Harman/Kardon PM655 - Defektes Bauteil in Phonostufe

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foenfrisur
Stammgast
#1 erstellt: 17. Apr 2014, 17:51
Habe hier einen PM655 mit defektem Phonoteil.

Genauer gehts um ein FET (2SK364).
Gibts wohl auch zu bestellen....jedoch war ich mir unsicher was die Bezeichnung angeht.
Im Service Manual steht 2SK364(V) or 2SK364(BL).
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 17. Apr 2014, 22:07
Das ist schon die Bezeichnung des Transistors: 2SK364

Hier das Datenblatt: http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/toshiba/1036.pdf

Dass Suffix entscheidet eine Selektion nach Drain-Strom I-DSS

Drain current I_DSS (Note 1) min=2.6mA max=20mA

Note 1: I_DSS classification
GR: 2.6~6.5 mA,
BL: 6~12 mA,
V: 10~20 mA

Bist Du denn sicher, dass es an dem FET liegt?

- Poetry2me
foenfrisur
Stammgast
#3 erstellt: 17. Apr 2014, 22:47
Ganz sicher ist er auch jeden fall nur noch halb vorhanden, sprich durchgebrannt.
Hab ihn erstmal ausgelötet und wollte die Tage mal nach Conrad.
Grundi69
Inventar
#4 erstellt: 18. Apr 2014, 00:05
Hallo!

foenfrisur (Beitrag #3) schrieb:
... und wollte die Tage mal nach Conrad.

Haben die nicht im Programm, den Weg kannst du dir also sparen.
Bei Reichelt gibt's den klick. Aber die haben Mindestbestellwert und natürlich kommen noch Versandkosten hinzu.
Bei ebay gibt's ebenfalls z.Zt. 2 Angebote.

Gruß
Groomy
foenfrisur
Stammgast
#5 erstellt: 18. Apr 2014, 00:17
Conrad ey...hätt ich mir ja denken können.
Wenn ich alle Jubeljahre da mal hingehe, müssne die sogar einen popeligen Kondensator bestellen.
Früher hatten die noch ne Auswahl -.-
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 18. Apr 2014, 09:24
Soviel ich im Schaltplan des Gerätes erkennen kann, werden die JFET 2SK364 ausschließlich für Muting eingesetzt, wobei auch die Schutzschaltung als "Muting" funktioniert.

Habe dazu schon mal ein was im Forum gefunden (ooops, da war ich ja sogar jeweils selbst beteiligt):

Harman Kardon PM655 Vxi KEIN TON!

und hier:

Harman Kardon gibt keinen Ton von sich, Brauche Hilfe


Mache mir gerade Sorgen, dass nicht nur der eine kleine FET durchgebrannt sein könnte.
Welcher Transistor "Q..." ist es denn in der Schaltung?


Die Anforderungen an den FET sind damit aber schon mal etwas klarer geworden. Eigentlich kann man da schon fast jeden herkömmlichen N-Kanal Junction-FET einsetzen. Davon dürfte es auch bei Conrad einige geben.
Idealerweise sollte er einen niedrigen On-Widerstand haben (niedriger Widerstand, wenn er voll durchgeschaltet ist). Wenn nicht, dann ist das Muting halt nicht ganz so perfekt, aber das dürften Nuancen sein.

- Poetry2me
foenfrisur
Stammgast
#7 erstellt: 18. Apr 2014, 12:45
Q805 ist es....sitz auf dem PCB-4


[Beitrag von foenfrisur am 18. Apr 2014, 12:47 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 18. Apr 2014, 21:31
OK, der defekte Transistor Q805 macht das Muting des linken Kanals am Ausgang des Phonon Equalizer Preamp.
Wird er am Gate aktiviert, dann zieht er das Signal auf Masse.

Dieser Transistor kann - so wie er verschaltet ist - eigentlich nur über eine falsch angelegte hohe Spannung vom 'Tape out' her durchgebrannt worden sein. Eventuell ein Blitzschaden?
Der Transistor sitzt hinter den beiden Elkos C621 und C623 (Rücken an Rücken geschaltet, um einen bipolaren Elko zu bilden), welche jegliche Gleichspannung von dem Transistor fernhalten sollten. Sein Gate wird über 1MOhm angesteuert, das sollte auch von dort her gewissen Schutz bieten.

