Tang Band Breitbänder W8-1808 im 80L Bassreflex-Gehäuse

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Soundwise
Inventar
#1 erstellt: 31. Dez 2019, 03:10
Hallo zusammen,

ich möchte hier kurz meine neuen Lautsprecher vorstellen. Es sind die Tang Band W8-1808 Breitbandlautsprecher eingebaut in einem 80L Bassreflex-Gehäuse.
Gebaut wurden die Lautsprecher von einem Freund nach einer Empfehlung des Herstellers, allerdings wurde 30mmm Birke Multiplex verwendet und das Innenvolumen bei 80L belassen. Also nicht gerade klein ausgefallen.
Der Frequenzgang ist relativ geradlinig ansteigend vom Grundton bis in die Höhen über 10db. Meiner Meinung nach braucht es eine Korrektur.
Es wurde analog keine Frequenzgangkorrektur vorgenommen, sehr wohl aber eine digitale Korrektur mit einem 30-Band Equalizer APO EQ in Windows. Gehört wird am Windows PC mit Spotify und Foobar2000 über einen Schiit Yggdrsil Analaog 2 DAC und eine PAS 2002PCA Endstufe.
Das Ergebnis ist absolut highendig. Ich habe jahrelang mit exzellenten Stirling Broadcast LS 3/6 (vergleichbar mit Spendor 1/2 oder Harbeth Super HL5Plus) mit verbesserter Frequenzweiche gehört aber die Tang Band ist eine andere Liga.
Keine Frequenzweichenbauteile - volle Dynamik, da bremst nichts. Die Striling klingt langsam im Vergleich. Obwohl es ein Breitbänder ist, kann ich keine Auflösungsnachteile gegenüber der 3-Weg Stirling wahrnehmen. Die Räumlichkeit ist ein Traum. Sehr präziser Bass, den sie sich unter 100 Hz mit einem Arendal Subwoofer teilt. Sie ist im Bass also bei mir deutlich entlastet.

Ich habe den Treiber auch im Standard-Horn gehört aber das BR-Reflexgehäuse hat klanglich in diesem Fall eigentlich nur Vorteile.
Ich versteh nicht, warum nicht mehr Leute dieses Projekt anvisieren. Für so wenig Geld und Aufwand gibt es sonst kaum soviel Klang - wenn man die Frequenzgangkorrektur mit einplant.
Das Vorurteil, dass Breitbänder keinen Bass und keine Höhen können, habe ich längst aufgegeben. Und das die Auflösung schlechter wäre, ebnfalls.

Fragen beantworte ich gerne.

Bauplan des Herstellers und Frequenzgang: hier.
Der Treiber: hier
20191225_093744
20191225_093752
20191225_093759
SUG1-24 (W8-1808)_S
Wholefish
Inventar
#2 erstellt: 02. Jan 2020, 21:21
Danke für die Vorstellung.
20cm Breitbänder sind Exoten. Dazu kommt der Preis von knapp 300 Euro pro Stück. Da finden sich eben nicht unbedingt viele Nachbauer. Auch wenn ich dir das gern glaube, dass die sich gut anhören.
Viel Spaß mit den Breitis
Soundwise
Inventar
#3 erstellt: 02. Jan 2020, 22:01
Danke ! Diese Lautsprecher sind auch in Europa gar nicht mehr so leicht zu bekommen - die Nachfrage scheint nicht besonders groß zu sein.
Am einfachsten kriegt man sie über Parts Express in USA. Da ist man bei ca. 275 Eur pro Stück mit Versand und Zoll. Das ist echt nicht wenig für Lautsprecher aber das ist alles Kleingeld im Vergleich zu den Preisen bei Voxativ
Der weiter verbreitete W8-1772 Breitbänder klingt übrigens leider in dem Gehäuse nicht so besonders. Das haben wir auch probiert.
Peas
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 02. Jan 2020, 22:15
Danke für die Vorstellung.

