Wharfedale Airedale SP Frequenzweiche defekt?

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hennings3
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Mrz 2020, 21:09
Hallo zusammen,

ich bin gerade auf Fehlersuche bei einem merkwürdigen Problem und ich hoffe ihr könnt mir bei der Aufklärung behilflich sein

Besitze ein Paar der sehr seltenen Wharefedale Airedale SP - Top Of The Line Modelle aus den späten 70ern. Groß und schwer wie Waschmaschinen Wurden angeblich nur 50 Paare damals im Auftrag der BBC gefertigt. Angeblich. Gibt recht wenig Infos dazu im Netz. Einfach mal googlen bei Interesse

Die LS sind ein 4-Wege System. Tieftöner, Tief-Mitteltöner, Hoch-Mitteltöner und Hochtöner. Nun ist mir kürzlich an einer Box der Hochtöner ausgefallen. Ganz plötzlich, ohne vorher zu rauschen oder zu zicken....

Den habe ich dann ausgebaut und mit dem Hochtöner der anderen Box ausgetauscht, um zu schauen, ob das Problem der Hochtöner ist oder die Frequenzweiche - ergänzend dazu muss ich sagen dass ich auch den Tieftöner ausgebaut habe, um einen Blick auf die dahinter angebrachte Frequenzweiche werfen zu können...

Anderen Hochtöner also eingebaut - den auch ausgebauten Tieftöner aber für ersten Hörtest nicht wieder angeschlossen - jetzt wirds merkwürdig und ein Fall für Experten: Ton an: Jetzt spielt nur noch der Tiefmitteltöner. Kein Ton aus dem Hochtöner, neuerdings auch keiner aus dem Hochmitteltöner.

Also Tieftöner auch wieder angeklemmt: Jetzt wirds noch merkwürdiger: Jetzt spielt nur noch der Tieftöner. Ruhe auf allen drei anderen....

Das Problem muss also irgendwie an der Frequenzweiche liegen. Aber ich habe keine Ahnung, warum ich durch das testen innerhalb kürzester Zeit nur noch einen Tieftöner am laufen habe Hat jemand von Euch so etwas in der Art schon mal gehabt und einen Tipp für mich zum weiteren vorgehen? Weiche ausbauen? Messen? Wenn ja wie? Einschicken in eine Werkstatt? Bin dankbar für jede Hilfe

Viele Grüße

Henning
Broesel02
Inventar
#2 erstellt: 28. Mrz 2020, 21:28
Schicke uns doch mal ein Bildchen von der Weiche
ich denke die Warfdale hat eine Serienweiche und da könnte es zu Problemen kommen wenn du ein System abklemmst

Es kann auch sein daß in der Weiche Überstromsicherungen drin sind zum Schutz oder oder oder.

Also mal ein paar Bildchen wäre hilfreich, noch schöner wäre es natürlich du würdest den Schaltplan mal geschwind abnehmen und hier zeigen.

Aber so im Blindflug möchte ich da nichts zu sagen

Richard


[Beitrag von Broesel02 am 28. Mrz 2020, 21:28 bearbeitet]
hennings3
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Mrz 2020, 21:35
Hallo Richard,

alles klar, ich muss die Weiche erst mal ausbauen, mache ich morgen gleich und schicke dann die Bilder
Neben der Weiche gibt's da auch noch ein komisches Ding / Platine welches anscheinen zwischen der Weiche und dem Tieftöner hängt. Das schau ich mir auch mal genauer an und mach ein Foto.

Danke
Henning
hennings3
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Mrz 2020, 19:26
Moin,

ich hab mich noch nicht getraut, die Frequenzweiche komplett auszubauen - werde ich wohl nicht drum rum kommen aber vielleicht hilft das hier fürs erste? Die Bezeichnung "Externe große Spule" ist eine weitere Spule, die nicht auf dieser Platine angebracht ist, sondern auf einer separaten Platine sitzt.

frequenzweiche mit schaltplan

Wie verfahre ich jetzt weiter?

