Lautsprecher Chassis für Facharbeit selber bauen - Hilfe gesucht

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FostexFan2
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Mai 2014, 14:41
Hallo zusammen,
ich schreiben aktuell eine Facharbeit über die Physik des Lautsprechers für die Schule und mein Lehrer setzt für eine gute Note voraus, dass man eine einfache praktische Veranschaulichung in irgendeiner Form umsetzt. Dafür habe ich mich entschieden ein Lautsprecher Chassis in sehr einfacher Form selber zu bauen. Habt ihr Tipps wie ich das am besten mache, welche Materialien ich verwenden soll usw? Und ist es wohl möglich das ganze so zu gestalten dass man zB ein Handy über den Kopfhörerausgang direkt an die Konstruktion anschließen kann und dann halbwegs brauchbar Audio Dateien abspielen kann - zur Veranschaulichung? Ein paar Tipps würden mich seht freuen
Gruß,
Jonas
Amperlite
Inventar
#2 erstellt: 21. Mai 2014, 14:59
Wenn es nur um eine einfache Veranschaulichung des Wirkprinzipes geht:
Eigentlich brauchst du einen Magneten und eine Spule.
Das Trägermaterial der Spule kann u.U. gleichzeitig die Membran sein.


http://hackaday.com/2011/02/28/fabric-speaker/
http://hackaday.com/2013/12/01/diy-pringles-can-speaker/
http://www.teachengi...eakers_activity1.xml
http://mrgstechclass...diy-speaker-project/


[Beitrag von Amperlite am 21. Mai 2014, 15:04 bearbeitet]
FostexFan2
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Mai 2014, 15:19
Super, danke! Genauso stelle ich mir das vor. Kann man wohl einfach ein Din A4 Blatt als Membran nehmen oder welches Material hälst du für geeignet?
Amperlite
Inventar
#4 erstellt: 21. Mai 2014, 15:28
Ein wenig steifer darf es schon sein.
Ein Pappteller dürfte genügen.
Du kannst auch ein Stück Stoff (oder Gummi, oder Pappe) auf eine Küchenschüssel spannen.

Wenn du mal verstanden hast, wie der Lautsprecher im Prinzip funktioniert (und das musst du zum erklären verstanden haben!), kannst du dir deine eigene Variante überlegen.

Beachte, dass du wenige Meter aufgewickelten Kupferdraht nicht einfach an den Ausgang eines Handys klemmen kannst. Der Widerstand ist zu niedrig.
Mehr als 16 Ohm würde ich da schon anstreben, um den Ausgang nicht zu gefährden.
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 23. Mai 2014, 08:41
Solche selbst gebauten Bastellautsprecher haben einen extrem schlechten Wirkungsgrad. Ich hatte so was auch schon gebastelt. Ich bezweifle, dass man mit dem Ausgang des Handys genug Schalldruck für eine Vorführung im Klassenzimmer erzeugen kann. Ein richtigert Verstärker wäre da besser. da braucht man normalerweise nur 4 Ohm und rechne mal aus, wie viel Kupferdraht du für 4 Ohm aufwickeln musst. das ist eine ganze Menge. ich würde Kupferlackdraht besorgen. Der ist isoliert, dann kannst du viel enger wickeln ohne die Gefahr eines Kurzschlusses. Wie viele Meter du brauchst ist vom Durchmesser abhängig, das kann man ausrechnen.
Amperlite
Inventar
#6 erstellt: 23. Mai 2014, 11:08
Du kannst auch den umgekehrten Weg gehen, was u.U. leichter aufzubauen sein könnte:
- Magnet wird auf schwingende Membran geklebt
- Spule steht fest

So waren die allerersten Lautspecher aufgebaut.


[Beitrag von Amperlite am 23. Mai 2014, 11:08 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#7 erstellt: 23. Mai 2014, 11:43
Dafür braucht man nicht mal einen Magnet, es tut auch ein Stahlblech als membran. Allerdings sind die Verzerrungen dabei sehr hoch (100%k2).
JulesVerne
Inventar
#8 erstellt: 23. Mai 2014, 12:54

eine einfache praktische Veranschaulichung in irgendeiner Form umsetzt

Falls das mit dem selbst basteln nicht gelingt würde ich einfach ein paar billig LS kaufen und verschieden weit aus einander nehmen, dass man mal die Spule sehen kann wie sie im Magnet verschwindet, evtl. auch noch funktional, so wäre Stück für Stück zu sehen/hören was Sache ist.
Sony (Teilweise für 2€ zu haben)


