Erfahrungen mit Mistral HP 509 Kopfhörerverstärker?

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veryEK
Neuling
#1 erstellt: 26. Jun 2010, 19:08
Hallo,

da ich momentan auf der Suche nach einem guten (aber habwegs günstigen = Student ;-)) Kopfhörerverstärker bin, kam ich bei der Onlinesuche auf die Firma Mistral.

Die bieten einen optisch und preislich attraktiven Amp an, den HP 509:

Mistralaudio HP 509

Über die Marke fand ich dieses: Mistral

Ich nutze als Kopfhörer den Denon AH-D 5000 - bisher über einen NAD Monitor 3100, beschallt mit dem C 542 gleicher Herkunft.

Nett finde ich, dass es sich bei dem Modell um einen Röhrenverstärker handelt. Andererseits kenne ich mich nicht soo gut aus , so dass ich fragen wollte, ob jemand bereits Erfahrungen mit dem Gerät hat und es empfehlen kann.

Bzw. ob es weitere Empfehlungen für Kopfhörerverstärker bis 400 Euro gibt, die mit meiner bisherigen Anlage harmonieren.

Vielen Dank für die Hilfe und beste Grüße,

Eike
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 26. Jun 2010, 22:02
Als Erst-KHV würde ich immer ein Gerät empfehlen, das technisch Hand und Fuß hat - damit fällt alles raus, was Röhren nicht bloß als Deko nutzt.

Sieh dir z.B. mal den Corda Swing von Meier Audio an. Netzanschluß, zweistufig wählbare Verstärkung, dazu die bewährte Crossfeed-Schaltung von Jan Meier, gekoppelt mit zeitgemäßer Verstärkertechnik und ordentlicher Teilequalität. Auch in der KHV-Abteilung von Lake People solltest du dich mal umsehen (die Gerätschaften werden m.W. auch da unten am Bodensee gefertigt).
m00hk00h
Inventar
#3 erstellt: 27. Jun 2010, 01:36
Also für den D5000 würde ich mir das mit dem KHV noch mal überlegen. Kauf dem KHV auf jeden Fall mit Rückgaberecht oder leih dir vielleicht sogar besser vorher mal einen aus.

Ich meine, ich will dir das nicht ausreden oder so, aber meiner Erfahrung nach ist der Zuwachs der Denons mit einem KHV sehr, sehr gering und hauptsächlich abhängig davon, woran er vorher hing (also womit man vergleicht). Und die klingen echt schon an der 08/15-Büchse meines Yamaha Vollverstärkers kaum schlechter als meinem audio-technica Schlachtschiff.

Ansonsten siehe ein Post über mir.

m00h
Hüb'
Moderator
#4 erstellt: 27. Jun 2010, 18:34
Hi,

das ist typische China-Ware. 400 € dafür sind ein absurder Preis. Schau' Dir auch mal die LS auf der Homepage an und vergleiche mit den bekannten B&W-Produkten.

Grüße
Frank
buschi_brown
Inventar
#5 erstellt: 27. Jun 2010, 18:37
400€ wären mir dafür definitiv auch zuviel. Ich habe ihn allerdings bei einem deutschen Händler für 199€ entdeckt. Ist zwar immer noch recht viel, aber ich denke ich werde das Ding mal ausprobieren .
veryEK
Neuling
#6 erstellt: 27. Jun 2010, 20:07
Hallo,

besten Dank für die Antworten.

Ist denn ein Röhrenverstärker per se so kapriziös, dass er für den "unerfahrenen" Nutzer nicht zu empfehlen ist, oder worauf ist die abratende Äußerung zurückzuführen?