Viele Grüße

Henning
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 29. Mrz 2020, 19:51
Hi,

dies ist das Schätzchen: https://www.usaudiom...akers/images/845503/
und hier:
https://audiokarma.o...-restoration.671056/

z. Weiche:
ohne Rückseite ist alles nur Spekulation

Chassis:
schonmal Widerstand mit Multimeter messen ..

Gruss,
Michael
hennings3
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 29. Mrz 2020, 20:03
Hier noch mal ein Bild der Weiche in besserer Auflösung:
frequenzweiche2

Und eins der großen externen Spule
großespule

Hier Spezifikationen (alles was ich habe):
specs

Und ein Foto der derzeit demontierten Box:
box

Viele Grüße

Henning


[Beitrag von hennings3 am 29. Mrz 2020, 20:26 bearbeitet]
hennings3
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Mrz 2020, 20:07
Hochtöner habe ich gemessen, ja, zeigt ca. 5 ohm.

Ok, dann werde ich wohl nicht umhin kommen, die Weiche auszubauen. Werde dann neue Fotos schicken.


[Beitrag von hennings3 am 29. Mrz 2020, 20:09 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 29. Mrz 2020, 21:06

hennings3 (Beitrag #7) schrieb:
Hochtöner habe ich gemessen, ja, zeigt ca. 5 ohm. ...

Ich dachte auch an TT wg.
hennings3 (Beitrag #1) schrieb:
... warum ich durch das testen innerhalb kürzester Zeit nur noch einen Tieftöner am laufen habe ...

Laufen außer dem HT alle anderen Chassis normal wenn sie wie vorgesehen verkabelt sind ?
hennings3
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 29. Mrz 2020, 21:28
Moin,

als der Hochtöner ausgefallen ist, liefen alle drei anderen Treiber munter weiter.

Dann hab ich Bass abgebaut (um an die Frequenzweiche zu kommen, und anderen fuktionierenden Hochtöner der anderen Box drangeklemmt -> Test: nur noch Tiefmitteltöner lief (Bass abgestöpselt, Hochtöner und Hochmitteltöner tot.
Dann Bass auch wieder drangeklemmt -> Jetzt lief NUR noch der Bass, alle anderen tot.

Ich verstehe es nicht

Viele Grüße
Henning
Broesel02
Inventar
#10 erstellt: 30. Mrz 2020, 00:51
Ich bin immer wieder erschrocken was die Hersteller da so in die Weichen verbauen. Ich habe gerade eine 3 Wege Weiche aufgebaut. Das sieht irgendwie anders aus:

IMG_20200321_205320_466

IMG_20200321_205327_946

Egal,
die kleine bipolaren Elkos könnte man mal prüfen, denen würde ich wegen des Alters nicht mehr trauen. Die Widerstände und die Spulen kannst du ja einfach messen. Wenn noch Durchgang bei Spule da ist wird sie noch funktionieren, den Widerstandswert kannst du ja an deinem Gerät ablesen.

Dein Schilderungen hören sich sehr nach Kontaktproblemen an. Da ist ja überall kein Hexenwerk dran, das ist ganz normale preiswerte Weichentechnik. Die sollte also erstmal überschaubar sein und, wenn die Kondis nicht wegen Überlastung und Alterung nun verstorben sind, funktionieren.

Richard
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 30. Mrz 2020, 01:22

hennings3 (Beitrag #9) schrieb:
... Ich verstehe es nicht ...

Wir auch nicht. (absolute Rarität, ungewöhnliche Fehler)

Wie angedeutet, ohne scharfes Bild der Weichenrückseite ist es unmöglich sich eine Vorstellung von ihrer "bestimmungs-gemäßen" Funktion zu machen,
um daraus evtl. weitere Schritte zur Fehlersuche abzuleiten.
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 30. Mrz 2020, 17:00

die kleine bipolaren Elkos könnte man mal prüfen, denen würde ich wegen des Alters nicht mehr trauen.


