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Sony MDR-EX 1000 Test

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milio
Inventar
#151 erstellt: 19. Nov 2014, 02:54

milio (Beitrag #147) schrieb:

hanesbeef (Beitrag #146) schrieb:


Den Begriff "schrill" habe ich einfach mal so übernommen, wie er hier vom Themenstarter und anderen benutzt wurde. Als großer Fan des EX1000 stimme ich Dir zu, dass er eigentlich zu stark ist und den Kopfhörer, der zweifelsohne super klingt , mehr abwertet, als er es verdient hat.
Dass der EX1000 aber durchaus eine leichte Tendenz zu spitzen Höhen hat, ist, denke ich, recht objektiv.

Ich habe den Test gemacht und in meiner AAC-Sammlung ein paar Stücke rausgesucht, in denen mir die spitzen Höhen besonders aufgefallen sind. Diese Stücke habe ich abwechselt mit dem EX1000 als AAC und dann im direkten Vergleich als FLAC auf Wimp gehört - mit dem Ergebnis, dass bei den meisten (nicht allen) Stücken die Höhen als FLAC sanfter klingen.

Über Musikkomprimierung weiß ich, dass es nicht so einfach ist, dass einfach nur Höhen "abrasiert" werden. Das ist viel komplexer - da werden auch "verbindende Informationen" über das gesamte Spektrum rausgerechnet, so dass das Klangbild insgesamt verändert wird (google mal "Psychoaccoustic Model"!). Das Phänomen, dass einige reduzierte Files blechern oder scharf in den Höhen klingen, gibt es vor diesem Hintergrund auch jenseits des EX1000, nur scheint der Kopfhörer dieses eben aufgrund seiner Eigenschaften besonders hervorzuheben.

Na ich denke, es ist - wie immer - eine Mischung aus vielen Faktoren: Datenreduktion, Aufnahme, Player, Software.....
Fakt ist, dass sich das Phänomen beim EX1000 beeinflussen lässt....

Viele Grüße!

hanesbeef



Mit der Komplexität der Verlust-behafteten Komprimierung bei Musik hast Du natürlich Recht. Das ist mir auch bewusst gewesen, ich hab es nur etwas salopp formuliert.
Dass Du diese, ja wie nennen wir es denn, Höhenbetonung (?) des EX1000 bei komprimierten Dateien gegenüber FLAC ebenfalls feststellen kannst, finde ich sehr interessant.
Du hast zwar mit AAC verglichen, aber prinzipiell müsste das Ergebnis mit MP3 ähnlich sein.
Mit ein bisschen Ruhe an einem Schlechtwetter-Tag werde ich mir das ebenfalls noch einmal vornehmen - da bin ich jetzt echt gespannt.
Danke für Deine Antwort, schönen Abend.


So . . . jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen, den Sony inEar EX1000 sowohl mit unkomprimierter Musik als auch dagegen mit den gleichen Stücken als "gut" komprimierten MP3-Files zu hören. Mit "gut" komprimiert meine ich: LAME v3-99-5 (64bit) bei -V1 (bei meiner Musik-Selektion ergab das zwischen ~178 und ~227 kBit VBR).

Zum Abspielen habe ich foobar verwendet, die Kopfhörer hingen an einem FiiO E17, der als DAC über USB am PC angeschlossen ist.

Die Musik-Selektion - jeweils mir geeignet erscheinende Stücke von verschiedenen Musikern und Stilen. Als geeignet suchte ich Stücke mit Frauenstimmen, Stücke mit Sibilanten, Stücke mit Akustikgitarre mit Stahlsaiten in hohen Lagen, Klavier dazwischen, Elektromusik, etc.:
- Agnes Obel: Riverside
- Alison Krauss: Let Me Touch You For a While
- Allan Taylor: Endless Highway
- Ane Brun: To Let Myself Go
- Feist: Gatekeeper
- Joss Stone: Sleep Like a Child
- Maria Mena: I Was Made For Lovin' You
- Morcheeba: Enjoy the Ride
- Paolo Nutini: Looking For Something
- Pippo Pollina: Ti vogghiu beni
- Sam Brown: Stop!
- Tori Amos: Night of Hunters

Ich habe mir die Stücke mehrmals unkomprimiert und komprimiert angehört, manchmal Pausen dazwischen, manchmal ohne Pausen, oft bei kritisch erscheinenden Stellen im schnellen Wechsel zwischen unkompr./kompr., extra kritisch erscheinende Stellen rausgepickt und wieder und wieder im Wechsel verglichen, zweimal das Spiel am Morgen, zweimal am Abend.

