Vollverstärker zeigt Ausfälle und Kratzen während Musikwiedergabe!

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Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Sep 2015, 11:07
Hallo alle zusammen!

Ich habe mich nun auch in diesem Forum angemeldet; es gibt hier sehr viele gute Beiträge. Nun habe ich selbst eine Frage bzw. ein Problem:

Ich habe über einen Kleinanzeiger den Technicsverstärker SU-VX 700 erworben. Dieser wurde mit dem Attribut 'Technisch : einwandfrei' beworben!
Nachdem die DHL ihn dann brachte hatte ich gestern die Gelegenheit, ihn das erste mal an meine Boxen anzuschließen und zu testen. Ich staunte nicht schlecht, als ich nach zehn Minuten feststellte, dass erst auf dem linken Kanal ein Kratzen, bzw. damit einhergehend ein drastischer Abfall der Lautstärke, später dann auf dem rechten Kanal stattfand.

Ich habe erst einmal nur einen CD-Player angeschlossen...das Kratzen ließ sich auch im Kopfhörerausgang des Verstärkers feststellen, nicht aber im Kopfhörerausgang des CD-Players. Ich habe verschiedene neue CD's ausprobiert, den Balanceschalter gedreht, wobei bei fast rechts- oder linksseitigem Anschlag auch ein Kratzen vernehmbar war. Dann habe ich alternativ einen zweiten CD-Player angeschlossen, den Verstärker aus- wieder angeschaltet....usw.! All diese Probleme hatte ich nicht mit meinem bis dahin benutzten Verstärker, auch Technics - der kratzte nur sehr leise bei drehen des Volumerades, aber das ist nur das Poti! Daher schließe ich die Boxen und die zwei CD-Player als Ursache aus.

Insgesamt kann man sagen, dass das Signal für eine Zeit lang sauber übertragen wird, um dann beliebig auf dem einen oder anderen Kanal zu verzerren oder abzufallen; auch stellt sich nun das Phänomen ein, das direkt nach dem Einschalten des Verstärkers der rechte Kanal keinen Laut von sich gibt, während der andere Musik wiedergibt! Nur nach schnellem Höherdrehen des Volumerades gibt es dort wieder einen Ton. Das Kratzen, das nach einer gewissen Zeit eintritt, legt sich dann nach wiederholtem Male drehen des Inputselectors. Ich habe wohl Elektronikschrott gekauft.

Hat hier vielleicht jemand eine Idee, was die Ursache sein könnte oder ob eine Reparatur lohnt oder gar möglich ist? Ich bin noch Student und habe für das Ding 120 Euro bezahlt....für mich viel Geld!

Vielen Dank für Tips im Voraus...!!


[Beitrag von Nagarjuna am 19. Sep 2015, 12:40 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 19. Sep 2015, 13:22
Das "Kratzen" und die Tonausfälle sind zu meist schlechte oder oxydierte Kontakte. Angefangen vom Input-selector bis hin zu dem LS-Relais, was meistens die Ursache ist. Auch könnten es kalte Lötstellen, oder ausgetrocknete Elko´s sein, die bei Erwärmung noch weiter in der Kapazität einbrechen.
Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 19. Sep 2015, 13:50
Hallo Karsten,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Das hört sich schon recht komplex an bzw. wird es dann wohl schwierig werden für mich, die Ursache genau zu lokalisieren. Da ich keine Erfahrung in der Elektrotechnik habe, ist die Frage, ob es sich lohnen würde, den Amplifer in Reparatur zu geben oder ob dies erfahrungsgemäß zu teuer würde? Auch ist für mich die Frage interessant, ob der Verkäufer sich über diesen Mangel im Klaren gewesen sein muss...

Viele Grüße
Dirk
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 19. Sep 2015, 15:41
Komplex hört sich das nur als Laie an, ist aber eine Routine und relativ schnell zu erledigen, wenn man weis wo man ansetzen muss. Wenn du aber das Gerät zu einem RFT bringst, sind 100€ eher nichts. Ich würde erstmal nach kalten Lötstellen schauen und im LS-Relais die Kontakte polieren/reinigen.

