Entwicklung bei KH nach den Großen Drei Hype oder Fortschritt?

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Big_Jeff
Stammgast
#1 erstellt: 24. Feb 2019, 13:38
Nach meinem Eindruck gibt es seit einiger Zeit eine Entwicklung hin zu sehr teuren KH. Ehemals hochpreisige Produkte wie der DTs oder HD erscheinen im aktuellen Preisgefüge fast schon als „Billigplunder“.
Beim lesen vieler Beiträge hier frage ich mich, ob es nach den großen Drei tatsächlich einen so starken Zuwachs an Klang gegeben hat, wie die Preissteigerungen und die Beiträge in diesem Bereich suggerieren. Auch wenn man davon ausgeht, dass Preis und technische Leistungsfähigkeit in keinem linearen Zusammenhang stehen, scheinen mir die aufgerufenen Preise saftig.
Der Hype kommt wie vieles aus den USA, hat sich durch mobile KHVs und DACs entzündet, wird durch entsprechende Foren befeuert und gelangt durch Fledermausohren und Jitter-Hysteriker auch zu uns.


„The novelty effect, in the context of human performance, is the tendency for performance to initially improve when new technology is instituted, not because of any actual improvement in learning or achievement, but in response to increased interest in the new technology.“


Ich nehme mich da nicht aus. Aktuell frage ich mich, ob nicht ein Upgrade für meinen DT 880 sinvoll wäre. Hype oder Hope?
Ghoster52
Inventar
#2 erstellt: 24. Feb 2019, 13:58
Solange Du keine Flöhe husten hören willst, ist dein DT xxx vollkommen ausreichend.
Der aufgerufene Preis sagt nichts über dessen Qualität (meine Meinung).
Egal wie teuer zukünftige Kopfhörer sind, ich könnte noch mit einem alten Hifiman HE-400 oder 5LE glücklich werden.
Magnesium, Neodym oder gekämmtes Jungfernhäutchen ist für mich alles nur Marketing-Gefasel.

Der Markt gibt es her und ihre "Jünger" kaufen es ....
Duck und wech
Solange ich teilweise MP3 nicht von CD oder Flac unterscheiden kann, brauch ich auch kein Hörer für x Tausend €€€
S0und
Stammgast
#3 erstellt: 24. Feb 2019, 14:07
The Hype is real!
Hype beeinflusst uns alle zu einem gewissen Grad. Das gab es vor Jahren mit den Hörern, die du ansprichst einfach noch nicht so verbreitet wie heute. Ich will da jetzt kein Roman schreiben, da man zu dem Thema viel diskutieren kann, aber ein Hype ist nie ganz unbegründet.
Ein Hype kann meiner Meinung nach also nur entstehen, wenn ein Produkt auch etwas besonderes hat, das die Massen fasziniert (und sei es nur der Preis). Gerade wenn du dich in Foren rumtreibst wirst du dich nicht entziehen können. Wenn du in ein Kopfhörergeschäft gehst und Probehörst wird dir der Verkäufer wahrscheinlich auch mal seine Empfehlung geben. Ist das schon "gehyped"? Immerhin beeinflusst er dich möglicherweise im Kauf.

Aktuell frage ich mich, ob nicht ein Upgrade für meinen DT 880 sinvoll wäre. Hype oder Hope?

Hype und Hope. Der 880 ist sicher kein schlechter Hörer, aber es geht auch besser. Die Frage ist nur wie viel ist dir das wert? Musik und ihre Wahrnehmung ist nunmal sehr subjektiv. Die letzten paar Prozentpunkte an musikalischen Mehrwert musst du mit einem exponentiellen Anstieg des Preises erkaufen.


[Beitrag von S0und am 24. Feb 2019, 20:20 bearbeitet]
Basstian85
Inventar
#4 erstellt: 24. Feb 2019, 16:29
Sehe ich ähnlich. So ein Thema hatten wir schon (warscheinlich öfters) hier zum Beispiel.
XperiaV
Inventar
#5 erstellt: 24. Feb 2019, 17:10
Bin mal gespannt wann weniger bekannte Marken im In Ear Bereich mit vergleichbar auflösenden dynamischen IEM's komme a la Xelento, Dita oder IE800 ect.

