Defekt im Netzteil beim Sansui AU-X901 und andere Widrigkeiten

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HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Aug 2020, 13:11
Moin Moin,

habe hier einen Sansui AU-X901 zur Reparatur und Revision. An ihm geht nur noch die Beleuchtung und überall ist der "Gammel" eingezogen. Aber das soll mal ein anderes Problem sein. Habe ihn jetzt komplett zerlegt und dabei gesehen, das als 'Halbbrücke' an der Position mD7 (Fast Recovery Doppeldiode mit gemeinsamer Anode) nicht die FMU-22R sondern die FMU-22S verbaut ist. Dem Teil hat es den Deckel so abgeschossen, das der nur noch an einem Bein im Lötloch sitzt. Aber dazu kommt noch, das auch an Position mD5 ein S-Typ verbaut ist und an Position mD4 u.mD6 ein R-Typ. Also alles genau anders herum als im Manual beschrieben. Hätte ja schon an Hand der Platinenbeschriftung oder der Leiterbahnen versucht, das Ganze zu verfolgen, aber blöderweise ist in den letzten Tagen mein "fetter" Lötkolben abgestorben und ich bekomme gerade die Platine nicht runter wegen der Verlötung an den dicken Elkos und die mäßig sichtbaren Pünktchen auf der Oberfläche sind zum sicheren Nachverfolgen auch nicht der "Burner" zumal da noch die ganzen Bauteile drüberhängen.

......und da es ja bekanntermaßen immer schnell gehen muß mit der Gewissheit....
hier meine Frage, hat jemand Erfahrung mit dem Gerät und kennt diesen Umstand, oder liegt hier ein Fehler vor. Als Möglichkeit käme da der totale Verriss des Manual in Frage (was ich ansich nicht glaube, da auch nach dem Bild und der Beschriftung alles paßt und vom Trafo halt die Minus-Halbwelle über die Dioden FMU-R22 auf den - 32V Strang geht. Und die andere Halbwelle halt über die FMU-S22 auf + 32V. Wäre technisch ja einwandfrei).
Bliebe da noch die Beschriftung auf der Platine, dass da evtl. ein Fehler vorgekommen ist.
Oder aber der Vorbesitzer hat einfach (beim Reparaturversuch) einen Knick auf dem Hirn oder dem Auge gehabt und so ist es zum Tod des Bauteils gekommen.

Wäre echt gut, wenn jemand gerade einen/seinen AU-X901 offen hat und mal schauen könnte oder generell weiß, was da abgeht. Während dessen suche ich mal die Peripherie ab und warte auf meinen bestellten Lötkolben...
Danke schon mal für die Hilfe und nen feinen Tag,

Für alle, die gerade kein Manual zur Hand haben
San 22R -22S

Jürgen


[Beitrag von HiFi-OCD am 18. Aug 2020, 18:14 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#2 erstellt: 18. Aug 2020, 14:36
Hallo HifI-ocd;

Bist Du Dir sicher, das Du einen X901 da vor Dir stehen hast und keinen X701, weil Du hast den Ausschnitt vom 701, aber in Deinem Titel steht 901? Ansonsten stimmt die Zeichnung m.E. im Manual.

Gruß Uwe
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 18. Aug 2020, 16:08
Ich habe hier ein gemeinsames SM für die Typen AU-X701 und AU-X901. Demnach benutzen beide Modelle dieselbe Platine. Aber: Das Modell AU-X901 ist mit Doppeldioden FMG-22 R/S bestückt, die etwas mehr Stromstärke vertragen.

Ich habe aber noch einen gravierenden Fehler im SM gefunden:
Auf Seite 4 findet man das Platinen-Layout für F-5631. Da sind die Symbolbilder für die Doppeldioden vertauscht.
Richtig ist, dass die S-Type die gemeinsame Kathode aufweist. Die Kathoden beider S-Doppeldioden müssen mit den Pluspolen der Siebelkos sowie der Klemme "19" verbunden sein.


