LUXMAN L-430: spontaner Kanalausfall

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stummerwinter
Inventar
#1 erstellt: 14. Jun 2016, 08:45
Moin...

Habe einen L-430 bekommen, spielt auch soweit ohne Probleme (ein Kanal der Endstufe wurde mal repariert), nach einstellen des Ruhestroms, nachlöten der Endstufentransistoren und Tausch der Endstufen-Elkos ging erst mal alles soweit...

Das nachlöten der kleinen Transistoren steht noch aus.

Allerdings hatte ich jetzt zwei mal das Problem, dass einmal sowohl der Linke wie auch der Rechte Kanal zunächst nicht gingen. Nach aufdrehen der Laustärke ging dann alles wieder ohne Probleme.

Hat jemand eine Idee, wo der Fehler leigen könnte? Verschmutztes Lautstärkepoti?

Weiterhin würde ich gerne die Original LS-Anschlüsse durch Bananenterinals tauschen (beim 410er haben ich die tollen von HiFi-zeile drin, sind Top, will aber was anderes probieren). Können Styroflex-Kondensatoren mit 1000 pF weiter verwendet werden oder besser gleich tauschen? HiFi-Zeile hat 1000 pF Keramik verbaut.

Danke im Voraus!
Broesel02
Inventar
#2 erstellt: 14. Jun 2016, 09:32
Der Kanalausfall hört sich aus der Entfernung nach einem defekten Schutzrelais an. Bei dem Alter des Versträkers darf man die ruhig erneuern oder, wenn nicht erhältlich, das Relais neu aufpolieren. Neu ist natürlich sicherer.
Styroflex Kondensatoren: Sind grundsätzlich sehr hochwertig und können im Gerät verbleiben wenn sie keine Risse im Gehäuse/ auf der Oberfläche haben. Der Nachteil der Styroflexe ist ihre nicht besonders hohe Alterungsbeständigkeit und die große Temperaturempfindlichkeit. Als Ersatz bitte keinen Kerko!! Ein Wima 1.000 pF FKP ist hier der Kondensator der Wahl.
Richard
stummerwinter
Inventar
#3 erstellt: 14. Jun 2016, 10:51
Danke, Relais macht auf jeden Fall Sinn, habe ich garnicht dran gedacht...

Aber hat jemand zufällig ein paar 1000 pF WIMA FKP oä über? Oder gingen auch MKS? Gibt es bei Konrad (will später bestellen nur in Riesen Mengen)...

Ggf würde ich auch noch ein paar 350 pF Styroflex (oä) nehmen, um die vorgeschlagenen Veränderungen von poetry im AUX/Tuner-Eingang durch zu führen.
AnthonyP
Inventar
#4 erstellt: 14. Jun 2016, 11:43
Hallo,

die Relais gibt es zB von Schrack, Finder oder Omron 24V 2xUmschalter. Einfach das überflüssige Beinpaar abkneifen. Bringt sehr viel! Habe ich mittlerweile standardmäßig beim 410er gemacht.
Omron Relais

Ein kleiner Tipp zum 410/430, wenn Du mit Kraft die alten Klemmschrauben aus der originalen Anschlussplatine drehst, dann passen diese hier mit etwas Kraft in die Gewinde. Habe ich bei meinem 410er gemacht. Macht am wenigsten Arbeit, ist sehr stabil und sieht super aus.
Kann Dir heute Abend mal ein Foto einstellen.
LS-Klemmen

Ansonsten leiden die Modell an Kontaktproblemen im Source-Umschalter und auch den Drucktasten. Hier musst du wohl mal eine Weile Tastendrücken.
Gruß
Jo
stummerwinter
Inventar
#5 erstellt: 14. Jun 2016, 12:11
Merci für den Tip mit den LS-Anschlüssen, genau die habe ich schon bestellt...

Wollte das Relais von finder bei Conrad bestellen, ist auch in meinem 410er drin...
AnthonyP
Inventar
#6 erstellt: 14. Jun 2016, 19:38
So siehts aus, allerdings bekomme ich auf die Schnelle kein besseres Foto hin

Neue Ls-Klemmen an Luxman L-410
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 16. Jun 2016, 00:09

stummerwinter (Beitrag #3) schrieb:
Danke, Relais macht auf jeden Fall Sinn, habe ich garnicht dran gedacht...

Aber hat jemand zufällig ein paar 1000 pF WIMA FKP oä über? Oder gingen auch MKS? Gibt es bei Konrad (will später bestellen nur in Riesen Mengen)...

Ggf würde ich auch noch ein paar 350 pF Styroflex (oä) nehmen, um die vorgeschlagenen Veränderungen von poetry im AUX/Tuner-Eingang durch zu führen.


