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Harman/kardon HK 6800 Verstärker - die letzte

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Homer_69
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Apr 2022, 05:37
Guten Morgen Community,

da ich über Ostern etwas mehr Zeit hatte, habe ich mir meinen letzten Verstärker, den ich Anfang der 2000er Jahren im Keller deponierte, weil ich es nicht über das Herz gebracht hatte diesen zu entsorgen, vorgenommen. Den Verstärker hatte ich Anfang der 90er Jahren gekauft und lief so bis Mitte der 90er. Damals ließ ich ihn reparieren (wenn ich mich noch richtig erinnere wurden damals Lötstelllen, Leiterbahnen geflickt (vermutlich noch mehr). Danach lief er nochmals ca 2-3 Jahre um dann wieder im Protected mode zu verharren. Eine Reparatur weiter (Endstufentransistor, wenn ich mich noch richtig erinnere) lief er wieder 1-2 Jahre. Danach Protected mode die Dritte. Weshalb mir der Verstärker so am Herzen liegt, abgesehen davon dass er sehr gut war, ist seine mechanische Verarbeitung und Haptik grandios (Fingerdicke Wellen für Schalter, gedämpfte Drechregeler, Schalter aus dem Schwermaschinenbau). Da können sich einige heutige Verstärker eine Scheibe abschneiden (McI...was sollen die Plastikbedienteile an solch teuren Verstärkern).

Ich hoffe, nach den geglückten Instandsetzungen der Luxmänner, daß ich eventuell mit eurer Hilfe dem Harman wieder Leben einhauchen kann. Nachdem ich auch bereits einige HK Themen gelesen habe, muß ich gestehen, dass das aufgrund der Komplexität und Serviceunfreundlichkeit (gefühlt sind 2 km Strippen in dem Verstärker verbaut, Bauraum ist sehr begrenzt , um richtig ran zu kommen muß man im Prinzip bei fast jeder Platine strippen oder ander Platinen/Wellen/Platinen rausgenommen werden) des Aufbaus eine ganz andere Hausnummer wie die Luxmänner ist. Ich hoffe, dass sich doch einige Forenteilnehmer an meinem Reparaturversuch mit Rat und Erklärungen beistehen.

Messungsprämissen:
Analog Service Manual: LS 8 Ohm, CD, LS-Ausgänge off, Lautstärke =0; 220 V Spannungswahl

Symptome:
Mal wieder der Protected modus. geht halt nicht raus. Hatte gestern mal einen alten Kopfhörer dran, dort (vermutlich dann auch an LS-Ausgängen). Zyklisches ca. alle 7-10 sec Knackgeräusch, wie bei schlechten
Platten.

Erste Messwerte (Muss ich heute Abend bzw. morgen nochmals verifizieren):
LS Ausgang off - keine Spannung anliegen
LS A+B: Links 0,39 V / Rechts 0,038 V Gleichspannung

Würde mich über euren Support sehr freuen.
LG Holger

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Hifihoppie
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 26. Apr 2022, 03:52
Die Schutzschaltung "versucht", die Endstufen frei zu schalten, spricht aber immer wieder an.
Das ist bei diesen Harmännern das typische Verhalten, wenn auf den Endstufenplatinen direkt an den Endstufentransistoren kalte Lötstellen sind, speziell in der Umgebung der Treibertransistoren.
Durch die etwas ungewöhnliche Schaltung können die Endmänner dann voll durchgeschaltet werden, was die Schutzschaltung verhindert, da kommt dann dieses "Takten" her.
Das ist eine Sch***arbeit, denn die HK6800/6900/6950 sind ein servicetechnische Alpträume.
Uwe_1965
Inventar
#3 erstellt: 26. Apr 2022, 08:40

Homer_69 (Beitrag #1) schrieb:


Erste Messwerte (Muss ich heute Abend bzw. morgen nochmals verifizieren):
LS Ausgang off - keine Spannung anliegen
LS A+B: Links 0,39 V / Rechts 0,038 V Gleichspannung

Würde mich über euren Support sehr freuen.
LG Holger

IMG_0155IMG_0157IMG_0158IMG_0176


Ich übersetze mal DC Offset Links 390mV und Rechts 38mV
Links scheint etwas hoch zu sein und da wäre es nicht schlecht den Offset mal mit der untenstehenden Anleitung mal versuchen ein zu stellen

HK6800

aus dem Service Manual

Gruß Uwe
Homer_69
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 26. Apr 2022, 10:49
Hallo Hifihoppie,

Danke für deine Rückmeldung. Stimme dir vollends zu. Ich frag mich wie damals die Montage von dem Teil war. Hoffe die Nachfolger sind wartungsfreundlicher. Eine professionelle Reparatur kommt hier nicht in Frage, weil einfach zu teuer und ich ja auch bereits lauffähige Verstärker habe, aber es ist einfach ein toller Verstärker mit Erinnerungswert. Es scheint auch so dass bei HK häufig der Protect modus zuschlägt. Zumindest wenn man mal so durch die Foren surft. Ich hoffe, dass sich trotzdem noch ein paar Leute aus der Community an an meinem Reparaturversuch beteiligen. Aufgrund des schwierigen Aufbau des Geräts hab ich mich dazu durchgerungen das Gerät zu entkernen, und im ersten Schritt die Platinen der Stromversorgung, Vor- und Endstufen raus zu nehmen und neben den Sichtprüfungen auch gleich die kritischen Teile zu prüfen (Kondensatoren , Dioden, Transistoren). So wie ich es gesehen hatte wurden bei den vorherigen Reparaturen auch einige Kondensatoren (auf Phonoboard und Vorstufe) gewechselt. Leider wird das Messen in nächster Zeit nicht möglich sein, aber die Lötstellen usw. müssen ja eh durchgeschaut werden.
Im Moment vermute ich auch dass der Fehler auf der Endstufe liegt, aber die Protect-Schaltung selbst könnte
ev. auch die Fehlerquelle sein. Ich hoffe mir greifen noch einige Koryphäen aus der Community unter die Arme, da meine letzten e-technischen Auseinandersetzungen doch schon über 30 Jahre her sind und definitiv nicht in solch komplexe Schaltungen beinhaltet haben. Bisher hatte ich noch das PCB-9 (Stromversorgung, primär für PBC-5/6 Vorstufenspannungsversorgung) gemessen und ausgebaut. Dabei taucht auch schon die Erste Irritation auf:

Frage:
PCB-9: An TM3/TM4, die PCB 5/6 versorgen, liegen +70/-70/0V an. Auf der Platine erkenne ich aber ausser Siebkondensatoren , 2 Brückengleichrichter keinen Spannungsteiler/Z-Diode oder sowas, das die +/- 51,5 V an PCB-5/6 liefert. Kann mir jemand sagen wie /wo sich die 51,5 V generieren? ICh hätte vermutet, dass diese schon an TM3/4 anliegen müssten.