[Beitrag von CarlM. am 18. Aug 2020, 16:09 bearbeitet]
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Aug 2020, 16:49
# Uwe
Ja die Augen sind etwas schlecht geworden ....aber wenn keiner die Vorder-und Rückseite des Gerätes ausgetauscht hat, ist es ein 901. Steht zumindest drauf. Aber das Manual ist für 701 u. 901. Aber da ist beides gleich. Siehe unter 6-5. auf Seite 21 (geht auf der nachfolgenden Seite weiter) da ist es genau so beschrieben. Aber vielleicht sind die Poeple von Sansui da selber etwas verrutscht ? Werde mal schauen, was CarlM da so zu gesagt hat.
Danke trotzdem vielmals für Deine Mühe und evtl. wird das ja noch gelöst.
Schönen Abend erstmal

# CarlM
Werde da mal gleich schauen und dann noch mal sehen, ob ich an der Platine was löten kann. Vielleicht klappt es ja, wenn ich erstmal mit dem Skalpell etwas abtrage. Oder freischnitze
Dank auch Dir und nen schönen Abend
Uwe_1965
Inventar
#5 erstellt: 18. Aug 2020, 17:00
Kann es nicht sein, das die Symbolbilder stimmen und die Bezeichnungen sind auf dem Platinenlayout vertauscht
FMU-22S D4,6 (gem. Kathode)
FMU-22R D5,7 (gem. Anode)

AUX901F5631


[Beitrag von Uwe_1965 am 18. Aug 2020, 17:08 bearbeitet]
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 18. Aug 2020, 17:18
# CarlM
yo, habe das auf dem Bild des Layout geprüft (nachdem ich nen Screenshot des Layout im Fotoprogramm in schwarz-weiß konvertiert habe, war das auch für mein Auge zu erkennen) und eindeutig liegt die gemeinsame Kathode mD 5/7 an den 19er Anschlüssen und ist mit + gekennzeichnet. Anode von mD4/6 folglich an den 21er Anschlüssen mit -
Werde mal die Kabel checken, ob die wirklich dahin gehen, wo sie sollen und dann versuchen zu eruieren, warum wohl der FMG sein Leben ausgehaucht hat.
Ansich müßte doch mindestens noch ein anderer FMG ein weg bekommen haben. Steige auch noch nicht so ganz durch die Schaltung durch, wie es auf dem Schaltplan gezeichnet ist. Aber mache erstmal ne Pause, habe nur noch Diodenstrecken im Kopf....
Auf alle Fälle ein fettes Danke für Dein Tipp und wieder einmal ist ein Fehler im Manual aufgedeckt (man soll es ja nicht glauben) und für die Nachwelt dokumentiert !!!

Jetzt aber und tschö
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 18. Aug 2020, 17:21
# Uwe

hat sich etwas überschnitten mit dem Post. Jau, wird wohl so sein. Layout wird passen und Schaltplan ist falsch.
Danke nochmal
Uwe_1965
Inventar
#8 erstellt: 18. Aug 2020, 17:26

Aber das Manual ist für 701 u. 901. Aber da ist beides gleich.


Nein, die sind fast gleich und doch gibt es Unterschiede, deswegen meine Frage was Du für ein Modell wirklich besitzt, @CarlM hat es schon geschrieben, das der 901er andere Dioden verbaut hat, er hat auch von der Spannungsfestigkeit der Siebelkos 80 V und einer 12000µF anstatt 10000µF und die Rails sind 3 V höher, natürlich auch die Trafospannung

Bild PowerSupply 901
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 18. Aug 2020, 18:06
so ... ich habe auch noch einmal gaaaaanz genau hin geguckt und dabei auch z..B. die angegebenen Kabelfarben vom Trafo kommend geprüft.

Fazit:
Uwe hat recht. Oben links im Platinenlayout (Bestückungsseite) sind die Doppeldioden mD04 und mD06.
Die Symbole sind dann korrekt.
Am linken Bildrand findet man dann noch den Steckkontakt mit den Bezeichnungen GREY und ORANGE. Die Kontaktnummer müssten dann eigentlich "07" und "08" sein.