Dann haben diese Marken auch keine Schwierigkeit mehr xxx BA Treiber vernünftig zu konfigurieren, was n´wohl noch ein großes Problem bei KZ und Co zu sein scheint?!

Aber was sollen die großen bekannten Kopfhörer Marken auch machen? Das Rad neu erfinden ist nicht, da bleibt dann halt nur die Marketing Abteilung die Absatz-Zahlen mit diversen Werbe-Gedöns garantieren können ...
DoctorPro
Stammgast
#6 erstellt: 24. Feb 2019, 18:04
Grundsätzlich sind die meisten neuen und teuren Kopfhörer schon etwas besser. Tiefbass ist linearer und Klirr ist niedriger. Wenn das Ziel ein möglichst linearer Frequenzgang ist, ist das mit den neuen Hörern idR besser erreichbar. Mit einem günstigen HD58X sollte man aber auch sehr weit kommen.
S0und
Stammgast
#7 erstellt: 24. Feb 2019, 20:32
Ich glaube ein Problem, was auch beim Beschreiben von Hörern entsteht, ist die mangelnde Ausdrucksweise. Du kannst einfach die paar Prozentpunkte nicht genau beschreiben und willst meist irgendwo ausdrücken warum man nachvollziehen kann, dass ein Hörer jetzt so viel teurer ist. Dann entgleiteten auch die Formulierungen meist in Superlative oder Steigerungen, die sehr subjektiv sind, aber für einen persönlich das gewisse Extra ausmachen. Es gibt einige Reviewer, wo bei jedem neuen Hörer dann das neue NonPlusUltra hören oder schreiben, dass sie denken jetzt DEN Hörer gefunden zu haben. Paar Monate später kommt ein anderer Hörer von XY der dann hat was XYZ nicht hatte und schon klingt das wieder um Welten besser. Meiner Meinung nach gewöhnst du dich irgendwann an einen Klang und willst einen ähnlichen, aber doch anderen und dann geht die Suche halt los.


[Beitrag von S0und am 24. Feb 2019, 20:33 bearbeitet]
John22
Inventar
#8 erstellt: 24. Feb 2019, 20:42

Big_Jeff (Beitrag #1) schrieb:
Nach meinem Eindruck gibt es seit einiger Zeit eine Entwicklung hin zu sehr teuren KH. Ehemals hochpreisige Produkte wie der DTs oder HD erscheinen im aktuellen Preisgefüge fast schon als „Billigplunder“.


Das liegt doch an einem selber ob man billig als Plunder bezeichnet. Hören und dann entscheiden ob billigere KH sich wie Plunder anhören oder nicht.
Big_Jeff
Stammgast
#9 erstellt: 25. Feb 2019, 01:34

Basstian85 (Beitrag #4) schrieb:
Sehe ich ähnlich. So ein Thema hatten wir schon (warscheinlich öfters) hier zum Beispiel.


Ich kannte diesen Faden noch nicht. Da ist mehr oder weniger alles schon durchgeleiert worden.
Sorry fürs doppelte Fragen.

@John22
Du hat das nicht verstanden. Ich wollte damit nicht sagen, dass es Plunder ist.
Das ist ein Stilmittel.

Kann zu hier.

Gruß
Exploding_Head
Inventar
#10 erstellt: 25. Feb 2019, 19:04

Big_Jeff (Beitrag #1) schrieb:
Aktuell frage ich mich, ob nicht ein Upgrade für meinen DT 880 sinvoll wäre. Hype oder Hope?


Ich hab meinen DT880 im letzten Sommer, als der Preis für den DT1990, den ich schon länger auf dem Schirm hatte, vom Hersteller um gut 25% gesenkt wurde, ersetzt. Und es nicht bereut. Hätte in den Monaten drauf mein Auto unplanmässig in die Werkstatt gemusst, hätte das mit dem Bereuen auch anders laufen können...