[Beitrag von JulesVerne am 23. Mai 2014, 12:55 bearbeitet]
FostexFan2
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 24. Mai 2014, 13:24
Danke erstmal für die Antworten! Bezüglich der Spule: ich dachte daran einfach eine fertig gewickelte zu kaufen und dann auf die Membran quasi aufzukleben von hinten. Dürfte doch ein deutlich besseres Ergebnis liefern als eine selbst gewickelte?
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#10 erstellt: 24. Mai 2014, 13:38
Hier gibts was zum gucken:

Rockin Paper Plate

Make Magazin
Giustolisi
Inventar
#11 erstellt: 24. Mai 2014, 16:24

ich dachte daran einfach eine fertig gewickelte zu kaufen
Die sollte für einen 4 Ohm Verstärker aber nicht unter 3 Ohm Gleichstromwiderstand haben.
FostexFan2
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 25. Mai 2014, 17:28
Danke für die Tipps. Eignet sich dieser Magnet um das benötigte Feld zu erzeugen: http://m.ebay.de/itm/181092336103?nav=SEARCH oder sollte man besser ein Magnet quasi in die Schwingspule hinein stecken, wie im oben verlinkten Video zu sehen?
thom53281
Stammgast
#13 erstellt: 25. Mai 2014, 18:43
Wenn ich sowas selbst bauen würde, dann würde ich mich bei einer alten defekten Festplatte bedienen. Spule und Magnet sind da bereits am Schreib-/Lesekopf vorhanden und man müsste an den Kopf nur noch eine passende Membran befestigen (HDD-Scheibe ausbauen). Siehe auch hier:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-118-461.html

Ich hab so einen HDD-Kopf schonmal als "Gravierkopf" für ein Schallplatten-Aufnahmegerät verwendet (leider kein Foto). Das geht eigentlich ziemlich gut. Allerdings braucht man auch in dem Fall wieder einen Verstärker, ein Handy bietet wohl kaum genug Power.

Als Anschaubild für die Funktionsweise eines Lautsprechers sollte das in meinen Augen genügen. Auch hier sind alle Bauteile vorhanden und deutlich besser sichtbar als in einem offiziellen Chassis.


Grüße
Thomas
FostexFan2
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 25. Mai 2014, 18:52
Danke für den Tipp aber ich werde das lieber auf eine klassischere Art bauen um das Bauprinzip besser zu verdeutlichen. Es muss nicht unbedingt mit Handy funktionieren, ein Verstärker als Quelle würde auch gehen.
Giustolisi
Inventar
#15 erstellt: 25. Mai 2014, 22:16
Den Magnet kannst du nehmen, aber einen so großen braucht man gar nicht. Es geht auch mit einem recht schwachen Kühlschrankmagnet. Wenn du einfach eine Spule auf Papier nehmen willst, liegt ein hoher Wirkungsgrad und guter Klang eh nicht in greifbarer Nähe. Es geht ja wohl eher darum, hörbare Töne zu erzeugen, so dass man die Musik erkennen und das Funktionsprinzip erklären kann.
Im theoretischen Teil kannst du die Funktionsweise von Tauschspulenlautsprechern, Bändchen und Magnetostaten erklären.
Eine Spule auf Papier über einem Magneten wäre prinzipiell ein Magnetostat.
Wenn du noch nicht sicher bist welche Themengebiete du behandeln willst, kann ich das noch näher ausführen, über Lautsprecher könnte man Stunden und Tage lang referieren, je nach dem wie ausführlich es sein soll.
FostexFan2
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 27. Mai 2014, 17:33
Danke für die Tipps! Es geht mir in der Tat nur darum, auf möglichst simple Weise das Funktionsprinzip zu verdeutlichen... Was haltet ihr von dieser Schwingspule: http://www.ebay.de/i...&hash=item2a18a13952