Weitere Fehler gibt es im Schaltplan. Da fehlen im von Dir benutzten Ausschnitt die Punkte zur Unterscheidung von Kreuzungen bei der Schrift "mD4" und mD7". Im Schaltplan für den AU-X901 ist dies korrekt mit den fetten zwei Punkten (sieht man auch im Schaltplanausschnitt des letzten Posts von Uwe.) ...

p.s.
Wenn es die Doppeldioden derart zerlegt hat, solltest Du die parallelen Kondensatoren zumindest prüfen wenn nicht ausnahmslos gegen zeitgemäße Typen ersetzen.


[Beitrag von CarlM. am 18. Aug 2020, 18:10 bearbeitet]
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 18. Aug 2020, 18:24
Jau, deswegen komme ich auch nicht mit der Schaltung klar, habe mir schon gedacht, da müßte ansich noch nen Punkt sein
Was für eine Sch........limme Sache. Habe das Bild oben auch ausgetauscht und nochmal bei geschrieben, was der Fehler war. Das mit dem Diodentyp FMU (beim 701er) und FMG (beim 901er), sowie mit dem 12000uF Elko habe ich mal vernachlässigt, klar ist schon nen Unterschied, aber der Fehler bleibt halt gleich.
Werde mal schauen, ob ich nen anderen bekomme, da der echt auch schlecht zu lesen ist.
Danke Euch Beiden erstmal noch und werde mal sehen, was noch so ansteht. Denn ansich ist der Amp viel zu fertig zum Reparieren, aber da es für nen guten Bekannten ist......

So, Bierchen ist drin, dann woll'n wa mal

Bis denne
Uwe_1965
Inventar
#11 erstellt: 18. Aug 2020, 18:35
Jo, das frage ich mich auch gerade, bzw. was ist dann noch alles ganz in dem eigentlich an sich schönen Verstärker ? Ich kenne mich ja ein wenig mit dem großen Bruder, wenn ich das so schreiben darf, aus. Wenn da jetzt schon so ein großer Schaden ist, da wird wohl nicht umhin kommen die ganze Kiste ab zu räumen und neu aufbauen und dann beim ersten Einschalten hoffen, das die Glühbirne nicht zu hell leuchtet.


Oben links im Platinenlayout (Bestückungsseite) sind die Doppeldioden mD04 und mD06.
Die Symbole sind dann korrekt.

Wenn die Symbole falsch wären, wäre mir das im Rep.Fall egal, aber wenn die Bezeichnung falsch ist, dann gute Nacht


Gruß Uwe
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 18. Aug 2020, 18:56

Uwe_1965 (Beitrag #11) schrieb:
Wenn die Symbole falsch wären, wäre mir das im Rep.Fall egal, aber wenn die Bezeichnung falsch ist, dann gute Nacht


Jedenfalls waren die Dioden schon an den jeweils richtigen Stellen verbaut. Da müsste man nun gucken, ob es Altersschwäche war oder ob irgendein anderer Defekt zuviel Strom gezogen hat. Da bin ich nachwievor froh über den Kauf meiner zwei Labornetzteile mit je 60V 5A ...

p.s.
Schick' mal 'n virtuelles Bier rüber. Die Kiste ist leer und ich bin zu faul zum Einkaufen.
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 18. Aug 2020, 21:05
Tja, da bin ich Eurer Meinung. Ich denke mal, ich hab Glück und die haben sich einfach nur bei der Angabe der Positionsnummer und den beiden Bauteilen geirrt. Entweder auf dem Layout ist mD 5,7 u. mD4,6 vertauscht und der Plan stimmt, oder aber unter dem Plan die Angabe ist vertauscht. Sei es drum, so wie das Teil absteht, wird das eh kein leichtes Unterfangen.
Aber ich bin einer der Hartnäckigsten die ich kenne
Soviel zum Neuaufbauen

IMG_20200817_223610

und da er nicht nur fett Rost am ganzen Gehäuse hat, hier mal ein paar Impressionen

Das Gammel-Hammel IMG_20200817_212354

Gehts noch Phono PCB Gammel

Transistor 6.1 Platine defekt IMG_20200817_214419

naja, den sollte man auch noch zeigen...

