Hilfe zu TSP messen mit LIMP

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oerk
Stammgast
#1 erstellt: 17. Aug 2012, 22:44
Hallo zusammen,

ich spiele jetzt schon drei Stunden rum und werde langsam wahnsinnig.

Ich versuche, die TSP eines Treibers mit Hilfe dieser Anleitung zu messen: http://www.elektronik-labor.de/HF/Lautsprecher/LS1.html

Wenn ich unter Record -> Calibrate - Calibrate anklicke, kommt immer die Meldung: Something is wrong: channel difference larger than 2dB!

Ist damit die Differenz zwischen linkem und rechtem Kanal gemeint? Ich benutze ein M-Audio MobilePre USB-Interface. Bei dem lässt sich das Input Gain bei den beiden Eingangskanälen nur über getrennte Potis verstellen, es ist also extrem schwierig die beiden Kanäle genau auszutarieren (gleiche Einstellung am Poti geht gar nicht, Kanal 1 braucht es unerfindlichen Gründen wesentlich mehr Gain).

Ich habe es mit viel Fingerspitzengefühl und Glück zwei- oder dreimal geschafft, dass sich der Eingang kalibrieren ließ, bekomme dann aber beim Messen keine vernünftigen Impedanzwerte raus - entweder viel zu niedrig oder viel zu hoch.

Weiß von euch jemand weiter?

Gruß,
Stefan
jones34
Inventar
#2 erstellt: 18. Aug 2012, 03:48
Da wirst du wohl vorerst auf eine einkanalige Impedanzmessung zurückgreifen müssen.
Das ist zwar umständlich, aber es funktioniert in der Regel.

Was noch besser ist, ist wenn man einfach Hardware benutzt wo eine Kalibrierung nicht nötig hatt.
Bei meinem Interface ist das so, hat aber auch genug gekostet.

Wen du das Interface opfern kannst würde ich die Potis in einer passenden Position festkleben oder einfach gleich durch Wiederstände ersetzen.
Ist zwar nicht die feine Art, aber das Ergebnis zählt ja.


Gruß
TJ05
Inventar
#3 erstellt: 18. Aug 2012, 11:27
Moin Stefan,

Hast Du beim Kalibrieren den Widerstand überbrückt ?

------------------------------------

Wenn Du magst, noch zwei Tipps :

Benutze bitte andere Kabel als in Deiner Anleitung.
Irgendwelche Reste von Lautsprecherkabel sind besser geeignet.
Macht einen Unterschied von ca 1 bis 2 Ohm zu 0,1 Ohm.

Ich habe mit der "Knete" Methode nicht so genaue, reproduzierbare Messungen erzielt.

Mit der Volumen Methode - geschlossene Box - sind meine Messungen genauer.


Gruß, Theo
oerk
Stammgast
#4 erstellt: 18. Aug 2012, 14:12
Danke schon mal für die Antworten!

@jones34: Wie funktioniert die einkanalige Impedanzmessung? Hab ein bisschen rumgesucht aber nur was zur akustischen Messung gefunden.

Interface modifizieren fällt leider aus, da ich es für Homerecording-Zwecke verwende. Außerdem ist da sowieso was faul. Damit die zwei Kanäle auf etwa dasselbe Eingangssignal kommen, muss ein Gain-Regler auf 10, der andere eher auf 15 Uhr stehen. Das sind schätzungsweise 20dB Unterschied.

@Theo: Meinst du den Messwiderstand? Nein, ist nicht überbrückt. Sollte er? Guter Hinweis.

Benutze eh schon Lautsprecherkabel. Das Interface hat 1/4"-Klinkenbuchsen, deshalb benutze ich ein paar alte auseinandergeschnippelte PA-Kabel. 0,2 Ohm hab ich gestern gemessen, glaub ich.

Knetemethode wird schon langen, denke ich. Ich teste eh nur mit Car-HiFi-Chassis rum. Vermutlich kommt ein Qts > 1 raus. Vorrangig geht's mir im Moment um den Lerneffekt und ob ich die rumliegenden Chassis zu was halbwegs anhörbarem verarbeiten kann.Aber vielleicht zimmere ich doch noch ein Testgehäuse, mal schauen.