Könnte/sollte man prüfen.
Aber des öfteren habe ich hier mal gelesen, dass das gar keine Elektrolyt-Kondensatoren wären....
Die sollten irgendwas "besseres" sein, aber ich erinnere mich soweit nicht mehr.
Genau diese "Elkos" hatte ich übrigens auch auf meinen FQW und sie waren messtechnisch i.O.. Dennoch habe ich sie in MKT getauscht.
hennings3
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 30. Mrz 2020, 21:02
Hallo zusammen

Kleines Update: Heute noch mal die Lötstellen der Kabel am neuen Hochtöner kontrolliert, gleich abgefallen, heißt der war beim letzten Test wohl nicht richtig verbunden. Also noch mal neu gelötet. Tieftöner dran, jetzt wieder eine andere Kombination von Lautsprechern die funktionieren: Diesmal nur der Hochtöner und der Tiefmitteltöner - Bass tot, Hochmitteltöner tot. Muss also wirklich ein Defekt in der Frequenzweiche sein. Die habe ich nun auch unter Schweiß und Tränen ausgebaut, war nicht einfach durch das Loch des Tieftöners

Hier erstes Bild. Um den Match zu den Bauteilen zu bekommen, muss man sich das natürlich spiegelverkehrt denken...

fq3

Einen Verdächtigen hab ich da schon gefunden. Habe ich euch rot markiert. Ein Elko hängt loose ohne Lötzinn rum. Das wäre ja schon mal ein erster Anfang....

fq2

Jetzt kann ich auch gerne mal messen.

@ Richard: Deine Weiche sieht da um einiges solider aus Du sagst, ich soll mal die bipolaren Elkos messen. Dumme Frage 1) welche sind das in meinem Fall und dumme Frage 2) Wie messen? Ich hab hier ein Multimeter. Soll ich ohm / ampere / volt? Da hab ich keine Ahnung von.

Spulen habe ich geprüft mit einfacher Durchgangsprüfung. Da piepts überall....

Tja, bleibt spannend. Werde mir gleich mal die Weiche genauer ansehen....

Viele Grüße

Henning


[Beitrag von hennings3 am 30. Mrz 2020, 21:05 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 30. Mrz 2020, 21:45
Kondensatoren misst du mit einem Kapazitäts-Messgerät Diese Funktion scheint dein Messgerät aber nicht zu bieten.
hennings3
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 30. Mrz 2020, 22:00
Stimmt, das kann es anscheinend nicht. Hmmmmmm....

Also versuche ich erst mal den losgelösten Kondensator wieder festzulöten. Wenns dann funktioniert freue ich mich. Wenn nicht, schicke ich die irgendwo zu Profis, die sich mit sowas auskennen...

Viele Grüße

Henning
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 30. Mrz 2020, 23:22
Hier eine Verschmelzung aus Vorder- und Rückseite:

Wharfedale Airdale SP crossover network Frequenzweiche both sides

- Johannes
ehemals_Mwf
Inventar
#17 erstellt: 30. Mrz 2020, 23:35

Poetry2me (Beitrag #16) schrieb:
Hier eine Verschmelzung aus Vorder- und Rückseite: ...

Jetzt könnte man loslegen die Schaltung aufzunehmen.
Leider fehlt mittlerweile das originale Bild mit der (wichtigen) Identifikation der Kabel-Anschlüsse, jetzt fehlen sogar Kabel ...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 30. Mrz 2020, 23:38 bearbeitet]
hennings3
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 31. Mrz 2020, 11:03
Wow, danke! Das hilft sehr weiter!!!!

Hier jetzt noch ergänzt die Ein- und Abgänge der Kabel:

fq4

Viele Grüße

Henning
ehemals_Mwf
Inventar
#19 erstellt: 31. Mrz 2020, 11:45

hennings3 (Beitrag #18) schrieb:
... Hier jetzt noch ergänzt die Ein- und Abgänge der Kabel: ...