Ich weiß nicht, was dem Gerät ansonsten fehlt, aber hoffentlich ist dieser Transistor das einzige Problem, könnte nämlich durchaus noch mehr sein. Im Augenblick wäre bei Unterbrechung des Transistors ein fehlendes Muting am linken Phono-Kanal beim Ein./Ausschalten das einzige Fehlerbild. Alternativ bei Kurzschluss des Transistors ein stummer linker Kanal. Stimmt das?
Der rechte Phono-Kanal müsste also noch gehen (?)

- Poetry2me
foenfrisur
Stammgast
#9 erstellt: 18. Apr 2014, 23:05
Ja, ein Kanal geht.
Was genau die Ursache ist, kann ich nicht sagen. Hab das Gerät so bekommen.
Alles andere Funktioniert einwandfrei.
rbe-elektronik
Neuling
#10 erstellt: 22. Apr 2014, 17:20
Hallo und guten Tag.

In deinem Fall, wenn der Mute FET verbrennt, hat er eine Gleichspannung kurz geschlossen. Tausche dann auch die Kondensatoren ( Elko`s ) mit aus. Diese haben eine begrenzte Haltbarkeit. Wenn auch nur einer ausfällt kann eine Gleichspannung durchgeschleift werden. Bitte vor und hinter dem FET. Dieser ist unkritisch. Es darf auch ein Ersatztyp sein.

MfG,

rbe-elektronik.
foenfrisur
Stammgast
#11 erstellt: 23. Apr 2014, 20:35
Ersatzteile kamen heute an. Sind BL Typen.
Ich werde die Elkos wohl auch tauschen....wenn das Teil eh schonmal raus ist
foenfrisur
Stammgast
#12 erstellt: 25. Apr 2014, 18:12
War gestern bei Conrad und hab mal für nen 10er Kondensatoren rausgelassen und am Abend ne kleine Lötsession eingelegt^^

Mir fiel dabei auf, dass Harman Teilweise eine abweichende Bestückung vorgenommen hat.
z.B. war nur C623 bestückt und auf C621 ne Drahtbrücke. Dafür war der Elko aber ein 47µF 50V.
Hab die Bauteile nach Servicemanual gekauft und dann halt wie vorgesehen 2x 22µF 35V verbaut.

Und nicht nur da. In der Klangregeleung waren auch abweichende Teile verbaut.
Die sind jetzt halt alle wieder so, wie im SM beschrieben, allerdings mit höherer Spannungsfestigkeit.

Nur ein paar 0.1µF 50V hab ich nicht getauscht, da wollt ich mal fragen, ob ich stattdessen besser MKP verbauen sollte.
Wie verhält es sich generell mit kleineren Typen? Kann man z.b. auch 1µF Elkos bedenkenlos gegen MKP tauschen?

Und wo ich schonmal dabei bin, werd ich die paar Elkos auf dem Main-Board, sprich Endstufe auch noch tauschen.
Muss allerdings noch zusehen, wo ich passende Siebelkos bekomme. 4700µF 50V sind verbaut, 6800µF 63V hatte ich geplant.
Frische 8200µF 63V, die auch von den Maßen passen, hätte ich noch hier. Lassen die sich evtl. auch bedenkenlos verwenden?
Ist ja immerhin fast die doppelte Kapazität....
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 26. Apr 2014, 02:20
Abweichende Bestückung:
Bei den Kondensatoren C621 und C623 am Ausgang des Phono Equalizers handelt es sich um zwei Elkos, welche "Rücken an Rücken" geschaltet sind und die dadurch einen bipolaren Elko nachbilden. Einen bipolaren Elko nimmt man ganz gerne wie hier als Koppelkondensator, da er weniger Verzerrungen erzeugt. Schau' mal nach, ob der eine verbaute Elko nicht ein "b.p." (bipolar) oder "n.p." (non polar) Typ ist, auch zu erkennen an der fehlenden Kennzeichnung des Minuspols. Ganz allgemein kannst Du an dieser Stelle auch Folienkondensatoren verwenden, z.B. 10µ MKS2 von WIMA (Bei Conrad leider ca. 4 EUR pro Stück).

