Tuner: Telefunken RT200 defekt, Kondensator ausgelaufen? Wie reparieren?

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MSE
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Okt 2007, 12:15
Hallo zusammen!

Habe hier einen Tuner, der keinen Ton mehr von sich gibt. Wird er ans Netz angeschlossen, zeigt das Display nur 88888 (Bild1), betätigt man den An/Aus-Schalter verschwinden die Achten, aber es passiert auch sonst nichts.

Ich habe den Deckel abgenommen und über dem größten Kondensator, war die Abdeckung auch schwarz, zudem ist um den Rand des Kondensators eine gelbe Masse zu erkennen (Bild2), ich weiß nicht, ob es sich dabei um Klebstoff oder um augelaufene Flüssigkeit handelt.

Hat jemand eine Idee, wie das Teil wieder zum Laufen bekomme? Habe wenige Ahnung von Elektronik, aber es wäre sehr wichtig für mich, dass es wieder funktioniert.

Danke schon mal!





Mülleimer
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 20. Okt 2007, 18:32
Hallo,

das gelbe ist Klebstoff. Was steht auf dem Elko? Vielleicht läuft das Gerät mit einem neuen wieder aber das ist nicht sicher. Löten müßtest Du schon können. Es kann auch sein, daß Elektrolyt ausgetreten ist. Das wäre schlecht, da dieser leitend ist. Das müßte man sehr genau prüfen.
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 20. Okt 2007, 21:47
Herrje, jetzt wollte ich nur schnell die Seiten von Alfred Arnold raussuchen...
http://john.ccac.rwth-aachen.de:8000/telefunken/rt200/index.html
...und verbringe stattdessen prompt den halben Tag damit, alte Ausgaben von The Audio Critic zu lesen. (Kann ich im übrigen durchaus empfehlen.)

Ich würde - wie auf obiger Seite beschrieben - T236 inspizieren (gut wäre es, wenn man irgendwo an die +5V rankäme, zwecks Messung), vielleicht mal nachlöten, ggf. tauschen wie erwähnt.
Dabei auch gleich den Akku prüfen. Einen Selen-GleichRiechtEr scheint das Gerät ausnahmsweise nicht zu haben (anders als der RT300).

Ob evtl. Klebstoff leitfähig geworden ist, sollte man per Multimeter leicht ermitteln können.
MSE
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 21. Okt 2007, 16:39
Hallo,

erstmal danke dür die Antworten.

Tatsächlich, ist der der benachbarte Widerstand von T236 etwas angekokelt und auch die Gehäuse-Abdeckung an der Unterseite schwarz.

Vielleicht bringt doch ein Tausch wirklich was.

Weisst du auch, wie der Microprozessor aussieht? Dann würde ich mal nach der Spannungsversorgung suchen.



[Beitrag von MSE am 21. Okt 2007, 16:42 bearbeitet]
hf500
Moderator
#5 erstellt: 21. Okt 2007, 18:28
Moin,
der Widerstand ist nur ein keramischer Scheibenkondensator und angekokelt ist der auch nicht.
Das ist nur Staub, der sich durch die Waerme des danebenstehenden Transistors in typischer Weise so ablagert.

Der Prozessor duerfte sich auf der Anzeigenplatine befinden. Da das Geraet eine Floureszenzroehre fuer die Anzeige hat,
gibt es hier mehrere Betriebsspannungen, 5V fuer den Prozessor, etwa -25V fuer die Roehre und ca. 3V Wechselstrom fuer deren Heizung.
Der Heizfaden als Ganzes liegt auf den -25V. Die Heizung der Roehre ist am ersten und letzten Anschlusstift angeschlossen,
die -25V misst man von einem Stift gegen Masse.
Die 5V muessen passen, +-0,1V an Abweichung sind erlaubt.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 21. Okt 2007, 18:35 bearbeitet]
MSE
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 21. Okt 2007, 20:22
ok, alles klar. Ich werde mal schauen, was ich rausfinden kann...
MSE
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 28. Okt 2007, 22:52
so geschafft! vielen Dank nochmal an die nützlichen Tipps!

Der Austausch des Transistors hat wahre Wunder gewirkt, der Tuner läuft wieder einwandfrei!

Trotzdem ist mir noch was aufgefallen:
- der Transistor wird sehr heiß (wahrscheinlich normal...)
- wenn ich den Tuner per Kabel an unsere Hausantenne anschließe, wird der Empfang zwar besser, aber es rauscht plötzlich stärker, wie kann das sein?

Viele Grüße
Matthias
3rd_Ear
Inventar
#8 erstellt: 28. Okt 2007, 23:18
Am störenden Rauschen kann ein evtl. verbauter Antennenverstärker schuld sein.

Natürlich zeigt der Tuner dann mit Antennenverstärker eine höhere Signalstärke an.

Wie jeder elektronische Verstärker verstärkt der Antennenverstärker aber nicht nur das Nutzsignal, sondern im gleichen Maß das Rauschen im Empfangssignal und zusätzlich noch das Eigenrauschen seiner Bauteile.

Der gesamte Rauschpegel nimmt daher stärker zu als die Verstärkung des Nutzsignals!

