Welcher Phono Vorverstärker?

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Roschek
Neuling

#1 erstellt: 14. Mrz 2017, 17:15

Guten Tag,

ich habe schon seit längerem hier im Forum gestöbert und den ein oder anderen Tipp umgesetzt. Meine nächste Investition soll ein Phono Vorverstärker sein. Da ich so ein Gerät noch nie testen konnte und überhaupt keine Ahnung und Vorstellung habe, muss ich euch mal Fragen. Die Internetrecherche hat mich aufgrund des großen Angebotes und der vielen Möglichkeiten noch mehr verwirrt.

Ich habe oft gehört, dass die Phono-Eingänge am Verstärker gar nicht so gut sein sollen und das man hier mit einem Phono Vorverstärker noch einiges an Sound aus den Schallplatten holen kann. Momentan höre ich meine Platten über den integrierten Photo-Eingang an meinem Verstärker. Ich bin mit dem Klang eigentlich schon recht zufrieden, würde mich aber freuen, wenn ich mit einem Phono-Vorverstärker noch mehr Brillanz in den Höhen erreiche und die Bässe noch etwas sauberer, breiter und definierter bekomme. Kurz gesagt: Ich will noch mehr Klang aus meiner Kette rausholen. Mir ist bewusst, dass eine Kette immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied ist, deshalb würde ich jetzt mal alles aufzählen, damit ihr mir vielleicht 2-3 Geräte nennen könnt, die sich gut einfügen könnten. Ich hatte preislich so an ca. 150 Euro gedacht. Ist das utopisch oder realistisch? Das ist nur ein Richtwert, ihr könnt gerne ein paar Geräte vorschlagen die ein paar Euro teurer sind.

Jetzt mal zu mein Musikequipment:

Plattenspieler:
- Thorens TD 320 mit TP 16 Tonarm

Tonabnehmer:
- Ortofon 2M Blue MM

Verstärker:

- Pioneer A-656

Lautsprecher:

- Tmr-1a

Ich hoffe ich habe die Frage spezifisch genug gestellt. Ich bedanke mich im Voraus für eure Antworten

Liebe Grüße

[Beitrag von Roschek am 14. Mrz 2017, 17:16 bearbeitet]

Michael_Martens
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 14. Mrz 2017, 18:09

Dem Pioneer 656 sagt man eigentlich schon eine sehr gute Phono-Sektion nach.
Ich glaube nicht, dass sich da durch einen separaten Phonopre noch mehr rausholen lässt.
Den Schwachpunkt in Deiner Kette sehe ich eher beim verwendeten Tonabnehmer. Beim 2M Blue ist noch deutlich Luft nach oben.
Hier im Forum gibt es einige Threads, die sich mit den optimalen Systemkombinationen für den TP16 beschäftigen.

Marsilio
Inventar

#3 erstellt: 14. Mrz 2017, 18:23

Hallo Roschek

Mein 2M Blue - das ich vor einiger Zeit aber auf die Ersatzbank verbannt habe - harmonierte gut mit dem Musical Fidelity V-LPS II (den es nur noch gebraucht gibt, Preise da. 100.-; Eingangskapazität knapp über 120pF). Das Nachfolgermodell V-90 ist punkto Specs gleich, hat aber einen Ein- und Ausschalteknopf als Vorteil und ein mitunter brummendes Netzteil als Nachteil. Kosten: ca. 170.-

Hier im Forum gerne empfohlen wird ausserdem der ART DJ PRE II, den es bei thomann.de derzeit für rund 50.- gibt - hier hat man sogar Einstellmöglichkeiten für die Eingangskapazitäten.

ABER: Ich könnte mir vorstellen, dass Dein Pioneer A-656 noch aus der Zeit stammt, in der in die Vollverstärker wirklich gute Phonosektionen eingebaut wurden. Dann wird aus meiner Sicht ein externer Phono-Pre überflüssig. Ich habe einen Revox B150-Vollverstärker aus den späten 80er-Jahren, dessen Phonosektion ausgezeichnet ist. Leider habe ich auf die Schnelle keine Angaben zur Phono-Eingangskapazität des Pioneer A-656 gefunden. Sollte sie max. 150pF betragen, dann wäre das meines Erachtens ein für viele MM-Tonabnehmer sehr brauchbarer Wert.

Möchtest Du klanglich ein Uprade erreichen, so würde ich statt einem externen Phonovorverstärker in diesem Falle einen Tonabnehmer suchen, der eine besser auflösende Nadel als die elliptisch geschliffene Nadel des 2M Blue hat. Für 165.- gibt es bereits das Audio Technica AT440Mlb mit Microline-Schliff - allerdings wäre bei diesem Tonabnehmer zwingend, dass der Phonoeingang des Verstärker eine Eingangskapazität von unter 120pF aufweist. Ortofon-MM's sind weniger kapazitätskritisch, aber teurer.