Die Test points auf PCB 5/6 sind alle Spannungs frei. Ich vermute die Protect Schaltung hat die Platinen Spannungsfrei gemach?

Über Rückmeldungen würde ich mich freuen.

Gruß HolgerIMG_0176IMG_0178IMG_0183IMG_0184
Uwe_1965
Inventar
#5 erstellt: 26. Apr 2022, 11:14
Schaue mal ob Du PCB 11 findest und schaue mal was da für eine Spannung ist
An TM3/TM4 sollten eigentlich +/- 51,5Vdc anliegen und nicht +/-70V (die Frage wäre noch Gleichstrom oder Wechselstrom)


...Leider wird das Messen in nächster Zeit nicht möglich sein...

Weil der DC Offset sollte <50mV sein und dass würde Dir viel unnötige Zeit schenken, weil diese Einstellarbeiten sind am Ende Pflicht, aber wenn Du unnötig den HK entkernen möchtest, dann viel Glück.


Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 26. Apr 2022, 11:24 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 26. Apr 2022, 13:25
Aus meiner Sicht spricht Vieles für einen Fehler im Schaltplan.
Wenn an den Siebelkos nur 52 VDC anliegen würden, hätte man eher 63V-Elkos genommen (bei Pioneer waren da auch 56 V-Elkos üblich). Zudem wird ausnahmslos jeder Transistor in der versorgten Schaltung über einen Lastwiderstand betrieben.
Trotzdem ist das natürlich Spekulation. Wenn an den Elkos 71 VDC messbar sind, wird das okay sein. Wenn dann an den Emittern der Leistungsendstufentransistoren ca. 50 VDC vorhanden sind, ist alles paletti.

Ansonsten:
Da schließe ich mich Uwe an. Zuerst reparieren und einen grundsätzlich funktionieren Zustand herstellen, und erst dann die große Revision wagen. Sonst wird das eine Jonglieren mit zuvielen Variablen.

p.s.
Das mir vorliegende Service Manual ist von miserabler Qualität und weist keine lesbaren Spannungen auf. Damit macht das Arbeiten keinen Spaß ...


[Beitrag von CarlM. am 26. Apr 2022, 13:28 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#7 erstellt: 26. Apr 2022, 14:08

Frage:
PCB-9: An TM3/TM4, die PCB 5/6 versorgen, liegen +70/-70/0V an. Auf der Platine erkenne ich aber ausser Siebkondensatoren , 2 Brückengleichrichter keinen Spannungsteiler/Z-Diode oder sowas, das die +/- 51,5 V an PCB-5/6 liefert. Kann mir jemand sagen wie /wo sich die 51,5 V generieren? ICh hätte vermutet, dass diese schon an TM3/4 anliegen müssten.


Ok, die Differenz wären satte 28,5Vdc

Die Railspannung selber steht auch im Plan mit ...

Rail

und es gibt ja Modelle die haben sowohl einen Voltage Selector und einen Speaker Selektor 4/8 Ohm und darauf wird auch bei der Justage oben schon hingewiesen. Und beim Voltage Selector sollten dann jetzt die 240V eingestellt werden. und das Bitte nur bei gezogenem Netzstecker machen.
Theoretisch müßte das Teil jetzt auf 220V und 8Ohm stehen.

hk6800Voltage-Speaker

Auf dem PCB 11 müßten es nach Gleichrichtung und Siebung +/-35V sein.


[Beitrag von Uwe_1965 am 26. Apr 2022, 14:18 bearbeitet]
Homer_69
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Apr 2022, 19:54
Hallo Hifihoppie, hallo Uwe, hallo CarlM.,

vielen Dank dass ihr mich hier unterstützt. Ich stimme euch zu daß die Entkernung eigentlich die letzte Option, eine Reduzierung auf mögliche Bauteile /Platinen wäre natürlich vorteilhaft.
Folgende Anmerkungen noch:
Der Verstärker hat sowohl einen LS Impedanz Schalter als auch den Drehschalter zur 220V/240 V Umstellung. Da mir nicht klar war in welcher Stellung die Spannungen auf den Schaltplänen sind hatte ich die eingestellten Einstellung (220V) genommen und die 8Ohm aus dem allignment.
In den Kombinationen hatte ich mal gemessen gehabt für TM3/TM4:
220 V / 8 Ohm:-70 V/70 V/0 V
220 V/ 4 Ohm: -59 V/59 V/0 V (+ 71 an TM4 rot, ev. aber Falschmessung weil Multimeter etwas träge)
240 V / 8 Ohm:-64 V/64 V/0 V
240 V/ 4 Ohm: -54 V/54 V/0 V (+ 64 an TM4 rot, ev. aber Falschmessung weil Multimeter etwas träge)

Die Spannung könnte also ev. passen, wenn als Basis 240V/4 Ohm (+- 3V)

Die Spannungen an TP401-404 hatte ich gemessen, waren alle 0 V, daher meine Vermutung, dass die Protect-Schaltung die Spannung an Vor-und Endstufen abschaltet.
Da ich noch nichts abgelötet habe, bau ich ihn mal zurück und werde mal PCB 11 auf die 35 V in der 240V/4Ohm Konfiguration messen


Gruß Holger
Uwe_1965
Inventar
#9 erstellt: 26. Apr 2022, 20:07
Ja die 10 V habe ich erwartet bei der Impedanzschaltung, das ist bei meinem Sansui ähnlich.
Das heißt die Spannungsangaben im Plan sind eher für die 8 ohm Impedanz gültig und bitte alles bei 240V lassen.

