Phono beim Sony TA-F6B stumm

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hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Mrz 2013, 14:17
Hallo,

ich habe einen Sony TA-F6B bekommen. Alles Funktionen laufen zufriedenstellend, bis auf den Phonoanschluss. Weder über Phono 1, noch über den Headamp (mit einem MC-Tonabnehmer natürlich) bekomme ich ein Eingangssignal.. die Phonostufe scheint komplett tot zu sein. Mir ist allerdings aufgefallen, dass wenn ich über den Phonoanschluss etwas laufen lasse und auf AUX oder Tuner schalte, dass ich dann etwas ganz leise höre, wenn ich den Volumenregler ganz aufdrehe. Eine defekte Verkabelung scheint es daher nicht zu sein. Interessant war auch, dass die linke der beiden Sicherungen oberhalb der Kaltgerätebuchse (T 5A) durchgebrannt war. Ich hoffte, dass dies eine Absicherung der Phonostufe sei, da sonst alles funktioniert, aber es hat keine Verbesserung gebracht. Durchgebrannt ist die Sicherung aber auch nicht wieder.

Gibt es ähnliche Erfahrungen von Besitzern des TA-F6b oder gar eine Reperatur Hilfestellung, oder ist meine Phonovorstufe komplett tot und ich muss den Verstärker von einem Fachmann reaprieren lassen?

Danke im Voraus,
hifischrotti
naka01
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 07. Mrz 2013, 14:54
Hallo,

Sicherung 5A träge, die hat mit Sicherheit nix mit deiner Phonostufe zu tun!!

Erst einmal alle Eingangswahlschalter usw. wie schon oft hier beschrieben reinigen!!!
Aber wenn eine Sicherung auslöst, gibt es mit Sicherheit auch einen Grund dafür!

Gruß naka
hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Mrz 2013, 21:06
das war mir auch schon fast klar. wollte es nur vollständigkeitshalber erwähnen.

eingangswahlschalter nehm ich mir mal vor, aber glaub es kaum. hatte mit T6 am drehpoti etwas knistern beseitigt und die phonostellung am kippschalter gibt auch kein mucks von sich. oder sollte durch den geringen strom gar eine kleine dreckschicht dafür sorgen, dass es kein bißchen signal gibt, auch kein kratzen?

gruß
hifischrotti
naka01
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Mrz 2013, 21:56
Hallo,

hast du einen Schaltplan von dem Teil? Wenn nicht und dir das Teil was wert ist, am besten einen Fachmann konsultieren
Gruß naka
hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 07. Mrz 2013, 22:15
ja, bei hifi-engine gibt es einen.

meine hoffnung war, dass jemand ein ähnliches problem hatte und mir einen tipp geben kann, ob es überhaupt machbar ist.

Danke schonmal.
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 09. Mrz 2013, 02:28
Der Phono Preamp ist voll diskret mit einzelnen Transistoren aufgebaut und hat eine tolle Schaltung, incl diskret realisiertem DC Servo.
Den würde ich unbedingt reparieren wollen.

Wenn der Fehler beide Kanäle gleich betrifft, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es etwas mit der gemeinsamen Spannungsversorgung des Phono Preamp zu tun hat.

Die Versorgungsspannungen für den Phono Preamp sind symmetrisch +25V und -25V. Diese Spannungen werden mittels Widerstand und Zenerdiode aus +/-30V erzeugt.
Solche Versorgungen verbraten meistens einiges an Verlusten und werden heiß. Dadurch altern diese Stellen besonders stark und neigen zu ausfällen. Denkbar sind auch Probleme mit Lötstellen, weil sich Bauteile "selbst entlöten".

Hier würde ich zuerst mal mal die Spannungen prüfen (orange) und dann die Bauteile (gelb)
Zener-Dioden D102 und D103 (25V), Widerstände R125 und R126 (200 Ohm), Kondensatoren C115 und C116 (220µF 35V)
Die Kondensatoren stehen wahrscheinlich in der Abwärme der Dioden/Widerstände und haben gelitten.

Sony TA-F6B schematic preamp equalizer section supply parts marked

- Poetry2me
hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Mrz 2013, 13:22
Moin,

bin gerade dabei durch den Schaltplan durchzusteigen. Auf alle Fälle ist der Widerstand R504 ganz verkokelt, hat aber erstaunlicherweise noch die Funktion (1kOhm). Wenn ich nicht ganz falsch liege, dann hat der mit dem Phonozweig nicht wirklich viel zu tun, aber ich kann auch komplett daneben liegen. Sonst sieht alles noch relativ gut aus.

Ich hab mal die Bauteile gemessen. Die Widerständer R125 und R126 haben 200 Ohm. An D103 liegen 28,8V an, an D102 nur noch 26,0V (jeweils an den Anschlüssen gemessen). Die Kondensatoren kann ich gerade nicht messen, da ich dann alles auseinander nehmen müsste.

