Harman Kardon Hk 6500 defekt

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Schmievorounstod
Neuling
#1 erstellt: 13. Aug 2018, 12:55
Hallo liebe HIFI Community,

folgendes Problem mit meinem Verstärker:
habe gestern wie immer Musik gehört und nach ca. einer halben Stunde war plötzlich Schluss. Der Verstärker war ziemlich heiß und es qualmte ein wenig. Also aufgemacht und auf problemsuche gegangen. Nach einer Weile fiel mir einer dieser weißen Quader auf. Einer davon scheint in Ordnung der andere war heiß und zwei Ecken davon sind abgebrochen. Zudem berührt der defekte die Spule daneben was der andere nicht tut. Kann mir jemand sagen was genau das für ein Bauteil ist und ob man das wechseln kann?
HK6500
HK6500


[Beitrag von Schmievorounstod am 13. Aug 2018, 12:56 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 13. Aug 2018, 13:44
Das sind die Emitterwiderstände der Endstufen. In jedem Bauteil befinden sich 2 Widerstände von 0,27 Ohm 5W.
Diese Widerstände gehen aber nicht grundlos kaputt. Deshalb nützt es nichts, diese Widerstände einfach nur auszutauschen.
Man muss unbedingt die Bauteile der näheren Umgebung - insbesondere die Endstufentransistoren - überprüfen.
Häufig gehen die Emitterwiderstände kaputt, weil nach einem Defekt der Transistoren die volle Gleichspannung von ca. 50-60V an den Widerständen anliegt. Diese Gleichspannung kann dann auch sehr schnell zum Durchbrennen der angeschlossenen Lautsprecher führen.

Noch ein Hinweis: Diese doppelten Widerstände gibt es meistens schlecht zu kaufen. Man kann aber problemlos zwei Einzelwiderstände (natürlich mit jeweils 0,27 Ohm und mindestens 5W) einlöten.

p.s.
Die drei Pins auf der Oberseite sind nicht zwingend notwendig. Sie dienen vermutlich dazu, die Bias-Spannungen messen zu können, um sie mit Hilfe der Trimmpotentiometer einstellen zu können. Man muss sich dann andere Punkte für die Messung suchen.


[Beitrag von CarlM. am 13. Aug 2018, 13:48 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 13. Aug 2018, 14:25
Hier wäre eine mögliche Alternative zuzm Doppelwiderstand:
https://www.voelkner...ahtet-5W-5-1St..html
10 Stück für 1,40 EUR.

Die Widerstände 5-10 mm über der Platine einlöten, damit die Wärme nicht zum Platinenschaden führt. Ein Draht von einem der Widerstände wird um ein Bein des anderen Widerstands gedreht und dann verlötet. Auf diese Weise erhät man quasi ein dreibeiniges Bauteil. Dadurch, dass die Anschlüsse frei liegen, gibt es Anschlussmöglichkeiten für die beschriebene Bias-Messung.

Vor dem Einbau würde ich den Widerstand noch so genau wie möglich messen und notieren. Eine Bias-Einstellung kann nur so gut sein, wie die Qualität der zugrundeliegenden Messung.
eckibear
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 13. Aug 2018, 19:53
Mit den axialen Drahtwiderständen wird es neuen Ärger geben, denn sie haben vermutlich zu hohe Induktivität (gewickelter Draht, standard) für diese Endstufe mit hoher Bandbreite. Als Folge treten dann oft HF Schwingungen auf, die entweder den Hochtöner, die Endstufe, oder beides zusammen grillen.
Besser sind low-inductance Typen in mäanderförmigen Metallfolien, z.Bsp. von Futaba MPC-Typenserie. Diese sollten passen: https://www.buerklin.com/de/metallbandwiderstand/p/36e460.
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 13. Aug 2018, 20:53
Danke für Deine Korrektur. Sicherlich kann man mit einem Metallbandwiderstand nichts verkehrt machen.
Ist denn die Induktivität bei 0,27 Ohm wirklich so dramatisch, dass Bauteile zerstört werden?

Siehe #4 von Peter:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-108-1757.html

Aber wie gesagt: Mit Deinem Vorscglag ist man auf der sicheren Seite. Deshalb: Danke für's "Drübergucken".
eckibear
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Aug 2018, 21:35
Entscheidend für die HF Oszillation ist das Zusammenwirken von Widerstand R, Induktivität L, (parasitärer) Kapazität C des Transistors sowie dessen Stromverstärkung. Vereinfacht beschrieben: Wenn die Verstärkung bei hohen Frequenzen hoch bleibt, wird die LC(R) Resonanz nicht ausreichend durch den Widerstand R bedämpft und los geht's /
Genau deswegen finden sich in modernen Amps praktisch immer niederinduktive Widerstände in den Emitterleitungen, denn dadurch wird die LC Eigenfrequenz so weit nach oben getrieben, dass der Transistor schon weit früher aufgibt.
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