237 Volt auf 220 Volt - Tip zur Reduktion von Abwärme und Erhöhung der Lebensdauer

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suprasius
Stammgast
#1 erstellt: 16. Aug 2014, 21:56
Liebe Hifi Freunde,

so wie ich haben sicher viel von euch wertvolle Hifi Geräte die euch so richtig ans Herz gewachsen sind. Viele haben 30 Jahre und mehr auf dem Puckel. Mit guter Pflege, Durchführung von Wartungsarbeiten und Reparaturen leben die auch noch lange weiter.

Aber reicht das ?

Ich bemerke bei vielen meiner Hifi Klassiker eine starke Wärmeentwicklung. Wenn wunderts, dank der Globalisierung kommen bei mir anstatt der 220V wofür die Geräte vorgesehen sind ca. 237 Volt aus der Steckdose.

Bei zwei identischen Geräten, eins jedoch mit Spannungswähler, ist die Wärmeentwicklung sehr unterschiedlich. Das auf 240 Volt eingestellte Gerät wird nur halb so warm. Bekanntlich ist Hitze der Feind der Elektronik, kommt noch Mechanik dazu ist bei größerer Hitzeentwicklung die Wartung sehr viel schneller fällig.

Also was tun wenn das Lieblingsgerät keinen Spannungswähler hat ?

Die Lösung ist ein Vorschalttransformator. Durch die Verschaltung der Wicklungen eines herkömmlichen Trafos kann die Spannung einfach reduziert werden. Die Belastbarkeit der nachgeschalteten Verbraucher wird durch die Belastbarkeit der Sekundarwicklung ausgerichtet.

Beispiel: Wird eine Belastbarkeit von 1000W benötigt, muss der Trafo eine Sekundär Belastbarkeit von ca. 4-5 Ampere haben.

Und wie geht das ganze ?

Hier ein kleines Bild zur Veranschaulichung:

Download

Wie man sieht ist dies kein grosser Aufwand. Und wie funktioniert das Ganze ?

Die Sekundärwicklung des Trafos wird mit der Primärwicklung gegenphasig verschaltet. Da sich die Sinushalbwellen der Wechselspannung dadurch teilweise auslöschen, reduziert sich die Ausgangsspannung um die Höhe der Spannung der Sekundärseite.

Beispiel:

Eingang 237 Volt, Ausgang 14 Volt ergibt 223 Volt. Und wenn die Spannung im Netz weiter steigt, bleibt die Ausgangsspannung nahezu gleich, denn steigt die Primärspannung steigt auch die Sekundärspannung und dies gleicht sich aus.
suprasius
Stammgast
#2 erstellt: 16. Aug 2014, 22:12
Ich habe mir so etwas gebaut. Kostenpunkt war ca. 40 Euro.

Zutaten:

1. Ein Conrad Voltcraft Vorschalttransformator
2. Ein Ringkerntransformator mit 10 A Belastbarkeit

Habe ich alles aus der Bucht gefischt. Der Voltcraft Vorschalttrafo bringt ein schönes Gehäuse mit Steckdose mit.

510278_BB_02_FB.EPS_1000

Das Gehäuse ist recht ansehnlich und hochwertig aufgebaut. Als erstes muss der alte Trafo ausgebaut werden. Das geht es etwas schwierig, da die Befestigungsschrauben verklebt sind. Aber mit sanfter Gewalt ist dies zu schaffen. Dann die Drähte des Trafos abknipsen.

Zur Befestigung des Ringkerntrafos wird zwischen die alten Befestigungslöcher des ursprünglichen Trafos ein Loch von 5mm gebohrt.

Dann wird er Ringkerntrafo eingebaut und gemäß der oben dargestellten Schaltung angeschlossen. Wenn ihr am Ausgang mehr als am Eingang messt nach der Fertigstellung, sind die Drähte der Sekundärwicklung zu vertauschen, da er gleichphasig angeschlossen wurde und sich die Spannungen addieren.

Das sieht denn so aus.

innen

Die größere Sicherung nicht vergessen ! Die eingebaute brennt schon durch den Eingangsstrom des Ringkerntrafos durch. Ich habe eine träge 7A Sicherung eingebaut.