Nötig war das Upgrade auf den DT1990 nicht... aber schööön.

Allerdings käme ich nie auf die Idee, >1.000€ für einen KH allein auszugeben, meine Schmerzgrenze liegt da eher bei rund 500€ - es sei denn, mich reitet irgendwann mal der STAX-Teufel...

Wenn ich mal viel Geld zuviel haben sollte, sind nach rund 25 Jahren eher mal neue Lautsprecher dran...


[Beitrag von Exploding_Head am 25. Feb 2019, 19:05 bearbeitet]
Soundwise
Inventar
#11 erstellt: 25. Feb 2019, 20:33
Meiner Meinung machen Kopfhörer im höheren Preissegment in Teilbereichen schon etwas besser, nur wird das Preis-/Leistungsverhältnis oben immer schlechter. Für ein paar Prozent besser zahlt man dann schon mal das 5-fache.
Ich hab den Hifiman HE1000 V2. Für mich klingt er in Teilbereichen besser als die meisten anderen Hörer, die ich probiert habe.
Trotzdem ist das reiner Luxus - von Preis/Leistung sprechen wir da besser nicht mehr
milio
Inventar
#12 erstellt: 26. Feb 2019, 15:05
Wenigstens sind manche der Verbesserungen an auch sehr teuren Kopfhörern immerhin noch hörbar.
Wofür mir das Verständnis weitgehend fehlt, sind KHVs oder DACs in Preisbereichen von mehreren Tausend Euro.
Preise von über 1000 Euro in diesen Geräten können durch klangliche Verbesserungen kaum gerechtfertigt werden, oder anders ausgedrückt:
der Zugewinn an Klangqualität pro Euro ist bei diesen Geräten noch deutlich geringer als bei teuren Kopfhörern.

Aber manche dieser Teile sehen einfach schön aus . . .
Exploding_Head
Inventar
#13 erstellt: 26. Feb 2019, 15:32

milio (Beitrag #12) schrieb:

Aber manche dieser Teile sehen einfach schön aus . . . ;)

Dann einfach ein schön designtes Schrottgerät vor dem Müll retten und einen O2 reinbauen ;-)
Frarie
Stammgast
#14 erstellt: 26. Feb 2019, 19:47
Ich hatte jahrelang einen Lehmann Linear als KHV. Seit fast einem Jahr höre ich mit dem ADI 2 DAC. Anfangs habe ich beide benutzt, später dann nur noch den ADI. Warum? Ich habe das Gefühl, dass alle meine 9 Kopfhörer am ADI besser klingen, der eine profitiert davon etwas mehr, der andere etwas weniger. Natürlich hört man nach wie vor die höchst unterschiedlichen Signaturen der Hörer. Aber es gibt fast kein No Go mehr für einen bestimmten Hörer zu einer bestimmten Musik. Das war beim Lehmann deutlich anders. Nun ist es enorm schwer zu sagen: Der klingt besser oder der klingt besser. Sie klingen halt unterschiedlich.
Und damit bin ich endlich beim Thema: Auch der alte DT770 bekommt mit großer Freude seine Spielanteile, obwohl ich auch einen DT1770pro besitze. Im Verhältnis ungefähr 2:1 zugunsten des neueren Modells. Aber mir ist immer noch nicht klar, ob das an der veränderten Signatur liegt oder wirklich daran, dass der 1770 besser ist. Das Hauptproblem haben die Hersteller absichtlich selbst geschaffen: Es gibt praktisch keinen Nachfolger eines älteren Modells, der die gleiche Abstimmung hat. Denn nur so könnte man echte Verbesserungen ganz einfach hören.
JackA$$
Inventar
#15 erstellt: 26. Feb 2019, 20:42
Es gibt halt verschiedene Technologien bei Kopfhörern, die bekommst du nicht günstig.
Tesla-Treiber, Magneto- und Elektrostaten, etc.
Ob die einen besseren Klang erzeugen, entscheidet der Consumer, Klang wird subjektiv wahr genommen.
Für mich machen z.B. Tesla-Treiber viel besser als übliche Neodym-Dynamiker. Schneller & Präziser und das im hörbaren Bereich.

