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Grundig Receiver R45 - zielgerichtete Reparatur

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Mofa_
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Mrz 2023, 17:58
Hallo Liebe Community,

vor ein paar Jahren habe ich einen mittlerweile 45 Jahren alten Grundig Receiver R45 übernommen, welcher mir sehr ans Herz gewachsen ist.

Nun treten (vermutlich) altersbedingte Störungen auf, welche ich gerne reparieren würde. Eine bei solch alten Geräten hier und dort empfohlene "Elko Kur" (also das Tauschen ALLER Kondensatoren) würde ich gerne verhindern und hoffe mit Eurer Hilfe eine zielgerichtete Reparatur durchführen zu können.

Der Patient hat folgende Symptome:

- Der zuletzt gehörte UKW Sendet bleibt nach dem Aus und wieder Einschalten nicht erhalten. Ich muss jedes mal ein wenig korrigieren um den letzten Sender wieder zu empfangen. In den ersten Minuten muss ich auf der Skala mehrfach nach rechts (insg. ca. 1cm) korrigieren bis der Sender fest eingestellt bleibt.

- Lautes "Ploppen" aus den Lautsprechern, dies legt sich nach ein paar Minuten.

- Der Bass verzerrt sobald ich den den Bassregler zu weit nach rechts drehe. Bis +2 geht, alles drüber endet in einem "Floppen".

- Allgemein eine gefühlt zu wenig dynamische Wiedergabe insb. im Bassbereich. Was Anfangs noch als "warme und dumpfe" angenehme Soundsignatur wahrgenommen wurde trübt mittlerweile den Hörgenuss. Verschlechtert sich bei steigender Lautstärke.

- Die Beleuchtung der Sender Skala funktioniert, sollten die beiden Pegelanzeigen "Mhz" und "Tuner" eigentlich auch beleuchtet sein?


Bisher hat das Gerät lediglich etwas Tunerspray bekommen. Mehr zur Pflege als zur Störungsbeseitigung. Die Potis und auch das Gerät allgemein machen einen qualitativ sehr hochwertigen Eindruck.

Für etwas Unterstützung wäre ich euch unendlich dankbar, der Sound von dem Teil war Klasse...einfach einzigartig.

Liebe Grüsse,
Patrick

Grundig Receiver R45


[Beitrag von Mofa_ am 05. Mrz 2023, 21:04 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 05. Mrz 2023, 18:31
Wegen des Plopp-Geräusches solltest Du unbedingt prüfen, ob Du zuviel DC-Offset hast:
Bei Volume = 0 sollte an den Lautsprecher-Anschlussbuchsen jeweils deutlich weniger als 100 mVDC - optimal ist < 10 mVDC - messbar sein.

Alle genannten Probleme deuten auf schwächelnde Elkos hin.

Zum Tuner: wenn das Gerät einen Drehkondensator besitzt (habe noch nicht ins Manual geguckt) kann sich das Sprühen auch kontraproduktiv ausgewirkt haben - etwas, wenn der gelöste Schmutz sich an einer Stelle gesammelt hat und dort nun angetrocknet ist.
Mofa_
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Mrz 2023, 21:03
Vielen Dank für Deine Antwort.



Wegen des Plopp-Geräusches solltest Du unbedingt prüfen, ob Du zuviel DC-Offset hast

Ich messe am linken Lautsprecherausgang 2mV und am rechten Lautsprecherausgang etwa 60mV.



Alle genannten Probleme deuten auf schwächelnde Elkos hin.

Ok sowas habe ich vermutet. Nur welche soll ich tauschen? Das schöne Gerät hat gefühlte Tausend Stück davon. Lässt sich das möglicherweise etwas eingrenzen?



Zum Tuner: wenn das Gerät einen Drehkondensator besitzt...

Am Drehkondensator habe ich nichts gesprüht. Der ist optisch nebenbei erwähnt in einem sehr guten Zustand. Nur an den Potis, da sie trotz Funktion ein ungesundes Geräusch gemacht hatten. Und an den Umschaltern unten links.


Ein Service Manual zur Einsicht habe ich gefunden, bin selber nicht der Veröffentlicher:
https://www.audioser...-r-45-service-manual


[Beitrag von Mofa_ am 05. Mrz 2023, 21:07 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 05. Mrz 2023, 21:08
Warte einmal ab. Es gibt im Forum ja ausgewiesene Grundig-Spezialisten, die Dir sicherlich fundierte Tipps zu den Schwachstellen geben können.

Es macht aber immer Sinn, ein paar hinreichend aufgelöste Photos mit der IMG-Funktion hochzuladen. Anhand von Bildern lässt sich erkennen, ob bereits etwas getauscht wurde und welche Bauteile häufiger altersbedingt ausfallen.
oldiefan1
Inventar
#5 erstellt: 05. Mrz 2023, 22:30
Hallo Patrick,

das sind alles gut zu behebende "Standard-Fehler", vorausgesetzt, Du bist in Elektronik versiert, kannst den Schaltplan lesen und weisst, wie und wo man was misst und hast Elektronik-Löterfahrung. Andernfalls empfehle ich, das schöne Gerät in Grundig-kundige Hände zur Instandsetzung zu geben.


"- Der zuletzt gehörte UKW Sendet bleibt nach dem Aus und wieder Einschalten nicht erhalten. Ich muss jedes mal ein wenig korrigieren um den letzten Sender wieder zu empfangen. In den ersten Minuten muss ich auf der Skala mehrfach nach rechts (insg. ca. 1cm) korrigieren bis der Sender fest eingestellt bleibt."


1. Stabilität der Abstimmspannung vom TCA530 direkt nach Einschalten überprüfen (+30V an Pin 6 des TCA530 oder auf Leitung 16 an beliebiger, gut zugänglicher Stelle)
Vermutlich ist die Abstimmung nicht stabil bei 30 V. Dafür kann ein defekter Tantalkondensator C201 an der Abstimmspannung infrage kommen.
Am TCA530 müssen C206, C207, C208 und C204 erneuert werden!

Im ungünstigen Fall ist TCA530 selbst defekt. Das gibt es original nicht mehr, nur gebraucht und zu relativ hohem Preis. Eine gleichwertige Ersatzkonstruktion ist verfügbar: https://kettronik.de/Leiterplatten/tca530-ersatz/

Für den Tausch des TCA530 ist Auslötkenntnis und -Erfahrung bei ICs erforderlich!


"- Lautes "Ploppen" aus den Lautsprechern, dies legt sich nach ein paar Minuten."

2. Tritt das Ploppen mit allen Eingangsquellen auf? Oder nur mit einer bestimmten?
Besonders prüfen: Tritt das Ploppen auch auf, wenn auf Quelle "Monitor" geschaltet ist?

Bitte beschreibe das Ploppen etwas genauer, sporadisch nach dem Einschalten - auch nach mehr als ca. 7 Sekunden noch? Oder nur direkt mit dem Einschalten einmalig? In welchem Kanal? Oder in beiden Kanälen?


"- Der Bass verzerrt sobald ich den den Bassregler zu weit nach rechts drehe. Bis +2 geht, alles drüber endet in einem "Floppen"."

3. In welchem Kanal? (Zum Testen mit dem Balance-Steller jeweils den anderen Kanal "wegdrehen")

C412, C413 und C414 ersetzen.
T401, T402, T403, T404 ersetzen.
Bei einkanaligem Defekt, evtl. nur beim betroffenen Kanal ersetzen.



"- Allgemein eine gefühlt zu wenig dynamische Wiedergabe insb. im Bassbereich. Was Anfangs noch als "warme und dumpfe" angenehme Soundsignatur wahrgenommen wurde trübt mittlerweile den Hörgenuss. Verschlechtert sich bei steigender Lautstärke."

4. Parallelsymptom zu 3.


"- Die Beleuchtung der Sender Skala funktioniert, sollten die beiden Pegelanzeigen "Mhz" und "Tuner" eigentlich auch beleuchtet sein?"