Wenn Du doch so fleißig mit dem Multimeter unterwegs bist, dann messe doch mal oben in der 8 Ohm Stellung "Main Driver" Idle Adlj." und Main Offset" und dann wenn Du mutig bist, gerade bei Main Offset, versuche doch mal den Linken Kanal der bei 0,39V steht unter die 50mV 0,05V zu bringen, dafür ist das Poti VR403 zuständig. Und gaaaanz langsam mit dem Poti drehen und Multimeter im Auge behalten und sollte das Relais irgendwann mal schalten, bitte nicht erschrecken.

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 26. Apr 2022, 20:08 bearbeitet]
Homer_69
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 28. Apr 2022, 06:18
Guten Morgen Community,

habe leider diese Woche ziemlich viel um die Ohren, daher erst jetzt eine kurze Rückmeldung. Im Moment liegen die Spannungsplatinen lose im Gerät, weil ich mir die sekundärspannungsplatine anschaun und notfalls nachlöten möchte. Daher kann ich erst am WE mit Messungen weitermachen.

@Uwe: Ich werde dann wie von dir beschrieben mit 240V/ 8Ohm Impedanzeinstellung messen, wie hoch können dann die Abweichungen bei den restlichen Spannung sein (54V vs. 64V). Analog den Werten 20 %?

Da ich mich ja wieder etwas firmer mit der E-Technik machen will und es ja ein Lerneffekt haben soll hier noch ein paar Grundsätzliche Fragen:

1. Bei der Spannungsmessung ist als Bezugspunkt das Gehäuse io oder wäre ein Massepunkt auf der Schaltung (z. Bsp TM3/4) besser?

2. Protection Schaltung: Die greift ja bei Überhitzung, zu hohem Strom und Gleichspg am Ausgang. Die Sensierung der Temperatur erfolgt bei dem Verstärker über dem PT1 auf PCB 5. Die Spannung an der Muting-Leitung ist dann die Größe die die den Protect setzt? Bei der Spannung/Strom Detektierung bin ich im Moment überfragt. Wisst ihr welche BT daran beteiligt sind?

Da die Qualität der Schaltpläne grausig ist, ich mir aber vor vielen Jahren mal die Orginalen besorgt haben, könnte ich die entsprechenden Abschnitte mal photografieren (dort sind die Spannungen leserlich). Ihr müsstet mir allerdings sagen welche Bereiche ich brauche. Im Moment vermute ich PCB 4/5/6 (Power-Amp section).

Gruß Holger
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 28. Apr 2022, 08:48
Ich hatte mal den Schaltplan der gesamten linken Endstufe des HK6800 zusammengesetzt

Harman Kardon HK6800 schematic detail left power amp

Vielleicht hilft das bei der Fehlersuche.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 28. Apr 2022, 09:02
Hier auch noch der zusammengesetzte Gesamtschaltplan der Endstufensektion des Harman/Kardon HK6800.

Leider ist das Forum bei Bildern hier auf 1920 Pixel (HD Monitor Breite) beschränkt. Große Bilder "verpixeln" dadurch.

Harman Kardon HK6800 schematic v02


- Johannes
Homer_69
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 27. Mai 2022, 16:56
Hallo Community,

hatte jetzt wieder Zeit mich mit dem HK 6800 zu beschäftigen. Prämisse ist wie Uwe schrieb die 240 V und 8 Ohm LSP Impedanzschaltung. Die Werte habe ich mal in die Bilder der Schaltpläne eingezeichent.

Spannungen auf der PCB zur primären Stromversorgung (PCB 9) sind ca 64 V DC
Spannungen der sekundären Stromversorgung (PCB 11) sind ca. 42 V DC

Habe heute die Testpunkte TP 401-404 gemessen. Alle haben 0V, bei Poti-Veränderung passiert auch nichts großartig.
Wenn man die Pins gg Masse misst:
TP 401 0,08 V DC
TP 402 - 65 V DC
TP 403 0,39 V DC
TP 404 -0,39 V DC

Wie schätzt ihr die Werte ein? Habt ihr Vorschläge wo ich weitersuchen sollte? Ich denke die Primär- und sek. Stromversorgung ist io.

Gruß Holger

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Uwe_1965
Inventar
#14 erstellt: 27. Mai 2022, 17:38
Holger,
ganz ehrlich, hast Du in Deinem Bekanntenkreis nicht jemanden, der sich den HK mal anschauen kann. Weil TP 402 sieht gar nicht gut aus
Gruß Uwe
Homer_69
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 28. Mai 2022, 08:52
Moin Uwe,

leider nein, derjenige der ihn letztes mal reparierte, ist leider vor vielen Jahren weggezogen. Wie anfänglich gesagt ist es eher eine emotionale Geschichte und nicht eine Notwendige (zum Musikhören hab ich ja noch Verstärker). Dein Kommentar hört sich aber nicht sehr zuversichtlich an. Aber nochmal kurz nicht dass ich Mist gemessen habe: Wenn ich die die 2 Pins des Testpoints messe, habe ich immer 0 V DC (Differenz der Spannungzwischen den Pins des TP) gemessen. Heißt beide Pins eines TP müssten auf gleichem Potential liegen. Wenn ich einen der 2 TP2 Pins gegen Masse messe liegt dort die 65 V (wg. verpoltem Messen). Das erscheint mir durchaus plausibel weil er auf TM4 hängt. Oder lieg ich hier falsch? Weshalb ich aber keine Differenz bzw. bei Justierung der Potis keine Änderung bekomme irritiert mich viel mehr.

Gruß Holger
IMG_0396_erg
Uwe_1965
Inventar
#16 erstellt: 28. Mai 2022, 13:34
Alles sehr komisch.

Wenn Du mal an TP402, bei Gerät aus und einige Zeit wartest bis keine Spannung mehr da gemessen werden kann und dann mal direkt an den beiden Pins eine Ohmsche Messung (Soll wäre 100 Ohm und der Spannungsabfall über diesen Widerstand, laut Manual etwa 1V) machst, was zeigt Dein Messgerät an, das selbe Spiel könntest Du auch an TP401 machen.

HK6800 TP402

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 28. Mai 2022, 13:43 bearbeitet]
Homer_69
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 28. Mai 2022, 14:52
Hallo Uwe,
Danke für die Rückmeldung. Ich habe deine Worte mal zum Anlass genommen das ganze genauer anzu- schauen. Ich hab jetzt, PCB 4 komplett rausgebaut, weil man sonst weder Lötstellen noch sonst was sieht.
Werde später oder morgen mal die Bilder reinstellen. Eines fiel mir beim Ausbau auf, eine Zuleitung vermutlich vom Toneboard, hat eine beschädigte Isolation und könnte ev. Kontakt zu einem Massepunkt (vermute ich, da Art Sternpunkt der mit Kühler verschraubt ist) gehabt haben.