Ob der VK das bewusst verschwiegen hat, kann man nicht sagen. Wenn das Gerät ca.1 Jahr unbenutzt herumstand, können sich diese Fehler einschleichen.
Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 20. Sep 2015, 11:04
Guten Morgen Karsten,

vielen Dank für die Antwort. Ich werde heute Nachmittag das Ding mal öffnen und hineinschauen; könnte davon ja mal ein Bild machen. Vielleicht finde ich im Netz ja auch einen Schaltplan o.ä., da ich kein Service Manual habe. Wie erkennt man eigentlich kalte Lötstellen ?

Vielen Dank und beste Grüße,
Dirk
Bollze
Inventar
#6 erstellt: 20. Sep 2015, 16:31
Nach der Fehlerbeschreibung muss mindestens das Relais und der Eingangsselektor überholt bzw. überprüft werden, wie schon erwähnt wurde.
Diese Fehler sind typisch für so ein alten Verstärker.
Imputselektor :
http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-4894.html

Bollze
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 20. Sep 2015, 17:53
Technics SU-VX 700 Schaltplan
Unter dem linken Bild steht nach ca. 30sek, Get manual. Dann downloaden.

Ich habe mir mal herausgenommen das Bild zu klauen. Die im roten Kreis sind die Relais (schwarze Kästchen). 1 für LS-Gruppe A und das andere für LS-Gruppe B. Um an die Kontakte im innern zu gelangen, müssen die Kappen ab. Meist geht das nur nach dem Auslöten. Schwierig aber nicht unmöglich ist es auch ohne.
verstarker-von-oben_316321

Kalte Lötstellen
Broesel02
Inventar
#8 erstellt: 21. Sep 2015, 10:10
Ích denke auch das es die Relais sind. Schaue doch mal ob du ohne auslöten die Typenbezeichnung lesen kannst. Dann kann man vielleicht neue Relais besorgen und die alten damit ersetzen. Da sollte draufstehen: DEC DH2SU, 24VDC

Sonst auslöten und die Pinbelegung aufmessen um neue oder passenden Ersatz zu bekommen. Die schwarzen Relais sind häufig komplett vergossen oder verklebt so daß man sie nicht zersörungsfrei öffnen kann. Ein Reinigen ist dann nicht möglich.
Sonst könnte man die Relaiskontakte, wenn das Relais geöffnet ist, mit Politurpaste neu aufolieren, anschließend mit Kontaktöl versiegeln, alles wieder verschliessen und einlöten. Aber das ist recht zeitaufwendig

Es ist einfacher und sicherer ist es ein neues Relais einzubaien. Der Erstztyp von Finder heisst übigens:

2 x Umschalter, Finder Typ:44.62.7.024.4000

Viel Erfolg

Richard
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 21. Sep 2015, 18:40
Neu ist definitiv schneller und einfacher, gerade auch für einen Laien. Wobei ich aber noch nie bei Technics ein vergossenes/geklebtes Matsushita-Relais entdeckt habe. Die waren alle nur geklickt.
Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 25. Sep 2015, 16:31
Hallo zusammen,

nun komme ich endlich dazu, kurz zu berichten! Ich schreibe gerade eine Abschlußarbeit und da war diese Woche die Zeit etwas knapp. :-) Erst einmal noch vielen Dank an Euch für die Antworten und Tips - insbesondere auch Karsten für die Bilder und Links...!!
Ich habe bisher den Verstärker nicht geöffnet -vielleicht ist da der Respekt auch noch zu groß-, ich habe hier im Forum einen ähnlichen Thread gelesen, da hat jemand mehrere zehn Male die entsprechenden Regler/Switcher hin- und hergedrehtund ist so ein 'Kratzen' in den Boxen losgeworden.

