Was wurde hier an meinem Marantz 2238B gemacht?

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Ichhörnichtauf
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Nov 2016, 14:11
Hallo Forengemeinde,

als ich vor einigen Tagen meinen Marantz 2238B etwas gewartet habe ist mir folgendes auf der Endstufenplatine aufgefallen.

IMG_20161121_221713 IMG_20161118_075325

Der große Widerstand ,mit dem Beinchen an der Z-Diode (?) gelötet, scheint nicht original zu sein. Habe von dem 2238B Platinenbilder aus dem Netz verglichen, wo dieser Widerstand nie vorhanden war.

Kann mir jemand kurz eine Info geben was der Widerstand bewirkt und was hier eigentlich der Sinn hinter der Sache ist. Auf alle Fälle hat es etwas mit der LS-Schutzrelaissteuerung zutun. Die Leiterbahn geht direkt an die Relaisspule. Beim Einschalten schaltet das Relais wie gewphnt verzögert ein. Beim Ausschalten fällt das relais sofort ab. Nichts aussergewöhnliches. Falls möglich würde ich trotzdem wieder auf original umrüsten.

Gruß, Marcus
Keksstein
Inventar
#2 erstellt: 30. Nov 2016, 19:08

Kann mir jemand kurz eine Info geben was der Widerstand bewirkt und was hier eigentlich der Sinn hinter der Sache ist. Auf alle Fälle hat es etwas mit der LS-Schutzrelaissteuerung zutun. Die Leiterbahn geht direkt an die Relaisspule. Beim Einschalten schaltet das Relais wie gewphnt verzögert ein. Beim Ausschalten fällt das relais sofort ab. Nichts aussergewöhnliches. Falls möglich würde ich trotzdem wieder auf original umrüsten.


Bei den Japanischen Geräten der 70er Jahre ist das nicht unüblich, teilweise wurden in Serie noch Verbesserungen oder Änderungen vorgenommen. Es war so halt günstiger als ein neues Layout von Hand zu zeichnen nur um ein weiteres Bauteil einzufügen. Würde mir da keine Gedanken machen.

Gruß
Ichhörnichtauf
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 01. Dez 2016, 13:55
Hallo Keksstein, danke für deine Antwort.

Ich werde es einfach so belassen und nach dem Motto "don´t touch a running system" handeln. Zudem kann deine Aussage schon stimmen, da an dem Widerstand auch solch ein weißer Isolator eingesteckt ist, welche auch an anderen Bauteilen verwendet wurden. Mir ist es nur aufgefallen, da die Lötverbinung zwischen Widerstand und Diode recht lumpig ausgeführt wurde.

Gruß, Marcus
Bertl100
Inventar
#4 erstellt: 01. Dez 2016, 14:44
Hallo zusammen,

da wurde die Freilaufdiode für die Relaisspule modifiziert. Wahrscheinlicher Nutzen: das Relais fällt mit der Modifikation schneller ab.
Wird nur die Freilaufdiode verwendet, wie sie im Schaltplan eingezeichnet ist, dann kann das schon mal 100ms dauern, bis das Relais abfällt. In der Zwischenzeit könnte beim Abschalten des Gerätes schon ein Ploppen hörbar sein.

Gruß
Bernhard
Ichhörnichtauf
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Dez 2016, 15:06
Hallo Bernhard,

du hast geschrieben, dass die Abschaltzeit des Relais durch diesen Zusatzwiderstand verkürzt wird. Das kann ich bestätigen. Denn beim Abschalten des Gerätes fällt das Relais sofort ab. Hierbei ist auch ein leichtes ploppen bzw. knarzen in den Lautsprechern zu hören.
Wenn man nun den Widerstand entfernt, so sollte das Relais später abfallen und das ploppen bzw. knarzen vermieden werden? Oder ist dann das Risiko von Ploppen vergrößert?

Gruß, Marcus
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 01. Dez 2016, 16:15
Hallo zusammen,

das Ploppen würde durch langsameres Abfallen des Relais noch verstärkt.

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#7 erstellt: 01. Dez 2016, 23:39

Ichhörnichtauf (Beitrag #5) schrieb:

Wenn man nun den Widerstand entfernt, so sollte das Relais später abfallen und das ploppen bzw. knarzen vermieden werden? Oder ist dann das Risiko von Ploppen vergrößert?


Moin,
das Ploppen ist der Ein-, bzw. Ausschwingvorgang des Verstaerkers beim Ein-/Ausschalten und eine Aufgabe des RelaIs ist es diese Vorgaenge von den Lautsprechern fernzuhalten.
Die Diode soll die Selbstinduktionsspannung der Relaisspule beim Ausschalten kurzschliessen, damit sie nicht den Schalttransistor zerstoert. Diese Spannungsspitze kann problemlos 100V erreichen, es kommt darauf an, wie schnell der Erregerstom abgeschaltet wird. Die Selbstinduktionsspannung treibt aber ihrerseits fuer kurze Zeit einen Strom durch die Relaisspule und die parallelliegende Diode, bis die im Elektromagneten gespeicherte magn. Energie abgeklungen ist (im Widerstand der Spule in Waerme verwandelt). Solange dieser Strom noch gross genug ist, das Relais zu halten, bleibt es noch angezogen. Der zusaetzliche Widerstand reduziert den Strom, daempft aber noch ausreichend die Abschaltspitze. Das Relais kann schneller abfallen und kommt somit dem Abschaltplopp zuvor.

Die Loetstelle ist fuer eine Handloetung am Fliessband ok, das wird auch sonst kaum anders aussehen.

73
Peter
Ichhörnichtauf
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 02. Dez 2016, 01:13
Peter, dein Betrag schafft jetzt absolute Klarheit bei mir

Marcus
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