Marantz 2240 brummt!

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Der_Brennesel
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Mrz 2013, 21:00
Hallo liebes Forum!

Bin nun endlich wieder dazu gekommen mich um meinen 2240 zu kümmern und hab da ne technische Frage bzgl. Brummen:

Das Gerät hat seit ich es besitze ein andauerndes Brummen das ich aus Mangel eines funktionierenden Verstärker mit Main/Pre Ein/Ausgängen auch nicht weiter untersuchen konnte (mein Harman Kardon 1200 besitzt kein in/out und der 2015 ist auf der Uni).

Jetzt ist aber durch Glück ein Nad 705 Receiver ins Haus gekommen und ich bin mal dazu gekommen die Vor und Endstufe einzeln zu testen:

Vorstufe: Das Brummen ist bei Verwendung der NAD Endstufe zwar noch vorhanden aber sehr leise und es wird im direkten Zusammenhang mit der Lautstärke leiser/lauter, es beschränkt sich hier auf die höhen.

Endstufe: Bei Zuspielung über den NAD ist das Brummen sehr laut und ändert sich auch unabhängig von der Zuspiellautstärke nicht, es ist hauptsächlich im Tieftonbereich zu finden.

Bei Verwendung des Harman Kardon oder NAD alleine habe ich keinerlei brummtechnische Probleme!

Achja es kommt ungefähr auf einen 50hz Takt hin.


Nun zur Frage:

Geh ich richtig in der Annahme dass der Fehler als erstes im Netzteil oder der Power Supply Platine (P800 im Service manual) zu suchen ist da das Problem sowohl in Vorstufe als auch Endstufe vorhanden ist?

Welche Bauteile auf dem Netzteil Board könnten das Brummen verursachen? Gefühlsmäßig würde ich auf die Elkos tippen (einer ist schon etwas ausgelaufen), könnte aber das Relais oder ein Transistor ebenfalls dafür verantwortlich sein?


PS: Für die weitere Reparatur: gibt es ein relativ preiswertes Multimeter das ihr fürs Eeinmessen der Kanäle empfehlen könntet? (Preisbereich bis ca. 120€)
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 10. Mrz 2013, 22:19
Hallo,

das Problem wird, wie du völlig richtig vermutest, im Bereich der Spannungsstabilisierung zu finden sein. Ich tippe auf einen defekten Siebelko.

Gruß
Harald
Der_Brennesel
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Mrz 2013, 02:14
Ok jetzt hab ich erst überrissen dass die P700 Endstufen den Strom nicht vom P800 power board sondern direkt vom Netzteil durch die 2 50v 10000µF Elkos und die Gleichrichterschaltung bekommen und erst nach den Endstufen das Signal wieder zum Schutzrelais auf dem P800er geht

Dass das Brummen auf eben diesem P800 Netzteil in der Schutzschaltung entsteht haltest du für eher unwahrscheinlich?

bzgl. Ersatztypen: Macht es Sinn an dieser Stelle Elkos mit einer höheren Kapazität einzusetzen? die Spannungstoleranz ist ja egal (so lang sie nicht unter 50V ist )


Weitere Überlegung: das Gerät hat diesen August 40 Jahre auf dem Buckel, wie sinnvoll ist es bei diesem Alter einfach alle Elkos zu tauschen?
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 11. Mrz 2013, 11:35
Hallo,

so, wie es scheint, ist einer der Siebelkos der Marantz Endstufe (C04, C05) hinüber. Deren Kapazitätswert kannst Du beim Tausch ein wenig erhöhen, wenn Du magst. Nötig ist es allerdings nicht. Da diese Elkos relativ teuer sind, wäre es sinnvoll, zu Testzwecken erst einmal kleinere Elkos mit ausreichender Spannungsfestigkeit einzubauen. 1000µF sollten reichen. Ist das Brummen dann verschwunden, kannst Du dich auf die Suche nach korrektem Ersatz machen.


Weitere Überlegung: das Gerät hat diesen August 40 Jahre auf dem Buckel, wie sinnvoll ist es bei diesem Alter einfach alle Elkos zu tauschen?


Ich halte von solchen Tauschorgien nicht viel, weil man sich schnell mal einen Fehler einbauen kann. Aber das wird hier höchst unterschiedlich gesehen.

Gruß
Harald
Der_Brennesel
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 11. Mrz 2013, 13:57

PBienlein (Beitrag #4) schrieb:
Hallo,

so, wie es scheint, ist einer der Siebelkos der Marantz Endstufe (C04, C05) hinüber. Deren Kapazitätswert kannst Du beim Tausch ein wenig erhöhen, wenn Du magst. Nötig ist es allerdings nicht. Da diese Elkos relativ teuer sind, wäre es sinnvoll, zu Testzwecken erst einmal kleinere Elkos mit ausreichender Spannungsfestigkeit einzubauen. 1000µF sollten reichen. Ist das Brummen dann verschwunden, kannst Du dich auf die Suche nach korrektem Ersatz machen.


Weitere Überlegung: das Gerät hat diesen August 40 Jahre auf dem Buckel, wie sinnvoll ist es bei diesem Alter einfach alle Elkos zu tauschen?


Ich halte von solchen Tauschorgien nicht viel, weil man sich schnell mal einen Fehler einbauen kann. Aber das wird hier höchst unterschiedlich gesehen.

