Saba Freudenstadt 15 M durchgebrannt?

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shabbel
Inventar

#1 erstellt: 08. Aug 2015, 20:08

Ich habe versucht ein Saba Freudenstadt zum laufen zu bringen, das auf einem Kanal keinen Ton hatte. Alles gereinigt, zwei defekte Widerstände ersetzt, wieder zusammengebaut. Wie es sich für einen Röhren-Laien gehört.

Nur war ich so dämlich, den 3-poligen Lautsprecherstecker nicht zu vergessen. Nach Anschalten kam natürlich kein Ton.

Nach verbinden des Lautsprechersteckers fehlen jetzt alle Spannungen an den Röhren im Gerät.

Kann mir jemand sagen, was da durchgebrannt sein kann?

Rabia_sorda
Inventar

#2 erstellt: 09. Aug 2015, 13:41

Das kann ja alles mögliche sein...
Vlt. hilft dir das SM erstmal weiter (wenn du es nicht schon eh hast).

shabbel
Inventar

#3 erstellt: 10. Aug 2015, 12:40

Danke, Manual ist schon vorhanden. Ich glaube, ich probiere die Greencones erstmal extern. Falls die mir gefallen kommt das Feudenstand weg.

raphael.t
Inventar

#4 erstellt: 10. Aug 2015, 14:50

Bitte nicht Kulturgut vernichten!

hf500
Moderator

#5 erstellt: 10. Aug 2015, 19:49

shabbel (Beitrag #1) schrieb:

Kann mir jemand sagen, was da durchgebrannt sein kann?

Moin,
nein, das musst du schon selbst herausfinden. Tip: Fange im Netzteil an, festzustellen, wo die Betriebsspannung schon fehlt. Also ab Netztrafo an den Teilen des Netzteiles entlanghangeln.
Zur Durchsicht des Radios gehoert auch, die Roehrenfassungen nachzuloeten, besonders die der Endroehren, die in der Regel ausgebaut und deren Loetstifte gereinugt werden muessen. Die wollen oft kein Zinn mehr annehmen.
Der Verstaerker hat trotz Gegentaktendstufen bei Saba eine relativ geringe Leistung (ca. 2x 5W, mit den Roehren waeren 8-9W moeglich), so dass die Uebertrager bei fehlender Last nicht stark gefaehrdet sind, zumal der Verstaerker auch ueber die Ausgangsuebertrager gegengekoppelt ist, was ihn ein gutes Stueck weit in Sicherheit bringt.

Und selbstverstaendlich wird so ein Radio nicht wegen seiner Lautsprecher zerlegt. Denn objektiv sind die so etwas Besonderes nicht, von der Farbe der Membranen mal abgesehen. Traditionell aufgebaute Breitbandlautsprecher liefern die einschlaegigen Lautsprecherhersteller immer noch und die sind auch nichts grossartig Anderes. Dass das Radio, so es in Ordnung ist, gut klingt, liegt daran, dass Lautsprecher, Gehaeuse und Verstaerkerfrequenzgang aufeinander abgestimmt sind.

73
Peter

[Beitrag von hf500 am 10. Aug 2015, 19:51 bearbeitet]

shabbel
Inventar

#6 erstellt: 11. Aug 2015, 10:31

Also normal würde ich das Radio nicht ausschlachten. Aber irgendwie lief mir ein Paar passender Leergehäuse zu und gleichzeitig war das Freudenstadt durchgebrannt.

hf500 (Beitrag #5) schrieb:

Traditionell aufgebaute Breitbandlautsprecher liefern die einschlaegigen Lautsprecherhersteller immer noch und die sind auch nichts grossartig Anderes.

Das würde ich stark bezweifeln.

[Beitrag von shabbel am 11. Aug 2015, 10:32 bearbeitet]

Ingor
Inventar

#7 erstellt: 11. Aug 2015, 13:35

Wie schon hf550 schrieb, die Greencones sind nur im Gehäuse mit dem Verstärker des Radios sinnvoll zu nutzen. Die Radios von damals sind extrem sorgfältig auf guten Klang abgestimmt worden. Dabei bildete das Gehäuse, die Lautsprecher und der Verstärker eine Einheit. Als HiFI- Lautsprecher an einem normalen Verstärker bringen die Greencones nichts. Das ist nur eine große Internet-Blase gewesen, die dazu führte, dass die SABA-Radios geschlachtet wurden und lächerlich hohe Preise für die Lautsprecher bezahlt wurden. Die Lautsprecher sind nur für schwache Verstärker und offene Gehäuse geeignet.Und bevor du das Gerät ausschlachtest, verkaufe es bei E-Ba. Da hat die Welt mehr von. Tatsächlich ist dieses Radio ein sehr hochwertiges Gerät. Die Verstärkerröhren sind leider sehr teuer, aber für das Radio lohnt es sich allemal.

hf500
Moderator

#8 erstellt: 11. Aug 2015, 17:14

shabbel (Beitrag #6) schrieb:

Das würde ich stark bezweifeln.

Moin,
kannst du gerne, aendert aber nichts daran. OK, Ovallautsprecher sind heute nicht mehr so verbreitet.
Was ich vergass, das Radio ist Bj. 1964/65. In die Zeit fiel die Umstellung von Papier- auf Kunstfolienkondensatoren. Wo noch Papierkondensatoren stecken, sollten die getauscht werden, wenn sie die Koppelkondensatoren an den Gittern der Endroehren sind, muessen sie es(*). Eine ECLL800 ist nicht billig und gilt als empfindlich. Bei Saba hilft ihnen, dass sie unter Nennbelastung betrieben werden.
Wie auch immer, das Geraet ist es absolut Wert, erhalten zu werden.

(*)man wird wahrscheinlich drauf stossen, vor Jahren schrieb ich im Sabaforum zum FS15, dass "Wima Durolit" gute Kondensatoren seien. Diese Ansicht musste ich revidieren. Es waren seinerzeit sehr gute Papierkondensatoren, aber auch sie schaffen es, durch die Kunstharzumhuellung Wasser zu ziehen. Die Folge ist ein stark reduzierter Isolationswiderstand. (Digitale) Kapazitaetsmessgeraete zeigen eine mehr oder weniger stark erhoehte Kapazitaet an.
Wima Durolit also auch tauschen. Die beiden Kondensatoren am Netztrafo von den Enden der Anodenwicklung nach Masse muessen in einwandfreiem Zustand sein, so mancher mit Feinschluss hat schon den Trafo umgebracht, weil die Netzsicherung beim maessiger Ueberlastung nicht anspricht. Diese Kondensatoren kann man erstmal streichen, nur einbauen, wenn man tatsaechlich Stoerungen aus dem Netz hat.

73
Peter