Gruß Holger
Homer_69
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 29. Mai 2022, 16:41
Hallo Community,

habe heute mal angefangen das PCB4 genauer anzuschauen. Optisch erscheint es mir eigentlich noch ganz io. Habe mal die Dioden und Widerstände gemessen (in eingelötetem Zustand). Dioden waren io. Bei einer Handvoll Widerstände habe ich seltsame Werte die werde ich mal auslöten und testen. Für den R473 (1W) bei TP1 bekomme ich keinen Wert. Isolierung des weissen Kabels ist aufgescheuert bis auf Litze. Ev. gab es hier Kontakt zu der Kupferanbindung. Die 4 grosssen Elkos waren io (Kapa /ESR).

Frage an die Profis im Forum: Wie jetzt am besten weitermachen? Bauteile (insbesondere die an der Muteleitung beteiligten Teile (wg. dem Protect)) auslöten und vermessen oder Board mit Messleitungen versehen (wenn ja welche), wieder einbauen und dann Spannungen vermessen?

@ Uwe: Für TP1 und TP2 hatte ich malden Wiederstand gemessen: für beide ca. 100 Ohm

Nachtrag:
R473 ist wohl defekt (ohne sichtbare Spuren, aber LCR und DiMu bringen keine Werte im ausgebauten Zustand). Jetzt bräuchte ich eure Hilfe - welche Auswirkung hätte dies? Die Line stage hätte statt 51,4 V 0 V. An Basis Q435 müsste dann 0 V anliegen. Im folgenden müsste auch bei Q407 und 411 keine Spannung anliegen. Leider finde ich den link zum "Protect" nicht falls es ihn gibt. Hat jemand eine Idee.

Gruß Holger
IMG_0397IMG_0402IMG_0405IMG_0407IMG_0411[1]


[Beitrag von Homer_69 am 29. Mai 2022, 18:12 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#19 erstellt: 29. Mai 2022, 19:02
Den R473 und auch R475 am besten neu machen und hoffen.
Homer_69
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 31. Mai 2022, 05:22
Hallo Zusammen,

musste feststellen, dass es sich bei dem Bauteil um einen Fuse Resistor handelt. Kennt jemand eine Quelle für die BT bzw. folgende hatte ich gefunden, bin mir aber nicht sicher ob die wirklich die Funktion haben:

https://www.reichelt...de-c8384.html?&nbc=1 (zuviel Watt)
YAGEO FAE1WSJR-52-10R
Vishay NFR25 Widerstand
oder basteln aus Sicherung und Widerstand (315mA + 10 Ohm / 1 W R)?

Gruß Holger
Uwe_1965
Inventar
#21 erstellt: 31. Mai 2022, 06:19
Kannst auch einen Sicherungswiderstand nehmen, ich behelfe mich auch zur Not mit diesen, gäbe es für Deinen Fall in 10 Ohm und auch in 100 Ohm.
Kannst auch auf eine Zweitmeinung warten, ist meistens besser, es gab hier im Forum schon etliche Beiträge zu diesen Fuse Resistor auch im Zusammenhang mit Schwerentflammbar etc. Diese FR neigen alle im Alter besonderst anfällig zu sein, ob es auch mit der Luftfeuchtigkeit und den Sonstigen Umgebungszuständen zu tun hat ist schwer voraus zusehen. Wenn verdächtig, erstmal raus und schauen was passiert über die wirklich richtigen kann man sich später auch noch darüber unterhalten.

meine 2ct zu der Sache.

Gruß Uwe
Homer_69
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 10. Jun 2022, 20:00
Guten Abend zusammen,

da ja Conrad seine Läden zugemacht hat lohnt sich eine Bestellung des kaputten Widerstands noch nicht. Daher, hab ich mir die PCB 4 mal genauer angeschaut und versucht mit dem Mulitmeter beschädigtes (oder was Merkwürdigkeit beim messen zeigte, alle BT waren eingelötet ) zu finden. Die Dioden sind alle io. Werde jetzt mal die BT links und rechts der Mute-Leitung (die vermutlich den Protect modus setzt).
Die Sb648 und SD668 hab ich mal mit dem Multimeter Diodenmodus geprüft (in eingelötetem Zustand). Die Werte sind im Bild zu sehen, Würde sagen die sollten io sein. Es sei denn in eingelötetem Zustand ist ed zu ungenau (Eure Meinung)< Als nächstes kommen die Kondensatoren / Transistoren Q1-6 dran.

Gruß Holger

IMG_0454
_ES_
Administrator
#23 erstellt: 17. Jun 2022, 20:56
Hi,


R473 ist wohl defekt (ohne sichtbare Spuren, aber LCR und DiMu bringen keine Werte im ausgebauten Zustand). Jetzt bräuchte ich eure Hilfe - welche Auswirkung hätte dies?


Die gesamte positive Rail der Vorstufe dieses Kanals ist damit nicht existent, die 23.4V aus dem Längsregler (Q435, D401) ebenfalls nicht.
Das Fehlen der positiven Spannung kann einen negativen Offset am Ausgang der Vorstufe verursachen, sollte die gesamte Schaltung DC-gekoppelt sein, kann der Offset ebenfalls am Endstufenausgang anliegen und die Schutzschaltung spricht an.
Ich habe mir aber noch nicht die entsprechenden Stufen angeschaut.

_ES_
Homer_69
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 18. Jun 2022, 12:36
Hallo _ES_,

vielen Dank für deinen Kommentar. Ich denke ich werde, da die Vordtufe ausgebaut ist, dann die Endstufe noch auf ihr Lötstellen prüfen und dann den Fuse resistor ersetzten (Danke an Uwe_1965). Die Trimmer auf der Vorstufenplatinen machen mich auch nicht glücklich. Ich denke die ersetze ich auch gleich (Gibt es dabei was zu beachten ausser Format/Widerstand und Rastermaß?). Dann werde ich in mal wieder zusammenbauen und dreimal gegen Holz klopfen und hoffen, dass er wieder läuft.