LG
Manuel

[Beitrag von Marsilio am 14. Mrz 2017, 18:25 bearbeitet]

ad-mh
Inventar

#4 erstellt: 14. Mrz 2017, 22:56

Moin,

zu allererst würde ich herausfinden, welche Kapazität der Pioneer am MM Phonoeingang hat, bevor ich mir Gedanken über einen Vorverstärker machen würde. Verstärker aus dieser Zeit hatten oft 100, 125 oder 150pF. Damit kann man etwas anfangen. Wenn es so ist, wie ich vermute, dann brauchst Du keinen weiteren VV.
Welche Pio Version ist es? 656 MKI oder MKII?
In der Vinylengine sollten sich die Daten finden lassen.

Soweit Manuel das AT 440MLb vorschlägt...
es kann Bass, komischerweise weniger am Technics, dafür aber am Dual und am Thorens TD 166 VI (TP50) und TD 318 (mit TP 21 - gleiche Daten wie der normale TP 16)

Hier am Dual 521 mit 30pF für den Spieler und 70cm Kabel RG 59 1505F der Firma Belden (das macht weitere 0,7x56=40pF)
Plus 100pF bei der Phonobox S macht das insgesamt gerundet 170pF.

Der riemengetriebene "mittleren" Dual (im Vergleich zum 621) stehen den großen in keiner Weise nach. Faktisch spielt auch dieser eine Platte vollkommen unauffällig.

521

621

Ähnlich würde ich das Ganze angehen. Der Austausch des Cinch-Phonokabels bringt definitiv etwas. Meine TD 166 VI und TD 318 (inzwischen verkauft) habe ich ebenfalls umgerüstet. Die Umrüstung des Cinchkabels bringt etwas Spielraum bei der Kapazität.

VG

Andreas

Albus
Inventar

#5 erstellt: 15. Mrz 2017, 12:32

Tag,

bitte, Pioneer A-656 mit 47 k und nominell 259 pF (220 + 39), der 656 II mit 270 pF nominell. Dazu der Kapazitätsbelag des Thorens, nach BDA, 100 pF. Ausgangsbetrag an Kapazität dann im MM-Modus aus der Kombination eben so an die >350 pF.
Zusatz: Da ist noch ein MC-Modus als Möglichkeit - 0,2 mV/100 Ohm.

Freundlich
Albus

[Beitrag von Albus am 15. Mrz 2017, 14:05 bearbeitet]

.JC.
Inventar

#6 erstellt: 15. Mrz 2017, 13:13

Moin,

Roschek (Beitrag #1) schrieb:

.. dass die Phono-Eingänge am Verstärker gar nicht so gut sein sollen und ..
...
Ich hatte preislich so an ca. 150 Euro gedacht. Ist das utopisch oder realistisch?
...
Tonabnehmer: Ortofon 2M Blue MM
Verstärker: Pioneer A-656

dazu:

Michael_Martens (Beitrag #2) schrieb:

Dem Pioneer 656 sagt man eigentlich schon eine sehr gute Phono-Sektion nach.

stimmt ganz genau !
...
nicht für 150 € !!
..
in dem Fall besser einen besseren Tonabnehmer und wenn`s Ortofon sein soll:
bestes Preis / Leistungsverhältnis hat das

540 MKII

Marsilio
Inventar

#7 erstellt: 15. Mrz 2017, 13:26

Albus' Wissen ist super.

Ja, der Empfehlung würde von .JC. würde ich mich in diesem Fall anschliessen; punkto Eingangskapazitäten sind wir hier ja doch etwas im höheren Bereich, da passen die schon etwas älteren-Systeme mit den Gyger-Nadeln alle problemlos (Vinylmaster Silver, OM-40, 540 - die haben im Grund alle die gleiche Nadel). Mein modernes 2M Blue habe ich übrigens auch durch ein vergleichsweise "altmodisches" OM-40 ersetzt, punkto Auflösung erreicht man da wirklich eine andere Liga. Mittlerweile kosten leider auch diese Systeme alle über 300.-

Passen würde natürlich auch das 2M Black mit der Shibata-Nadel, allerdings erreicht man mit dem annähernd die 500-Euro-Marke.

Möchte der Threadersteller dagegen einen kapazitätskritischeren MM-Tonabnehmer wie beispielsweise das früher erwähnte AT440Mlb, so wäre ein externer Phono-Pre wie der ART DJ PRE II unumgänglich.

LG
Manuel