aufgetragen und um den Innenteiler gefaltet. Die Fixierung erledigten zwei Gepäckspanngurte.



3.3 Finish
Als Skandinavien-Fan kam für mich nur eins in Frage rot! Das Gehäuse wurde also entsprechend geschliffen, grundiert und mehrfach lackiert.
Die Front wurde nach aufwendigerem Schleifen mehrmals mit Klarlack behandelt.

3.4 Endmontage
Die Frequenzweiche wurde mit Einschlaghülsen und Kunststoffschrauben fest mit 10mm abstand auf den Gehäuseboden montiert.
Das mitgelieferte "Damping 10" und 1 1/2 Beutel Sonofil anständig im Gehäuse angebracht/verteilt, alle Anschlüsse verlötet. Die Front, sowie die Verspannung auf der Rückseite wurden mit Schaumstoffstreifen unterklebt.

4. Ergebnis
So sieht es dann aus wenn's fertig ist:

Vorne:


Hinten:


4.1: Klang:
Habe es noch nicht geschafft, "alles" durchzuhören. Daher hier nur meine ersten Eindrücke:

Die Box ist ein wahrer Meister von Stimmen! Die typische zischlaute (k, t usw.) habe ich selten so realistisch gehört. Das Bass-Fundament ist ausreichend. Für mich noch gewöhnungsbedürftig (habe in meinem Heimkino nen 25er TML-Sub... )

Im Vergleich (Yello / Jewel / V. Mea / P. Collins) hinken die "elektronischen" Musikstile hinterher...ein wahrer Hörgenuss sind akustik-Gitarren mit Gesang -> jetzt weiß ich, wie die K&T Redaktion auf das Stichwort "Dynamik" kam...

4.2 Fazit
Der Bausatz ist empfehlenswert für Einsteiger - und eignete sich wunderbar um eigene Vorstellungen mit der Einfachheit eines komplett-Paketes zu verbinden.

Bisher hängen die beiden an meiner alten Marantz Stereostufe. Als nächstes Projekt sind dann SymAsyms geplant (warte noch auf die nächste Sammelbestellung...)

Ebenfalls wäre ein kleiner aktiv-Sub sicher nicht schlecht, um die beiden "Brandstifter" unterum zu ergänzen...



Hoffe, dass ich mit meinem Beitrag dem ein oder anderen bei seiner Entscheidung helfen konnte.

Wenn ihr noch was wissen wollt: Fragt los - werde sicher im laufe der nächsten Zeit noch meine Hörtests vertiefen...


Viele Grüße,


neodynium