Das Problem ist dabei auch der Mensch selbst, wenn du es mal um ein paar % besser hattest, auch wenn es kräftig ins Geld geht, willst du es nicht mehr schlechter.
Ghoster52
Inventar
#16 erstellt: 26. Feb 2019, 21:56
Lesen bildet, möchte man meinen ....
Die "Tesla-Technologie" ist nicht neu !

Tesla-Treiber sind viel besser als übliche Neodym-Dynamiker

Dank stärkerer Neodym Magnete = weniger Schwingspule und Membran möglich.
Weniger Masse (Trägheit) = leichter anzutreiben, nur mal so am Rande ....

DT 770 bis 990 sind ausgelutscht, die gibt es seit Jahrzehnten. Heutzutage gibt es besseres für weniger.
Deutschland ist zu teuer, also versucht man es im gehobenen Segment ein paar € abzugreifen.
Was sind schon 599€, wenn die Edel-Marken mehrere Tausend Euro abgreifen für eine Tröte in Watte gepackt
Basstian85
Inventar
#17 erstellt: 26. Feb 2019, 22:05
Ob Beyers Tesla, AKGs Varimotion oder Focal mit "M"-Shaped Dome... Jeder Hersteller verfeinert doch seine dynamischen Treiber und kocht sein Marketingsüppchen um diese anzupreisen ... Magneto- und Elektrostaten sind dann wirklich andere (auch alte) Technologien. Müssen aber deswegen auch nicht besser als Dynamiker sein.

Mit Fostex T20/40/50rp zB bekommt man auch relativ günstig Magnetostaten...


[Beitrag von Basstian85 am 26. Feb 2019, 22:07 bearbeitet]
hs65
Inventar
#18 erstellt: 26. Feb 2019, 22:22
Komisch, gerade in letzter Zeit hatte ich eher den Eindruck das sich die Preise insgesamt wieder auf angemessenem Niveau hin bewegt haben. Nur einige Exoten oder bestimmte Modell bleiben in den Regionen. Das ist dann, je nach Hersteller, wohl der Stückzahl und der vermeindlichen Technologie geschuldet. Wenn ich meine verschiedenen KH durchhöre, sind modellspezifische Eigenschaften zu erkennen. Aber bei keinem vermisse ich etwas. Was kann mir also ein wesentlich teureres Modell überhaupt bieten? Eine weitere modellspezifische Eigenschaft? Das muss wohl jeder für sich ausmachen. Aber im Grunde ist die Qualität der mittleren Preisklasse schon High-End. Und noch vor wenigen Jahren wurden diese genau in dem Segment angepriesen.
Ghoster52
Inventar
#19 erstellt: 26. Feb 2019, 22:23
Der alte Denon AH-D7000 hatte bereits 1,5 Tesla.
Die Flächenstrahler (Magneto- und Elektrostaten) klingen meiner Meinung nach etwas anders.
Die Staxe sind luftiger und die Magnetos klingen voluminöser, so mein Eindruck.
butch111
Stammgast
#20 erstellt: 27. Feb 2019, 22:52
edit: falsche Zielgruppe


[Beitrag von butch111 am 28. Feb 2019, 05:45 bearbeitet]
hs65
Inventar
#21 erstellt: 27. Feb 2019, 23:25
@butch111: Netter Joke, aber eigentlich noch weiter entfernt vom Thema als mein Beitrag
Basstian85
Inventar
#22 erstellt: 27. Feb 2019, 23:35

Big_Jeff (Beitrag #9) schrieb:

Kann zu hier.

Schnell
Big_Jeff
Stammgast
#23 erstellt: 28. Feb 2019, 03:22

Basstian85 (Beitrag #22) schrieb:

Big_Jeff (Beitrag #9) schrieb:

Kann zu hier.

Schnell :D



So schauts aus - leider , weil ich auch eigentlich schorrig bin.


