Harman Kardon hk505 LS brummen

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JukeJoke
Neuling
#1 erstellt: 03. Jun 2020, 22:15
Hallo! Ich habe die Tage einen alten hk505 vor dem Schrott bewahrt und mache ihn grade wieder fit. Nachdem ich die Potis zerlegt und gereinigt habe, sowie einige kritische Lötstellen neu verlötet habe, ist sämtliches Knacken beim Verstellen und beim warm-Werden des Geräts verschwunden. Leider brummt er auf beiden Kanälen relativ laut, das Brummen nimmt mit ansteigender Lautstärke zu, daher habe ich die Endstufen in Verdacht. Leider reicht mein bisheriges Wissen jetzt nicht mehr aus und ich bräuchte mal ein paar Tipps, was ich mal messen sollte. Masseverbindungen sehen alle gut aus. Danke euch!
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 03. Jun 2020, 23:17
Die Endstufen werden es eher nicht sein. Dann wäre der Effekt auf beiden Kanälen unterschiedlich und eher nicht durch das Volume-Poti zu beeinflussen.

Da es nun auf beiden Kanälen (aus den Lautsprechern) vernehmbar ist, wäre schon eine der Möglichkeiten, dass z.B. die Abschirmung eines Kabels, das die Adern für beide Kanäle beinhaltet, nicht funktioniert.

Ansonsten:
Prüfe bitte, ob das Brummen ohne angeschlossene andere Quellen (CD, ...) und in jeder Schalterstellung vorhanden ist.
Was machen die Filter? (500 Hz-Taste ...)
Die Platinen nochmals ganz genau kontrollieren. Es gibt auch Haarrisse in den Leiterbahnen, die zu Brummen führen können.

Am Ende wird man mit einem Oszi oder einem Signalverfolger auf die Suche gehen müssen.
Vielleicht kennt jemand anderes Dein Gerät aus eigener Erfahrung und kennt noch ein paar typische Schwachstellen.

p.s.
Ich hoffe, Du hast keine Einwirkungen durch benachbarte Geräte. Ändert sich etwas, wenn man den Gehäusedeckel aufsetzt?


[Beitrag von CarlM. am 03. Jun 2020, 23:19 bearbeitet]
JukeJoke
Neuling
#3 erstellt: 03. Jun 2020, 23:46
Hallo, danke erstmal für die ausführliche Antwort!

Was ich schon getestet habe:

- Ohne verbundene Quelle und auf jeder Quelle ist das Brummen gleichbleibend. Es verändert sich auch nicht beim Anschließen einer Quelle.
- Filter werde ich morgen mal testen
- Platinen habe ich alle mit eine großen Laborlupe untersucht und konnte bis auf die Lötstellen nichts feststellen. Habe auch im Betrieb mit einem Kunststoffstab alle Platinen abgeklopft, das Brummen verändert sich nicht.
- Gehäusedeckel hat auch keinen Einfluss auf das Brummen. Was allerdings auch brummt ist der Trafo. Jedoch noch im Rahmen und bei geschlossenem Deckel muss man schon sehr nahe dran. Ich gehe davon aus, das ist ok so.
- Habe das Gerät auch schon an unterschiedlichen Stromkreisen in unterschiedlichen Haushalten angeschlossen - kein Unterschied


[Beitrag von JukeJoke am 03. Jun 2020, 23:48 bearbeitet]
JukeJoke
Neuling
#4 erstellt: 04. Jun 2020, 12:14
So, ich bin ein kleines Stück weiter gekommen und muss einige Aussagen korrigieren:

Der Lautstärkeregler hat keinen Einfluss auf das Brummen. Es wurde lauter, weil tatsächlich die Quelle gebrummt hat (Plattenspieler). Ohne Quelle verändert es sich nicht. Was aber einen erheblichen Einfluss hat, ist die Bassanhebung per Regler. Mit aktiviertem Tone Defeat oder eben komplett zurückgenommenem Bass ist es selbst bei maximaler Lautstärke ohne Quelle akzeptierbar leise. Deshalb werde ich mir in diesem Bereich nochmal die Platine und die Bauteile genauer anschauen oder weist das nun auf etwas ganz anderes hin?
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 04. Jun 2020, 15:09
Es brummt(e) also aus zwei unterschiedlichen Gründen, denn das Brummen über Phono kann vermutlich dadurch beseitigt werden, dass man das dünne Massekabel vom Plattenspieler an der Rückseite des HK505 befestigt.