Hallo,
mittlerweile habe ich diverse Schaltpläne ähnlicher Verstärker noch mal daraufhin untersucht, ob an den Eingängen überhaupt Kondensatoren im Picofarad Bereich eingebaut sind. Häufig schon, aber dann nur im Bereich 100pF. Ich hatte damals auch nur zufällig 350pF in entsprechner Stückzahl zur Hand. genauso kann man denke ich 100pF nehmen oder evtl. sogar diese Entstörkondensatoren ganz weglassen. Das gibt es auch häufig. Die interne Koax-Verkabelung hat sowieso im Bereich 50-100pF Kapazität. All das belastet die Quelle (z.B. CD-Player-Ausgang) und das Signal kann durchaus in den Höhen beschnitten werden, wenn der Ausgangswiderstand hoch wäre.
Also wenn Du hinterher nicht direkt Mittelwelle hören kannst, dann brauchst Du evtl. gar keine Eingangskapazitäten an AUX, TUNER, TAPE Eingängen und Ausgängen, nicht mal 350pF oder 100pF.

Was die 1000pF (=1nF) an den Lautsprecher-Terminals angeht, das sehe ich mittlerweile als völlig übertriebene Schutzmaßnahme an. Ich habe KEINEN anderen Fall gefunden, wo dermaßen hohe Kapazitäten absichtlich an den Ausgangsbuchsen platziert wurden. Eigentlich muss ein Verstärker sogar extra mit Ausgangsspulen stabilisiert werden, damit er die angeschlossenen Kabelkapazitäten auch wirklich verkraftet und stabil bleibt. Die 1000pF Kondensatoren wirken wie einige Meter Lautsprecherkabel.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man diese 1000pF einfach weglassen kann.

Ansonsten würde ich hier NIEMALS Keramikkondensatoren anschließen. Das wäre (übertrieben formuliert) ein Klirrgenerator. Never!

- Johannes
stummerwinter
Inventar
#8 erstellt: 16. Jun 2016, 07:28
Danke für die Infos!

Ich mache am WE mal ein Bild von den Terminals...
Broesel02
Inventar
#9 erstellt: 16. Jun 2016, 08:20
Hallo Johannes,
die Aussagen über die "Brems"kondensatoren möchte ich nicht ganz so stehen lassen. Was die Auswirkung derselben angeht sind wir sicher einer Meinung. Wir finden solche Kondensatoren zum Beispiel auch bei der Kenwood Basic M2A: 4.700pf im Ausgang, Aber auch einige Modelle von Marantz oder Mitsubishi haben einen Kondensator im Ausgang. Wenn man einen kleinen Widerstand in Reihe dazu mit zulässt haben noch viel viel mehr Leistungsstufen einen solchen Kondensator im Ausgang.

Richard
Poetry2me
Inventar
#10 erstellt: 16. Jun 2016, 19:01
OK, danke für den Hinweis.
Du hast recht, es gibt doch ein paar Endstufen, die solche Kondensatoren an den LS-Klemmen drin haben, aber es sind nicht sooo viele.
Kenwood Basic M2A, Denon POA-2400 sind zwei Beispiele.

Sobald eine Widerstand in Reihe mit dem Kondensator geschaltet ist, reden wir über etwas völlig anderes, nämlich eine Zobel-Glied (oder Boucherot-Glied). Aufgrund des Widerstandes hat dieses ein anderes Verhalten.
Ein solches haben fast 100% aller Leistungsverstärker und ist auch bei der L-430 Endstufe drin.

- Johannes
hf500
Moderator
#11 erstellt: 16. Jun 2016, 20:08

Poetry2me (Beitrag #7) schrieb:

Ansonsten würde ich hier NIEMALS Keramikkondensatoren anschließen. Das wäre (übertrieben formuliert) ein Klirrgenerator. Never!
- Johannes


Moin,
dafuer haette ich gerne einen Beleg. Dem Kondensator liegt einmal der kleine Innenwiderstand des Verstaerkers parallel, dazu haengt es auch davon ab, _woraus_ der Keramikkondensator besteht. Ausserdem kann es sein, dass neben anderer Gruende eines fuer keramische Scheibenkondensatoren spricht: Guenstige HF-Eigenschaften.

Und selbst wenn sich der Klirrfator des Verstaerkers in der vierten Stelle hinterm Komma aendert: Bei den Pegeln, die notwendig sind, einen signifikanten Einfluss zu nehmen (so das moeglich ist), ist der Klirrfaktor der angeschlossenen Lautsprecher schon in ganz anderen Regionen ;-)

73
Peter
stummerwinter
Inventar
#12 erstellt: 20. Jun 2016, 22:26
Relais getauscht, Fehler ist erst mal weg, muss man beobachten...

Danke für den Tip, sieht aber schon mal gut aus!
stummerwinter
Inventar
#13 erstellt: 24. Jun 2016, 14:13
Terminals sind gekommen, leider mit M4, 410/430 hat M3...

Also das Teil ausgelötet, entkernt und die neuen verschraubt und die Laschen in den alten Positionen eingelötet...

Luxman L-430

Luxman L-430
AnthonyP
Inventar
#14 erstellt: 24. Jun 2016, 16:13
sehr schön!
so bekommt der 430er einen High-End Touch ;-))
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