5. Natürlich. Du hast den Schaltplan verlinkt, da steht es doch drin!
Für die Meter: 6-7V 80 mA (für die Flutlichtskala: 6-7V 0,3A).

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 05. Mrz 2023, 22:39 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 05. Mrz 2023, 22:33
Guten Abend,

Hab mal ein paar Bilder gemacht. Das müssten die Platinen "Regler-Modul-Platte 1" und "Regler-Modul-Platte 2" sein.
Das sind die Platinen hinter den Klangregler-Potis (Balance, Frequenz, Lautstärke, Bass, Klangselektor, Höhen)

Regler-Modul-Platte 1

Regler-Modul-Platte 2

Aufgefallen ist mir hier lediglich, dass auf "Regler-Modul-Platte 1" der dicke dunkelrote Kondensator oben verdreckt/verklebt ist. Von diesem Typ habe ich auch auf der Platine "NF-Modul" 2 Stück gefunden. Ich gehe mal davon aus, dass das die Endstufe ist? Hat 2 richtig dicke Elkos drauf und die Transistoren sind an den Kühlkörper geschraubt.
Der rote Elko auf der rechten Seite (letztes Bild) zeigt ebenfalls diese gelben Verschmutzungen. Am rechten Lautsprecherausgang hatte ich ja auch 60mV Gleichstrom gemessen. Könnte es das schon sein?

NF Modul

NF Modul

NF Modul


Wegen dem Problem beim Sender Einstellen wüsste ich gar nicht wo ich suchen soll...? Mache auf Anfrage gerne noch mehr Bilder.

Dankeschön schonmal!
Mofa_
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 05. Mrz 2023, 22:39
Hallo Reinhard,
mein Beitrag hatte sich gerade mit Deinem überschnitten. Herzlichen Dank für Deine Ausführliche Antwort. Ich werde alle Punkte prüfen und Rückmeldung geben.
Löterfahrung habe ich und beim Schaltplan lesen werde ich mir Mühe geben, wenn ich unsicher bin frage ich lieber doppelt.
Herzlichen Dank nochmals, ich melde mich.
Patrick
oldiefan1
Inventar
#8 erstellt: 05. Mrz 2023, 22:45
Hallo Patrick,

beide von Dir gezeigten Roderstein Elkos in weinroten Bakelit-Bechern mit den gelblichen "Ausblühungen" sind kaputt, aber sowas von...!!!

Die Becher sind gerissen, durch die Haarrisse (mit Lupe ansehen) hat es den Elektrolyt herausgedrückt und der ist getrocknet. Das sind die von Dir erkannten "gelblichen Verschmelzungen". Diese Art Elkos müssen alle erneuert werden.
Sonst ist nichts auffälliges zu erkennen.

Ein DC-Offset von 60 mV ist zwar erhöht, aber noch nicht im gefährlichen/hohen Bereich. Der kaputte weinrote Roederstein Elko ist dafür nicht ursächlich. Ist auch in diesem Fall eher nicht für das Ploppen verantwortlich.
Zur Reduktion des DC-Offset im rechten Kanal müssen die Transistoren T4501 und T4503 auf der kleinen Differenzverstärker-Modul-Steckplatte durch neue, auf gleiches Beta (hfe) selektierte, ersetzt werden.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 05. Mrz 2023, 22:58 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#9 erstellt: 05. Mrz 2023, 23:06
Die Roederstein Elkos EK (rot) sind bekannt für alterbedingte Schäden, oft schon äußerlich erkennbar an rissigen Gehäusen mit Krustenbildung, so auch hier. Diese sollte man konsequent gegen neuzeitliche Ware erneuern, z.Bsp. Panasonic FR. Der Grundig ist kein Überflieger in Sachen Klang, der kostspielige Teile "braucht". So oder so, lasse dir hier auf keinen Fall irgendwelche Wunder-Voodoo Teile aufschwätzen. Der Versuch findet immer wieder statt und leider fallen auch immer wieder Leute darauf herein.
hf500
Moderator
#10 erstellt: 05. Mrz 2023, 23:22

CarlM. (Beitrag #2) schrieb:

Zum Tuner: wenn das Gerät einen Drehkondensator besitzt (habe noch nicht ins Manual geguckt) ...


Moin,
es hat, aber der ist nur fuer Mittelwelle. Fuer UKW hat das Geraet Diodenabstimmung mit Stationstasten, wie fuer deutsche Geraete ueblich ;-) Fuer die UKW-Hauptabstimmung taegt der Drehko noch ein Abstimmpoti.
Daher ist es der schon gegebene Hinweis zum TCA530 und seiner Umgebung zielfuehrender.

Alle "Weinroten" tauschen (alle, die ich im Moment sehe, sind muerbe(*)). Bei den beiden grossen Elkos im Endverstaerker sitzen vier 47µF Elkos, die sicherheitshalber auch tauschen. Sie sind wichtig fuer die Stabilitaet der Endverstaerker (Schwingneigung).
Die beiden Differenzverstaerkermodule nicht! vertauschen oder falsch aufstecken!
Haben die 2x50W-Geraete nicht ein Lautsprecherrelais? (auf der Schalterplatte unter den Tonplatten)
Sollte das Relais mal nicht anziehen und die Verstaerker keine auffaellige Gleichspannung liefern: Das Relais wird mit durch das TCA530 gesteuert, das eine relativ umfangreiche Mutingangelegenheit betreibt. Das IC wird im Betrieb warm, es wird geregelt beheizt. Bleibt es kalt, ist es defekt oder die Heizstromversorgung ausgefallen. Sobald der Kristall Solltemperatur erreicht, wird die Muting freigegeben und auch das LS-Relais eingeschaltet.
Wegen der geregelten Beheizung darf das IC nicht gekuehlt werden. Immerhin kann man da bis etwa 4,5W an Heizleistung versenken (typ 15V, max. 300mA) .

(*) an sich sind es gute Elkos, solange die Becher in Ordnung sind. Das ist hier das Problem, Waerme und oder bestimmte Fertigungsschargen.
Ich hatte derlei Geraete, bei denen ziemlich alle Weinroten durch waren, in anderen war das die Ausnahme.


73
Peter
Mofa_
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 06. Mrz 2023, 00:50
Danke für die ergänzenden Hinweise. Ich werde also alle roten "Röderstein Elkos" ersetzen, z.B. durch welche von Panasonic.

Nun zu den Punkten von Reinhard, hier gibts auch was neues

Punkt 1 "FM"

Den TCA530 habe ich im Schaltplan und im Bestückungsplan gefunden. C201, C204, C206, C207, C208 ersetze ich wie empfohlen. Ich frage hier nochmal wenn ich aus meiner Sicht passende Ersatzbauteile gefunden habe, um sicher zu gehen, dass diese richtig sind. Die Spannungsmessung mit Sollwert 30V werde ich auch noch durchführen und berichten.

Punkt 2 "Ploppen"
Hier gibts es (leider) neues zu berichten. Beim Test über den bisher verwendeten Eingang TB1 hat es diesmal nicht geploppt, sondern der "Eingang" hat sich mit einem leisen Knacks komplett verabschiedet.
Die Wiedergabe hat sofort gestoppt und es war still. Vom Gefühl her hat es etwa so lange gedauert wie vorher zum "Ploppen".

Ich versuche das vorherige "Ploppen" aus meinem Gedächtnis zu beschreiben:
- Es war deutlich lauter als die Wiedergabe
- Es war schon fast ein Knallen ähnlich einem Platzen. Es hörte sich an wie eine schlagartige Entladung. Kam aber definitiv aus den Lautsprechern
- In meiner Erinnerung trat es auf beiden Lautsprechern leicht zeitverzögert auf. Erst rechts und 3-4 Sekunden später deutlich lauter auch links. Es war irgendwie doppelt...so "plop-plop".
- Es kam nicht direkt mit dem Einschalten, es kam einige Sekunden danach. 7 könnten es gut gewesen sein. Manchmal aber auch länger.
- Manchmal gab es nach geschätzt 30 Sekunden nochmals ein leises "Nachploppen", dann war aber Ruhe

Nun ist der Eingang ganz "tot". Wenn ich auf TB1 drücke (Touch Buttons) leuchtet die LED auch nicht.