Zum anderen Brummen:
Ich habe mir inzwischen das Service Manual besorgt:
https://elektrotanya...pdf/download.html#dl

Dass der Lautstärkeregler hier keinen Einfluss hat, ist nicht verwunderlich. Er liegt direkt am Anfang des Signalwegs. Da kann man nun die Eingangswahlschalter (Quellen) "aus dem Rennen nehmen". ;-)
Wenn das Brummen tatsächlich gleichlaut auf beiden Kanälen vernehmbar ist, dann sollte man die Spannungsversorgung der Vorverstärkung betrachten.
Der Bassregler und Tone defeat haben natürlich deshalb Einfluss, weil das Brummen mit ca. 50 Hz in einem Frequenzbereich liegt, der durch diese Regler/Filter beeinflusst wird.
Mir sind im Schaltplan eine Reihe von Elkos aufgefallen, die man tauschen sollte.
C20 C21
C545 C546
Dies nur als Beispiele. Da sind eine ganze Reihe von Elkos mit einer Spannungsfestigkeit von 6.3V und 16V, die häufig defekt sind.
Noch zwei Anmerkungen:
Die Endstufen besitzen separate Spannungsversorgungen, die Vorstufen nicht (als eine gemeinsame), weshalb man dort auch gucken muss.
Bei der Fehlersuche kann ggf. auch helfen, dass es eine Trennung zwischen Vor- und Endstufe (Pre-Out Main-In) gibt. Man könnte also auch mit einem anderen Vorverstärker auf die Endstufe gehen, um sicherzustellen, dass der Fehler nicht dort liegt. ;-)
Das Umgekehrte geht natürlich auch.

p.s.
Vor dem Bauteiletausch Photos machen und kontrollieren, ob die Polung der Bauteile den Markierungen auf der Platine entspricht.


[Beitrag von CarlM. am 04. Jun 2020, 15:11 bearbeitet]
JukeJoke
Neuling
#6 erstellt: 05. Jun 2020, 09:18
Wow, danke! Ich werd mir die Schaltpläne ansehen und versuchen alles nachzuvollziehen. Elkos auf Verdacht tauschen ist kein Problem, ich hab aber auch ein Messgerät mit dem ich nach dem auslöten mal nachmessen kann. Meld mich wieder, sobald ich mehr weiß.
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 05. Jun 2020, 09:50
... uund immer daran denken, dass bei alten Elkos nicht nur sehr niedrige Werte, sondern auch deutlich erhöhte Werte für einen Defekt sprechen. Letzteres aufgrund von Austrocknung.
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 05. Jun 2020, 09:56

CarlM. (Beitrag #7) schrieb:
... bei alten Elkos nicht nur sehr niedrige Werte, sondern auch deutlich erhöhte Werte für einen Defekt sprechen. Letzteres aufgrund von Austrocknung.

Sicher oder Flüchtigkeitsfehler ?
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 05. Jun 2020, 11:06
Ich bin mir sicher, dass ich vor allem bei Geräten aus den 1970er und 1980er Jahren defekte Elkos hatte, bei denen das Messgerät sehr hohe Kapazitäten angezeigt hatte. Richtig ist, dass ich der Ursache nicht selbst nachgegangen bin. Du hast also insofern recht, dass ich über die Ursache nichts behaupten kann.

Letztlich bleibt das Problem, dass es für unerfahrene Reparateure nur schwer möglich ist, defekte Kondensatoren und Elkos nur mit Hilfe eines Multimeters zu erkennen, wenn damit nur die Kapazität überprüft wird.
JukeJoke
Neuling
#10 erstellt: 16. Jun 2020, 09:46
Ich bin bisher leider nicht dazu gekommen die Elkos zu bestellen (warte immer, bis sich ein bisschen mehr auf dem Einkaufszettel angesammelt hat, damit sich der Versand auch eher lohnt). Aber evtl. würde ich mir auch mal ein besseres Messgerät für Elkos zulegen. Könnt ihr was empfehlen? Die Suche bei Google hat nicht wirklich eindeutige Empfehlungen ausgespuckt.
Suche:
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