IMG_20200817_224824 IMG_20200817_224952

So, denn mal auf zur Baustelle.


[Beitrag von HiFi-OCD am 18. Aug 2020, 21:07 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#14 erstellt: 18. Aug 2020, 21:45
ja, so ein Netzteil wäre hier schon gar nicht so schlecht, da könnte man die Baugruppen schön einzeln durchtesten.
@CarlM auf einem kann man ja nicht stehen, nicht wahr

Aber ganz ehrlich, nach Spaß sieht die Sache nicht aus, da wäre es sicherlich Interressant wie es zu diesem Schaden gekommen ist.
Gruß Uwe
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 18. Aug 2020, 21:58
@Uwe
Danke! Gegen den Durst hatte ich noch ein alkofreies gefunden.

Zu den Bildern:
Das sieht teilweise wirklich schlimm aus. Hauptsache man macht immmer wieder Photos, dass man bei den vielen Kabeln den Überblick behält.

@Jürgen
Das muss ja schon eine richtig gute Freundschaft sein.
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 19. Aug 2020, 18:37
Moin!

Tja, habe kein Labornetzteil,aber nen Regel-Trenn-Trafo und nen Wandler 220v auf 110V davor, da kann ich ganz softig hochregeln.
Ist zwar nicht so komfortabel wegen der Einzeltestung der Komponenten, aber immerhin "sterben die Bauteile dann langsamer"

Das mit den Bildern mache ich immer (zwingend nötig, weil ich echt ne Gedächtnisschwäche diesbezüglich habe...vor allem nach
einer Woche...). Aber mein Handy hat auch schon Bilder beim Kopiervorgang "verloren", dann ist echt schlecht.

Habe Gestern noch mit nem zweiten Lötkolben (für Holzarbeiten) Wärme in die Anschlüsse gebracht und die Elkos ausgelötet. Beim
weiter nachschauen, hat sich dann gezeigt, dass der "Kollege" vom mD7 auch das Zeitliche gesegnet hat.

FMG 2

würde ja gerne denken, dass das Altersschwäche war, aber sieht mal nicht so aus.
Bei den ausgelöteten Elkos war auch ein Anschluss dermaßen angegriffen (von runtergelaufenem Flussmittel und der f....ing Feuchtigkeit),
dass der Anschluss beim Auslöten direkt auf den Elko fiel. Da die Werte bei Beiden noch gut sind, habe ich den dann mühselig reparieren
müssen.
Wobei ich bei der angesprochenen guten Freundschaft bin. Na, erstmal sind wir gute Bekannte, aber der Amp wird uns wohl zusammen-
schweißen Ehrlich gesagt, ist das auch ein bisschen Ego-Tuning und liebe zu diesem "alten Scheiss". Kann es nicht ertragen, wenn da
evtl. nochwas geht und das Teil soll in die Tonne. Und ich habe den 901 noch nicht gehört, was ja auch mal eine gute Gelegenheit wäre, um
hinterher einen erweiterten HiFi-Horizont zu haben. Habe bedingt durch meine frühere Arbeit und Sammelleidenschaft bestimmt schon mehrere
Hundert Geräte hören und reparieren (oder nur inspizieren) dürfen und bin immer wieder froh, wenn mal wieder ein neuer "des Weges kommt".
Da ich auch zeitweise mit dem Gedanken spiele, mich Selbstständig zu machen (wobei die Pflicht ja meist der Tod des Hobbys ist) und die
Bilder einer Revision eines solchen "Haufens" ja einmal ne gute Werbung sein könnte....
Aber ich schweife ab, habe keine Lust rüber zum "Haufen" zu gehen, um neue Widrigkeiten zu finden. Da kann man an der Tastatur prima
Prokastinieren
Werde wohl nen Extra-Thema über die Revision aufmachen, um aus dem Thema hier zu kommen.
Wünsch Euch nen feinen Abend, bleibt gesund und bis denne


[Beitrag von HiFi-OCD am 19. Aug 2020, 18:40 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#17 erstellt: 19. Aug 2020, 23:04

Ehrlich gesagt, ist das auch ein bisschen Ego-Tuning und liebe zu diesem "alten Scheiss". Kann es nicht ertragen, wenn da
evtl. nochwas geht und das Teil soll in die Tonne. Und ich habe den 901 noch nicht gehört, was ja auch mal eine gute Gelegenheit wäre, um
hinterher einen erweiterten HiFi-Horizont zu haben.