Ich habe also Ähnliches getan und habe insbesondere den Wahlschalter für die Lautsprecher (ganz links) und den Inputselector dreißig bis vierzig Mal gleichmäßig hin- und hergedreht. Ich habe den Verstärker in den letzten Tagen mehrere Stunden laufen lassen - angeschlossen sind ein Tapedeck und ein CD-Player. Bei Betätigung des Inputselectors gibt es im Grunde keine Probleme.
Ich habe festgestellt, daß es bei der Betätigung des Wahlschalters für die Lautsprecher dann zu einem Kratzen kommt. Nach dem vielen Hin- und Herdrehen ist das Problem nur noch einmal aufgetreten - nach nochmaligem mehrfachen Hin-und Herdrehen dieses Schalters konnte ich kein Auftreten des Kratzens mehr feststellen bis jetzt. Natürlich benutzt man diesen Wahlschalter auch nur gelegentlich, um z.B. mit Kopfhörer zu hören. Ließe man den Schalter permanent auf Lautsprecherpaar A stehen, wäre es wahrscheinlich ganz vorbei mit dem Phänomen - soweit meine Vermutung. Das Einzige, was als Phänomen eintritt, ist dass direkt nach dem Einschalten des Verstärkers der rechte Kanal keinen Laut von sich gibt, während der andere Musik wiedergibt! Nur nach schnellem Höherdrehen des Volumerades gibt es dort wieder einen Ton.

Ansonsten klingen die Boxen nun sauber und klar. Was also würdet ihr mir raten: doch nochmal die Relais für die Lautsprecher, die Karsten so schön kenntlich gemacht hat, zu säubern oder sogar auszutauschen? das Phänomen kann ja sicher wieder auftreten, obwohl im Moment alles OK ist. Ich bin noch etwas unschlüssig...

An alle noch einmal herzlichen Dank für die Tips; man lernt immer wieder Neues hier... :-)

Viele Grüße,
Dirk
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 25. Sep 2015, 16:44

Nur nach schnellem Höherdrehen des Volumerades gibt es dort wieder einen Ton.


Alleine durch diesen Satz (danke für die Info), sind nun zu 90% die LS-Relais die Übeltäter und zu 10% der LS-Schalter vorn. Wenn du dich nicht an eine Reparatur herantraust, oder Zeitlich eingeschränkt bist, kannst du die Lautsprecher auch für immer am Ausgang B anschliessen. Dort sollte der Fehler nicht auftreten, solange das Relais und der Schalter noch intakt ist.

Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 25. Sep 2015, 18:19
Hallo Karsten,

es ist ja immer gut, Ursachen so einschränken zu können - im Grunde sehr gut! Kann man dann auch 'kalte Lötstellen' ausschließen? Ich stelle mir laienhaft vor, dass das die Sache sonst schwieriger gemacht hätte...

Ich werde den Amplifer noch mal 'ne Zeit laufen lassen und das Verhalten beobachten - wenn die Abschlußarbeit fertig ist, hätte ich im Dezember auch mehr Zeit für solche Dinge und würde eventuell dann mal eine Reinigung der Relais für die Lautsprecher in Angriff nehmen oder wenn das besser ist, sie austauschen. Womit reinigt man im besten Falle solche Relais (da geht es doch um die Metallkontakte?)?

Dein Vorschlag, die LS unter B anzuschließen ist natürlich auch eine gute Idee...

Viele Grüße,
Dirk
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 25. Sep 2015, 18:51

Kann man dann auch 'kalte Lötstellen' ausschließen? Ich stelle mir laienhaft vor, dass das die Sache sonst schwieriger gemacht hätte...


Leider Nein. Die Ursache ist zwar dann eine andere, aber das Symptom das Gleiche.
Im Grunde ist es aber auch die gleiche Arbeit, ob du die Relais tauscht oder die Lötstellen nachlötest...löten musst du bei beiden.


Womit reinigt man im besten Falle solche Relais


Solche Kontakte sind empfindlich gegenüber "harten" Materialien, da sie teilweise mit Gold, Platin oder Rhodium beschichtet sind. Bitte nicht mit harten Werkzeugen daran herumkratzen. Wenn man Schleifpapier verwendet, sollte es mindestens 1000er sein, dass muss dann unbedingt mit Kontakt 61 getränkt werden. Dann zwischen den Kontakten reiben/polieren (läppen), bis sie glänzen. Aufpassen das man die Kontakte nicht verbiegt.

Tipp: Öffnen von Lautsprecherrelais an Luxman M-02

So sollte das nachher aussehen:
normal_Relaiskontakte_004

Links oxydiert/verbrannt und rechts nach der Reinigung.
bob2
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 25. Sep 2015, 19:04
Hallo,

ich würde die Potis (Regler) und die Relais erst mal mit Tunerspray reinigen, kein Kontaktspray benutzen, das ist zu scharf....
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 25. Sep 2015, 21:17

bob2 (Beitrag #14) schrieb:
Hallo,

ich würde die Potis (Regler) und die Relais erst mal mit Tunerspray reinigen, kein Kontaktspray benutzen, das ist zu scharf....