Für die Empfangsqualität ist so ein Antennen-Verstärker daher gerade bei schwachen Sendern eher nachteilig. Für die Verteilung eines Antennensignals auf sehr viele Anschlußdosen/Tuner kann er andererseits unbedingt erforderlich sein.

Aus diesem Grund betreibe ich meinen Sansui TU-9900 ohne Antennenverstärker an einer guten Ring-Dipol-UKW-Antenne.

P.S. - Ich schreibe das aus praktischer Erfahrung.

Eine gute Antenne ist immer besser als der beste Antennenverstärker!


[Beitrag von 3rd_Ear am 28. Okt 2007, 23:26 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 28. Okt 2007, 23:25
Hallo!


- der Transistor wird sehr heiß (wahrscheinlich normal...)
- wenn ich den Tuner per Kabel an unsere Hausantenne anschließe, wird der Empfang zwar besser, aber es rauscht plötzlich stärker, wie kann das sein?


Ja, vermutlich ist es normal, dass er so heiß wird. Trotzdem wird das den alten nach vielen Jahren das "Leben gekostet" haben. Der neue wird es schon wieder 10 oder 20 Jahre überleben. Unterhaltungselektronik ist halt manchmal knapp dimensioniert ...

Das erhöhte Rauschen an der Hausantenne könnte auch durch Übersteuern kommen. Ist es denn nur spürbar mehr rauschen, oder erheblich mehr (und eher "säuselnd" und nicht ganz gleichmäßig)?

Gruß
Bernhard
3rd_Ear
Inventar
#10 erstellt: 28. Okt 2007, 23:36

Bertl100 schrieb:

Das erhöhte Rauschen an der Hausantenne könnte auch durch Übersteuern kommen.


Sehr richtig! - Hab' ich auch schon bemerkt, aber völlig vergessen, zu erwähnen.
MSE
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 28. Okt 2007, 23:44

3rd_Ear schrieb:

Für die Empfangsqualität ist so ein Antennen-Verstärker daher gerade bei schwachen Sendern eher nachteilig. Für die Verteilung eines Antennensignals auf sehr viele Anschlußdosen/Tuner kann er andererseits unbedingt erforderlich sein.


Hallo, es kann schon sein, dass ein solcher Verstärker bei uns verbaut ist (ca. 20 Parteien, mit jeweils 2 Dosen).

Wer mir dann wohl am besten eine Zimmerantenne zulegen, gibt es dazu Empfehlungen, oder reicht eine einfach Wurfantenne?



Bertl100 schrieb:
Hallo!

Das erhöhte Rauschen an der Hausantenne könnte auch durch Übersteuern kommen. Ist es denn nur spürbar mehr rauschen, oder erheblich mehr (und eher "säuselnd" und nicht ganz gleichmäßig)?

Gruß
Bernhard


also es ist kein dauerhaftes Hintergrundrauschen, es ist eher so, dass die Bässe etwas "kratziger" werden und Stimmen krächzen.
Was bedeutet das Übersteuern für mich?


[Beitrag von MSE am 28. Okt 2007, 23:45 bearbeitet]
3rd_Ear
Inventar
#12 erstellt: 28. Okt 2007, 23:55

MSE schrieb:

also es ist kein dauerhaftes Hintergrundrauschen, es ist eher so, dass die Bässe etwas "kratziger" werden und Stimmen krächzen.
Was bedeutet das Übersteuern für mich?


Aha - Das hört sich ja einer nach Übersteuerung Deines Tuners an ! - Das bedeutet wohl, daß Dein Antennenanschluß (elektrisch) relativ "nah" am Verstärker sitzt.

Den zu hohen Antennensignal-Pegel kannst Du mit einem regelbaren Dämpfungsregler für die Antennenleitung in den Griff bekommen.
MSE
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 29. Okt 2007, 23:53
wenn das so ist, kann ich ja auch den Tuner einfach NICHT an die Hausantenne anschließen. Ich würde ja quasi dann erst das Signal verstärken und dann wieder künstlich dämpfen. Im Moment ist der Empfang ja schon ok, weil die Leitung bis zur Antennendose auch schon was bringt, aber mit Anschluss ist die Stärke-Anzeige meist komplett voll.

Der Tuner steht auch sehr nahe am Verstärker, nämlich direkt oben drauf.
3rd_Ear
Inventar
#14 erstellt: 30. Okt 2007, 00:41
Wenn Du nur mit der (abgeschirmten!) Antennenleitung schon Empfang hast, reicht natürlich auch eine Wurfantenne.

Evtl. empfängst Du aber mit der von mir vorgeschlagenen Lösung mehr Sender.

Entweder ist Dein Tuner bei Anschluß an die Hausantennenanlage übersteuert, oder bereits der Antennenverstärker ist übersteuert, wenn er nach dem Motto "Viel hilft viel!" sinnlos auf maximale Verstärkung eingestellt wurde. Dazu haben "bessere" Antennenverstärker einen Regler, damit man die Verstärkung auf einen sinnvollen Wert (nach Gehör) einstellen kann.
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