Ergebnis:
Tja, es ist für meine Ohren bei dieser Art der Kompression offensichtlich das erreicht, was man "transparent" nennt, nämlich, dass zwischen komprimiert und unkomprimiert einfach kein Unterschied wahrnehmbar ist.
Übrigens habe ich das gleiche Spiel auch mit dem AKG Q701 getrieben: auch hier Transparenz.

Jetzt können wir es natürlich auf mein Gehör schieben. Mein Alter liegt in der zweiten Hälfte der Fünfziger.
Andererseits sind die Ohren wohl noch nicht so schlecht - ich höre in der Musik oft Dinge, bei denen sich meine 35 bis 37 Jahre jüngeren Kinder ziemlich konzentrieren müssen, sie ebenfalls wahrzunehmen. Die etwa 16kHz "Zeilenpfeifen" bei Röhrenfernsehern kann ich ebenfalls noch hören.

Wie dem auch sei - in dieser Testkonstellation konnte ich den "Vorwurf" an den EX1000, bei komprimierter Musik im Gegensatz zu der gleichen unkomprimierten Musik gelegentlich "schrill" zu wirken, nicht bestätigen.
hanesbeef
Stammgast
#152 erstellt: 19. Nov 2014, 21:24
[quote] So . . . jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen, den Sony inEar EX1000 sowohl mit unkomprimierter Musik als auch dagegen mit den gleichen Stücken als "gut" komprimierten MP3-Files zu hören. Mit "gut" komprimiert meine ich: LAME v3-99-5 (64bit) bei -V1 (bei meiner Musik-Selektion ergab das zwischen ~178 und ~227 kBit VBR).

(...)

Ich habe mir die Stücke mehrmals unkomprimiert und komprimiert angehört, manchmal Pausen dazwischen, manchmal ohne Pausen, oft bei kritisch erscheinenden Stellen im schnellen Wechsel zwischen unkompr./kompr., extra kritisch erscheinende Stellen rausgepickt und wieder und wieder im Wechsel verglichen, zweimal das Spiel am Morgen, zweimal am Abend.

Ergebnis:
Tja, es ist für meine Ohren bei dieser Art der Kompression offensichtlich das erreicht, was man "transparent" nennt, nämlich, dass zwischen komprimiert und unkomprimiert einfach kein Unterschied wahrnehmbar ist.
Übrigens habe ich das gleiche Spiel auch mit dem AKG Q701 getrieben: auch hier Transparenz.

Jetzt können wir es natürlich auf mein Gehör schieben. Mein Alter liegt in der zweiten Hälfte der Fünfziger.
Andererseits sind die Ohren wohl noch nicht so schlecht - ich höre in der Musik oft Dinge, bei denen sich meine 35 bis 37 Jahre jüngeren Kinder ziemlich konzentrieren müssen, sie ebenfalls wahrzunehmen. Die etwa 16kHz "Zeilenpfeifen" bei Röhrenfernsehern kann ich ebenfalls noch hören.

Wie dem auch sei - in dieser Testkonstellation konnte ich den "Vorwurf" an den EX1000, bei komprimierter Musik im Gegensatz zu der gleichen unkomprimierten Musik gelegentlich "schrill" zu wirken, nicht bestätigen. [/quote]

Hallo Milio!

Na dann haben wir das halt einfach unterschiedlich gehört, aus welchen Gründen auch immer. Ich bleibe bei meiner Aussage, dass ich bei vielen Titeln einen Unterschied zwischen AAC 128 kbit (etwas "schlechter" als Deine "guten" MP3s) und Apple Lossless bzw. FLAC höre. Titel mit Hang zur Schärfe klingen auf AAC 128 kbit (nicht immer aber) nicht selten für mich etwas "metallischer", was den Eindruck der zu spitzen Höhen beim EX1000 verstärkt. Viele ALAC- Files hingegen klingen "runder" und "voller". Vielleicht auch, weil den Höhen im Tieftonbereich noch mehr "Gegengewicht" geboten wird.