Ist die trotz der kleinen Größe in der Lage einen Pappteller als Membran vernünftig anzutreiben? Ich muss die Sachen heute bestellen, damit Sie rechtzeitig ankommen. Deshalb würde es mich sehr freuen, wenn ihr kurz was dazu sagen könntet.
Giustolisi
Inventar
#17 erstellt: 27. Mai 2014, 22:55
Die Spule geht, aber dafür brauchst du das Magnetfeld quer zur Wicklung. Das bedeutet, dass ein Pol außen und der andere Pol innen sein muss. Du brauchst also ein Magnetsystem in dem sich das Magnetfeld zwischen oberer Polplatte und Polkern konzentriert.
FostexFan2
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 28. Mai 2014, 13:53
Ich habe diesen und diese Magneten mitbestellt. Wie bringe ich die denn am besten an, um das benötigte Feld zu erzeugen?
Giustolisi
Inventar
#19 erstellt: 28. Mai 2014, 14:00
Wenn du einen Tauchspulenlautsprecher bauen willst, fehlt dir noch die obere Polplatte und die untere Polplatte mit Polkern.
Ein Magnetfeld Senkrecht zur Spule bringt dir nämlich reichlich wenig.
Stell dir einen Draht von links nach rechts vor. Dazu ein Magnetfeld von vorne nach hinten. Gibst du nun Saft auf den Draht bewegt er sich nach ob oder unten. Hast du das Magnetfeld in einer Dimension und den Stromfluss in die andere, bewegt sich der stromdurchflossene Leiter in die dritte Dimension.
Für einen Tauchspulenlautsprecher brauchst du also ein Magnetfeld vom Inneren der Spule nach außen, dann bewegt sich die Spule raus und rein.
Deine magneten haben oben den Plus und unten den Minuspol, also senkrecht, wenn du dir den lautsprecher waagerecht aud dem magneten liegend vorstellst. Senkrecht soll aber die Membranbewegung sein. Du musst also das Magnetfeld im Luftspalt konzentrieren. Deswegen haben Lautsprecher Polplatten. Je enger dein Luftspalt ist, desto stärker wird das Magnetfeld.
FostexFan2
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 28. Mai 2014, 14:20
Das habe ich garnicht bedacht, sehr ärgerlich
Weist du, ob bzw. wie man vernünftig funktionierende Polplatten selber bauen kann? Oder könnte ich vielleicht einfach jeweils einen von den verlinkten zylindrischen Magneten auf einer Seite der Spule befestigen, sodass sich ein entsprechendes Magnetfeld senkrecht zur Spule ergibt?
Giustolisi
Inventar
#21 erstellt: 28. Mai 2014, 15:08

Weist du, ob bzw. wie man vernünftig funktionierende Polplatten selber bauen kann?

Geht, man braucht aber eine Drehbank oder eine Fräsmaschine wenn man sich nicht ewig die Finger wund feilen will.

Oder könnte ich vielleicht einfach jeweils einen von den verlinkten zylindrischen Magneten auf einer Seite der Spule befestigen, sodass sich ein entsprechendes Magnetfeld senkrecht zur Spule ergibt?

Wenn du einen der Neodym Magneten quer liegend in die Spule bekommst ohne dass etwas schleift, kannst du von außen einen nehmen (so dass sich beide anziehen) und du hast zumindest zwischen den beiden Magneten das entsprechende Feld, wenn auch nur auf dem kleinen Abschnitt der Spule. Zur Demonstration sollte das reichen. Mach die Magneten aber gut fest, die Neodymdinger sind verdammt stark. Wenn die zusammen klatschen und die Spule dazwischen ist, hat die Spule einen Knick.
FostexFan2
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 28. Mai 2014, 15:22
Meinst es würde auch funktionieren, ohne dass ich einen Neodym quer in die Spule stecke (was nicht passen wird) sondern lediglich auf entgegengesetzten Seiten außerhalb der Spule welche anbringe, einen Ton zu erzeugen?
Giustolisi
Inventar
#23 erstellt: 28. Mai 2014, 16:30

Meinst es würde auch funktionieren, ohne dass ich einen Neodym quer in die Spule stecke (was nicht passen wird) sondern lediglich auf entgegengesetzten Seiten außerhalb der Spule welche anbringe, einen Ton zu erzeugen?

Es wird funktionieren, aber eben nur sehr sehr schlecht. Du wirst eben kaum Flüsterlautstärke erreichen, bovor die Schwingspule zu heiß wird.
FostexFan2
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 28. Mai 2014, 16:48
Wie kann das in http://www.youtube.com/watch?v=Awef78YtWmc&feature=youtu.be]diesem Video[/url] denn funktionieren? Dort wird doch auch nur ein zylindrischer Magnet in die Schwingspule gesteckt, sodass sich ein Magnetfeld in die theoretisch falsche Richtung ergibt?
Giustolisi
Inventar
#25 erstellt: 28. Mai 2014, 16:51
Der Wirkungsgrad ist eben extrem mies. Ein paar magnetische Feldlinien werden immer irgendwie die Spule kreuzen
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