Gruß Holger
_ES_
Administrator
#25 erstellt: 18. Jun 2022, 22:42

die Endstufe noch auf ihr Lötstellen prüfen


Das sollte auf alle Fälle getan werden, die Platinen sind erbärmlich von der Beschaffenheit her und obendrein noch mechanisch gestresst (durchgebogen).


Die Trimmer auf der Vorstufenplatinen machen mich auch nicht glücklich


Sehen aber noch gut aus.
Ich weiß um den Drang bei jeden "Husten" gleich eine "Revision" draus machen zu wollen, Hauptaugenmerk sollte aber immer erstmal auf das finden und eliminieren des Fehlers liegen.
Homer_69
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 30. Jun 2022, 05:22
Guten Morgen Zusammen,

leider macht löten bei 30 Grad Außentemperatur keinen Spaß, daher geht leider alles etwas langsamer und wg. einem Teil zu bestellen lohnt sich es noch nicht, daher hatte ich noch etwas weitergesucht.

Folgendes hatte ich noch festgestellt PCB 4 (Vorstufe):

- die 220uF liegen alle zw. 150uF und 180uF, werde wohl mal 1 oder 2 auslöten und schauen welche Werte sie in ausgebauten zustand haben
- der C414 (Pendant zum C413 L Ch) wurde wohl mal ersetzt aber gg einen 22uF statt 10uF
- Bei den VR401/402 Potis messe ich nur 300 Ohm statt 1,5k, werde wohl auch eines mal auslöten und unverbaut messen (ev. ist das der Grund weshalb sich beim justieren nicht viel tat)

Endstufen ist jetzt auch draußen und hoffe dass ich am WE mal an der messen/löten kann

Gruß Holger
IMG_0411_markiertIMG_0477IMG_0478
CarlM.
Inventar
#27 erstellt: 30. Jun 2022, 07:11
Zum Trimmer liegt natürlich parallel die Kombination aus R409, R415, R417 (Summe 420 Ohm). 420 Ohm parallel zu 1,5k macht ... 328 Ohm.
_ES_
Administrator
#28 erstellt: 30. Jun 2022, 21:10
Holger, Du verlierst dich in den Nebensächlichkeiten...
Was Du machst ist nicht zielführend.
Du hattest doch den einen definitiven Defekt gefunden, den Sicherheitswiderstand.
Den ersetzen, davor oder vor der ersten Wiederinbetriebnahme überprüfen, ob im Pfad dieses Widerstandes etwas ist, was zu seinen Defekt geführt haben könnte.
Wenn nicht, einschalten.
Wenn ja, das dann auch tauschen, dann einschalten.
Da Du an den Trimmern rumgespielt hattest, wirst Du um eine Neueinstellung nicht herum kommen, wenn die Kiste läuft.
Aber sorge erstmal dafür, das sie läuft.
Homer_69
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 01. Jul 2022, 20:51
Hallo Zusammen,

erst mal dank an CarlM. und _ES_.

@ CarlM.: Danke für den Hinweis, das erspart mir viel Auslöterei und ich konnte es im Schaltplan nachvollziehen. Wieder mal was gelernt.
@ _ES_: Stimm ich dir zu, aber einen einzelnen Widerstand zu bestellen lohnt sich eigentlich nicht, daher wollte mal links und rechts des Weges schauen, ob noch was aufällig ist. Da ich morgen in HN bin und dort der mir letzte bekannte Elektronikladen ist, werde ich bei dem vorbeigehen und mal versuchen dort den Ersatzwiderstand zu bekommen (hat ihn aber nicht als Fuse Resistor).

Endstufenplatinen hab ich gelöst wg der Durchsicht der Lötstellen. Die rechte Endstufe hatte wohl mal ernsthafte Probleme. Ich frage mich, da der offset am linken Kanal zu hoch (390 mV DC) war, kann man davon ausgehen dass der rechte Kanal io ist und den Protect nicht auslöst?

Schönen Abend noch
Gruß Holger

Endstufe linksEndstufe rechts
_ES_
Administrator
#30 erstellt: 01. Jul 2022, 22:19

Stimm ich dir zu, aber einen einzelnen Widerstand zu bestellen lohnt sich eigentlich nicht,


Als Hobby-Bastler musst Du nicht wirtschaftlich auf den letzten Cent schauen.
Wie gesagt, erst den Fehler eliminieren, dann evtl. weiter machen.
Homer_69
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 16. Jul 2022, 15:34
Hallo Zusammen,

habe mich heute mit der linken Endstufe mal befasst (die hatte ja den hohen DC am LS). Alle Messungen hatte ich in der verlöteten Platine gemacht (Rote Prüfspitze +; schwarz -). Alle FR und Dioden sind io, bei den 2 W Wiederstand und bei den 1/6 W bekomme ich etwas murksige Werte (2W statt 0,15 Ohm liegen die alle bei 0,6 Ohm, die 1/6 W liegen alle niedriger statt 5,6 k 3.3k). Was mir etwas Kopfzerbrechen bereitet sind die Transistoren. Ich habe mal einige Bilder zum SC3281 angefügt, wobei ich nicht weiß ob es sich bessert, wenn ich die Messung mit losgelöteten Anschlüssen mache.
Das erste zeigt die Messung des Q467 mit dem LCR als NPN erkannt. Q471 wird als 2-Dioden erkannt. M.E. wegen Verbau in Schaltung möglich. Hatte dann mal den Transistor mit dem Diodenprüfer geprüft.Die 0,017 V auf der BE irritieren mich sehr, sollten ja um die 0,5V sein (wie auch der LCR anzeigte). Auch beim Umpolen der Basis, die ja dann sperren sollte zeigt sich die 0,017V.
Sollte der Transistor gleich auf den nächsten Bestellzettel oder bei allen mal 2 Beine ablöten und dann nochmals messen (Sind die LCR zuverlässig?).

Gruß Holger
Q467Q471IMG_0555IMG_0556IMG_0557IMG_0558IMG_0559
CarlM.
Inventar
#32 erstellt: 16. Jul 2022, 15:48
Ohne Auslöten geht es hier nicht. Ich habe einmal auf die Schnelle mit rot eingezeichnet, dass Du wiederum den Gesamtwiderstand anderer Widerstände misst. Der Kreis mit dem M soll das Prüfgerät symbolisieren. In der Schaltung kann man also nur messen, wenn die in Betracht kommenden Widerstände sehr hohe Werte haben oder wenn ein Kondensator das Fließen von Gleichstrom verhindert.

hk6800_1
Homer_69
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 17. Jul 2022, 06:40
Hallo CarlM.,
Danke für deine Rückmeldung. Hatte mir das auch schon gedacht , konnte jedoch keine Ersatzschaltung der Teile zusammenreimen die auf die 0,6 Ohm kam. Da die Werte aber nicht aus der Welt sind, war es für mich io. Dann werde ich mal den rechten Kanal mir noch anschuen und dann werde ich wohl oder übel mal die Transistorn auslöten.