Ich bin mit dem Klang des D 5000 über den NAD Monitor an sich sehr zufrieden, der KHV ist für mich daher - so ehrlich will ich gerne sein - eher eine Spielerei, insofern spielen auch ästhetische Aspekte eine Rolle. Andererseits interessiert es mich auch, was über meinen Kenntnisstand (=Equipment) hinaus noch möglich ist an Klangerlebnis, ohne mich zu verschulden. ;-)

Ich habe den Mistral HP 509 bei ebay für 149 Euro Startgebot gesehen, das fand ich vor allem preislich interessant.
Der Anbieter verkauft das Gerät über seine Homepage auch für besagte 199 Euro und schrieb was von einer UVP von 378 Euro.

Das schien mir ein fast zu verlockendes Schnäppchen zu sein, daher - und weil mir der Hersteller rein garnichts sagte - meine Frage nach sachkundiger Einschätzung.

Vielen Dank dafür und beste Grüße,

Eike
audiophilanthrop
Inventar
#7 erstellt: 29. Jun 2010, 17:24

m00hk00h schrieb:
Ich meine, ich will dir das nicht ausreden oder so, aber meiner Erfahrung nach ist der Zuwachs der Denons mit einem KHV sehr, sehr gering und hauptsächlich abhängig davon, woran er vorher hing (also womit man vergleicht). Und die klingen echt schon an der 08/15-Büchse meines Yamaha Vollverstärkers kaum schlechter als meinem audio-technica Schlachtschiff.

Wundert mich bei dem Impedanzverlauf gar nicht, der ist ja fast schon linealglatt. Die nicht mal 25 Ohm sind für einen konventionellen KHV auch keine ganz einfache Last.

veryEK schrieb:
Ist denn ein Röhrenverstärker per se so kapriziös, dass er für den "unerfahrenen" Nutzer nicht zu empfehlen ist, oder worauf ist die abratende Äußerung zurückzuführen?

Man bekommt letztlich sehr wenig fürs Geld, weil mit Röhrenschaltungen für richtig gute Performance ein unmäßiger Aufwand erforderlich ist, speziell wenn es um jegliche Art niederohmiger Lasten geht (als da wären Lautsprecher und typische Kopfhörer). (Dafür braucht man üblicherweise Ausgangsübertrager, deren Qualität höchst wichtig für die Performance das Geräts ist, und gute Exemplare sind groß und teuer.) Transistorverstärker hatten spätestens Ende der 70er ihre Röhrenkollegen eindeutig abgehängt und sind seitdem nicht schlechter geworden. Einzig in Spezialanwendungen, die z.B. vom gutmütigeren Verhalten bei Übersteuerung (Gitarrenverstärker) oder den hohen möglichen Amplituden (Verstärker für Elektrostaten) profitieren, konnte die Röhrentechnik sich länger behaupten.

Hier dürfte das ganze mehr 'ne Spielerei sein und die Röhre evtl. irgendwo eingesetzt werden, wo sie nicht viel kaputtmachen kann, aber wer weiß das schon. Dem Rauschverhalten scheint sie schon mal nicht unbedingt förderlich zu sein, wenn das SNR mit maximal 88 dB angegeben wird - das schafft jeder vernünftige Onboardsound oder MP3-Player auch. Eine Ingeieursleistung sieht irgendwie anders aus.

Röhrengeräte werden hauptsächlich für Techniklaien angeboten, die mal gehört haben, daß diese besser klingen sollen, die evtl. gar wollen, daß ihr Verstärker "klingt" (statt nur schnöde zu verstärken), oder die schlicht auf das Aussehen abfahren. Gegen das letztere ist erst einmal nichts zu sagen (zum Glück ist bis dato noch keiner auf die Idee gekommen, einen KHV mit GU81 aufzubauen - ich sage nur 130 W Heizleistung :D, von der Anodenspannung von typisch 1,3 kV ganz zu schweigen...), aber wenn man nur einen schlechten Verstärker haben will, geht das auch einfacher...