Aber wenn ohnehin ein Sub verwendet wird: Habt Ihr darüber nachgedacht, den W8 in ca. 20 Liter zu stecken und die restlichen 60 Liter für einen Tieftöner zu nutzen? Schallwand bliebe ja gleich.
Soundwise
Inventar
#5 erstellt: 02. Jan 2020, 22:35
Hi, nein, das war nie der Plan. Mein Kumpel wollte sich an den Originalbauplan halten und keine Frequenzweichen einsetzen.
Die Idee, den schon vorhandenen Subwoofer einzusetzen, kam mir erst später. Der Subwoofer hängt bei mir quasi parallel zum Verstärker für die Lautsprecher. Ich senke per EQ den Bassbereich unter 100 Hz, gleiche den verminderten Bass bei den Lautsprechern aber über Anhebung des Pegels beim Sub aus. Lautsprecher und Sub teilen sich also den Bass und das Ergebnis ist vom Klang beachtlich. Gewollter Nebeneffekt ist natürlich, dass die Breitbänder im Bass entlastet werden.
Peas
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Jan 2020, 22:57
Ja, quasi ein 1,5-Wege-System

Man hätte aktiv trennen können, mit einem AVR wäre es ganz einfach, ohne individuelle Weiche, dann aber auch nur 2.1.

Aber wenn es so passt, ist es prima.


[Beitrag von Peas am 02. Jan 2020, 23:59 bearbeitet]
Soundwise
Inventar
#7 erstellt: 02. Jan 2020, 23:12
Ich weiss aber ich betreibe schon seit Jahren einen DAC und eine Stereo-Endstufe und wollte daran nichts ändern. Der Bass klingt, mit der richtigen Phasenstellung am Sub, wie aus einem Guss - man hört nicht, dass 3 Treiber am Bass beteiligt sind.
Die Basspräzision der Tang Bands ist in dem Gehäuse sehr hoch und ähnlich der des Subs. Passt klanglich einfach gut zusammen.
Möglicherweise hätte ein 2.1 System noch klangliche Vorteile, weil die Breitbändern dann gänzlich vom Bass entlastet wären. Ich werd's vorerst nicht rausfinden....


[Beitrag von Soundwise am 02. Jan 2020, 23:20 bearbeitet]
Barnibert
Stammgast
#8 erstellt: 03. Jan 2020, 22:50
Vielen Dank für die Vorstellung des Lautsprechers - ich habe leider eine lange Leitung sehe ich das richtig, dass der Bauplan eine Frequenzweiche vorsieht? oder nicht? und wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann hast Du mit dem Equalizer einfach nur Deine präferierte Einstellung gefunden? Was ist denn der Unterschied ohne Equalizer?

Danke für eine Antwort und Gruss
Bert
Soundwise
Inventar
#9 erstellt: 04. Jan 2020, 00:07
Hallo Bert,
der Bauplan sieht keine Weiche oder Korrekturen vor aber der Frequenzgang weicht um bis zu 10db vom idealen neutralen Frequenzgang ab - das sieht man auch auf dem letzten Bild. Das wäre z.B. bei einem hochwertigen 3-Wege-System nicht tolerierbar.
Man kann diese Lautsprecher ohne Anpassung hören, jedoch sind die Mitten und Höhen im Vergleich zum Grundton zu laut. Der ideale Frequenzgang wäre eine gerade Linie bei ca. 85db.
Meine bevorzugte Einstellung beim Equalizer entspricht ungefähr dem neutralen Frequenzgang. Ich habe mich bei Einstellung des 30-Band-EQs ziemlich genau an den Frequenzschrieb vom Hersteller gehalten. Im wesentlichen senke ich alles ab 600 Hz um ca. 5 db ab. Die Erhöhung zwischen 7 und 10khz stört mich weniger - ich bin in dem Bereich auch bei ca. -5db und ich glaube ehrlichgesagt, dass der Bereich bei mir aus welchen Gründen auch immer nicht so überhöht ist wie in der Messung, denn ich reagiere bei vorlauten Höhen normalerweise empfindlich.
LG Günther


[Beitrag von Soundwise am 04. Jan 2020, 00:11 bearbeitet]
Peas
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 04. Jan 2020, 02:04
Na ja, auf Achse muss ein Breitbänder im Mittel- und Hochton lauter sein, weil er eben bündelt und sonst zu wenig Energie abgeben würde. Durch unterschiedliches Einwinkeln kann man es dann dosieren.
Soundwise
Inventar
#11 erstellt: 04. Jan 2020, 02:28
Ja das stimmt allerdings. Ich habe die Lautsprecher direkt auf den Hörplatz ausgerichtet und die Korrektur dementsprechend angepasst.
Man kann mit diesen Lautsprechern aber auch noch ganz gut ohne Korrektur hören, wenn man den Winkel zur Hörposition entsprechend anpasst.
Man sieht hier ganz gut, dass der Frequenzgang so etwas über 15° seitlich der Achse relativ linear verläuft. Die Lautsprecher gerade in den Raum gerichtet - nicht auf die Hörposition ausgerichtet, kommt man auf ein passables Ergebnis.
Meine Lösung mit dem EQ ist natürlich präziser.
Barnibert
Stammgast
#12 erstellt: 04. Jan 2020, 10:28
Dank Dir für Deine Antwort. Der Lautsprecher klingt spannend. Habe zwar gerade etwas gebaut, behalte aber Deinen Vorschlag im Hinterkopf.