Grüße!

PS. Warum funktioniert das mit dem Zitat nicht richtig? Was mache ich falsch? Vielleicht liegt`s an meinem Browser?


[Beitrag von hanesbeef am 20. Nov 2014, 00:00 bearbeitet]
milio
Inventar
#153 erstellt: 20. Nov 2014, 03:20
Guten Abend,

es lag mir überhaupt nicht daran, Deine Wahrnehmung/Erfahrung zu widerlegen (hast Du wohl auch nicht so verstanden).
Ich war nur neulich verwundert, dass für Dich der Unterschied beim EX1000 zwischen unkomprimierter und komprimierter Musik so ausgeprägt wahrnehmbar war - ein Effekt, den ich bisher gar nicht registriert hatte, obwohl ich den EX1000 seit einigen Jahren verwende und ja parallel einige andere Kopfhörer (inEar und overEar) auch.

Für mich ist bei den von mir "gut" komprimierten MP3-Dateien grundsätzlich "Transparenz" erreicht (egal, ob mit EX1000 oder in diesem Fall einem AKG Q701).
Du kannst aber diesen "schrill"-Effekt bei Deinen AAC-128 Dateien über den EX1000 gehört deutlich feststellen.
Wir beide wissen aber nicht, ob wir ein vergleichbares Gehör / eine vergleichbare akustische Wahrnehmung haben.

Wie auch immer: die für mich aktuell naheliegendste Erklärung wäre tatsächlich, dass bei AAC-128 Dateien etwas generiert wird, was dem EX1000 "sauer aufstösst".

Die andere Erklärung: ich bin ein Holzohr.

Mit beiden Varianten könnte ich leben.

Schönen Gruß und gute Nacht.
hanesbeef
Stammgast
#154 erstellt: 21. Nov 2014, 18:20

milio (Beitrag #153) schrieb:
Guten Abend,

es lag mir überhaupt nicht daran, Deine Wahrnehmung/Erfahrung zu widerlegen (hast Du wohl auch nicht so verstanden).
Ich war nur neulich verwundert, dass für Dich der Unterschied beim EX1000 zwischen unkomprimierter und komprimierter Musik so ausgeprägt wahrnehmbar war - ein Effekt, den ich bisher gar nicht registriert hatte, obwohl ich den EX1000 seit einigen Jahren verwende und ja parallel einige andere Kopfhörer (inEar und overEar) auch.

Für mich ist bei den von mir "gut" komprimierten MP3-Dateien grundsätzlich "Transparenz" erreicht (egal, ob mit EX1000 oder in diesem Fall einem AKG Q701).
Du kannst aber diesen "schrill"-Effekt bei Deinen AAC-128 Dateien über den EX1000 gehört deutlich feststellen.
Wir beide wissen aber nicht, ob wir ein vergleichbares Gehör / eine vergleichbare akustische Wahrnehmung haben.

Wie auch immer: die für mich aktuell naheliegendste Erklärung wäre tatsächlich, dass bei AAC-128 Dateien etwas generiert wird, was dem EX1000 "sauer aufstösst".

Die andere Erklärung: ich bin ein Holzohr.

Mit beiden Varianten könnte ich leben.

Schönen Gruß und gute Nacht.


Hallo Milio,

kein Problem! Ich habe das nicht negativ verstanden und nehme sowas auch niemandem übel! Ist doch völlig ok. Erinnert mich nur wieder einmal mehr daran, wie relativ es in unserem Hobby zu geht. Ich denke, akustische Wahrnehmung ist von unglaublich vielen Faktoren abhängig, und letzten Ende ist es das Zusammenspiel dieser Faktoren, das jeder unterschiedlich erlebt.
Erinnert mich ein bisschen an die philosophische Diskussion, ob das "grün", was Du siehst, die gleiche Farbe ist, die ich mit dem Begriff assoziiere. Wir werden es nie mit Sicherheit wissen...