Zu scharf ist richtig, also nicht verwenden wenn du Kontakt 60 meinst. Kontakt 61 ist der Reiniger um das Kontakt 60 zu spuelen. Daher hatte ich 61 erwaehnt, nur um Missverstaendnisse auszuschliessen. Man kann dazu auch Teslanol T6 Oszillin verwenden.
Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 29. Sep 2015, 12:46
Hallo zusammen,

also das sind ja schon so einige Tips; da wird im Dezember dann wohl einiges auf mich zukommen. Wenn ich das doch noch mal in Angriff nehme, so wie ich Euch verstehe, ist das über kurz oder lang wohl angeraten, dann ist die Frage, ob ich Tunerspray, Kontakt 61 oder Teslanol T6 Oszillin verwenden soll?! Woher kann mich sich sowas eigentlich am besten besorgen?

Wenn ich tatsächlich auch löten müßte, bräuchte ich ja einen Lötkolben und so etwas wie Lötmaterial - was nähme man denn da am besten? Sorry wegen der vielen Fragerei...ich bin leider blutiger Anfänger in diesen Dingen!

Ich habe den Verstärker jetzt immer mal wieder kurz in Gebrauch und ein Kratzen ist mir, soweit meine Wahrnehmung, nicht wieder aufgefallen...ich höre allerdings nicht laut Musik. Nur das geschilderte Phänomen, dass zu Beginn nur die linke Box Musik wiedergibt und nicht die rechte, nach kurzem Hochdrehen (nicht allzuviel) des Volumens beide Seiten wiedergeben, ist geblieben.

Vielen Dank noch einmal für Eure Antworten und Hinweise! Ich wünsche allen heute noch einen schönen Tag...

Viele Grüße,
Dirk
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 29. Sep 2015, 17:32

Woher kann mich sich sowas eigentlich am besten besorgen?


... bräuchte ich ja einen Lötkolben und so etwas wie Lötmaterial...


Conrad elektronik-Laden in der Nähe? Ansonsten bei Amazon, Ebay...usw.


...was nehme man denn da am besten?


Starterkit
Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 29. Sep 2015, 18:14
Hallo Karsten,

vielen Dank für den Tip! Ich werde mal im nächsten Monat da so ein Starter-Kit ordern, das sieht mehr ja sehr preiswert aus...
Wußte gar nicht, dass es das in solchen Kits gibt. Die anderen Sachen wie Teslanol T6 Oszillin & Co bekommt man also in den benannten Elektroläden...gut, ich schaue mich da mal um.

Vielen Dank und schöne Grüße,
Dirk
Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 04. Okt 2015, 12:28
Hallo Karsten,

ich habe mal Deinen Tip beherzigt und meine Boxen am Ausgang B des Verstärkers angeschlossen. Als Resultat konnte ich folgendes beobachten, was mich ein wenig verunsichert:
Das Phänomen, dass wenn man den Verstärker anschaltet und nun das Volume ein ganz wenig aufdreht nur Musik auf dem linken Kanal zu hören ist ist nun verschwunden. Auf beiden Seiten wird nun ausgeglichen die Musik abgegeben; vorher (Ausgang A) habe ich die Balance teilweise als linkslastig empfunden. Es herrscht insgesamt ein klares und ausgewogenes Klangbild. Da ich nun auch ein Tapedeck am Verstärker betreibe, betätige ich ab und an den Input-Selector und dabei kam es ein paar wenige Male bei eher niedriger Lautstärke und leicht höheren Frequenzen zu einem Kratzen und Lautstärkeabfall...
Kann es nun auch am Inputselector oder/und am LS-Relais für Ausgang A und/oder B liegen? Diese Phänomen konnte ich auch am Kopfhörerausgang feststellen (natürlich im Vergleich zum Kopfhörerausgang des Kassettendecks z.B. - hier einwandfreies Signal).