Thx,
hifischrotti


[Beitrag von hifi_schrotti am 09. Mrz 2013, 14:25 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 09. Mrz 2013, 15:29
Es müssen an einem der Enden der Zener-Dioden exakt +26V oder -26V gegenüber Masse / Gehäuse sein.
Miss noch mal, ob die Spannungen auch wirklich unterschiedliches Vorzeichen gegenüber Masse haben. Miss die Stellen wo +/-25V (oder +/-26V wenn man die Zener-Spannung nimmt) oder +/-30V anliegen.
So wie Du es beschreibst, könnte ja durch einen Fehler überall positive Spannung herrschen.

Bedenke bitte, dass ich hier nur einen Kanal dargestellt habe. Beim anderen Kanal würde ich ebenfalls nochmal nachschauen.
Dort sind die Zener-Dioden D152 und D153, die Widerstände und Kondensatoren entsprechend.

Wenn hier in einem Fall 28,8V anliegen, wäre da schon mal was nicht in Ordnung. Könnte sein, dass die Zenerdiode D103 (26V) durch ist.

- Poetry2me
hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 09. Mrz 2013, 15:43
es wird spannend:

ich habe jeweils 26+/- messen können. dann hab ich den eingang getestet und siehe da es ging wunderbar. nach einer erneuten messung nur noch 8v an d102 und es ging nicht mehr. da sollte das problem schon gut eingekreist sein. ich bleib dran..
Poetry2me
Inventar
#10 erstellt: 09. Mrz 2013, 19:08
Ja, spannend.

wenn Du Glück hast, dann musst Du nur ein paar Lötstellen nachlöten, wo heiß gewordene Bauteile keinen guten Kontakt mehr haben.

Ich drücke die Daumen.

- Poetry2me
hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 09. Mrz 2013, 21:13
ja, scheint wohl eine kombination aus kalter lötstelle und gealterten bauteilen zu sein. mal gehts kurz, wenn der verstärker kalt ist und dann klingt er auch super mit meinem denon dl-103r, allerdings nur ca. 20sec, dann fängt er an zu bruzeln und teils flackert auch die beleuchtung und dann ist totenstille.. aber nur auf der phonosection, also mc (headamp auf phono2) sowie mm (phono1).

da muss ich wohl doch einen fachmann aufsuchen, jetzt bin ich mit meinem latein am ende.

vielen danke jedoch für die hinweise!

gruß
hifischrotti


[Beitrag von hifi_schrotti am 09. Mrz 2013, 22:06 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 10. Mrz 2013, 02:23
Du könntest mal mit einem Stab aus isolierendem Material (Pinselstiel) während des Betriebes an den Bauteilen rumklopfen bzw. -drücken. So finde ich viele Fehler.

Wenn es britzelt, dann ist irgendwo ein Kontaktproblem, evtl. eine kalte Lötstelle. Das müsste eigentlich mechanisch sensibel reagieren.
Dass nach 20 Sekunden eine Veränderung eintritt, kann durch Erwärmung erklärt werden, Ich tippe auf Lötstellen der Bauteile, die heiß werden. Kann aber auch im Inneren einer der Zenerdioden entstehen, wo man es nicht sieht.

Ein anderer Weg: einfach die sechs Bauteile pro Kanal durch neue ersetzen. Nicht lang suchen.

- Poetry2me
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 10. Mrz 2013, 02:51

nur ca. 20sec, dann fängt er an zu bruzeln und teils flackert auch die beleuchtung und dann ist totenstille.. aber nur auf der phonosection, also mc (headamp auf phono2) sowie mm (phono1).


Die flackerne Beleuchtung könnte noch ein Hinweis sein.
Welche Beleuchtung genau ist es, die flackert?

- Poetry2me
hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 10. Mrz 2013, 12:48
die VU-Meter beleuchtung hat leicht geflackert.

wenn der phonozweig tot ist, dann liegen an d102 8,8V an und wenn er spielt die geforderten 26V.
das ist sogar reproduzierbar

das mit dem pinselstab habe ich schon gemacht, ich hatte auch einmal leicht das Gefühl einen wackler gefunden zu haben, als ich an den kabeln von hinten nach vorn gewackelt habe, aber das konnte ich nicht reproduzieren.

wenn man nur überall besser rankommen würde. im inneren herrscht ganz schönes Chaos, wenn man das mit accuphase geräten vergleicht.

gruß
hifi_schrotti
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 10. Mrz 2013, 14:49
So langsam habe ich den Verdacht, dass die weiter höheren Versorgungsspannungen, aus denen die niedrigeren erzeugt werden, das Problem sein könnten. Wenn die höhere Spannung zusammenbricht, dann können die Regler für die niedrigeren auch nicht mehr funktionieren. 8V sind zu niedrig.

Die Birnchen des VU-Meter werden direkt aus dem Schaltnetzteil gespeist.