Nur ganz kurz überflogen:

So wie gezeichnet scheinen die +Pole (rot) von TMT und HT in der Luft zu hängen ?
hennings3
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 31. Mrz 2020, 12:16
Da hast du Recht... Das kann ja nicht sein. Ich überprüfe noch mal das Verkabelungs-Schema mit den Fotos die ich gemacht habe....
hennings3
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 31. Mrz 2020, 12:25
Ja vielen Dank für den Hinweis!
TMT habe ich die Anschlüsse tatsächlich falsch gekennzeichnet, das habe ich jetzt korrigiert. Aber das Merkwürdige: Die Anschlüsse des HTs sind tatsächlich so! Der Rote läuft ins leere. Ich habe da nix umgesteckt. Siehe auch Foto weiter unten unter "Hier noch mal ein Bild der Weiche in besserer Auflösung:"
Das war die noch eingebaute Weiche bevor ich da überhaupt angefangen habe dran rumzubaslten.
Aber wie kam dann überhaupt jemals ein Ton aus dem HT wenn das + Kabel ins leere läuft?

Wo gehört das Kabel denn eigentlich hin? Könnte ich ja mal umstecken und schauen was passiert....

Ich schau auch gleich mal im anderen LS wie die Verkabelung da ist. Werde berichten.

Hier der korrigierte Schaltplan:
xycv

Merkwürdig das alles....

Viele Grüße

Henning


[Beitrag von hennings3 am 31. Mrz 2020, 12:42 bearbeitet]
hennings3
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 31. Mrz 2020, 14:20
Hallo,

habs nachgeprüft und auch mit den Anschlüssen der anderen Frequenzweiche verglichen. Das sieht nur so aus, dass der +Pol des HTs ins leere geht, weil das Kabel des Transistors (oder was das ist) nach innen abknickt und mit der kurzen Leiterbahn verlötet ist, an die der HT angeschlossen ist. Sollte also korrekt sein.

Viele Grüße

Henning
Poetry2me
Inventar
#23 erstellt: 31. Mrz 2020, 21:58
Hier habe ich mal eine Analyse der Frequenzweiche gemacht und einen Schaltplan der Wharfedale Airedale SP gezeichnet.

Wharfedale Airdale SP crossover network Frequenzweiche both sides components named

[EDIT: einige kleine Korrekturen bei Bauteilebeschriftung gemacht]
Wharfedale Airdale SP schematic crossover network


Jetzt müssten noch die restlichen Bauteilewerte eingetragen werden.
Kondensatoren in µF = MFD = Mikrofarad
Spulen in mH = Millihenry
Widerstände in Ohm, zusätzliche Leistungsbelastbarkeit in W = Watt

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 01. Apr 2020, 12:48 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#24 erstellt: 31. Mrz 2020, 23:15

hennings3 (Beitrag #22) schrieb:
... weil das Kabel des Transistors (oder was das ist) nach innen abknickt und mit der kurzen Leiterbahn verlötet ist, an die der HT angeschlossen ist. Sollte also korrekt sein. ...

Ja, jetzt habe ich es auch gesehen.
(es ist ein Kondensator)

Poetrys Plan wird wohl stimmen /ist plausibel,
ich hatte Probleme mit der Lage der Anschlüsse von R3, R4 sowie L2 und L3 (und oben C2).

Bei Kapazitäten lese ich für C8 = 82 µF (statt 32),
für C5 = 32 µF (statt 22).

Eine Reihenschaltung der Zweige (die eine Interaktion beim Abklemmen von Treibern erklären könnte) ist nicht gegeben.
Da müssen irgendwelche unerwünschten Quer-Kontake bestanden haben, z.B. Kabelisolierung defekt.
Die merkwürdigen Ergebnisse müsstest du noch mal verifizieren (d.h. ein 2. Mal versuchen nachzustellen).
Poetry2me
Inventar
#25 erstellt: 01. Apr 2020, 12:08

Bei Kapazitäten lese ich für C8 = 82 µF (statt 32),


OK, ich habe im Bild oben den Wert bei C8 mal herausgenommen.
Besser, der Themenersteller liest die Werte alle noch mal direkt von den Bauteilen ab. Das Foto war an der Stelle nicht scharf.

- Johannes
Rabia_sorda
Inventar
#26 erstellt: 01. Apr 2020, 14:07

Aber des öfteren habe ich hier mal gelesen, dass das gar keine Elektrolyt-Kondensatoren wären....
Die sollten irgendwas "besseres" sein, aber ich erinnere mich soweit nicht mehr.