Kommt mir irgendwie bekannt vor und einfach in die Tonne werfen, deswegen haben wir hier ein RepairCafe gegründet, da kann man auch ziemlich viel wieder heile bekommen, was eigentlich normalerwesle im Müll gelandet wäre und die Leutchen sind froh das es wider geht.

zu dem erweiterten Hifi Horizont, nun ja, es ist ja eigentlich nur ein Verstärker, aber wenn Du ihn die mal genauer anschaust, dann ist er anderster wie andere und es wäre empfehlenswert 4 Multimetermeter irgendwie zu besorgen, damit Du das Teil am Ende auch vernünftig eingestellt bekommst, weil sich die Einstellungen gegen einander etwas beeinflußen. Wenn Du das am Ende hinbekommen hast, dann hast Du oder Bekannter einen Verstärker der sich vor keinem anderen Verstärker verstecken muß, in keinster Weise. Ich könnte jetzt losdröhnen mit "hat Kontrolle über die LS" etc. Du könntest es selbst erleben mit der ´gebrückten´* Endstufe, das sie sehr gut durchdacht ist und auch funktioniert.

Einen anderen Thread auf zu machen, macht eigentlich keinen wirklichen Sinn, mache einfach hier weiter.

Gruß Uwe

*gebrückten, das ist wohl der meist unterschätzte Teil des Gerätes, den viele auf den ersten Blick nicht so sehen. Aber alle Verstärker, die mit X-Balanced bei Sansui gekennzeichnet sich, sind schon Endstufen im Brückenbetrieb, das erkennt man auch hinten an den LS Klemmen, das steht Hot und Cold und nicht einfach nur Plus und Minus. Ich denke mal viele Endstufen aus der Reihe sind wohl den Tod gestorben, das aus Versehen die beiden Hot und oder Cold Verbindungen zusammen gekommen sind, das ist der unweigerliche Tod. Oder noch besser wenn man versucht den Verstärker nochmals zu brücken
Deswegen, war auch meine obige Frage, ob es Informationen gibt, wie das Teil verstorben ist, bzw, Die Dioden verstorben sind, entweder haben die den Trafo geschützt weil dei Endstufe kurz war oder der Trafo war kurz und die Dioden haben die Endstufe geschützt, wobei ich vermute das es die auch mit erwischt hat, ist aber nur eine Vermutung.

Also erstmal Bestandsaufnahme machen, ob die Endstufentransistoren und wenn ja welche verstorben sind.
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 20. Aug 2020, 00:51
Hab gerade die Spätschicht beendet....

Das mit dem Verstärker und dem X-Balance war die Intention meines Bekannten und Hauptgrund der Kaufent-
scheidung. Tja, ist schon nen feines Stück Technik mit den jeweiligen Endstufen pro Halbwelle. Alleine wenn
ich die ganzen Kupferfolien-Kondensatoren sehe. Sonst werden die bei "hochwertigen" HiFi Geräten mal im
Doppelpack oder reichlich zu 6-8 Stück verbaut, aber hier lungern die an jeder Ecke im Gerät rum. Was
ich so entdecken kann, scheint alles gut durchdacht zu sein. Nur ein bisschen viel Kabel und die Lötarbeiten
können mich nicht so überzeugen. Bauteile teils schluderig am Sitzen und nen bisschen nah aneinander mit
den Beinen (hatte schon welche, die waren nur nen kappen mm vom anderen Bein weg und beide ohne Iso.)
Auch unten schauen die Beine ganz schön lang raus und man muß nach dem Hantieren schauen, ob da nichts
zusammen hängt. Aber die werden auch noch auf Länge gebracht.