Die anderen Eingänge funktionieren. Hier ploppt im Moment nichts. Auch über "Monitor" ploppt nichts. Wirklich aussagekräftig wird das alles aber erst, wenn ich ihn morgen im kalten Zustand testen kann.

Punkt 3 "verzerrter Bass"

Es betrifft beide Kanäle. Werde die Bauteile wie angegeben ersetzen. Auch hier melde ich mich nochmal mit den genauen Bezeichnungen (Typ/Hersteller) bevor ich los lege.

Punkt 4 "Beleuchtung"
Danke für den Hinweis, war von der Fülle an Informationen aus dem Schaltplan erstmal erschlagen
Also wird die Beleuchtung in dem Zug erneuert.

Zum Nachtrag bzgl. DC-Offset
Würde ich auch gerne beheben und die Transistoren T4501 und T4503 ersetzen.
Woher bekomme ich selektierte BC 560 B? Müssen die zwingend selektiert sein? Oder wären "normale" immernoch besser wie der jetzt-Zustand?



@Peter: Die vier 47µF Elkos werde ich sicherheitshalber gleich mit erneuern, auch Dir vielen Dank!


[Beitrag von Mofa_ am 06. Mrz 2023, 02:31 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 06. Mrz 2023, 03:09

oldiefan1 (Beitrag #5) schrieb:

1. Stabilität der Abstimmspannung vom TCA530 direkt nach Einschalten überprüfen (+30V an Pin 6 des TCA530 oder auf Leitung 16 an beliebiger, gut zugänglicher Stelle)
Vermutlich ist die Abstimmung nicht stabil bei 30 V.

Volltreffer. Die gemessene Spannung beträgt 34V, gemessen kurz nach dem Einschalten. Die Toleranz darf laut Schaltplan nur 100mV zu den von Dir genannten 30V betragen. Direkt mit dem Einschalten messen konnte ich nicht, da ich (noch) kein Messwerkzeug besitze welches ich an den Messpunkten befestigen kann.

Auf der "FM Netzteil Platte" findet sich auch noch einer von den "roten". C208. Auch den hattest Du genannt. Zeigt ebenfalls Spuren vom Auslaufen. Der C201 ist direkt daneben, hat die gleiche Bauform. Sieht oben am Rand vom Plastik so aus als wäre der mal heiss geworden? Steht FRAKO drauf.

Kondensatoren FM Netzteil Platte

Kondensatoren 2 FM Netzteil Platte


Dann hätte ich noch eine allgemeine Frage. (Bin ja nicht vom Fach!) Wie geht ihr beim Messen vor? Ich habe die Spannung in diesem Fall an den Beinchen von C201 gemessen. Laut Schaltplan sitzt dieser zwischen der Leiterbahn wo auch Pin 6 vom TCA530 liegt und der Masse. Entspricht also dem was ich messen möchte.
Nun fühle ich mich aber nicht gerade sicher am laufenden Gerät 2 so kleine Punkte mit dem Messwerkzeug zu treffen ohne abzurutschen. Neben der möglichen Eigengefährdung könnte es ja auch noch passieren dass ich beim Abrutschen einen Kurzschluss verursache und noch mehr zerstöre. Bei vielen Geräten kann man die Masse einfach am Gehäuse abgreifen, doch wie mache ich das hier? Am Netzteil? Am Kühlkörper?

Wäre das hier ein geeigneter Punkt?

Netzteil Masse

Würde mich sicher fühlen wenn ich mit nur einer Hand messen könnte...

Danke euch allen!


[Beitrag von Mofa_ am 06. Mrz 2023, 03:11 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#13 erstellt: 06. Mrz 2023, 03:19
Hallo Patrick,

"Punkt 2 "Ploppen
Die anderen Eingänge funktionieren. Hier ploppt im Moment nichts. Auch über "Monitor" ploppt nichts. Wirklich aussagekräftig wird das alles aber erst, wenn ich ihn morgen im kalten Zustand testen kann."


Tantalkondensatoren C1063, C1064, C1065 und C1066 ersetzen.
C1062 ersetzen.
Schalter-IC 1002 (TDA1195) könnte defekt geworden sein.



"Woher bekomme ich selektierte BC 560 B? Müssen die zwingend selektiert sein? Oder wären "normale" immernoch besser wie der jetzt-Zustand?"

Musst Du selbst selektieren. Viele Multimeter können hfe von Transistoren messen.
Wenn Du zehn oder zwanzig neue kaufst und siehst, dass die alle aus einer Charge sind, kannst Du Glück haben, dass sie im hfe so ähnlich sind, dass Du nicht selektieren musst.

Wenn sie unterschiedliche hfe hast, wird sich der DC-Offset nicht sehr reduzieren lassen. Dann kannst Du nur probieren.

Gruß
Reinhard
Mofa_
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 06. Mrz 2023, 03:45
Herzlichen Dank! Ich ziehe den Hut vor Dir. Unglaublich wie Du das per Ferndiagnose, nur mit den gegebenen Informationen heraus bekommst. ICH BIN ECHT BAFF.

Du bist nicht zufällig der Entwickler dieses Geräts?

Morgen mach ich mich an die Bestellung der Ersatzteile. Ich berichte.

Gute Nacht
oldiefan1
Inventar
#15 erstellt: 06. Mrz 2023, 07:45
"Volltreffer. Die gemessene Spannung beträgt 34V, gemessen kurz nach dem Einschalten."

Nein, kein Volltreffer.
Es geht nicht um den absoluten Wert der Spannung, denn der ist ja mit dem Poti R203 gemäss Service Anweisung einstellbar. Es geht um die Stabilität (=Konstanz) der Spannung über die Zeit. Jede Minute, 15 Minuten lang, Spannung ablesen und notieren.

Also direkt mit dem Einschalten mit der Messung beginnen und 15 Minuten lang kontrollieren, ob der Wert sich verändert, ggf., wie viel.
Dafür sollte man ein Multimeter anklemmen können. Dann hat man beide Hände frei.

Man sucht sich dafür eine Stelle irgendwo an der Leitung 16, wo man das Multimeter gut und abrutschsicher anklemmen kann, ohne dass man dabei was anderes berührt. Die Masseleitung klemmt man an ein Metallteil des Chassis.
Die von Dir gezeigte Stelle würde ich nicht nehmen, da sie unsicher ist, denn in der Nähe (Trafoplatine), nur wenige cm entfernt, befinden sich Netzspannung führende Teile.

Zustand des Potis R203 prüfen, sitzt der Schleifer stramm auf der Widerstandsbahn, wie es sein soll, oder berührt er nur lose/locker die Widerstandsbahn?

Und nicht zu früh jauchzen, das wird noch ein langer Ritt!
Du hast so viele verschiedene Fehler, teils auch nicht leicht lokalisierbare, dass das eine längere Geschichte werden kann.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 06. Mrz 2023, 07:51 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#16 erstellt: 06. Mrz 2023, 15:30

Mofa_ (Beitrag #11) schrieb:
Zum Nachtrag bzgl. DC-Offset ..Würde ich auch gerne beheben und die Transistoren T4501 und T4503 ersetzen.
Woher bekomme ich selektierte BC 560 B? Müssen die zwingend selektiert sein? Oder wären "normale" immer noch besser als der jetzt-Zustand?
...Die vier 47µF Elkos werde ich sicherheitshalber gleich mit erneuern


Eine weitere Ursache für Offset kann ein bereits erhöhter Leckstrom von C4008 / C4508 sein. Diese wolltest / solltest du ohnehin zuerst tauschen, bevor die Transistoren evtl. noch dran kommen.
Ähnliches gilt für C4003 / C4503. Gerade in Leistungs-Endstufen sollte man im Zweifel alle Elkos erneuern, denn dort brennt es in Fall des Falles meist richtig, mit entsprechenden Folgen (Kosten, Nerven)


[Beitrag von Valenzband am 06. Mrz 2023, 15:30 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 06. Mrz 2023, 16:12
Danke für die Tips bzgl. Messungen, habe nun Krokodilklemmen...so misst es sich doch deutlich entspannter

Hier die Messungen an Pin 6 des TCA530:

0: 33,8V
1: 34,0V
2: 34.2V
3: 34.4V
4: 34,5V
5: 34,6V
6: 34,7V
7: 34,7V
8: 34,8V
9: 34,8V
10: 34,9V
11: 34,9V
12: 34,9V
13: 35,0V
14: 35,0V
15: 35,0V

Eine weitere halbe Stunde später lag der Wert bei 35,3V.