Viele Grüsse
Bert
Radler4711
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 02. Nov 2020, 21:13
Hi, ich habe den Bauvorschlag von der TangBand Herstellerwebsite für den W8-1808 ebenfalls umgesetzt, auch ohne Korrekturnetzwerk.
Ich bin vom Klang relativ enttäuscht. Der Bass ist zwar präzise aber ziemlich dünn und die oberen Mitten sind mir zu präsent. Jetzt stehen die Lautsprecher im Hobbyraum und werden kaum gespielt. Eigentlich schade für das investierte Geld in die hochwertigen Treiber.
Hat jemand einen Vorschlag wie man den Frequenzgang möglichst klangschonend korrigieren könnte? Ich wäre auch bereit ein anderes Gehäuse zu bauen, falls es hilft einen ausgewogeneren Klang zu produzieren.
Gruß aus den USA.
Soundwise
Inventar
#14 erstellt: 02. Nov 2020, 23:39
Hi, hast Du denn die Möglichkeit einer digitalen Korrektur wie zb. Equalizer APO in Windows?
Ich habe Zweifel, dass man das mit einem Korrekturnetzwerk hinbekommt - es braucht eine präzise Korrektur wie z.b. einen 30 Band Equalizer.
Ohne Korrektur kann man meiner Meinung nach diesen Lautsprecher nicht anhören.
Mit digitaler Korrektur und Subwoofer habe ich absolut highendigen Klang - super Dynamik und sehr gute Auflösung.
MBU
Inventar
#15 erstellt: 03. Nov 2020, 00:19
Wenn kein PC in der Anlage involviert ist dürfte die Lösung ein minidsp 2x4 (HD), ein (USB-) Messmikro und die Software REW sein.
Radler4711
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 03. Nov 2020, 02:22
Danke! Über einen MiniDSP habe ich auch schon nachgedacht
MBU
Inventar
#17 erstellt: 03. Nov 2020, 02:57
captain_carot
Inventar
#18 erstellt: 04. Nov 2020, 01:52
Ich kenne den W8-1808 noch von der HiFi Selbstbau TQWT. In dem Fall war das Korrekturwerk klassisch passisv geregelt und hat gut funktioniert. Auch die TQWT mochte damals halbwegs wandnah.

Hab damals auch die Lal von HSB gehört. Definitv bassstärker, wenn auch eher neutral, überhaupt deutlich neutraler und an sich der 'bessere' Lautsprecher. Die Räumlichkeit vom Breitbänder war aber nicht ansatzweise vorhanden.
herr_der_ringe
Inventar
#19 erstellt: 07. Nov 2020, 01:57
zum w8-1808 möchte ich euch das studium bei HSB nahelegen. dort wurde das chassis im "undichten" classica-gehäuse eingebaut.
alleine durch ausrichten im raum konnte hierbei ein F-gang erzielt werden, welcher ein verzicht auf weichenbauteile/sperrkreis ermöglicht.

hifi-selbstbau.de schrieb:
Habe mich heute den ganzen Tag mit der Classica, deren Aufstellung und Verkabelung befasst. Tatsächlich konnte ich den Lautsprecher relativ gut durch akribisches Positionieren im Raum deutlich "verbessern". Auf unserer üblichen Abhörposition hat die Classica nicht gut funktioniert. Auf der Position von gestern, siehe oben, war es etwas besser, aber weit entfernt von gut. Heute habe ich dann die passende Position gefunden.
(anm.: bild aufstellung)
hier der messtechnische Unterschied der beiden Positionen, die dunkle, blaue ist die von gestern.
(anm.: bild F-gang)
Das ist doch wohl deutlich? Allein durch Positionierung erreicht. Anschließend kann man dann Dirac drüber jagen.
...

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