Ich habe mal etwas nach den schwarzen "Elkos" recherchiert und bin nun des öfteren auf Hinweise zu MKP-Folien gestoßen.
Poetry2me
Inventar
#27 erstellt: 01. Apr 2020, 16:37
Glaube ich irgendwie nicht, dazu passt der Formfakter (Kapazität pro Volument) nicht.

Solche Kondensatoren habe ich haufenweise in den britischen KEF bzw. Falcon Weichen der 1980er Jahren vorgefunden. Schon damals war ein signifikanter Qualitätsunterschied zu echten Folien, was ebenfalls auf Elkos hindeutet.

Meine Vermutung ist, dass es einfach eine bestimmte Baureihe von bipolaren ELkos war, vielleicht entsprachen sie "Elko glatt" ?

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 01. Apr 2020, 16:37 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#28 erstellt: 01. Apr 2020, 16:51
Hallo Johannes.

Tatsächlich habe ich dazu Aussagen hier in diesem, sowie auch in anderen Foren darüber gelesen.
Interessant war, dass es in einem anderen Forum aus 2014 auch um diese "Elkos" ging und dass du dort auch vertreten warst.
Leider finde ich diesen Thread nicht mehr, aber du hattest speziell zu dieser Thematik eh nichts geschrieben.

Mir soll es ja egal sein, nur hatte ich gehofft dass hier jemand noch etwas näheres zu den Dingern sagen könnte.



[Beitrag von Rabia_sorda am 01. Apr 2020, 16:52 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#29 erstellt: 01. Apr 2020, 17:35
Wenn es in der Diskussion hilft ... ich habe einmal einen Kondensator ( 5 µF 50V), den ich aus einer KEF von 1975 ausgelötet hatte, geöffnet.
Im Wesentlichen besteht er aus einer Metallfolie und einem aufgerollten faserigen Material das wiederum durch ein transparentes Klebeband zusammengehalten wird. Ein Gel, Brei oder in die Richtung "eingedickte Flüssigkeit" habe ich nichts gefunden. Es riecht auch nicht nach irgendetwas Besonderem.

IMG_0001_(1600_x_1200)

IMG_0002_(1600_x_1200)

In einem Punkt wage ich zu widersprechen. Wenn ich die ziemlich kleinen WIMA 2,2 µF 63V sehe, die ich z.B. in die Luxman L ... eingelötet habe, ist dieser 5 µF 50V sehr groß im Vergleich.


[Beitrag von CarlM. am 01. Apr 2020, 17:39 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#30 erstellt: 01. Apr 2020, 20:03
Sehr interessant!

Dieses faserige Material könnte Papier oder Ähnliches sein, wie man es für die Speicherung des Elektrolyt verwendet hat. Allerdings müsste da jetzt eine Spur von Elektrolyt sein, was Du ja nicht gefunden hast.

Sollten es Metall-Papier-Kondensatoren sein? Ich weiß es nicht.

Wenn es ein Elko wäre, dann müsste die Folie eine Aluminium-Folie mit eloxierter Oberfläche sein. Das eigentliche Dielektrikum in Elkos ist ja die Eloxalschicht.

- Johannes
CarlM.
Inventar
#31 erstellt: 01. Apr 2020, 20:31
Wenn man den Klebestreifen löst und das Material ein wenig abwickelt, erkennt man ein faseriges textilartiges Gewebe.
In die Flamme gehalten, brennt es nicht wird aber schwarz. Die Flamme färbt sich intensiv grün, was in der Intensität auf Borverbindungen als Flammschutzmittel schließen lässt.

IMG_0006_(1600_x_1200)
Poetry2me
Inventar
#32 erstellt: 01. Apr 2020, 20:55
Das scheint eher echte Metallfolie zu sein, als hauchdünne metallbedampfte Kunststofffolie der MKS Bauformen.

Wenn das wirklich solide Metallfolie ist, dann spricht das meiner Meinung nach für Elektrolytkondensatoren.
Wie sonst, wenn nicht durch eine aufgerauhte Alufolien-Oberfläche mit Eloxalschicht sollte man genügend Kapazität erzeugen?