Poti R203: Macht einen guten Eindruck. Der Schleifer sitzt stramm. Poti lässt sich gut drehen. Gemessen bis zu 9kOhm (Schaltplan: 10kOhm). Keine Aussetzer beim drehen.
Vom Tunerspray hab ich auf Grund der Beschaffenheit und dem guten Zustand des Potis lieber mal die Finger gelassen...

@Valenzband: Ok danke für den Hinweis. Also Transistoren und Elkos erneuern?
Knulse
Stammgast
#18 erstellt: 06. Mrz 2023, 17:30
Vielleicht sollte man das Gerät zuerst auf 240 Volt Netzspannung umstellen, falls noch nicht geschehen.

Mofa_ (Beitrag #17) schrieb:
...habe nun Krokodilklemmen...

Krokos rutschen gerne mal ab; sicherer sind solche Klemmen.


[Beitrag von Knulse am 06. Mrz 2023, 17:36 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 06. Mrz 2023, 19:23

Knulse (Beitrag #18) schrieb:
Vielleicht sollte man das Gerät zuerst auf 240 Volt Netzspannung umstellen, falls noch nicht geschehen.


Interessant. Netzspannung liegt bei uns im Moment bei 229V.
Welche Auswirkungen hätte eine Umstellung auf 240V? Meine Probleme wirds nicht lösen aber wenns gut tut...
oldiefan1
Inventar
#20 erstellt: 06. Mrz 2023, 21:08
Hallo Patrick,

Deine Messung der 30V über 15 Minuten ist sehr aussagekräftig!
Sie zeigt, dass die Instabilität dieser Spannung die Ursache für das Wandern der Sender ist. Denn die Kapazitätsdioden im HF-Teil benötigen für stabile Abstimmung der Schwingkreise eine sehr stabile Spannung, eben diese 30 V, die dann an das Abstimmpoti und den Preomat gehen.

Nach Ersatz der Kondensatoren
C201
C206
C207
C208
C209

machst Du diese Konstanzprüfung nochmal.
Wenn dann immer noch die Drift vorhanden ist, dann muss das TCA530 ersetzt werden. Bei einem einwandfreien TCA530 ist die Ausgangsspannung innerhalb von < 50 mV stabil, wenn Du über eine Zeitspanne von 15 Minuten nach Einschalten misst.

Miss auch noch am Messpunkt "K" (Leitung 1), ob dort konstant 55V (können auch bis max. 57V sein) anliegen. Damit wird das TCA530 versorgt.
Diese 55V werden von der Zenerdiode D902 stabilisiert, sind also netzspannungsunabhängig.

Überhaupt rate ich davon ab, solange Du noch an der Fehlersuche und Fehlerbehebung bist, "andere Aktionen" zu starten,die nichts zur derzeitigen Fehlerbehebung beitragen, wie "Netzspannung umstellen". Ohne eine absolut fool-proof Anleitung, würde ich an Deiner Stelle sowieso die Finger von allem lassen, was mit Netzspannung zu tun hat.

Die von Valenzband genannten vier Kondensatoren auf der kleinen Differenzverstärkerplatine ebenfalls zu erneuern, ist sinnvoll. Sie können mit Deinen Fehlersymptomen zusammenhängen (Wie oben schon erwähnt: Aufpassen, dass dort die linke Platte nicht mit der rechten verwechselt wird, die sind spiegelverkehrt. Und auch nicht verkehrt herum einstecken!. Besser vorher Foto machen).


[Beitrag von oldiefan1 am 06. Mrz 2023, 21:26 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#21 erstellt: 06. Mrz 2023, 22:50

Mofa_ (Beitrag #17) schrieb:
Hier die Messungen an Pin 6 des TCA530:
0: 33,8V
...
15: 35,0V

Eine weitere halbe Stunde später lag der Wert bei 35,3V.

Das scheint etwas viel Gedrifte. Allerdings könnte die Spannung hier von der AFC Regelung nachgesteuert worden sein. Man muss zur Messung auf jeden Fall die AFC ausschalten.


@Valenzband: Ok danke für den Hinweis. Also Transistoren und Elkos erneuern?

Erst mal nur die Elkos. Evtl erweisen sich die Eingangstransen schon so als fehlerfrei.


[Beitrag von Valenzband am 06. Mrz 2023, 22:51 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 07. Mrz 2023, 00:01
Guten Abend



Miss auch noch am Messpunkt "K" (Leitung 1), ob dort konstant 55V (können auch bis max. 57V sein) anliegen. Damit wird das TCA530 versorgt.
Diese 55V werden von der Zenerdiode D902 stabilisiert, sind also netzspannungsunabhängig.


Messe hier 55,8V.



Man muss zur Messung auf jeden Fall die AFC ausschalten


War ausgeschaltet


Neue Erkenntnis bzgl. "FM Netzteil Platte / TCA530":
Wollte gerade auf die empfohlenen 30V +-100mV einstellen. Schaffe ich nicht. Komme mit dem Poti nicht unter 34V. Soll ich das im Moment erstmal so lassen?

Ansonsten bin ich gerade mit der Erstellung der Ersatzteilliste beschäftigt. Hierzu eine kurze Zwischenfrage:

Was ist das für ein Kondensator? Ist das ein stehend eingelöteter Axial-Elko??? Wodurch kann ich den ersetzen? Normale Axial-Elkos?

kondensator

Wenn ich die Liste fertig hab poste ich sie hier mal.


Ansonsten nochmal zum Problem "ausgefallener Eingang TB1"
Kann ich hier noch irgendwelche Informationen beitragen? Messungen? Fotos?



"Punkt 2 "Ploppen
Die anderen Eingänge funktionieren. Hier ploppt im Moment nichts. Auch über "Monitor" ploppt nichts. Wirklich aussagekräftig wird das alles aber erst, wenn ich ihn morgen im kalten Zustand testen kann."

Tantalkondensatoren C1063, C1064, C1065 und C1066 ersetzen.
C1062 ersetzen.
Schalter-IC 1002 (TDA1195) könnte defekt geworden sein.


Bezog sich die Reparaturanweisung aufs Ploppen oder auf den beim Test ausgefallenen Eingang TB1?

Geploppt hat heute bisher nichts. Werde das morgen nochmal wiederholen. (Gab auch vorher schon vereinzelt Tage an denen es ruhig blieb.)

Dankeschön

Lg Patrick
Valenzband
Inventar
#23 erstellt: 07. Mrz 2023, 01:07

Mofa_ (Beitrag #22) schrieb:
Neue Erkenntnis bzgl. "FM Netzteil Platte / TCA530":
Wollte gerade auf die empfohlenen 30V +-100mV einstellen. Schaffe ich nicht. Komme mit dem Poti nicht unter 34V. Soll ich das im Moment erstmal so lassen?

Das sieht eher schlecht aus, denn 35 V bedeutet, dass der interne Regler auf Durchzug gestellt hat.
Lässt sich die Spannung überhaupt mit dem Trimmer verändern ?
Ändert sich die Spannung am Mittenabgriff des Trimmers beim Verstellen (sollte konstant bleiben!) ? Wie hoch ist diese ?
Wie hoch ist die Spannung an Pin9 (ggf, an C208 besser /sicherer zu messen=´) ?