Davon abgesehen gab es im Bereich HiFi schon vor 30 Jahren einen irrationalen Hang zum Exotischen. Da wurden irgendwelche englischen Bastelverstärker höchst spartanischer Ausführung über den grünen Klee gelobt, aber Großseriengeräte mit Hand und Fuß (und inklusive funktionierender Schutzschaltungen) z.B. von Grundig aber kaum gewürdigt. Zusammen mit dem grassierenden Subjektivismus führte das letztlich zu einer für seriöse Hersteller sehr ärgerlichen Situation, nämlich daß gute Performance nicht oder nur nach dem Zufallsprinzip honoriert wurde.

veryEK schrieb:
Andererseits interessiert es mich auch, was über meinen Kenntnisstand (=Equipment) hinaus noch möglich ist an Klangerlebnis, ohne mich zu verschulden. ;-)

Da wäre eine Erweiterung des Hörerparks wohl die deutlich effektivere Variante.

Vielleicht läuft dir ja mal ein älterer Beyer zu (z.B. DT880 vor 2005, oder gar der olle DT880S - die Ersatzteilversorgung ist vorbildlich), oder von Sennheiser ein HD580/600 (angesichts der Preislage der Ohrpolster bitte nicht aus den Latschen kippen ;); das m.E. zu schmale Kopfpolster ersetzt man ohnehin besser durch eine Bastellösung wie einen gute 3 cm breiten und mindestens 1 cm dicken Schaumstoffstreifen), oder einer der klassischen AKG K400, K401, K500, K501 (auch hier sollte man noch alles bekommen können) bzw. auch der aktuelle K601. Spätestens bei Sennheiser und AKG dürfte sich dann auch ein KHV positiv bemerkbar machen.

Das allerbeste Upgrade für jeden guten Kopfhörer ist übrigens passendes "Futter". Wühl dich ruhig mal durch den "Was hört ihr gerade"-Thread...


[Beitrag von audiophilanthrop am 29. Jun 2010, 17:35 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 29. Jun 2010, 17:31
Hallo,

und schrieb was von einer UVP von 378 Euro.

das ist ein klassischer Mondpreis, der nirgendwo tatsächlich verlangt oder gar bezahlt wird.

Grüße
Frank
eddie78
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 27. Jul 2010, 07:19
Ich hab mir jetzt mal des Spass gegönnt und mir so einen Amp besorgt. Von außen sieht er schon mal ganz schick aus.

Ich hab mal ein paar FOtos auch vom Innenleben gemacht, ggf. könnt ihr da ja Rückschlüsse darauf ziehen, ob die Röhre nur Verzierung ist:









Momentan kann ich mangels vernünftiger Kopfhörer noch nichts zum Klang (oder auch Nichtklang) sagen. Mit meinen mobilen Senn C300 rauscht er jedenfalls überraschend wenig. Er dickt auch nicht merklich auf. Der Betrieb per USB funktioniert ebenfalls unauffällig. MEhr soll es momentan nicht sein.
Der USB-Receiver wird übrigens als Onkyo-Lautsprecher erkannt, mit BurrBrown 2702...

Die Röhre bruacht übrigens kaum selbst zu glimmen, da sie noch von 3 orangenen LED's angestrahlt wird...
buschi_brown
Inventar
#10 erstellt: 05. Aug 2010, 15:37
So, jetzt habe ich mir auch mal einen zugelegt. Nach den ersten Höreindrücken kann ich nur sagen, dass ich für den Preis (ich habe natürlich keine 199€ bezahlt ) echt ziemlich angetan bin. Mal schauen wie sich das Ganze noch entwickelt, aber bisher glaube ich die Investition hat sich gelohnt.
Grüße
Thomas
eddie78
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 05. Aug 2010, 20:40
Ja, den vollen halben Preis habe ich auch nicht ausgeben müssen. Ich glaub auch, dass das gute Stück durchaus gut ist und sein Geld wert ist.
Aber mir fehlt immer noch der Kopfhörer. Zum Glück bekomme ich bald nen T1 zum Testen...
buschi_brown
Inventar
#12 erstellt: 05. Aug 2010, 21:41
Also mit dem K 701 klingt es schon ganz ordentlich. Ich denke ich werde ihn erstmal behalten und das gesparte Geld in einen HD 650 investieren (der steht schon länger auf meiner Liste ).
Spoogy
Neuling
#13 erstellt: 08. Jan 2011, 15:17
Kann jemand vielleicht über ein paar Langzeiterfahrungen berichten? Hat das Gerät gehalten, was es versprochen hat?
buschi_brown
Inventar
#14 erstellt: 09. Jan 2011, 19:18
Ich kann nur berichten, dass ich immer noch absolut zufrieden bin. Sicherlich gibt es bessere KHV, aber für den Preis ist der Mistral in Ordnung.
MIchiF
Neuling
#15 erstellt: 17. Jan 2011, 13:11
Hallo in die Runde,