- Johannes
ehemals_Mwf
Inventar
#33 erstellt: 02. Apr 2020, 00:33

CarlM. (Beitrag #29) schrieb:
... In einem Punkt wage ich zu widersprechen. Wenn ich die ziemlich kleinen WIMA 2,2 µF 63V sehe, die ich z.B. in die Luxman L ... eingelötet habe, ist dieser 5 µF 50V sehr groß im Vergleich.

Dazwischen liegen auch mehrere Jahrzehnte der Kondensator-Entwicklung.
Heutige Bipolar-Elkos mit den Eigenschaften der ELCAPs wären kleiner, bzw. WIMA-Folien aus den 70s waren größer.
hennings3
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 16. Feb 2022, 14:11
Hallo zusammen,

ich versuche mal, dieses Thema wieder zu beleben, auch wenn schon einige Zeit ins Land gestrichen ist. Damals war es tatsächlich eine kalte Lötstelle, die den Ausfall des Hochtöners verursacht hat (die, die auch oben auf den Fotos als potentieller Kandidat aufgefallen ist), zumindest lief alles wieder glatt nachdem ich die Lötstelle nachgbessert habe.

Nun aber tritt erneut ein Problem mit dem Hochtöner auf. Er spielt nicht mehr. Wenn ich den Stromkreis für mind. 60sekunden unterbreche (durch abkupeln des Hochtöners oder auch durch ziehen der Lautsprecherkabel, spielt der Hochtöner wieder für ca. 1 bis 2 Minuten, um dann wieder auszufallen. Am Hochtöner liegt es nicht, das habe ich durch Tausch links/rechts. Also selber Ausfall beim anderen Hochtöner bzw. bei der anderen Weiche tritt dieses Problem nicht auf.

Das führt mich zu der Annahme, dass nun irgendein Bauteil auf der Weiche in die Jahre gekommen ist und seinen Dienst nicht mehr tut. Ich vermute mal, es ist einer dieser ELCAPS? Sehen augenscheinlich nicht kaputt aus, aber gemessen habe ich noch nicht.... Anbei mal das Foto der Weiche bei dem ich abgeschrieben habe, was ich auf den Bauteilen ablesen konnte:

Frequenzweiceh mit Beschriftung

ELCAP steht wohl für ELektrolyt CAPacitor?
N.P. = Bipolar
MDF wohl für uF

So entnehme ich das zumindest diesem Thread hier im Forum: http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-9123.html

Meine Idee wäre es jetzt einfach mal alle ELCAPS durch mindestens vergleichbare oder auch höherwertige auszutauschen. Leider funktionieren die Links im Thread nicht mehr, daher hier die Fragen:

1) Bin ich wahrscheinlich auf dem richtigen Weg, wenn ich die ELCAPS austausche? Oder könnte auch ein anderes Bauteil für den Ausfall des Hochtöners verantwortlich sein?

2) Was wären hochwertige Alternative zu den wohl nicht mehr hergestellen ELCAPS?

Ich hoffe, hier als Immer-Noch-Elektronik-Laie nicht zu kompliziert geschrieben zu haben Und hoffe, ihr könnt mir helfen, meine geliebten Vintage Lautsprecher wieder im vollen Glanz ertönen zu lassen!

Danke und viele Grüße
Henning
hennings3
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 16. Feb 2022, 14:15
Hallo Poetry2me,
vielen Dank für den Schaltplan! Wenn ich mir den so anschaue, dann müssten ja wahrscheinlich C1, R1 oder C2 verantwortlich sein für den Ausfall des Hochtöners...
ehemals_Mwf
Inventar
#36 erstellt: 17. Feb 2022, 03:40

hennings3 (Beitrag #35) schrieb:
... dann müssten ja wahrscheinlich C1, R1 oder C2 verantwortlich sein für den Ausfall des Hochtöners...

Ja,
plus alle Lötverbindungen, Stecker, Leiterbahnen (ggfs. Bauteile mit Kabeln zusätzlich direkt verbinden),
im Hochtonkreis, auch die Rück-Leitungen ...