Endstufentrans. durchmessen war das Erste was ich gemacht habe. Einfach mal kurz mit dem Multimeter drüber
und Diodenstrecken durchgemessen. Scheint soweit alles zu funzen. Dann waren vorne auf der Endstufenplatine
ein paar Teile gammelig (rund um die beiden großen 470uf/50V Elkos) von der Klebe zum fixieren der Elkos. Ist
irgendwie oft so, dass durch diesen Kleber an den Beinen von den Bauteilen Metallsalze entstehen, bis die total
weggerottet sind.
Elkos waren irgendwie unter der Folie beulig geworden und obwohl der Wert beim Verlust, Kapazität und ESR noch
recht gut war, sind die raus geflogen. Die zwei Transistoren habe ich erstmal nur vom Gammel befreit und wieder rein
gepackt, da es über die volle Breite 4 Stück mit dazugehörigem Komplementärtyp sind und ich erstmal zu einem
Ergebnis kommen will. Wenn es denn paßt und er wird jemals laufen, dann geht es an den "Feinschliff".

Habe die Netzteilplatine durchgemessen und die Elkos (nicht die fetten) waren alle recht grenzwertig und sind neu
drin. Die beiden FET (2SK136) verhalten sich beim Durchmessen komisch, werden vom Messgerät als Transistor
angezeigt, obwohl es bei anderen Typen klar unterscheidet. Habe auch erst gedacht, sei irgend etwas besonders am
2SK136 wegen der doch eigenwilligen Beschaltung des mit Source verbundenen Gates, aber ist nen ganz popeliger
N-Kanal FET.......Hmmm...
Aber da die im Bereich der anderen Spannugsaufbereitung ihr Werk verrichten, beobachte ich das dann mal im Betrieb
(oder nicht Betrieb)
Tja und ansonsten scheint alles so weit fit zu sein, auch "Kollege" mD 4 u. 6 sind i.O.
Werde Morgen die Platine reinigen und neu aufbauen und mal schauen, was auf der anderen Seite von den Drähten los ist.
Wenn da alles gut scheint, werde ich wohl nicht drum herum kommen und werde den "Angstgegner" Trafo mal ans Netz
hängen und schauen was da so raus kommt...wenn was kommt...
Ich weiß, hätte ich mal als Erstes machen sollen, aber vor diesem entscheidenden Schritt wollte ich erst noch ein bissel
Basteln und mich dem Gefühl der Hoffnung hingeben

Werde dann berichten was evtl. geht

Angenehmen Tag Euch


[Beitrag von HiFi-OCD am 20. Aug 2020, 01:07 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#19 erstellt: 20. Aug 2020, 09:44
Moin

Die X-Balanced Technik von Sansui hat aber eigentlich nichts mit einem Brücken des Verstärkers zu tun, wie ich es meine mal von A. Kahn gelesen zu haben. Hier werden nur zusätzliche LS-Kabel parallel zum Lautsprecher verschaltet, wodurch eine Art "kontrollierte Impedanzanpassung" stattfinden sollte.
Uwe_1965
Inventar
#20 erstellt: 20. Aug 2020, 10:15
Meintest Du diesen Bericht. , das X ist sogar noch was anderes, das sieht man am besten im Blockdiagramm je Endstufenseite

Gruß Uwe

edit: Blockdiagramm

AU901 Blockdia

Das ist jetzt wohlgemerkt nur die Linke Seite, für rechts gibt es dasselbe Szenario nochmal. Da sieht man schön den Cold Amp und den Hot Amp. Und auch keinen Massebezug an den LS Klemmen, wie bei einer gebrückten Endstufe