Ist die Impedanzmessung mit Verstärker eigentlich genauer, bzw. was ist zu empfehlen? Mit oder ohne Verstärker?
HiFi-Selbstbau
Inventar
#5 erstellt: 20. Aug 2012, 07:46
Hi,

beim Kalibrieren von LIMP muss der unbekannte Messwiderstand unendlich groß sein, damit an beiden Kanälen (Zx und Zx + Rvor) dieselbe Spannung abfallen kann -> Messklemmen offen lassen!

Die Impedanzmessung sollte man besser mit Verstärker machen (ACHTUNG: auf Polarität achten!!!). Bei Verwendung des Kopfhörerausgangs müsste der Referenzwiderstand auf jeden Fall groß genug sein (z.B. > 16 Ohm), damit der Ausgang nicht in die Knie geht.

Gruß Pico
jones34
Inventar
#6 erstellt: 20. Aug 2012, 08:26
Ich würde auch einen Verstärler nehmen, dann kann man auch bei typischen Pegeln messen und vorallem auch der Pegelabhängigkeit der ganzen Geschichte auf den Zahn fühlen.
HSB macht's vor.

Das ganze würde ich dann mit einem Stecksystem Kurzschlusssicher verkabeln (z.B. mit Speakon), auch wen man darauf achtet alles richtig zu machen kommt irgendwann der Tag mit dem Rauchwölkchen


Gruß
oerk
Stammgast
#7 erstellt: 20. Aug 2012, 12:52
Hallo zusammen,

danke für die Tipps!


HiFi-Selbstbau schrieb:
Hi,

beim Kalibrieren von LIMP muss der unbekannte Messwiderstand unendlich groß sein, damit an beiden Kanälen (Zx und Zx + Rvor) dieselbe Spannung abfallen kann -> Messklemmen offen lassen!

Die Impedanzmessung sollte man besser mit Verstärker machen (ACHTUNG: auf Polarität achten!!!). Bei Verwendung des Kopfhörerausgangs müsste der Referenzwiderstand auf jeden Fall groß genug sein (z.B. > 16 Ohm), damit der Ausgang nicht in die Knie geht.

Gruß Pico


Bin verwirrt. Was ist jetzt mit Messwiderstand gemeint? Der (100 Ohm-)Referenzwiderstand, der parallel zum linken und rechten Eingangskanal liegt, oder der Treiber? (ARTA-Kompendium sagt Referenzwiderstand überbrücken, kein Treiber angeschlossen, wenn ich es richtig verstanden habe)

Ich habe gestern mit überbrücktem Referenzwiderstand kalibriert, was wesentlich besser funktioniert hat. Die Messung selbst war aber nicht brauchbar - die Kurve fängt ganz links bei >100 Ohm an und fällt Richtung Resonanzfrequenz ab. Ich vermute, die kombinierten Mic/Line-Preamps des Interface sind nicht wirklich brauchbar, die machen unter 50hz was sie wollen.

Mit der ebenfalls verbauten Audigy 2 habe ich es beim besten Willen nicht geschafft, ein Signal auf dem Line In zu bekommen. Irgendwo fliegt noch eine Soundblaster 128 rum. Also eine poplige einfache Stereo-Soundkarte mit brauchbaren Messwerten. Werde die nächsten Versuche damit machen.
oerk
Stammgast
#8 erstellt: 21. Aug 2012, 00:15
OK, hab's jetzt geschafft, einigermaßen vernünftige TSPs zu ermitteln. Nach Versuchen mit diversen Creative-Produkten bin ich jetzt bei der Realtek-Onboard-Lösung gelandet - die Soundkarte funktioniert gar nicht so schlecht, die ermittelten Werte sind aber nicht gerade ermutigend:

Exemplar 1:
Fs = 101.82 Hz
Re = 3.20 ohms[dc]
Le = 98.08 uH
L2 = 226.58 uH
R2 = 4.50 ohms
Qt = 1.09
Qes = 1.26
Qms = 8.03
Mms = 4.93 grams
Rms = 0.392420 kg/s
Cms = 0.000496 m/N
Vas = 4.30 liters
Sd= 78.54 cm^2
Bl = 2.825831 Tm
ETA = 0.35 %
Lp(2.83V/1m) = 91.46 dB

Added Mass Method:
Added mass = 17.50 grams
Diameter= 10.00 cm

Exemplar 2 (slightly better!):
Fs = 96.32 Hz
Re = 3.20 ohms[dc]
Le = 96.60 uH
L2 = 194.78 uH
R2 = 4.43 ohms
Qt = 1.05
Qes = 1.25
Qms = 6.40
Mms = 4.74 grams
Rms = 0.448383 kg/s
Cms = 0.000576 m/N
Vas = 4.99 liters
Sd= 78.54 cm^2
Bl = 2.710419 Tm
ETA = 0.34 %
Lp(2.83V/1m) = 91.43 dB

Added Mass Method:
Added mass = 17.50 grams
Diameter= 10.00 cm

Lohnt es sich überhaupt, damit etwas zu basteln? Mir geht es hauptsächlich um den Lerneffekt (Weiche entwickeln), wenn etwas halbwegs anhörbares dabei rauskommt, bin ich zufrieden.

Falls überhaupt, kommt höchstens eines der ausgefalleneren Gehäusekonzepte in Frage. Aber was? TML, TQWT, Horn, GHP???
HiFi-Selbstbau
Inventar
#9 erstellt: 21. Aug 2012, 16:55
Hi oerk,

bei diesen Creative Jubel-Trubel-Soundkarten bin ich auch schön öfters verzweifelt und habe sie fürs Messen nicht ans Laufen gekriegt.

Q: Was ist jetzt mit Messwiderstand gemeint?
A: Es hieß: "der unbekannte Messwiderstand", also wird es wohl der unbekannte, zu messende Widerstand sein.

Meiner Meinung nach ist es unnötig, den Referenzwiderstand zu überbrücken (wenn er nicht gerade 100000 Ohm ist): unendlich + X ist genau so groß wie unendlich allein ;-) -> beide Kanäle erhalten dasselbe Signal.

Gruß Pico
oerk
Stammgast
#10 erstellt: 22. Aug 2012, 12:05
Hallo Pico,

vielen Dank für die Antwort!

Wie gesagt, ich hab's dann doch noch mit der Realtek-Onboard-Lösung geschafft (mit dem Referenzwiderstand _in_ der Leitung übrigens). Seltsam nur, dass die vermeintlich besseren Creative- und M-Audio-Lösungen so durchgefallen sind.

Wie dem auch sei, ich habe mich entschlossen die Treiber in eine etwas zu tief abgestimmte TQWT zu stecken (90hz) und auf das Beste zu hoffen Wie gesagt, es geht mir in erster Linie ums Lernen. Ich berichte dann in einem anderen Thread weiter.

Gruß,
Stefan
HiFi-Selbstbau
Inventar
#11 erstellt: 23. Aug 2012, 11:54
Hi oerk,

mit M-AUDIO-Produkten hatte ich da noch nie Ärger -> welche Soundkarte bzw. welches USB-Audio-Interface hast Du denn da verwendet?

Gruß Pico
oerk
Stammgast
#12 erstellt: 23. Aug 2012, 13:45
Das Mobile Pre - gibt's nicht mehr, wurde durch einen Nachfolger mit gleichem Namen ersetzt. Ich vermute, es hängt damit zusammen, dass die Eingänge kombiniert für Line, Instrumente und Mikrofone sind, also mit den unterschiedlichsten Impedanzen und Signalstärken klar kommen müssen. Dann noch die getrennten Gainregler, die sich nur per Hardware verstellen lassen...

Bei Musikaufnahmen hatte ich mit dem Interface noch nie Probleme, es klang mit den verschiedensten Instrumenten und Mikrofonen gut.
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