Was ist das für ein Kondensator? Ist das ein stehend eingelöteter Axial-Elko??? Wodurch kann ich den ersetzen? Normale Axial-Elkos?

Das ist ein axialter Elko Marke Frako. Fallen auch ganz gerne aus.


Geploppt hat heute bisher nichts. .. Gab auch vorher schon vereinzelt Tage an denen es ruhig blieb.

Das ist recht typisch für sich reformierende Elkos: Nach langer Standzeit haben Elkos häufig hohe Leckströme, die sich bei Wiederinbetriebnahme langsam wieder etwas verringern können. Dadurch scheinen manche Fehler wie von selbst wieder "behoben".
Allerdings kann man nicht vorhersagen, wie lange das Ganze gut geht. Die Spezifikationen der/des Elkos sind dann jedenfalls meist Makulatur.
Das ist einer der wesentlichen Gründe für die bewährte Therapie "Elko-Kur" bei Alt-Geräten. Wenn nur die offensichtlich defekten Elkos erneuert werden, heißt dass leider nicht, dass die anderen nicht auch bald ausfallen könnten, sie wurden halt noch nicht vom Radar erfasst.
Aber bevor die große Razzia beginnt sollte man erst einmal die wesentlichen Schuldigen kennen. So gesehen hast du bisher nichts falsch gemacht.


[Beitrag von Valenzband am 07. Mrz 2023, 01:44 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 07. Mrz 2023, 01:39
Vielen Dank für Deine Antwort! Die Messungen werde ich morgen durchführen.

Zum Thema "Elko-Kur"...welche würdest Du denn tauschen? Wirklich alle?
Was ist mit den Tantals? Auch alle?

Meine Liste wird immer länger. Ich bin auch nicht ganz abgeneigt vorsorglich etwas zu erneuern...

Nur alle Probleme wird es vermutlich nicht beheben. Und es wäre möglich dass ich dadurch neue Fehlerquellen einbaue...bin ja kein Vollprofi...


[Beitrag von Mofa_ am 07. Mrz 2023, 02:28 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 07. Mrz 2023, 01:41
Das Gerät auf einen Stand zu bringen wo man weiss, dass es die nächsten 45 Jahre ebenfalls überleben wird ist natürlich auch reizvoll...
Mofa_
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 07. Mrz 2023, 02:09
Hat jemand vielleicht einen Tip wo ich 2,2uF/50V und 3,3uF/50V Tantalelkos bekomme?
Bestelle bei Reichelt die haben die nur bis 35V...
oldiefan1
Inventar
#27 erstellt: 07. Mrz 2023, 07:34
Dafür nimmt man 2,2 µF / 63V WIMA MKS-2 Folienkondensatoren und 3,3 µF / 63 V WIMA MKS-2.

Reinhard
Mofa_
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 07. Mrz 2023, 14:37
Ok. Vielen Dank!

Hab mittlerweile alle Bauteile im Schaltplan, Bestückungsplan und im Gerät gesichtet und folgende Liste zusammengestellt.

Meinem Wunsch nach einer zielgerichteten Reparatur werde ich treu bleiben. Neben ein paar Röderstein und Frako Elkos wird erstmal nichts vorsorglich getauscht. Ich habe den Sound von dem Gerät geliebt und mache mir Sorgen, dass diese Soundsignatur durch einen Pauschaltausch verloren geht.

Ersatzteile Grundig Receiver R45

FM Netzteil Platte
"Problem beim Sender einstellen"
Bauteile um den TCA530

C201, Elko Frako-EP (radial) 1uF/63V,
--> NONAME RAD 105 1,0/100 Elko, radial, 1,0µF, 100V, RM2,5, 1000h, 105°C, 20%
C204, Elko NSF blau (radial) 10uF/63V,
-->Panasonic EB-A 10U 63 Elko, radial, 10µF, 63V, RM2,5, 105°C, 5000h, 20%
C206, Tantal blau 2,2uF/35V,
--> TANTAL 2,2/35 Tantal-Kondensator, 2,2 µF, ±10 %, 35 V, RM 2,5
C207, Tantal blau 2,2uF/35V,
-->TANTAL 2,2/35 Tantal-Kondensator, 2,2 µF, ±10 %, 35 V, RM 2,5
C208, Elko Röderstein weinrot (radial) 2,2uF/63V
--> Panasonic NHG-A 2,2U 100 Elko, radial, 2,2µF, 100V, RM2, 105°C, 1000h, 20%


"Verzerrter Bass"

C412, Tantal blau 3,3uF/50V
--> Wima MKS2-63 3,3µ MKS2 PET-Kondensator, 3,3 µF, 10 %, 63 VDC, RM 5
C413 Tantal blau 3,3uF/50V
--> Wima MKS2-63 3,3µ MKS2 PET-Kondensator, 3,3 µF, 10 %, 63 VDC, RM 5
C414 Elko? Radial unbekannt 2,2uF/63V
--> Panasonic NHG-A 2,2U 100 Elko, radial, 2,2µF, 100V, RM2, 105°C, 1000h, 20%

T401 BC 560 C (BC 416 C)
--> BC 560C Bipolartransistor, PNP, 45V, 0,1A, 0,5W, TO-92
T402 BC 560 C (BC 416 C)
--> BC 560C Bipolartransistor, PNP, 45V, 0,1A, 0,5W, TO-92
T403 BC 550 C (BC 414 C)
--> BC 550C Bipolartransistor, NPN, 45V, 0,1A, hfe : 420 - 800, 0,625W, TO-9
T404 BC 550 C (BC 414 C)
--> BC 550C Bipolartransistor, NPN, 45V, 0,1A, hfe : 420 - 800, 0,625W, TO-9


"DC Offset"

T4501 BC 560 B
--> BC 560B Bipolartransistor, PNP, 45V, 0,1A, 0,5W, TO-92
T4503 BC 560 B
--> BC 560B Bipolartransistor, PNP, 45V, 0,1A, 0,5W, TO-92

C4008 Frako-Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C4508 Frako-Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C4003 Tantal blau 2,2uF/50V
--> Wima MKS2-63 2,2µ MKS2 PET-Kondensator, 2,2 µF, 10 %, 63 VDC, RM 5
C4503 Tantal blau 2,2uF/50V
--> Wima MKS2-63 2,2µ MKS2 PET-Kondensator, 2,2 µF, 10 %, 63 VDC, RM 5


"vier wichtige 47µF Elkos bei Endstufe um die Dicken rum"
+ 2 Röderstein und 2 blaue

C2002 Frako-Elko (radial) 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C2005 Frako-Elko (radial) 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C2006 weinroter Röderstein-Elko (radial) 100uF/40V
--> Panasonic FR-A 100U 50 Elko, radial, 100µF, 50V, RM5, 105°C, 6000h, 20%
C2008 Elko blau (radial) 47uF/50V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5

C3002 Frako-Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C3005 Frako-Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C3006 weinroter Röderstein-Elko (radial) 100uF/40V
--> Panasonic FR-A 100U 50 Elko, radial, 100µF, 50V, RM5, 105°C, 6000h, 20%
C3008 Elko blau (radial) 47uF/50V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5


"Ploppen / ausgefallener Eingang TB1"

C1062 Frako-Elko 22uF/40V
--> Panasonic FR-A 22U 50 Elko, radial, 22µF, 50V, RM5, 105°C, 5000h, 20%
C1063 Tantal blau 2,2uF/50V
--> Wima MKS2-63 2,2µ MKS2 PET-Kondensator, 2,2 µF, 10 %, 63 VDC, RM 5
C1064 Tantal blau 2,2uF/50V
--> Wima MKS2-63 2,2µ MKS2 PET-Kondensator, 2,2 µF, 10 %, 63 VDC, RM 5
C1065 Tantal blau 2,2uF/50V
--> Wima MKS2-63 2,2µ MKS2 PET-Kondensator, 2,2 µF, 10 %, 63 VDC, RM 5
C1066 Tantal blau 2,2uF/50V
--> Wima MKS2-63 2,2µ MKS2 PET-Kondensator, 2,2 µF, 10 %, 63 VDC, RM 5