[Beitrag von Uwe_1965 am 20. Aug 2020, 11:14 bearbeitet]
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 20. Aug 2020, 20:54
Hi Ihr Zwei,

habe hier nen Statement von Sansui aus dem Original-Prospekt für Euch

X-Balanced

Naja, ist keine komplette Schaltungsbeschreibung, aber immerhin

Schönen Abend Euch
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 22. Aug 2020, 15:25
Hier mal die Bilder vom "abgefaulten" Bein des Hitachi-Elkos (hab ihn liebevoll Kaptain Hook genannt ) Irgendwie
war von der Verlötung das Flußmittel in reichlicher Menge auf den Kontakt gelaufen und hat mit der Feuchtigkeit den
ganzen platt gepressten Teller der Verbindung in weiße und ockerfarbene Kristalle zerlegt. Das andere Bein sah top
aus.
Kaptain Hook

habe dann den Gummi bis auf die Plastikscheibe entfernt

Bein dran 1

Kontakt beide Seiten gereinigt, ein kleines Loch ( 1mm, 2mm tief) gebohrt damit das Aufpilzen leichter geht. Dann das
Ganze aufgepilzt und hinterher vorsichtig in Form getrieben.

Bein dran 2

Sitzt superfest. Aber zur zusätzlichen Stabi noch mit Heißkleber vergossen.

Bein dran 3

Netzteil vorher

Netzteil vorherNetzteil Rost und ... Kleber

...und jetzt bin ich soweit damit durch, habe Platine fertig gemacht und Bauteile bestellt. Trafo ausgemessen, Spannungen
sind alle da. Wegen der 230V etwas abweichend, aber im 240V Betrieb ziemlich gut. Habe nochmal die Endstufenplatine
durchgemessen und kann einfach kein Fehler mehr finden. Wer weiß, was da abgegangen ist !? So sieht die Platine jetzt aus

Netzteil neuNetzteil neu 2

So, jetzt erstmal nen bissel am Gehäuse "rumfummeln" und den Rost und Dreck ein wenig eindämmen....
Erstmal noch nen schönes Wochenende und bis denne...
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 03. Sep 2020, 16:19
So, wollte kurz vermelden, dass das schöne Stück wieder läuft und auch ordentlich in Schuss ist. Auf dem Weg
dorthin mußte ich noch sämtliche Elkos (bis auf die 8 auf der Endstufenplatine, der Sieb-Elkos und noch zwei
anderer auf dem Control-Board) wechseln. Ein Kanal war ausgefallen und nachdem ich einen Transistor gewechselt
hatte, ging auch der wieder.
Naja, alle Schalter und Potis reinigen und fit für die nächsten Jahre machen, war natürlich Programm. Habe dann doch
noch die Rahmenteile lackiert (die Übergangsstellen durchgängig für Masse gemacht), alles tippi toppi gereinigt und zu
guter Letzt schön nach Vorgaben abgeglichen.
Nach all der Mühe habe ich mich für eine Sonderlackierung des Gehäusedeckels entschieden, da so der Bolide einen
super (für meinen Geschmack) Kontrast im Aussehen hat, was ihn nicht nur klanglich sondern auch optisch aus der
Masse der schwarzen Geräte abhebt.
So, genug berichtet.....hier ein paar Bilder vom Endprodukt

1 2 3

4 5 6

7 8 9



Beste Grüße und gesund bleiben
Uwe_1965
Inventar
#24 erstellt: 03. Sep 2020, 17:09
Na, dann mal Gratulation zur Restauration.
Gruß Uwe
HiFi-OCD
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 05. Sep 2020, 11:57
Yo, danke schön. War auch nen echtes Stück Arbeit. Aber hat sich echt gelohnt. Hab ihn zur
Probe länger gehört und muß sagen, ist ja wohl echt ein feines Gerät.
Na, dann mal wieder ab an die Werkbank, der nächste "Patient guckt schon ziemlich traurig
drein und krächzt nur noch vor sich hin"

Beste Grüße, Jürgen
domex
Neuling
#26 erstellt: 24. Mrz 2021, 20:13
Hallo HiFi OCD,

ich habe auch einen AU X901 mit dfektem Trafo. Könntest Du da evtl. Hand anlegen?

Höre gerne
Gruß
Volker
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