Gruß Holger
Poetry2me
Inventar
#34 erstellt: 17. Jul 2022, 08:39
Carl hat recht.

@Holger: Was Du aber auch wissen musst: Im Diodenmodus bedeutet "0.6" als Messwert nicht 0,6 Ohm !!!
Man wählt zwar den Diodenmodus oft über Widerstandsmessung im Multimeteraus. Aber was dann angezeigt wird, ist eher so etwas wie die Dioden-Durchlasspannung in Volt, wenn ein bestimmter Dioden-Mess-Strom durchgeschickt wird.

Falls nun parallele Pfade für zusätzlichen Stromfluss sorgen bzw. wenn der Mess-Strom sich auf mehrere Pfade aufteilt, dann gerät die Messung komplett durcheinander und man bekommt unplausible Anzeigewerte. Besonders spannend ist es, wenn dabei ein Kondensator aufgeladen wird und der Anzeigewert kontinuierlich driftet.

Mit etwas Übung können manchmal trotzdem noch gewisse Rückschüsse gezogen werden, aber dann sind das unpräzise Aussagen.

- Johannes
Homer_69
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 17. Jul 2022, 13:14
Hallo Johannes,

bei den 0,6 Ohm waren es natürlich Wiederstandsmessungen, keine Diodenmessungen (ist ja Volt). Ich vermute, wenn ist die umgebende .Schaltungstopologie sehr niedrigohmig ist, dass dann die Umgebung mit gemessen wird (dort waren ja Spule/Widerstand parallel), anstatt des eigentlichen Wiederstands.
Habe auf der rechten Endstufe bei den D408/410 (10DF2) in Durchgang 0,47V und in Sperrrichtung 0,76 V. Bei den Anderen 2 10DF2 auf der Platine sperrt sie. Vermut die Dioden sind kaputt.
Q452 (2SA970) wurde wohl bei einer früheren Reparatur ersetzt durch:einen "e 9107, soweit ichs lesen kann" (Bild habe ich dran gehängt). Kennt den jemand?

Gruß Holger

IMG_0565
CarlM.
Inventar
#36 erstellt: 17. Jul 2022, 14:38
Du solltest diesen Transistor auslöten und dann mit Deinem Testgerät prüfen. Dort wird ja angezeigt, ob es tatsächlich ein PNP-Transistor oder doch etwas anderes ist. Der sieht ja so ähnlich aus wie diese russischen Typen im Link:
https://commons.wiki...USSR_transistors.JPG

Verstehen kann ich den Tausch sowieso nicht, weil es zumindest in den letzten Jahren kein Problem war, Original Toshiba 2SA970 BL zu beziehen.
Ich bin sicher, dass man mit etwas Geduld eine seriöse Quelle finden kann. Achte auf die Kennzeichnung BL für den Bereich der garantierten Stromverstärkung hFE.

p.s.
Hast Du den banachbarten Elko 10 µF 16V schon getauscht. Sorry ... aber mir sind alle 16V-Typen suspekt, weshalb ich sie gegen 25 oder 35V-Typen tausche.


[Beitrag von CarlM. am 17. Jul 2022, 15:00 bearbeitet]
Homer_69
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 17. Jul 2022, 16:55
Hallo CarlM.,

ich denke du hast damit ins Schwarze getroffen. Der letzte der den Verstärker reparierte war ein El-Ingenieur der aus Russland kam. Der hatte mir damals auch gesagt, dass ein Transistor kaputt war. Schätze er hatte noch USSR Transistoren in petto. Ich werde den mal rausmachen. Folgende habe ich gefunden:

GR-Variante Hfe 200-700 statt 350-700 aber kein Toshiba (PS: hatte im Datenblatt gesehen dass die hFE Classification nur 200-400 ist)
https://www.reichelt...kEAMYASAAEgKG3vD_BwE
oder
https://elw-elektron...A-100MHZ-HFE-350-700
(steht aber kein Fabrikat dabei)

Da ich so wenig wie möglich machen wollte bis er läuft, habe ich bisher auch nur den Fuse resistor ausgetauscht.Würde im Moment auf den Endstufen rechts die 2 10DF2 ausbauen und prüfen und vermutlich noch die ganzen Leistungstransistoren der beiden Endstufen (2 Beine loslöten) und die Lötstellen nachlöten

Gruß Holger.


[Beitrag von Homer_69 am 17. Jul 2022, 17:11 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#38 erstellt: 17. Jul 2022, 17:12
Die CDIL-Typen werden i.d.R. auch speziell benannt - also CSA970. Deshalb sollte der von ELW ein Toshiba sein.
Es ist aber ein stolzer Preis. Ich müsste auch nochmals in den Schaltplan gucken. Vermutlich funktioniert auch ein BC556B oder C, wenn man die Pins in die richtige Position bringt.

Wenn der Elko zwischen E und C nur 16V hat, muss die Spannungsfestigkeit des Transistors sicherlich nicht die des SA970 haben.

Warte aber ab. Vielleicht hat Johannes noch eine bessere Idee.

Die genannten Elkos würde ich aber trotzdem tauschen.
Poetry2me
Inventar
#39 erstellt: 17. Jul 2022, 22:13
Zur Unterstützung für das kommende Troubleshooting hier ein Schaltplan-Auszug des linken Endstufenkanals des HK6800.
Die Schaltungsstufen habe ich zum besseren Verständnis farblich markiert.

Harman Kardon HK6800 schematic detail left power amp stages marked


- Johannes
_ES_
Administrator
#40 erstellt: 17. Jul 2022, 22:24

Homer_69 (Beitrag #31) schrieb:

habe mich heute mit der linken Endstufe mal befasst (die hatte ja den hohen DC am LS).