habe seit kurzen auch den Mistral KHV, derzeit an einem Beyer DT-770. Soweit ganz ordentlich, allerdings ist er m. E. eher für KHs mit geringerer Impedanz besser geeignet.

Bei meinem habe ich nun ein Problem mit der eingebauten Röhre. Es ist in den Produktbeschreibungen von einer 6N2 die Rede. Ich hab das Röhrli mal abgesteckt, sie ist als 6N2-J gestempelt.

Allerorten kann man lesen, dass diese 6N2-Röhrn chinesische Kopien der russischen Type 6H2П (lateinisch 6N2P) sind. Soweit in Ordnung - aber mich irritioert das "-J" auf dem Stempel. Dazu konnte ich auch im Netz nichts finden.

Meine Röhre macht Probleme. Sie zeigt hin und wieder ein störendes Spratzeln auf dem linken Kanal. Ich habe sie dann mal mit einem Bleistift mit Radiergummi (in Ermangelung eines Abklopfhammers) vorsichtig abgeklopft - das Sprazeln wurde geringfügig weniger, verschwand sogar teilweise ganz, trat dann aber wieder in Erscheinung. Möglicherweise ist die Röhre nich ganz ok?

Jetzt interessert mich, ob ich einfach einen Tausch vornehmen kann gegen eine Tesla 6CC41 (NOS) oder eine 6Н2П-EB (lateinisch 6N2P-EV), das ist eine für das Militär hergestelle Röhre, der man engere Toleranzen und eine höhere Haltbarkeit nachsagt.
Beide Röhren interessieren mich sehr und beide Röhren sind NOS habbar und nicht mal teuer (zwische 5-10 Euro das Stück).

Kann ich das einfach so machen? Oder ganz platt gefragt: Kann ich das "-J" auf dem Stempel der Chinaröhre einfach ignorieren und einfach die 6N2 (ungeachtet irgendwelcher Zusätze) meines geringsten Misstrauens in den Mistral werfen?

Was meint Ihr ale Experten?

Viele Grüße,

Michi
MIchiF
Neuling
#16 erstellt: 29. Jul 2011, 12:02
Weil ich den Beitrag nicht mehr editieren kann, habe ich hier mal meine Erfahrungen niedergeschrieben und auch ein paar Vergleichsbilder gemacht:
http://blog.fohrn.com/?p=3712

Um es kurz zu machen: lappte wunderbar, auch auf die Zeit gesehen haben sich keine Probleme eingestellt und der Tausch der Röhre hat in meinen Ohren gelohnt.
DeCan
Stammgast
#17 erstellt: 10. Mrz 2012, 19:14
Hallo,

ich habe gesehen, dass dieser Thread schon älter ist.

Ich betreibe nun auch seit einem halben Jahr einen Mistral 509 Kopfhörerverstärker und bin zufriedener Nutzer. Der Tausch der mitgelieferten chinesischen Röhre gegen eine baugleiche russische Röhre, hat sich in jedem Fall gelohnt und ich kann den Tausch nur empfehlen.

Leider konnte ich nur ein Bild per iPhone machen, da der Kameraakku leer ist.

IMG_0192

VG,
Sebastian
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