Viele Grüße!
stet
Inventar
#155 erstellt: 07. Apr 2020, 15:00
Moin,
ist zwar ein uralt Gespräch aber ein schöner vergleich.
Wäre schön zu wissen oben die Kabellosen an die alten Kabelverbundenen heran reichen, speziell an den MDR EX1000.
Grüße
stet
Inventar
#156 erstellt: 03. Jul 2022, 23:43
Moin,
ich grab den Beitrag nach Jahren mal wieder hoch.
Ich habe den MDR EX 1000 noch immer. Damals vor 7-8 Jahren gebraucht ergattert und noch immer schwer begeistert.
Nach dem Bericht von dem IE600 (Stereoplay) bin ich allerdings in Grübeln gekommen, doch mal wieder etwas Neues zu probieren.
Wie ist Eure Meinung dazu ?
Nach knapp 10 Jahren müsste der Neue IE600 vielleicht mal eine Option sein, etwas Neues zu probieren ?
Schön wäre einfach mal auch eine Einschätzung dazu zu lesen.
Grüße
milio
Inventar
#157 erstellt: 04. Jul 2022, 15:17
Hallo stet,
ich habe den EX 1000 auch immer noch und auch immer noch in Verwendung. Am Gehäuse-Rand sind inzwischen "Abschürfungen" zu erkennen, aber klanglich ist er immer noch der Alte.
Über die Jahre habe ich einige inEars außer dem Sony benutzt, aber die meisten sind gekommen und gegangen ... der Sony ist geblieben. Vielleicht bin ich ihn einfach so gut gewöhnt (mich stört auch seine Form nicht).

Aber ich bin nicht so der tiefgründig verbissene Kopfhörer-Tester, mit dauernd Neuem, dauerndem Vergleichen.

Aktuell habe ich zwar ein paar Kabel-Hörer, aber nur einen Bluetooth-inEar, und zwar den Sony WF-1000XM3, also nicht das aktuellste Modell aus dieser Sony-Reihe. Und den verwende ich tatsächlich ausschliesslich in Situationen, wo man halt einen ANC-Hörer so verwendet, also unterwegs. In ruhiger Umgebung kann er für mich gegen den EX 1000 klanglich nicht bestehen, ich mag schon seine klanglichen "Andickungen" nicht. Nein, ganz subjektiv, er ist mir nicht symphatisch, aber in Situationen, die nach ANC schreien, ist er für mich brauchbar.

Ob das nun am Bluetooth liegt? Wohl nicht, die Datenraten sind ja mittlerweile hoch genug. Ist halt einfach ne andere Abstimmung. Ich glaube, beim EX 1000 hat SONY für die damalige Zeit das Meiste richtig gemacht, und Sony's Marketing hat damals noch nicht annähernd mit so viel Bullshit-Bingo auf die Kacke gehauen, wie sie es inzwischen oft machen.
Vielleicht ist der inEar EX 1000 in diesem sich immer schneller mit Neuigkeiten überschlagenden Metier versehentlich sowas wie ein Klassiker geworden - zumindest für mich.

Ich werde den Thread hier wieder verfolgen, Antworten dazu interessieren mich schon auch.
Dir trotzdem weiterhin Freude am MDR EX 1000.
stet
Inventar
#158 erstellt: 04. Jul 2022, 22:51
Moin,
ja bei meinem löst sich langsam das Plastik ab.
Ich habe mir extra Otoplastiken anfertigen lassen, damit der Sitz im Ohr perfekt ist.Ich denke, das Material kann nicht so gut mit dem der Otoplastiken.
Sieht nicht mehr schön aus. Auch die Mod. BEzeichnung ist nicht mehr zu erkennen. Der ist denke ich mindestens 10 Jahre alt. Ein echter Oldie, sozusagen.

Ich höre wenig Musik und spiele viel Counter-Strike....ja das geht auch sehr gut. Super breite Bühne. Ich habe ca. 2-3 In-Ear auch aus der Sony Reihe probiert und alle wieder verkauft !
Der EX 1000 ist geblieben. Ich finde die ultimative Breite Bühne und den sehr schönen Bass einfach sehr gelungen.
Einzig der XBA-H3 fand ich sehr gelungen. Der 1000er war eine Idee besser. Ist aber dann schon was persönliches.
Grüße
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