Irgendwie komme ich nicht mehr hinterher..
Hattest Du dich jetzt um die Vorstufe gekümmert und den Fehler gefunden warum der Sicherheitswiderstand ausgelöst hatte?
Ist sie wieder fit, sprich von der linken Vorstufe gerät kein Offset mehr an die Endstufe?
Der Längsregler arbeitet wieder, die 23V sind wieder vorhanden, der neue Widerstand "hält" ?
Homer_69
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 18. Jul 2022, 05:34
Hallo Zusammen,

vielen Dank für eure Mühen und Tipps. ICh hoffe ich werde im Laufe der Woche zum löten kommen.

@_ES_: Ja, FR habe ich bereits ersetzt, da ich aber die Lötstellen der Endstufen nachschauen wollte, da ein Teilnehmer in einem Eintrag ja sagte, dass häufig auch defekte Lötstellen an den Transistoren vorkommen wollte ich die gleich mitkontrollieren. Und da alles gerade schön zerlegt ist, dachte ich mir kann ich die einfachen Teile auch gleich noch messen (auf der Endstufe liegen auch noch einige FR). Leider ist der Ein-/Ausbau bei dem Gerät doch ziemlich nervig. Den Transistor werde ich jetzt auf jeden Fall noch prüfen/tauschen. und dann werde ich ihn mal hochfahren. Wenn ein Fehler auf dem Toneboard / LS-Board wäre, würde das zerlegen richtig stressig werden.

Gruß Holger
Poetry2me
Inventar
#42 erstellt: 19. Jul 2022, 06:58

Poetry2me (Beitrag #39) schrieb:
Zur Unterstützung für das kommende Troubleshooting hier ein Schaltplan-Auszug des linken Endstufenkanals des HK6800.
Die Schaltungsstufen habe ich zum besseren Verständnis farblich markiert.


Hier der Schaltplan noch mal mit lesbaren und farblich markierten Spannnungswerten für Messungen:

Harman Kardon HK6800 schematic detail left power amp stages and voltages marked
Homer_69
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 24. Jul 2022, 08:28
Guten Morgen Community,

vielen Dank für euren support.

@Poetry2me:
Vielen Dank dass du dir Mühe gemacht hast mir die Stages aufzuzeigen. Ich denke das hilft mir.

Hatte jetzt mal die 2 Dioden (10DF2) geprüft weil die irgendwie komische Werte ausgaben. Sind aber io.

USSR Transistor habe ich mal rausgemacht. Funktioniert, auf dem Bild findet ihr die Messwerte. Ich denke ich werde ihn austauschen.

Unter den Leistungstransistoren auf dem Kühlkörper sind zw. Kühlkörper und Transistoren Kunststoffplätchen eingebracht (siehe Bild). So ganz erschliesst sich mir der Sinn nicht. Ev. el. Isolation, aber m. E. wird dadurch die Wärmeableitung "be-/verhindert". Ist der Transistor nicht schon durch sein Gehäuse isoliert?

Die Leistungstransistoren sind ziemlich renitent was das auslöten angeht. Lot ist ab, aber irgendwie sind die Beine noch "verklebt" an den Kontakten der Platine. Da ich nicht zuviel Hitze einbringen will, habt ihre einen Tipp wie ich sie besser lösen kann (Isopropanol/Platinrnreiniger)?

Gruß Holger

TransistorwerteIsolator
Knulse
Stammgast
#44 erstellt: 24. Jul 2022, 09:40
Das ist kein Kunststoff, sondern Glimmer. Er hat (in Verbindung mit WLP) einen geringen Wärmewiderstand, wirkt elektrisch aber isolierend.
Die Isolation vom Kühlkörper ist notwendig, da die metallenen Rückseiten der Transistoren mit ihren Kollektoren leitend verbunden sind. Untereinander dürfen die Kollektoren der einzelnen Transistoren aber nicht in jedem Fall miteinander verbunden sein (siehe Schaltplan); außerdem liegen die Kühlkörper meistens auf Massepotential, was dann zu einem Kurzschluß führen würde.

Diese Glimmerplättchen sind also unbedingt notwendig!



Homer_69 (Beitrag #43) schrieb:
...Die Leistungstransistoren sind ziemlich renitent was das auslöten angeht...

Laut SM handelt es sich um eine doppelseitige Platine, da ist das zerstörungsfreie Entlöten oft schwierig.

Hast du evtl. eine (regelbare) Heißluftpistole? Damit könnte man die Pins gleichzeitig vorsichtig bis zur Lotschmelze erhitzen und die Transistoren mit einer Zange herausziehen.


[Beitrag von Knulse am 24. Jul 2022, 11:59 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#45 erstellt: 24. Jul 2022, 20:51

Hast du evtl. eine (regelbare) Heißluftpistole? Damit könnte man die Pins gleichzeitig vorsichtig bis zur Lotschmelze erhitzen und die Transistoren mit einer Zange herausziehen.


Um Himmels willen NEIN

Zum einen pustet die Pistole nicht nur die Lötstellen an, zum anderen sind über 200°C fällig um was zum schmelzen zu bringen - Super GAU für die Platine und benachbarte Bauteile und natürlich auch für das Objekt der Begierde.
Und man darf nicht ewig drauf "rumbraten", auch mit einen Lötkolben nicht, es sind nur ein paar Sekunden statthaft, ohne Beschädigungen zu riskieren, an der Lötstelle wie auch am Bauteil.
Bitte tut sowas nicht....

Und die Platinen sind aus Hartpapier mit einer sehr dünnen Kupferauflage, ohne Durchkontaktierung.
Wenn man die Stelle zu lange warm machen muss, reißt mit ziemlicher Sicherheit das Lötauge ab, beim Absaugen des Zinns.
Damit die Lötstelle innerhalb sehr weniger Sekunden aufschmelzt ist ein Lötkolben mit Leistung angesagt, nicht unbedingt Temperatur.
Max. 300°, eher 270.
Auf der Arbeit habe ich ein System von Weller (MX2 mit allen Zubehör), sowie eine Entlötstation von Metcal zur Verfügung.
Ist preislich overdressed für den Hobby-Anwender, keine Frage.
Daher habe ich zuhause ein deutlich günstigeres Ensemble am Start, welches mit etwas Übung aber genau so sicher zu benutzen ist.