Ich habe nun auch noch über ein Verfahren gelesen, den Schiebeschalter des Inputselectors, der wohl bei Technics über einen sogenannten Bowdenzug realisiert wird, zu reinigen:
"Alle Technics-Verstärker mit einem Drehschalter steuern über einen Bowdenzug einen Schiebeschalter auf der Platine an.
Diesen Schiebeschalter galt es wieder zu Kontakt zu verhelfen. So reinigte ich, wohlgemerkt im eingebauten Zustand, mit Kontakt60, danach Spülung mit KontaktWL, danach Konservierung mit Kontakt61.
Hat wunderbar funktioniert, tat alles wieder einwandfrei."

Dann trat bei dem Betroffenen das Problem wieder auf...!!

Man hat ihm dann Folgendes geraten:
"solche Schalter befinden sich in vielen Fabrikaten. Die Reinigung, sollte - ausgebaut und geöffnet - nur mit einem Lederstäbchen erfolgen! Bitte keine Glasfaserpinsel verwenden, diese reißen die verdelte Kontaktoberfläche auf.

Wenn, wie in Deinem Fall, alle drei Sprays (Konatkt 60, WL und 61) vorhanden sind, am besten das Leder mit zuerst 60 tränken, die Kontaktleisten bei abgenommenen Kontaktreitern beidseitig reinigen, bis alles wieder glänzt. Dann mit WL abspülen und zum Schluss mit 61 leicht benetzen, als Schutzfilm. Die Kontaktreiter am besten mit einem Streifen Papier, getränkt mit Kontakt 60, mehrfach durchziehen, anschließend mit WL spülen und mit 61 schützen.

Dann hast Du jahrelang Ruhe."

Es gab noch einen weiteren Tip:
"b) ein gute Bekannter und Freund der Familie, seines Zeichens selber Bastler riet mir dazu die Kontakte mit Wellenschalteröl (rot) zu behandeln. Er meinte: die Kontakte ordentlich mit dem Wellenschalteröl benetzen, um nicht zu sagen förmlich darin einlegen, 2 Tage stehen lassen, danach mit Benzin / Isopropanol oder irgendeinem geeigneten Lösungsmittel schön abwaschen, danach zur Pflege Kontakt 61 und aufpassen kein Hautkontakt mit dem Wellenschalteröl, das kribbelt
Seiner meinung nach wäre das die geeignete Methode zur Beseitigung der Oxidschicht, da heutige erhältliche Mittel nur Pflegeprodukte wären, aber die eigentliche oxidschichtlösende Wirkung nicht besäßen, er hat mir auch direkt genügend von dem Stoff überlassen um die Reinigung vorzunehmen."

Falls auch der Inputselector bzw. zugehöriger Bowdenzug betroffen sein sollte, wie erkennt man das dann im Gerät eigentlich und muß man das entsprechende Teil auch auslöten? Was ist Deiner Meinung nach von dieser Art der Reinigung zu halten?
Ich habe vor, die Reinigung bzw. Wartung des Gerätes demnächst doch mal gewissenhaft in Angriff zu nehmen und nebenbei lernt man dann ja so einiges! ^^

Sorry, das ist jetzt ganz schön viel Fragerei, aber nebenbei beginne ich mich schon mit solchen Dingen zu beschäftigen (möchte dann auch ein altes Tapedeck und irgendwann einen alten Receiver instand setzen)...

Dir einen schönen Sonntag und beste Grüße,
Dirk
Rabia_sorda
Inventar
#20 erstellt: 04. Okt 2015, 13:28
Moin Dirk.

Leider wird wohl auch der Input-Selector einen schlechten Kontakt haben. Wenn du ihn schon mit Spray behandelt hast, hoffe ich, dass du ihn dabei sehr oft betätigt hast. Sonst löst sich die Oxyidschicht nicht. Probiere jetzt im Nachhinein den Schalter ca. 50x zu schalten.

Bei der Vorgehensweise deiner "Kollegen" würde ich die erste Variante bevorzugen.
Das Wellenschalteröl in der 2ten Variante ist m.E. sehr säurehaltig.

Ansonsten würde ich auch empfehlen, beide Relais zu reinigen oder besser gleich zu erneuern, wenn du eh vorhast den Schalter zu zerlegen.