Kann erst später wieder drauf schauen, bis dann.

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 10. Mrz 2013, 16:12 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 10. Mrz 2013, 16:25
In anderen Foren wird empfohlen, die Schaltnetzteile dieser Sony Serie AUF JEDEN FALL mit neuen Kondensatoren auszustatten. MMmmhhh...

http://www.audiokarma.org/forums/showthread.php?t=160599

- Poetry2me
hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 10. Mrz 2013, 16:59
ich glaub, dass der übergang von funktion auf nicht-funktion signalspitzen erzeugt, die dem netzteil ordentlich leistung nehmen und daher kurzzeitig die lampen flackerten.

ich hab grad nochmal in den plan geschaut. da es offentichtlich etwas mit der spannungsversorgung zu tun hat, könnte nicht der widerstand R504 etwas damit zu tun haben, dass die spannung wegbricht?


[Beitrag von hifi_schrotti am 10. Mrz 2013, 17:30 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 11. Mrz 2013, 02:05
Wie kommst Du ausgerechnet auf R504? Sieht er verdächtig aus? er sollte 1kOhm haben und wahrscheinlich mindestens 1/2 Watt.

Wenn Du so fragst: Ja, R504 könnte durchaus etwas damit zu tun haben, wenn er kaputt wäre. Aber für Widerstände ist es eher normal, dass sie ihren Wert konstant verändern und nicht wechselhaft. Allerdings könnten die Lötstellen auch an diesem Widerstand gelitten haben und die verhalten sich so. Hast Du eine Chance, an die Unterseite dieser Platine ranzukommen?

R504 sitzt in der Spannungsregelung für +30V. Der Transistor Q504 steuert die Basis von Q503 an, welcher der eigentliche Längsregler ist und die Verlustleistung verbrät. Da wird Hitze erzeugt. Durch den Spannungsabfall an R504, welcher parallel zur Basis-Emitter-Strecke von Q503 liegt, wird der Regeltransistor Q503 ausgesteuert. Ist also genau an der neuralgischen Stelle

- Poetry2me
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 11. Mrz 2013, 02:07
Sony TA-F6B schematic power supply regulator preamp voltages 30V
hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 11. Mrz 2013, 03:08
nabend,

wie ich oben erwähnte ist dieser widerstand total verkokelt. gemessen hat er im ausgeschalteten zustand 1kOhm. dann sollte ich diesen wohl mal tauschen und dann schauen, ob es geht. Du hast mir den sachverhalt gut erklären können, danke dafür!

gruss
hifischrotti
hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 12. Mrz 2013, 02:22
Bin wieder ein Stück weiter:

In der Tat hat es mit Q503 zu tun. Ich muss jetzt nur noch die Platine freilegen und dann werd ich den mal nachlöten und dabei gleich den Widerstand tauschen. Nachdem der Phonozweig ausfällt, kann ich mit leichtem Druck per Holzstab seitlich an den Kühlkörper von Q503 den Phonozweig wieder "einschalten". Ich bin dort vorher nur leider nicht drangekommen.

gruss
hifischrotti
Poetry2me
Inventar
#22 erstellt: 12. Mrz 2013, 08:55
Yep, das klingt vielversprechend!

In Post #16 ist ein Ling wo jemand den TA-F6B komplett zerlegt und das mit Bildern dokumentiert.

- Poetry2me
hifi_schrotti
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 23. Mrz 2013, 16:09
Die Beschaffung hat etwas länger gedauert, aber nun konnte ich mir Erfolg Q503 tauschen und habe dabei gleich den verkohlten Widerstand gewechselt. Aufgefallen ist mir, dass ein völlig falscher Transistor verbaut war. Statt 2SC1061 wurde ein 2SC1419 eingesetzt. Der hat nur 2A statt 3A und weniger Leistung. Ich weiß nicht, ob dies zum Verkohlen des Widerstands geführt hat, aber nun lass ich den verstärker seit 20min ohne Probleme laufen. Ich denke es ist nun behoben. Ein schönes Gefühl selbst etwas "gerettet" haben zu können.

Danke an Poetry2me

gruß
hifi_schrotti
Poetry2me
Inventar
#24 erstellt: 23. Mrz 2013, 18:44
____GRATULATION___ zur gelungenen Reparatur

Ja, das ist einfach toll, wenn man es geschafft hat, einen so schönen Klassiker wieder zu beleben.

Der Transistor hat dort im Längsregler keine besonders kritischen Anforderungen. Es fließen so ca. 120mA durch, so dass beide Typen passen. Es entstehen bei 11 Volt Spannungsabfall über dem Transistor ca. 1,3W Verlustleistung daran. Der Widerstand vor dem Transistor wird naturgemäß ebenfalls immer recht heiß. Dort werden absichtlich konstant ca. 1W verbraten, weshalb er als 2W Typ ausgelegt ist.
Works as designed.

- Poetry2me
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