Ganz schnell
butch111
Stammgast
#24 erstellt: 28. Feb 2019, 05:39
edit: UPS - sehe gerade das wirklich über nen DT880 geschrieben wurde...Sorry - dürft ohne mich weiter schwätzen


[Beitrag von butch111 am 28. Feb 2019, 05:44 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#25 erstellt: 28. Feb 2019, 08:43

Ghoster52 (Beitrag #19) schrieb:
Der alte Denon AH-D7000 hatte bereits 1,5 Tesla.
Die Flächenstrahler (Magneto- und Elektrostaten) klingen meiner Meinung nach etwas anders.
Die Staxe sind luftiger und die Magnetos klingen voluminöser, so mein Eindruck. :hail


Da Kopfhörer akustisch und nicht elektrisch "kontrolliert" werden. GegenEMK gibt es bei Orthos kaum, bei E-Staten erst recht nicht. Sind es m.E. andere zumindest das System betreffende Eigenschaften die einen Einfluss haben.
Ich meine das es einen Unterschied macht, ob die Membran über weite Bereiche homogen schwingt und wie transparent das System ist. Flächenstrahler schwingen über nahezu die ganze Fläche und auch die Foster Pappmembranen mit ihren klassischen Gummisicken bleiben da recht kolbenförmig. Ein Stax oder Hifiman sind in den Systemen so transparent, das man schon mit den Händen in der Nähe der Muschel merkt das dies einen Einfluss hat und meine das dies trotz der immer noch vorhandenen IKL den Eindruck vermitteln, das der Hörer nicht die Schallquelle ist.
Extremer Fall sind ein E-Stat von MB und der elektrostatische Jecklin Float, den man eher als extremer Nahfelder zum Aufsetzen bezeichnen konnte.
Die magnetische Flussdichte erhöhte in erster Linie die Effizienz.
Big_Jeff
Stammgast
#26 erstellt: 28. Feb 2019, 11:39

ZeeeM (Beitrag #25) schrieb:

Ghoster52 (Beitrag #19) schrieb:
Der alte Denon AH-D7000 hatte bereits 1,5 Tesla.
Die Flächenstrahler (Magneto- und Elektrostaten) klingen meiner Meinung nach etwas anders.
Die Staxe sind luftiger und die Magnetos klingen voluminöser, so mein Eindruck. :hail


Da Kopfhörer akustisch und nicht elektrisch "kontrolliert" werden. GegenEMK gibt es bei Orthos kaum, bei E-Staten erst recht nicht.


Kann man das so forumlieren, dass das auch ein Laie versteht? Was sind EMKs und Orhos?
Cubist
Stammgast
#27 erstellt: 01. Mrz 2019, 00:21

Big_Jeff (Beitrag #1) schrieb:
Aktuell frage ich mich, ob nicht ein Upgrade für meinen DT 880 sinvoll wäre. Hype oder Hope?


Mal provokativ gefragt, weil der DT 880 ja schon ein recht guter, eher neutraler Hörer ist: kann mal mit einen pEQ auf nicht für weniger Geld und mit mehr Flexibilität mehr herausholen? Klar, haptisch natürlich nicht, aber im Sinne von akustischer Differenzierung ... ich finde es zB absolut spannend (als Laie) am Rechner zB mit dem K701 auf Knopfdruck via APO-EQ unterschiedlichste Klangcharakteristiken (vom Bassmonster bis Crossfeed ..) aufzurufen (die dem "normalen" K701 überhaupt nicht gerecht werden). (Und noch spannender finde ich, dass ich mich nach ein paar Viertelstunden so gut an fast jede gewöhne und diese als normal erachte - das Gehör/Gehirn ist halt ein sehr träges Organ).
ZeeeM
Inventar
#28 erstellt: 01. Mrz 2019, 08:59

Big_Jeff (Beitrag #26) schrieb:

Kann man das so forumlieren, dass das auch ein Laie versteht? Was sind EMKs und Orhos?


Beide Begriffe kann in Sekunden googeln.