Gutes gelingen und meld dich dann mal
Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 05. Okt 2015, 08:42
Guten Morgen Karsten,

vielen Dank für Deine Antwort! Ja, wahrscheinlich hast Du Recht und der Bowdenzug des Input-Selectors hat wohl auch einen schlechten Kontakt. Ich habe noch kein Spray benutzt! Meinst Du in Deinem ersten Absatz, dass ich Kontaktspray nehmen sollte (Kontakt 60 oder Kontakt WL oder Kontakt 61?), um im noch eingebauten Zustand des Bowdenzuges zu versuchen diesen zu reinigen und dann 50 Mal den Schalter vorne zu Schalten? Das wäre dann ja ein erster Versuch mit noch relativ geringem Aufwand! Welches der Kontaktsprays empfiehle sich da Deiner Meinung? Oder sollte ich wie unten mit Kontakt 60 reinigen, danach spülen mit Kontakt WL und danach konservieren mit Kontakt 61? Es sollte ja sicher nicht zu scharf sein... Sind auch diese Lederstäbchen zu empfehlen; habe gelesen, dass einige Löschpapier nehmen...?

Dir einen guten Start in die neue Woche,
Dirk


[Beitrag von Nagarjuna am 05. Okt 2015, 09:05 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#22 erstellt: 05. Okt 2015, 17:44

Nagarjuna (Beitrag #21) schrieb:
Guten Morgen Karsten,...Dir einen guten Start in die neue Woche


Junge, Junge! Du bist ja nen netten
Wünsch ich dir natürlich auch!

Bevor es noch Missverständnisse gibt - Der Bowdenzug hat nichts mit dem Tonausfall zu tun. Der wird nicht gereinigt.

Da drunter sitzt der Schalter auf der Platine. Dort musst du K60 in die Schlitze einsprühen. Dann ca. 50x vorne den Schalter bewegen. Danach ca. 10min einwirken lassen und wieder 50x schalten. Danach mit WL ausspülen und warten bis verdunstet, dann K61 anwenden.

Hier nochmals eine Beschreibung der Elektronik:
verstarker-von-oben316321_599211
Rot= LS-Relais
Gelb= Input-selector
Blau= Rec-selector


Beschreibung der Sprays:

Kontakt 60
Bewährtes Kontaktreinigungsöl, das selbst hartnäckigen Schmutz und Oxidschichten löst. Stecker, Schalter oder Poti einsprühen, einwirken lassen und angelösten Schmutz abwischen oder mit KONTAKT WL ausspülen. Übergangswiderstände werden reduziert, die Funktion wieder hergestellt. Bei regelmäßiger Anwendung ideal zur Vorbeugung von Störungen.

Kontakt WL
Sprühwäsche für die gesamte Elektronik. Universelles Lösungsmittel zum Reinigen und Entfetten von elektrischen Geräten, Motoren und feinmechanischen Getrieben. Reinigt Leiterplatten und Kontakte. Zur Sprühwäsche an Schaltschränken, Mischpulten und Gehäusen. Entfernt ein breites Schmutzspektrum wie Öl, Fett, Nikotin, Ruß oder Limonadenreste. Hohe Materialverträglichkeit mit gängigen Materialien in der Elektronik. Schnelle und rückstandsfreie Verdunstung.

Kontakt 61
Schmier- und Korrosionsschutzmittel für elektrische Kontakte. Löst Verschmutzungen. Schützt Kontaktoberflächen vor Korrosion. Hervorragendes Schmier- und Gleitmittel. Verdrängt Feuchtigkeit und verhindert Kurzschlüsse. Ideal zur Schmierung schwergängiger Gleit- und Steckkontakte und zur Vorbeugung von Kontaktproblemen bei Feuchtigkeit.
Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 05. Okt 2015, 20:33
Guten Abend Karsten,

also das nenne ich ausführlich! :-) Wenn ich nun alles richtig verstanden habe, dann lass ich die Finger vom Bowdenzug, sondern reinige in eingebautem Zustand die Lautsprecher-Relais (rot eingekreist!) mit den drei genannten Sprays in der von Dir angegebenen Reihenfolge und Art und Weise!


Da drunter sitzt der Schalter auf der Platine. Dort musst du K60 in die Schlitze einsprühen. Dann ca. 50x vorne den Schalter bewegen. Danach ca. 10min einwirken lassen und wieder 50x schalten. Danach mit WL ausspülen und warten bis verdunstet, dann K61 anwenden.