Höhere Spannungsfestigkeit:
Geht immer.

MKP Folienkondensator statt Elko:
Hat immer klangliche Vorteile. Die Grenzen liegen in den Abmessungen (MKP sind groß) und in den Kosten natürlich.
0,1µF als Elko sollte recht einfach durch Folie ersetzbar sein.
Knapp so gut wie MKP sind MKT bzw. MKS und die bekommt man in passendem Format (WIMA MKS2 Serie, hat immer 5mm Rastermaß)

Siebkapazität:
Ja, größere Kapazität nehmen. Warum nicht gleich 2 x 15000µF? Alles was mechanisch reinpasst. Für Trafo undGleichrichter ist das überhaupt kein Problem. Klanglich wird das einen deutlichen Schritt bedeuten.

Wenn DU schon mal dabei bist:
Weitere Kondensatoren, die ich Dir noch an Herz legen würde, sind
- im Phono Equalizer der Fußpunkt der Gegenkopplung C607 und C608 --> bipolaren Elko mit höherer Spannungsfestigkeit
- In der Enfstufe der Eingangskoppelkondensator C401 und C402 --> ersetzen durch 10µ MKS2 (untere Grenzfrequenz ist immer noch ganz weit unten)
- Tone Control Amp drei Ausgangs-Elkos im Signalweg durch Elkos mit höherer Spannungsfestigkeit ersetzen C507/508 kann auch ein MKS2 Folienkondensator sein, ab 2,2µ reicht, weil der Eingang sehr hochohmig ist. C513/514 in der Gegenkopplung dürfen ebenfalls niedrigere Kapazität haben, z.B. 4,7µ oder 10µ und dann kann man ebenfalls die MKS2 Folien nehmen.


- Poetry2me
foenfrisur
Stammgast
#14 erstellt: 26. Apr 2014, 15:29
15kµF? Ist das nicht mit Kanonen auf Spatzen? Wären immerhin 30000µF pro Seite...
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 26. Apr 2014, 20:16
Wo wäre das Problem?
Sowas habe ich etliche Male erfolgreich mit Verstärkern gemacht und je nach Lautsprecher bzw. Strombedarf wirkt sich alles bis zu einigen 'zig tausend Mikrofarad positiv auf den Klang aus.

Probleme mit Gleichrichter oder Trafo gab es nie. Die ersten Verstärker, mit denen ich das gemacht habe, stehen bei guten Freunden und sind mittlerweile ca. 30 Jahre im Betrieb! Sie wurden auch nie ausgetauscht.

Übrigens habe ich in meiner Auflistung oben einen bzw. zwei wichtige Kondensatoren vergessen:
C601/C602 (10µF) Eingangskoppelkondensator am Phono Equalizer Amp. Dafür sollte man unbedingt auch 2,2µF..10µF Folie (z.B. MKS2) einsetzen. Hier macht das viel aus.

Gesamtbild ReCap Empfehlung:

Harman Kardon PM655 schematic detail recap electrolytics in signal path

- Poetry2me
foenfrisur
Stammgast
#16 erstellt: 03. Mai 2014, 21:37
Man....ich suche grad Bauteile zusammen. Ist ja schlimm. Niemand hat mehr was auf Lager, bzw. im Sortiment. Oder man muss gleich ne Hunderterpackung nehmen oder ein Gewerbe betreiben.
Bin jetzt mal die Linkliste von mikrocontroller.net durchgegangen
Kondensatoren für 35- 40EUR, aber auf sechs Lieferanten verteilt....Kostet am Ende mehr Porto als alles andere.

Und dann noch die Maße. Die großen Siebelkos 10000er ab 65V 105° bekomme ich in 35mm Durchmesser, aber nicht darunter.
Hab ein paar Kendeil 10000µF 105° gefunden, aber nur in 50V. Oder halt so Noname Chinaböller, die teuer verkauft werden, aber passen würden.

Ansonsten gibts die mit passenden Maßen haufenweise von ELNA & Nichicon & Co....bei aliexpress, wo man raten darf, ob man Originalware bekommt.

12-15000er sind noch größer, passen also erst garnicht...10000µF ist daher das Maximum, wenn man ohne Bastelei auskommen will.


Wo bestellt ihr euer Zeug?
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