EMK ist eine Abkürzung für elektromotorische Kraft, und die Gegen-EMK ist die Kraft die auf einen Leiter, hier Leiter des Antriebs, in einem Magnetfeld bewegt wird. Dadurch wird eine Spannung im Leiter induziert, die einen Stromfluss erzeugt, der wiederum ein Magnetfeld und das stemmt sich gegen die Bewegung.
Nennt man dann elektrische Dämpfung, wird aber besonders bei Kopfhörern überschätzt, da zum einen die akustischen Eigenschaften dominieren und zum anderen der Strom durch alle Widerstände durch muss und zwar auch durch den der Schwingspule. Dadurch reduziert sich die Kraft.
Bei Orthos, das kommt von orthodynamisch, meist als Magnetostat bekannt, ist die Flussdichte des Magnetfelds relativ gering im Vergleich zu der, die in dem schmalen Spalt eines normalen dynamischen Systems herrscht und es kommt zu einer noch geringeren Spannung und Gegen-EMK so das man sie komplett vernachlässigen kann.
Die meisten, elektrisch bedingten tonalen Unterschiede rühren von Spannungsteilerverhältnissen her, die einen Einfluss auf den Amplitudengang haben.

Wie ein Kopfhörer erstmal am Reißbrett entworfen wird, ist wahrlich kein aktuelles Thema, da weiß man schon seit ein paar Jahrzehnten wie das geht. Was man heute erlebt sind Variationen alter Technologien und nicht jede davon führt zwangsweise zu besseren akustischen Eigenschaften.
Manch einer wäre schwer überrascht welches Modding zu welchen Ergebnissen führt.
Mit den magnetostatischen Treibern eines Fostex RP50 kann man einen Hörer bauen, der sich hinter einem Sennheiser HD800 nicht unbedingt verstecken muss.

Big_Jeff
Stammgast
#29 erstellt: 01. Mrz 2019, 13:39

ZeeeM (Beitrag #28) schrieb:

Big_Jeff (Beitrag #26) schrieb:

Kann man das so forumlieren, dass das auch ein Laie versteht? Was sind EMKs und Orhos?


Beide Begriffe kann in Sekunden googeln.


Anmerkung 2019-03-01 113436
Anmerkung 2019-03-01 113507
Big_Jeff
Stammgast
#30 erstellt: 01. Mrz 2019, 13:43
[quote] Wie ein Kopfhörer erstmal am Reißbrett entworfen wird, ist wahrlich kein aktuelles Thema, da weiß man schon seit ein paar Jahrzehnten wie das geht. Was man heute erlebt sind Variationen alter Technologien und nicht jede davon führt zwangsweise zu besseren akustischen Eigenschaften.
Manch einer wäre schwer überrascht welches Modding zu welchen Ergebnissen führt.
Mit den magnetostatischen Treibern eines Fostex RP50 kann man einen Hörer bauen, der sich hinter einem Sennheiser HD800 nicht unbedingt verstecken muss. [/quote]


Danke für die vernünftige Erklärung.

Kann ich abseits allen Fledermausohren-Geschwurbels davon ausgehen, dass Unterschiede in der Klangcharakteristik zwischen
Dynamikern, Magnetostaten und Elektrostaten eine realistische Basis in der Technik haben?

Gruß

Warum geht eigentlich die Quote-Funktion nicht?


[Beitrag von Big_Jeff am 01. Mrz 2019, 13:45 bearbeitet]
Ghoster52
Inventar
#31 erstellt: 01. Mrz 2019, 16:50
Bei EMK (Kraft) oder ortho (dynamisch) hättest Du was gefindet.

Zu deiner Frage, es gibt "klang spezifische" (minimale) Feinheiten, aber im Blind-Test kann man die nicht bis kaum unterscheiden.
Mumpftröten und Schreihälse gibt es bei jeder Technik.
Im Prinzip ist es einfach, gefällt dir die Abstimmung, gefällt auch der Hörer.
ZeeeM
Inventar
#32 erstellt: 01. Mrz 2019, 19:40

Big_Jeff (Beitrag #30) schrieb:

Kann ich abseits allen Fledermausohren-Geschwurbels davon ausgehen, dass Unterschiede in der Klangcharakteristik zwischen
Dynamikern, Magnetostaten und Elektrostaten eine realistische Basis in der Technik haben?