Röderstein Elko beim Klangregler ersetzen

C153 Röder elko 47uF/63V
--> Panasonic FR-A 47U 63 Elko radial, 47 µF, 63 V, 105°, Low ESR, 6,3 x 11,2 mm, RM 5


Schalter-IC 1002 TDA1195
--> gefunden für 11Euro inkl. Versand


IC201 TCA530
--> gefunden für 18Euro inkl. Versand



Die hier werd ich mal mitbestellen aber nur bei Bedarf einbauen:

Frako Elkos auf Klang-Regler-Platte ersetzen:

C418 Frako Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C419 Frako Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C423 Frako Elko 22uF/40V
--> Panasonic FR-A 22U 50 Elko, radial, 22µF, 50V, RM5, 105°C, 5000h, 20%

C414 Axial Elko 2,2/63V
--> VIS MAL203038228 Elko, axial, 2,2 µF, 63 V, 85°C, -10..+50%


So schaut das ganze im Einkaufswagen aus:

Bestellung 1

Bestellung 2


Komme etwa auf 15Euro + 6Euro Versand
Ohne die IC Bausteine. Hier warte ich mal noch auf Anweisung wie ich vorgehen soll.


[Beitrag von Mofa_ am 07. Mrz 2023, 15:09 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#29 erstellt: 07. Mrz 2023, 21:29
Hallo Patrick,

wenn Du um den Erhalt des "Klangcharakters" besorgt bist, aber auch aus anderen qualitätsrelevanten Gründen, solltest Du besonders kleine Bauformen der Elkos (Miniatur-, Sub-Miniatur, etc.) möglichst vermeiden, also möglichst nicht Rastermass 2,5 mm oder 2 mm. Bevorzuge Rastermass 3,5 oder 5 mm, wie auch im Original. Grössere Bauform (=grösseres Volumen) = tendenziell besserer Elko. Der Miniaturisierungswahn verlangt Kompromisse, die Du beim R45 nicht brauchst.

Vorschlag:
Für alle 47 µF / 50 V und auch für 47 µF /40 V diese nehmen:
---> Panasonic RAD FC 47/63 Elko radial, 47 µF, 63 V, RM 3,5 (8 x 11 mm)


Ich rate deshalb für die nachfolgend gelisteten Equivalente mit 3,5 mm oder 5 mm Rastermass zu suchen, ggf. mit höherer Spannungsfestigkeit.
Ich sehe auch keine Transistoren BC560B auf Deiner Liste (DC-Offset).




C4008 Frako-Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C4508 Frako-Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5

C2002 Frako-Elko (radial) 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C2005 Frako-Elko (radial) 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5

C3002 Frako-Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C3005 Frako-Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C3008 Elko blau (radial) 47uF/50V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5

C418 Frako Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5
C419 Frako Elko 47uF/40V
--> Panasonic FR-A 47U 50 Elko radial, 47 µF, 50 V, 105°, Low ESR, 6,3x11,2 mm, RM 2,5

Reinhard
hf500
Moderator
#30 erstellt: 07. Mrz 2023, 22:46
Moin,
und wenn man schon dabei ist:
Elkos bis 4,7µF als die schon bebannten Wima-Folienkondensatoren ersetzen, wenn 5mm Rastermass passt, was wohl meist zutrifft.
Kann etwas teurer werden, aber mit den Kondensatoren haben auch noch die Enkel Ruhe ;-)

73
Peter

was den stehend eingebauten Axialelko angeht: den gibt es, weil er "noch da" war. Ein Ueberbleibsel aus frueheren Zeiten, als radiale Elkos hierzulande noch selten waren und stehende Elkos aus axialen konfektioniert wurden. Bei Philips bekamen sie noch einen Sockel, damit das seine Ordnung hatte...
Mofa_
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 08. Mrz 2023, 01:16
Guten Abend zusammen,


Valenzband (Beitrag #23) schrieb:

Das sieht eher schlecht aus, denn 35 V bedeutet, dass der interne Regler auf Durchzug gestellt hat.
Lässt sich die Spannung überhaupt mit dem Trimmer verändern ?
Ändert sich die Spannung am Mittenabgriff des Trimmers beim Verstellen (sollte konstant bleiben!) ? Wie hoch ist diese ?
Wie hoch ist die Spannung an Pin9 (ggf, an C208 besser /sicherer zu messen=´) ?

Die Messungen ergaben folgendes:

(Alle Werte kurz nach dem Einschalten gemessen)

Spannung an Pin 6
Kann mit dem Potentiometer beeinflusst werden, allerdings nur sehr gering.
34,1V bei Linksanschlag
34,7V bei Rechtsanschlag

Spannung am mittleren Pin vom Trimmer R203
bleibt leider nicht konstant
19,4V bei Linksanschlag
25,3V bei Rechtsanschlag

Spannung an Pin9
21,2V bei Linksanschlag
20,8V bei Rechtsanschlag



oldiefan1 schrieb:

Dafür nimmt man 2,2 µF / 63V WIMA MKS-2 Folienkondensatoren und 3,3 µF / 63 V WIMA MKS-2.

Danke für den Tip, Liste ist aktualisiert


oldiefan1 schrieb:

Vorschlag:
Für alle 47 µF / 50 V und auch für 47 µF /40 V diese nehmen:
---> Panasonic RAD FC 47/63 Elko radial, 47 µF, 63 V, RM 3,5 (8 x 11 mm)


Vielen Dank für den Vorschlag. Diesen Typ habe ich bei Reichelt nur mit Rastermass 5mm gefunden:

RAD FC 47/63 Elko radial, 47 µF, 63 V, 105°C, low ESR, 8 x 11,5 mm, RM 5,0
Sollte passen, oder?

Werde alle von Dir genannten Elkos durch den entsprechenden Typ ersetzen.

Allgemeine Frage: Gehe ich richtig in der Annahme, dass sich der Mehrpreis für Panasonic Elkos auszahlt? Ein 25Cent Panasonic Elko kostet bei Reichelt von "Diverser Hersteller" nur 5 Cent. Das ist bei Panasonic immerhin der 5-fache Preis. Ich bevorzuge in dem Fall die bessere Qualität, frage mich aber ob die auch geliefert wird oder ob die heute sowieso aus dem gleichen Werk kommen...


oldiefan1 schrieb:

Transistoren


Die hier habe ich bei "DC Offset" drin:

T4501 BC 560 B
--> BC 560B Bipolartransistor, PNP, 45V, 0,1A, 0,5W, TO-92
T4503 BC 560 B
--> BC 560B Bipolartransistor, PNP, 45V, 0,1A, 0,5W, TO-92

Und bei "verzerrter Bass":

T401 BC 560 C (BC 416 C)
--> BC 560C Bipolartransistor, PNP, 45V, 0,1A, 0,5W, TO-92
T402 BC 560 C (BC 416 C)
--> BC 560C Bipolartransistor, PNP, 45V, 0,1A, 0,5W, TO-92
T403 BC 550 C (BC 414 C)
--> BC 550C Bipolartransistor, NPN, 45V, 0,1A, hfe : 420 - 800, 0,625W, TO-9
T404 BC 550 C (BC 414 C)
--> BC 550C Bipolartransistor, NPN, 45V, 0,1A, hfe : 420 - 800, 0,625W, TO-9

Hier gab es jeweils nur 1 Typ/Hersteller, ob die Leistungsdaten passen weis ich nicht...?
Von den BC560B habe ich 10 Stück im Einkaufswagen. Auf meinem Multimeter gibt es einen Bereich "hFE" (noch nie genutzt), ich versuche sie entsprechend Deiner Empfehlung zu prüfen/selektieren.


hf500 schrieb:

Elkos bis 4,7µF als die schon bebannten Wima-Folienkondensatoren ersetzen, wenn 5mm Rastermass passt, was wohl meist zutrifft.