-------------------------
Zum Bauteile-Ersatz:
Alle Werte nochmal direkt am Objekt ablesen, da gibt es noch Unstimmigkeiten, z.B.:
C8 = 32 oder 82 µF ?
R1 = 76 (??) Ohm oder "6R8" = 6.8 Ohm ? (ggfs. nochmal Bild hier einstellen)
C1 = 2.2 µF ? (Folien-C 250 V-) (dito nochmal Bild einstellen)

Ersatz heute unüblicher Werte durch Normwerte:
6 µF = 5.6 µF, ggfs. 5.6 + 0.47 oder 4.7 + 1.5
8 µF = 8.2 µF, ggfs. 6.8 + 1.0
32 µF = 33 µF, ggfs. 22 + 10
50 µF = 47 µF, ggfs. 47 + 3.3
82 µF = 82 µF, ggfs. 68 + 15

C1 = MKT-Folie >= 100 V- https://www.lautsprechershop.de/hifi/audaphon_mkt_kondensator.htm

Direkter Ersatz für die Elcaps (L.L. = Low Loss) wären sog. Elkos glatt >= 35 VAC, die aber kaum noch zu bekommen sind und sich als nicht Langzeit-stabil erwiesen haben:
https://www.lautsprechershop.de/hifi/elektrolyt_kondensatoren.htm

Alternativ kämen JB advanced 100 V- in Frage:
https://www.lautspre...lytkondensatoren.htm

Hochwertiger (größer, verlustärmer, teurer, Klang evtl. minimal heller) wären MKT- oder gar MKP-Folien-Cs s.o. (gibts aber überall)

Für große Werte ab 33 µF Elkos bipolar 100 V- :
https://www.reichelt...O562_QwaAoaoEALw_wcB
https://www.lautspre...lytkondensatoren.htm


[Beitrag von ehemals_Mwf am 17. Feb 2022, 03:49 bearbeitet]
reiner2311
Neuling
#37 erstellt: 18. Aug 2022, 18:15
Hallo,
ich bin neu hier im Forum und grüße alle!

Ich habe auch diese Wharfedale Airedale SP-Boxen und nun ist mein Tieftöner, der bereits einmal durch ein nicht-originales Chassis ersetzt worden war, defekt.
Ich habe bitte zwei Fragen, da ich die Daten zum Originalteil nicht rekonstruieren kann:
Gibt es eine Empfehlung, welchen Tieftöner ich am besten kaufen sollte?
Für welche Impedanz des Tieftöners ist die Box bzw. die Frequenzweiche ausgelegt? Muss ich also einen 4 Ohm oder 8 Ohm Tieftöner wählen? Auf dem defekten Chassis steht 4 Ohm, aber das muss nicht identisch mit dem Original-Tieftöner sein.
Oder "lohnt " sich so ein Austausch nicht wirklich?

Ansonsten überlege ich, diese großen Kisten per Sperrmüll zu entsorgen, weil ich mir kompakte Aktivboxen zulegen möchte. Ich muss mittelfristig leider an die räumlichen Verhältnisse in einem Altersheim denken und kann sicher nicht mehr wie eine Fledermaus alle Frequenzen hören, die der Lautsprecher produziert ...
Kurz: Falls jemand wirklich etwas mit den Boxen oder Teilen davon anfangen kann und sowas dringend sucht, so bitte ich in diesem Forum um Mitteilung bzw. um eine Mail.
Bis zum Defekt des Tieftöners der einen Box (Gummisicke hat sich aufgelöst) funktionierte alles wunderbar. Deswegen gehe ich davon aus, dass ansonsten alles in Ordnung ist.
Poetry2me
Inventar
#38 erstellt: 18. Aug 2022, 20:50
Wenn wirklich der Tieftonlautsprecher getauscht werden muss, dann solltest Du versuchen, das über den Hersteller anzufragen. Die Parameter, auf welche Du achten musst umfassen u.a. auch den Wirkungsgrad. Dieser muss genau passen. Bei Passivboxen sollte man einen Tieftöner nicht mit vorgeschalteten Widerständen dämpfen. Also: Nicht zu laut und nicht zu leise sollte er sein.
Dann noch so kleine Details wie Frequenzgang, mechanische Abmaße, Resonanzfrequenz, V_as, Q_ts etc etc.