Ich würde sagen - zum Teil.
E-Staten und M-Staten vollführen für einen zu erreichenden Schalldruck im Vergleich zu normalen Dynamiker sehr geringe Hübe, produzieren, bei korrekter Konstruktion sehr geringe Verzerrungen bei großen Pegeln, sind akustisch recht transparent, also Schall der vom Kopf/Ohr reflektiert wird geht quasi durch und die Schallfront ist vergleichsweise eben.
Das kommt quasi einer natürlichen Schallquelle nahe und man hat weniger den Eindruck, das irgendwie der Hörer selber als eine Schallquelle agiert.
Als ich mir 1985 das erste mal einen Stax Lambda Pro kaufte, ist mir bei der Audio Test-CD Stakkato bei dem zersplitternden Glas und der Dampflok vor Erstaunen die Kinnlade runtergefallen. Irgendwann den Stax verkauft, aber heute habe ich wieder einen Lambda Pro.

Dominierend ist aber meist die tonale Abstimmung mit der man klar kommen muss.
Neue Ideen für eine alte Aufgabe gibt es immer. HD800 mit dem Ringradiator, ungewöhnliche Konstrukte bei Magnetostaten, 2 Wege Systeme ... Einmesssysteme fürs Ohr.
Ein Smyth-Realizer mit eingebautem Headtracking in einem geschlossenen Hörer mit dem Tragekomfort eines Bose Quietcomfort
Das wäre schon was...

PS: Googeln im Kontext einzelner Begriffe hilft auch ungemein


[Beitrag von ZeeeM am 01. Mrz 2019, 19:42 bearbeitet]
cyfer
Inventar
#33 erstellt: 01. Mrz 2019, 23:45

hs65 (Beitrag #18) schrieb:
Komisch, gerade in letzter Zeit hatte ich eher den Eindruck das sich die Preise insgesamt wieder auf angemessenem Niveau hin bewegt haben. Nur einige Exoten oder bestimmte Modell bleiben in den Regionen.


Findest du? Ich habe das Gefühl dass schon seit einiger Zeit im Bereich unter 500€ kaum etwas rausgekommen ist was kabelgebundene Overears angeht.


[Beitrag von cyfer am 01. Mrz 2019, 23:47 bearbeitet]
hs65
Inventar
#34 erstellt: 02. Mrz 2019, 00:58
Es mag sein, dass es im mittlerem Preisbereich - ich beobachte den Markt nicht wirklich - kaum etwas kabelgebundes neues gibt. Dafür sind die Preis stabil und nur weil es neuer ist, muss es nicht besser sein. Im Bereich BT und NC hat sich m.E. aber eine ganze Menge getan. Nicht bei der Membrantechnologie. Hier sehe ich eher die Übertragungsqualitäten.


[Beitrag von hs65 am 02. Mrz 2019, 00:59 bearbeitet]
Big_Jeff
Stammgast
#35 erstellt: 02. Mrz 2019, 03:45

Ein Smyth-Realizer mit eingebautem Headtracking


Was ist da eigentlich Stand der Dinge? Ich kannte das Gerät nicht und habe mir mal über die Sufu ein paar Fäden angeschaut. Das Projekt scheint nicht weiterverfolgt zu werden. Schade irgendwie. Macht mir einen sehr interessanten Eindruck.
Ist jemandem was bekannt?
ZeeeM
Inventar
#36 erstellt: 02. Mrz 2019, 09:53

Big_Jeff (Beitrag #35) schrieb:

Ein Smyth-Realizer mit eingebautem Headtracking


Was ist da eigentlich Stand der Dinge?


Der aktuelle sollte schon längst auf dem Markt sein. Auf der Website ist der A16 immer out of Stock.
Ich meine mich zu erinnern, das Smyth selber das Unternehmen verlassen hat.
Erwarten würde ich da zeitnah nichts mehr.
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