Ok danke. Ich schau mal welche in Frage kommen. Also sowohl Elko und Tantal damit ersetzen? Wirkt sich das auf den Klang aus?



hf500 schrieb:

Bei Philips bekamen sie noch einen Sockel, damit das seine Ordnung hatte...


Haha, find ich gut. Was muss...muss!


Eine Frage noch:
Was machen eigentlich diese dicken Elkos auf der Endstufen-Platine?

Elkos


Beste Grüsse,
Patrick


[Beitrag von Mofa_ am 08. Mrz 2023, 02:02 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#32 erstellt: 08. Mrz 2023, 19:04

Mofa_ (Beitrag #31) schrieb:
[TCA530]
Die Messungen ergaben folgendes:

Spannung an Pin 6
Kann mit dem Potentiometer beeinflusst werden, allerdings nur sehr gering.
34,1V bei Linksanschlag
34,7V bei Rechtsanschlag

Spannung am mittleren Pin vom Trimmer R203
bleibt leider nicht konstant
19,4V bei Linksanschlag
25,3V bei Rechtsanschlag

Spannung an Pin9
21,2V bei Linksanschlag
20,8V bei Rechtsanschlag

Sieht m.E. schlecht für den TCA530 aus. Kannst ggf. noch einmal alle Pins der Reihe nach mit dem DVM abklappern und mit den Werten im Manual (etwas unterhalb dem Schaltbild) vergleichen.
Im Netz kursiert eine Ersatzschaltung aus einem Grundig-Schaltplanauszug. Die scheint sogar zu funktionieren, obwohl sie einen "Anfänger"-Fehler enthält.
Mofa_
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 08. Mrz 2023, 19:58
Was darf denn ein nagelneuer Philips original TCA530 kosten?
Würde (wenns muss) lieber einen echten verbauen.
Wie werden die so gehandelt?
CarlM.
Inventar
#34 erstellt: 08. Mrz 2023, 20:20
Oldiefan1 hatte ja bereits in #5 einen Link gesetzt:
https://kettronik.de/Leiterplatten/tca530-ersatz/

Dort würde ich zunächst anfragen. Bei angeblichen "Originalen" besteht immer das Risiko einer Fälschung (Fake).

siehe auch hier:
www.ebay.de/itm/2659...tkp%3ABk9SR_798aPYYQ


[Beitrag von CarlM. am 08. Mrz 2023, 20:24 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#35 erstellt: 08. Mrz 2023, 20:25
RAD FC 47/63 Elko radial, 47 µF, 63 V, 105°C, low ESR, 8 x 11,5 mm, RM 5,0
Sollte passen, oder?

Ja passt!


ZU: "Elkos bis 4,7µF als die schon bebannten Wima-Folienkondensatoren ersetzen, wenn 5mm Rastermass passt, was wohl meist zutrifft."

Obacht, wenn Du Elkos, die als Koppelkondensatoren in der Schaltung verbaut sind, durch WIMA Folienkondensatoren ersetzt, wie von Valenzband empfohlen (was aus Qualitäts- und Haltbarkeits-Gründen empfehlenswert ist und ich auch oft praktiziere), kannst Du u.U. den Klangcharakter verändern.
Habe ich selbst schon erlebt und musste deshalb wieder auf Elkos zurückbauen. Messtechnisch konnte ich es nicht nachvollziehen, aber im Höreindruck war es deutlich anders.

TCA530:
Der moderne Nachbau aus der von mir oben verlinkten Quelle ist seriös!
Du musst aber vorher eine IC-Präzisionsfassung (mit gleicher PINzahl) in die Platine einlöten. In diese Fassung wird dann der Nachbau gesteckt.

Vor Angeboten aus China und von sonst dubiosen Quellen warne ich. Angeblich "neue" oder "Original" TCA530 sind aus Schlachtgeräten ausgelötet, wo sie 40 Jahre lang gelaufen sind (wie lange werden sie noch halten?). Über ebay aus China gekaufte: Von vier Stück waren drei defekt. TCA530 werden schon seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellt, Restbestände sind schon lange ausverkauft. Ist jedem Radiobastler bekannt.

Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 08. Mrz 2023, 20:35 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#36 erstellt: 08. Mrz 2023, 21:44

oldiefan1 (Beitrag #35) schrieb:
... wenn Du Elkos, die als Koppelkondensatoren in der Schaltung verbaut sind, durch WIMA Folienkondensatoren ersetzt, wie von Valenzband empfohlen (was aus Qualitäts- und Haltbarkeits-Gründen empfehlenswert ist und ich auch oft praktiziere), kannst Du u.U. den Klangcharakter verändern.

Habe ich hier wohl noch nicht "beworben" ist heutzutage aber eine sinnvolle Maßnahme. Wenn der Klang verändert wurde lag in den meisten Fällen zuvor ein Defekt vor, z.Bsp. auch durch überalterte Elkos. Das Hörempfinden reagiert auf jede Änderung subjektiv, weil es sich sehr leicht an Dinge gewöhnt, auch an Fehler.


TCA530:
Vor Angeboten aus China und von sonst dubiosen Quellen warne ich. Angeblich "neue" oder "Original" TCA530 sind aus Schlachtgeräten ausgelötet, wo sie 40 Jahre lang gelaufen sind (wie lange werden sie noch halten?). Über ebay aus China gekaufte: Von vier Stück waren drei defekt. TCA530 werden schon seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellt, Restbestände sind schon lange ausverkauft.

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Wenn selbst Grundig vor Jahrzehnten schon eine Ersatzschaltung propagierte gibt es heute wohl keine Chance mehr. Gebrauchte Chips sind in diesem Fall sogar besonders kritisch zu bewerten, selbst wenn der Verkäufer ein ehrlicher Mensch sein sollte; Weil der Chip eine interne Heizung hat (!) sind thermische Alterungsprozesse regelmäßig schon weit fortgeschritten, was ein hohes Ausfallrisiko bedeutet.
Die von Reinhard vorgeschlagene Quelle sieht schon drastisch seriöser aus als jedes Angebot aus Fernost oder England (die kaufen schon lange gerne in Hong Kong / China ein, alte Handelsbeziehungen des "great empire" )


[Beitrag von Valenzband am 08. Mrz 2023, 22:01 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 08. Mrz 2023, 21:51

CarlM. (Beitrag #34) schrieb:
Bei angeblichen "Originalen" besteht immer das Risiko einer Fälschung (Fake).


Wie würde sich das bemerkbar machen?

Bedeutet "fake" in dem Fall, dass der IC heute (in schlechterer Qualität?) wieder gebaut wird?

Die Ersatzschaltungen habe ich schon in mehreren Shops gesehen, auch Schaltpläne sind verfügbar. Hier hat Reinhard ja schon einen guten Link bereitgestellt. Dass diese problemlos funktioniert und eine gute Lösung ist steht fest, das möchte ich gar nicht in Frage stellen.

Wenn ich aber einen seriösen Händler finde, der für das gleiche Geld ein Original (vermutlich Restbestand) verkauft, würde ich das natürlich bevorzugen. Wenn aber Fakes im Umlauf sind, die aussehen wie das original, auch erstmal funktionieren, sich dann aber als Niete herausstellen dann wäre das doof.
Mofa_
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 08. Mrz 2023, 21:59

Valenzband (Beitrag #36) schrieb:
seriöser aus als jedes Angebot aus Fernost oder England (die kaufen schon lange gerne in Hong Kong / China ein, alte Handelsbeziehungen des "great empire" )


Darauf wollte ich hinaus. Habe auf Ebay einen Händler aus London gefunden, der angeblich originale TCA530 anbietet. Der Händler ist sehr gut bewertet. In den Bewertungen findet sich auch kein Hinweis auf Probleme mit den TCA530... 18Euro inkl. Versand. 9Stück verfügbar.