--->> Kann oder sollte ich ebenfalls genau so auch mit dem Inputselektor an der Seite (gelb markiert!) verfahren, da der ja anscheinend auch schlechten Kontakt hat? Dann würde ich da (also an diesem grauen Stück/gelber Pfeil!) ebenfalls die drei Sprays anwenden und jeweils 50 Mal vor und nach dem Einwirken von Kontakt 60 schalten...
Und gar auch noch bei dem Schalter innen für den Rec-Selector (blau markiert!)?

Ich hoffe, ich habe es nun richtig verstanden... Ich werde mir die drei Sprays dann besorgen - scheint ja eh sinnvoll zu sein, die als Pflege für seine Gerätschaften daheim zu haben.

Danke Dir und einen schönen Abend,
Dirk
Rabia_sorda
Inventar
#24 erstellt: 05. Okt 2015, 21:03
Mit meiner Beschreibung war der inputselector gemeint. Aber so kannst du es auch mit allen Schaltern und Relais handhaben. Ob du den recselector auch behandelst, bleibt dir ueberlassen. Wuerde nur Sinn machen, wenn du noch Aufnahmen taetigst.
Nagarjuna
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 05. Okt 2015, 22:54
Hallo,

ich habe da noch mal eine Frage: Du hast dieses 'Teslanol Oszillin T6' auch als Alternative genannt! War das eine Alternative zu Kontakt 60? Wenn ich 'Teslanol Oszillin T6' stattdessen nähme, müßte ich dennoch Kontakt WL zum Spülen und Kontakt 61 zum Pflegen nehmen? Wo ist da genau der Unterschied zwischen beiden Varianten? Ich habe mal gelesen, dass 'Teslanol...' gerne als Kontakt- und Tuningspray im Hifi-Bereich genommen wird...

So, nun genug der Fragerei und erst einmal eine gute Nacht,
Dirk
Bepone
Inventar
#26 erstellt: 06. Okt 2015, 14:22
Hallo,

Das Teslanol T6 als Alternative zum Kontakt 61.
Kontakt 60 ist aggressiv und muss deswegen wieder ausgewaschen werden. Ich würde es zuerst mit Kontakt 61 bzw. dem T6 probieren, dann erübrigt sich das Auswaschen.


Gruß
Benjamin
Bollze
Inventar
#27 erstellt: 07. Okt 2015, 09:31
Eine ähnnlichen oder gleichen Imputslektor eines schrottigen SONYs, ( die sind meist von ALPS) habe ich mal im Schnellverfahren mit WD 40 zum laufen gebracht. Ohne den Selektor auszubauen, zerlegen und nachreinigen des Schalters. Was soll ich sagen, der Verstärker läuft schon paar Jahre ohne Probleme.
WD 40 reinigt,schmiert und konserviert. Nach anfänglichen Misstrauen, wird mir das Zeug immer sympathischer Meine Erfahrung zeigen bis jetzt : keine relvanten Kriechströme, frisst nicht an den Bauteilen. Mittelmässige Reinigungswirkung .. Nicht gerade in eine HF- Schaltung jagen.

Die hier ausgeführten Mittel machen alle das Gleiche, sie sorgen für saubere Kontakte.
Je milder ein Mittel ist, um so weniger Schaden macht es, um so geringer ist aber seinen Fähigkeit hartnäckigen Schmutz zu lösen.
Anders gesagt, starke Mittel wie das Kontakt 60 , sind wirkungsvoll und sparsam im Verbrauch, können dafür um so mehr Schäden anrichten.
Auf die Aktion mit den 50mal Hin- und Herschalten kann man verzichten, wenn sich der Dreck bereits durch den Reiniger löst.

Die harten Mittel ( Kontakt 60) sollte man also gezielt und sparsam einsetzen.
Wenn man also bei einen zerlegten Relais direkt an die Kontakte ran kann, dann kann man gezielt mit Kontakt 60 arbeiten. Manchmal sind die Schmutzschichten so hart, dass man selbst das Kontakt 60 mehrmals und über 1..2 Stunden anwenden muss. Die Spule des Relais braucht man dabei aber nicht vollkleckern.



Bollze.


[Beitrag von Bollze am 08. Okt 2015, 06:33 bearbeitet]
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