Ich will nicht ausschließen, dass man einen Ersatz findet, aber dazu muss man die Parameter des Originals alle kennen.

- Johannes
pogopogo
Inventar
#39 erstellt: 18. Aug 2022, 20:59
@reiner2311
Frage mal bei Tuned Systems oder ähnlich an.
Es wäre schade um die LSPs.
Rabia_sorda
Inventar
#40 erstellt: 19. Aug 2022, 15:10

Ich habe auch diese Wharfedale Airedale SP-Boxen und nun ist mein Tieftöner, der bereits einmal durch ein nicht-originales Chassis ersetzt worden war, defekt.
Ich habe bitte zwei Fragen, da ich die Daten zum Originalteil nicht rekonstruieren kann:
Gibt es eine Empfehlung, welchen Tieftöner ich am besten kaufen sollte?


Ich würde es nüchtern betrachten....wenn du zuvor mit dem Klang zufrieden warst, könntest du womöglich eher wieder an eines dieser "nicht-originalen" Chassis herankommen, denn diese scheinen etwas neuer zu sein(?).
Dazu könntest du ja je ein Bild der Vorder-/Rückseite des Chassis hier mit "img" hochladen - dann schauen wir mal.
reiner2311
Neuling
#41 erstellt: 22. Aug 2022, 18:11
Vielen Dank für die bisherigen Tipps! Es hat mich sehr gefreut, dass ich Rückmeldungen zu "meinen Problemen mit meinen alten Lautsprechern" bekommen habe! Um so mehr, als sie mir wirklich weiterhelfen

In den letzten Jahren waren Tonsil-Tieftöner 25/40 mit 4 Ohm und 250mm Durchmesser als Ersatz verbaut. Für mich klang das so weit ganz gut, fand es aber vom Klang her nicht auffallend gut oder gar eindrucksvoll. Es war halt ok, ich hatte nichts anderes und mich über die Jahre daran gewöhnt.
Nach meinen bisherigen Recherchen dürfte es schwierig sein, an Original-Tieftöner zu kommen, insofern würde ich mich freuen, wenn ich eine Empfehlung für einen Ersatz bekommen könnte? Darf "gern" teurer sein, sollte aber in den Rahmen des Lautsprechers passen.
Auf dem Typenschild steht, dass die Übergangsfrequenz 450Hz beträgt, es sich um eine Bassreflexbox mit einer Abstimmfrequenz von 26 Hz bei 100 Litern Volumen handelt. Die Box hat eine Leistung von permanent 100 Watt, Peak-Leistung nach DIN sei 200 Watt und maximal 250 W. Das Frequenzspektrum soll bei 28Hz bis 20kHz liegen... kann ich mir nicht vorstellen, steht aber drauf. Soweit Variante A - "Instandssetzung". Das ist die von mir favorisierte Variante.

Variante B: Wenn jemand wirklich sehr starkes Interesse an den Boxen im aktuell unreparierten Zustand hat und sich auf den Weg in die Region Hannover machen möchte, um diese abzuholen (gegen auf den Cent genau null Euro), wäre das für mich eine Alternative. Das sollte dann aber mittelfristig bzw. innerhab weniger Wochen erfolgen....
Variante C: Sollte sich niemand für Variante B entscheiden wollen, würde ich im Falle dringenden Bedarfs Einzelteile als Ersatzteile ausbauen und je nach Aufwand auch versenden.

Ich klinge nun sicher unentscheiden, was ich auch bin. Mein Hintergrund ist eben auch, dass ich diese großen Boxen zukünftig nicht mehr unterbringen können werde. Aber bis dahin könnte ich mich ja an Variante A erfreuen? Mal sehen.
Danke und Gruß
reiner2311
Neuling
#42 erstellt: 22. Aug 2022, 18:17
Ergänzung zu meiner vorherigen Antwort:
Auf dem Lautsprecher steht noch "Total system "Q" of 0.38 giving a maximal flat cut-off condition with power-amplifiers having a damping factor greater than 10."
Mir sagt das leider nichts, aber damit wären alle Angaben komplett, die auf der Box stehen.
THX
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