Meine Minimum Empfehlungen:

Weller 1010 Lötstation

Entlötpumpe

Entlötlitze in verschiedenen Breiten

Das sollte Standard in jeden Bastler-Kasten sein....
Gerade der Entlötlitze kommt besonderer Bedeutung zu, da sie die Lötaugen schont.
Erst mit der Pumpe das Grobe absaugen, dann mit der Litze den Rest, sofern nötig.
Wenn die Lötstelle klein ist, nur mit der Litze.
Wenn ich WEIß das das Bauteil defekt ist, kann man es auch "quick&dirty" entfernen, Bauteil an den Pins mit Drahtschneider abschneiden, die Pins mittels Erwärmen und Pinzette zügig raus ziehen.
Aber nur wenn klar ist, das Teil ist defekt, weil halt final.

_ES_


[Beitrag von _ES_ am 24. Jul 2022, 20:52 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#46 erstellt: 24. Jul 2022, 21:34
Ich arbeite mit einer JBC Lötstation, das ist nach meinem Empfinden der Rolls Royce der Löttechnik.
https://www.weidinger.eu/de/c/loettechnik/jbc/

Mein amerikanischer Kollege schwört auf Metcal, was wohl ähnliche Patente nutzt.

- Johannes
_ES_
Administrator
#47 erstellt: 24. Jul 2022, 21:44
Die sind wie Weller MX mit selbst heizenden Spitzen, das ist ein grundsätzlicher Vorteil bzgl Aufheizzeit und permanenter, schneller Leistungsabgabe,
Braucht man für die Reparatur zuhause aber nicht wirklich, es sei denn, der Durchsatz an Reparaturen fängt die Kosten für so ein System auf.
Aber dann ist man in der Regel kein Hobby-Bastler,
Homer_69
Ist häufiger hier
#48 erstellt: 26. Aug 2022, 07:41
Guten Morgen Zusammen,

langsam wird es spannend. Hab jetzt mal die Lötarbeiten (fast) hinter mich gebracht, die Vorschaltlampe gebastelt habe fhlt nur noch die Verkabelung und der Test .

Folgendes hatte ich in der Zwischenzeit überarbeitet:

Vorstufe:
C24 getauscht (hatte nur noch 18uF statt 47);
C413/414 weil einer damals bei einer Reparatur von 10 auf 22uF getauscht wurde. Jetzt sind beide wieder 10uF /50V
Defekter Fuse Resistor getauscht
2 Leiterbahnen und und diverse Lötstellen nachgelötet

Endstufe:
C469/470 von 10uF/16V auf 10uF/50V getauscht
USSR Transsistor getauscht (Q452)
Einige Leiterbahnen geflickt und ein paar Lötstellen und Treibertransistoren nachgelötet

Da ich festgestellt habe dass nach dem Zusammenbau vor dem Zusammenbau ist (wenn er immer noch nicht geht muß ich wohl weitersuchen, wenn er geht, muß ich noch diverse Teile tauschen (220uF auf Vorstufe haben nur noch zw. 150 und 170uF).

Zum besseren Messen (Vorstufe) wäre es geschickt Kühlkörper und montierte End- und Vorstufe nicht ins Gehäuse einzubauen und (analog Bild) ausgebaut in Betrieb zu setzten. M.E. müsste das gehen (natürlich restl. Verkabelung anbringen), wenn ich End-/Vorstufen und Kühlkörper mittels Leitungen an das Gehäuse anschliesse (wg. Masse).

Wie seht ihr das (Inbetriebnahme ausserhalb Gehäuse, gibt es ausser der Masse noch was was ich übersehen haben könnte oder achten müsste) ?

Gruß Holger
IMG_0653
Poetry2me
Inventar
#49 erstellt: 26. Aug 2022, 21:06
Prima, dass Du so viele echte Fehler gefunden hast.
Ich drücke die Daumen für eine erste Inbetriebnahme.


Ja, wenn Du alle Verbindungen wieder herstellen kannst, dann geht das.
Und ja: Die Masseverbindungen sind oft ein kritischer Punkt. Bei vielen Geräten wird die Masseverbindung zu manchen Schaltungsteilen via Gehäuse geführt, z.B. bei Luxman L-410.

- Johannes
Homer_69
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 30. Aug 2022, 18:05
Hallo HK6800 Interessierte,

habe gerade die Inbetriebnahme gemacht. Die gute Nachrichten zuerst: ich wurde nicht elektrifiziert, die Wohnung ist auch nicht abgebrannt, der "Protect-Modus" ist raus, die Vorstufen (TP401/402) sind eingestellt.
Der L CH. Idle current ist eingestellt.

Downer: Die rechte Endstufe (mit vielen Leitungsproblemen) hat noch eine Macke. Der Ruhespannung sollte 39 mV betragen, kann aber nur zw. 0-6mV (TP404) justieren.Schätze da muß ich nochmal ran. Hat jemand eine gute Idee? Könnte ich den Q452 falsch eingelötet haben (müsste eh raus weil noch kein Orginal)?

Gruß Holger

IMG_0657]
IMG_0658cut RCH]
Poetry2me
Inventar
#51 erstellt: 30. Aug 2022, 22:22
OK. Der Ruhestrom der rechten Endstufe lässt sich nicht auf einen normal hohen Wert einstellen.

Miss nach, was Du in der Stufe 4 (violett) an den Basisanschlüssen der Transistoren Q458 und Q460 für Spannungen hast.
Die Basis-Spannungen sollten symmetrisch zur Null-Spannung liegen, also +1,2V (Q458) und -1,2V (Q460) sein, zusammen also 2,4V Differenz.

Wenn dort in Ruhe nicht die genannten 2,4V Differenz stehen, dann sind diese Spannungen durch die Ruhestromschaltung in der davorliegenden roten Stufe (3) nicht richtig eingestellt. Dort könnten noch Fehler liegen.
Die ganze Konstruktion in der roten Stufe (3) aus Q452, Q454 und Q456 (auf Extraplatine) haben die Aufgabe, zwischen den beiden genannten Punkten eine konstante Spannung von 2,4V zu halten, und diese schwimmend mit dem Musiksignal zu jedem Zeitpunkt zu halten. Wenn diese Spannung kleiner ausfällt, dann fließt auch kein Ruhestrom.

Hier noch der Schaltplan der rechten Endstufe des HK6800:

Harman Kardon HK6800 schematic detail right power amp


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 30. Aug 2022, 22:24 bearbeitet]
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