Gruß
Harald

Ok dann mal ab zu Conrad und ein paar passende Elkos zum durchtesten finden

Zum (vorhandenen aber bis jetzt nicht störenden) Brummen der Vorstufe: Die Vorstufe bekommt den Strom ja vom P800 Power Board, könnte es sein dass es hier ebenfalls von einem defekten Elko kommt? (ich denke speziell an C801, C802 und C804, unter einem davon ist auch etwas bräunliche Soße die leider nicht nach Kleber aussieht).

Und noch ne Frage bezüglich Multimeter: Ich habe bis jetzt immer ein Standgerät von einem bekannten ausgeborgt, leider ist der aber weggezogen und jetzt hab ich diese Option nicht mehr, muss also was eigenes anschaffen. Bin bei Conrad auf folgendes Gerät gestoßen: Voltcraft VC830

In Sachen Messbereich und Toleranz sieht das Ding ja ganz brauchbar aus, bleibt nur die Frage: lohnt es sich 40€ mehr für die kalibrierte Version zu berappen oder reicht es für die 3-4 Verstärker im Jahr die ich maximal herrichte die unkalibrierte Version zu nehmen?

lg
Hannes
naka01
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 11. Mrz 2013, 15:46
Hallo,

solche Cs gehören generell getauscht, wenn schon die Suppe läuft!! Auf was willst du den da noch warten???

Messinstrumente sind ab Werk kalibriert, ansonsten dürften sie gar nicht erst Inverkehr gebracht werden! Und ob Du da die 4. Stelle hinter dem Komma brauchst, glaube ich eher nicht. Und wenn du es dann so genau (brauchst) möchtest, müsstest du das Teil alle 2 Jahre neu kalibrieren lassen, weil Bauteile altern usw. Also eher vergessen!!

Gruß naka
Der_Brennesel
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 11. Mrz 2013, 17:04
Ja dass sie getauscht gehören is schon klar, was denkste warum das Ding seit über nem Jahr eingemottet ist und ich den Harman Kardon 1200 stattdessen verwende

Es geht nur darum ob genau diese Elkos für das Brummen in der Vorstufe verantwortlich sein können!

Wegen dem DMM hast mir schon weitergeholfen - es wird das günstigere
Der_Brennesel
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Mrz 2013, 02:12
SO die Testelkos haben mal das Brummen in der Endstufe beseitigt :), das Brummen in der Vorstufe liegt vermutlich am P800 Power Board selbst, hab hier testweise 2 Elkos davon ausgelötet und bei einem gerade mal 50%, beim zweiten 80% der Nennkapazität gemessen.


Nun ne neue Frage zum Lautstärkepoti: Ich hatte noch ein Logarithmisches Alps Poti mit Loudness Tab und 250kOhm rumliegen (das Herstellerschild sieht aber eher nach Nachbau aus...), die Lautstärke funktioniert mal wirklich gut und ohne Knistern wie beim Alten nur das Loudness Tab ist etwas eigenartig da es doch arg andere Werte ausgibt als das Original Poti:

Alps: Min 33 kOhm, 0 kOhm bei 12 Uhr Stellung, Maximal 237 kOhm
Original: Min: 73 kOhm, 0 kOhm bei 10 Uhr, Maximal 200 kOhm

Bei der Lautstärke hat das Alps Poti übrigens eine im Anfangsbereich bis 12 Uhr deutlich langsamer ansteigende Kennlinie (was ich beim ersten Test als durchaus angenehm empfunden habe da mir im niedrigen Lautstärkebereich die Feinabstufung gefehlt hat ), danach holt es aber zum Original auf.

Muss ich bei den genannten Differenzen mit Problemen rechnen oder hört es sich einfach nur etwas anders an? Ich denke dass es zwar einen klanglichen Unterschied machen wird, zu groß sollte er aber nicht sein da sich Loudness auf jedem Amp ohnehin komplett anders anhört oder?

PS: Falls das mit Loudness nicht funktionier wäre es richtig steil einen Source Direct Schalter zu haben - könnte man eventuell den Loudness Taster für eine derartige Schaltung missbrauchen?

Also erstmal danke für die Hilfe, bin schon ein großes Stück weitergekommen

lg
Hannes


[Beitrag von Der_Brennesel am 13. Mrz 2013, 02:16 bearbeitet]
Der_Brennesel
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Mrz 2013, 04:18
Ergänzung:

Hab es endlich geschafft das originale Poti (fast) komplett zu zerlegen, die noch ordentlich aussehenden Kohlebahnen und die Kontakte sind jetzt mit Unterstützung von Tuner 600 mechanisch gereinigt und das merkwürdig auskristallisierte Originalöl entfernt - die Gleichlaufprobleme haben sich damit in Luft aufgelöst, zum kratzen kann ich aber nichts sagen da es noch ausgebaut ist, falls das mit dem Alps nichts wird hab ich also immer noch Ersatz.

Mit was schmiert man das Poti eigentlich am besten? Kontakt 61 oder doch lieber Teslanol T6? Gibt es eventuell andere Mittel die eine bessere Schmierwirkung haben damit es wieder so wunderbar rund läuft wie das Alps?
Der_Brennesel
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 13. Mrz 2013, 14:46
Noch ein Problem: Bei Betrieb des Nad als Vorstufe hab ich noch immer da Problem des enorm lauten Brummens, auch bei direkter Zuspielung in die Main In Buchse vom Variablen Ausgang eines CDP991 gibt es diese Problem...

Irgendwelche Vorschläge was dieses Brummen verursachen könnte?


[Beitrag von Der_Brennesel am 13. Mrz 2013, 15:21 bearbeitet]
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