Na das sieht doch schon besser aus als 237 Volt .....

Voltage

Ganz ansehnlich wie ich finde:

zu

Wenn meine Hifi Geräte ein Gesicht hätten würden sie bestimmt lächeln weil Ihnen nicht mehr so heiss wird.

Na dann, viel Spass beim nachbauen !!
ruesselschorf
Inventar
#3 erstellt: 16. Aug 2014, 23:18
Hallo,
ich denke wenn man die nötigen Bauteile: passenden Trafo, VDE-gerechtes Gehäuse, Steckverbinder... erst anschaffen muß lohnt das am Ende des Tages nicht.
Für um die 100,-€ bekommst du in der Bucht einen gebrauchten Regeltrafo für etwas mehr sogar einen Regeltrenntrafo. Der sollte eigentlich auch bei keinem Amateur der sich mit Hifi - Klassikern beschäftigt fehlen.
Hiermit kann man von 0-260V durchregeln, also auch mal ein 120V USA Gerät testen, die Elkos uralter Röhrengeräte schonend formieren, und, und, und...

Gruß, Helmut
suprasius
Stammgast
#4 erstellt: 16. Aug 2014, 23:27
Jeder natürlich so wie er mag !!

Ein Regeltrafo sehe ich in erster Linie für Reparaturarbeiten am Werktisch. Nicht in der Hifi Anlage. Und 40 Euro und 100 Euro ist doch ein kleiner Unterschied.
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 17. Aug 2014, 00:07
Sekundärwicklung ist bei dieser Spannungsreduktionsschaltung direkt mit Primärwicklung verbunden .
Wird da nicht das Prinzip der galvanischen Trennung verletzt ,
also das Gehäuse bzw Masse je nach Einsteckrichtung des Netzsteckers mit Phase oder N verbunden ?
Wird so aus einem Trenntrafo ein Spartrafo = Induktiver Spannungsteiler ?
bukongahelas
suprasius
Stammgast
#6 erstellt: 17. Aug 2014, 09:31
Was Du meinst ist die Verschaltung als Spartrafo, da ist es wichtig wie rum der Netzstecker gesteckt wird. Bei dieser Schaltung ist PE kein Bestandteil der Schaltung. Es ist völlig egal wie herum der Netzstecker gesteckt wird. Eine galvanische Trennung ist nicht erforderlich, es soll nur die Spannung reduziert werden. Ohne den vorgeschalteten Transformator wäre ja auch der Verbraucher nicht galvanisch vom Netz getrennt (primärseitig). Die galvanische Trennung erfolgt durch die Trafos der nachgeschalteten Geräte.
MacPhantom
Inventar
#7 erstellt: 18. Aug 2014, 13:10
OT: schön und gut, aber erklär doch bitte mal, was eine erhöhte Netzspannung mit Globalisierung zu tun hat.
Slatibartfass
Inventar
#8 erstellt: 18. Aug 2014, 13:25
Mein Stereo-Verstärker von Sharp Optinica (Bj. 1978 ) läuft jetzt seit 35 Jahren ohne Probleme.
Die Wärmeentwicklung ist klar von der Last abhängig, mit dem ich ihn betreibe. Bei den bei mir üblichen Lautstärken erreicht er gerade seine normale Betriebstemperatur. Damit der Sharp Optonica mich nicht letzendlich noch überlebt, werde ich keine zusätzlichen, lebensverlängernden Maßnahmen ergreifen, auch ohne Patientenverfügung von Sharp Optonica.

Wie die Globalisierung die Netzspannung erhöhen soll, die von technischen Parametern im Kraftwerk und in den Umspannstationen abhängig ist, würde mich allerdings auch interessieren.

Slati
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 18. Aug 2014, 14:11
Hi,
Slatibartfass (Beitrag #8) schrieb:
...Wie die Globalisierung die Netzspannung erhöhen soll, die von technischen Parametern im Kraftwerk und in den Umspannstationen abhängig ist, würde mich allerdings auch interessieren...

Die Engländer mit ihren 240 V~ sind schuld.
Die 230 V (+/-10%) waren dann der EU-Kompromiss.

Gruss,
Michael
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