Fake oder gebraucht oder Restbestand?
Durch den Ebay Käuferschutz wäre ich ja in allen Fällen abgesichert...

Einen Versuch Wert oder bin ich einfach zu gutgläubisch und naiv?
CarlM.
Inventar
#39 erstellt: 08. Mrz 2023, 22:52
Littlediode?

Sage Littlediode, UK und gleichzeitig das Wort seriös in einer Runde von Fachleuten -------> Schenkelklopfer des Abends.

p.s.
Hast Du einmal versucht, bei Ibääääh einen Fall aufzumachen oder eine negative Bewertung durchzusetzen? Quasi unmöglich.


[Beitrag von CarlM. am 08. Mrz 2023, 22:54 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 08. Mrz 2023, 23:04
Ok danke. Dann ist der Verkäufer wohl bekannt und das hat sich erledigt.

Hatte bisher nie Probleme mit dem Käuferschutz (Zahlung mit Paypal).
Aber wenn da kein funktionierender TCA530 bei raus kommt spare ich mir den Aufwand gerne.

Wäre ja auch zu schön gewesen

Ich mach mich mal an die Messungen aller Pins...


[Beitrag von Mofa_ am 08. Mrz 2023, 23:04 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 08. Mrz 2023, 23:27
Hier also die Messung der Pins nach Schaltplan.

Pin 1: 15,9V
Pin 2:
Pin3:
Pin4: 9,1V
Pin5: 43,4
Pin6: 34,1
Pin7:
Pin8: 25,7
Pin9: 21,2
Pin10: 6,8V
Pin11: 6,8
Pin12:
Pin13:
Pin14: 43,6V
Pin15:
Pin16:

Hier die Soll-Werte (bei korrekt eingestellter Spannung):

soll werte tca530

Hoffe es besteht evtl. noch eine kleine Chance, dass es nach dem Tausch der Bauteile auf der Steckplatine besser ausschauen könnte....?


[Beitrag von Mofa_ am 08. Mrz 2023, 23:27 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#42 erstellt: 08. Mrz 2023, 23:56
Ich denke, nein.

Deine Messungen der Spannungen am TCA530 zeigen ja, dass der Eingangsstrom in den TCA am Pin 5 viel zu klein ist.

Die Grundig Angaben sagen:
Versorgungsspannung (K) 55V, geht um einen Spannungsabfall über R201 (3300 Ohm) um 22,5 V in die Knie, nämlich auf 32,5 V an Pin 5. Daraus errechnet sich ein Strom von 6,8 mA durch R201.

Deine Messung sagt:
Versorgungsspannung (K) von ca. 56 V, geht um einen Spannungsabfall über R201 (3300 Ohm) um 12,6 V in die Knie, nämlich auf 43,4 V an Pin 5. Daraus errechnet sich ein Strom von nur 3,8 mA durch R201.
Der Eingang 5 Deines TCA530 ist also deutlich hochohmiger als er sein darf. Deshalb fliesst ein zu kleiner Strom durch R201 und deshalb ist Deine Spannung an PIN 5 (und an PIN 14) zu hoch.

Die Ausgangsspannung an PIN 6 soll bei 30V liegen, ist bei Dir mit 34 V viel zu hoch, das ist ausserhalb der Toleranz für den TCA530. Die Toleranz ist nach TCA530 Datenblatt 25 - 30 V +/- 0,75 V.

Ergo:
--> TCA 530 ist kaputt. So sicher, wie das Amen in der Kirche.

Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 09. Mrz 2023, 00:06 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 09. Mrz 2023, 00:50
Vielen Dank für Deine wie immer ausführliche und verständliche Antwort! Die Art und Weise wie ich hier unterstützt werde und die Geduld die mir entgege ngebracht wird ist wirklich überwältigend.


Dass der TCA530 defekt ist, ist wirklich schade...werde mich nun erstmal auf die anderen Baustellen konzentrieren und mir zum passenden Zeitpunkt dann die von Dir vorgeschlagene Ersatzschaltung leisten.

Danke auch für den Hinweis mit der möglichen Klangveränderung beim Austausch von Koppelkondensatoren. Ich denk ich geh auf Nummer sicher und verwende im ersten Schritt erstmal hochwertige Elkos mit höherer Spannungsfestigkeit.
Wenn die Hauptbaustellen behoben sind spiele ich da vielleicht mal ein bisschen mit rum...Versuch macht Kluch hab ich hier irgendwo mal gelesen

Die Bestellung der Ersatzteile geht heute noch raus...hoffe die kommt bis zum Wochenende bei mir an.
Nur was mache ich bis dahin? War bis jetzt wirklich ein Vergnügen mit euch und mit dem Gerät...einfach faszinierend diese ganze Technik.


[Beitrag von Mofa_ am 09. Mrz 2023, 04:54 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#44 erstellt: 09. Mrz 2023, 01:47

Mofa_ (Beitrag #41) schrieb:
Messung der Pins nach Schaltplan.

Pin 1: 15,9V
Pin 2:
Pin3:
Pin4: 9,1V
Pin5: 43,4
Pin6: 34,1
Pin7:
Pin8: 25,7
Pin9: 21,2
Pin10: 6,8V
Pin11: 6,8
Pin12:
Pin13:
Pin14: 43,6V
Pin15:
Pin16:


Sieht nach einem Defekt der integrierten 35V Zenerdiode aus (vgl. Datenblatt Philips).
Letzte Chance wäre noch die Messung an Pins 12 und 16. Beide sollten 0V sein (warum die wohl nicht direkt auf dem Board miteinander verbunden wurden?).
Falls nicht liegt ein Massedefekt entweder im IC (dann ist das IC gesichert tot) , an einer Leiterbahn, oder einer der Steckverbindungen von Leitung "99" vor.


[Beitrag von Valenzband am 09. Mrz 2023, 01:48 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 09. Mrz 2023, 02:22
Pin 12: 0,06V
Pin 16: 0,00V
Valenzband
Inventar
#46 erstellt: 09. Mrz 2023, 09:57
Nicht perfekt 0V (Steckkontakte evtl. oxidiert, oder wg. Messabweichung durch Messleitungsverlegung, Störungen..), aber zumindest nahe genug daran, um zu sagen, dass die 35V Zenerdiode wohl nur noch als Idee existiert.
Mofa_
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 09. Mrz 2023, 14:03
Guten Morgen

Habe mir die von Reinhard empfohlene Ersatzschaltung bestellt. Vielen Dank auch an Kettronik, die diese Platine bereitstellen.

Trotzdem interessehalber: Ist diese Zenerdiode möglicherweise direkt an einem Pin verbaut? Wäre es theoretisch möglich eine solche dem IC am entsprechenden Pin „vorzuschalten“? Was würde zum Beispiel passieren wenn man an Pin 5 „von aussen“ eine niedrigere Spannung bereitstellt? Sorry falls das ne blöde Frage ist…kenn mich damit ja nicht aus. Hab auch gesehen, dass der TCA gleich mehrere Aufgaben übernimmt…

Schönen Tag euch!


[Beitrag von Mofa_ am 09. Mrz 2023, 14:04 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#48 erstellt: 09. Mrz 2023, 15:13
Die ZD ist nur eine Art Grobregelung / Spannungsbegrenzung im IC. Durch den Defekt (kann NB auch noch ein interner 100R Widerstand sein) und die nachfolgend hohe Spannung an den Pins sind wahrscheinlich weitere Teile des Innenlebens geschädigt worden oder ganz ausgefallen. Darauf deutet auch der Umstand, dass sich die Ausgangsspannung nicht mehr einstellen lässt. Mach ein Kreuz drauf und begrab es.


[Beitrag von Valenzband am 09. Mrz 2023, 15:13 bearbeitet]
Mofa_
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 09. Mrz 2023, 16:13
Hab mal gehört, dass man defekte Bauteile wie auch die ersetzten Elkos aufbewahren sollte.
Um sie dann im Fall eines späteren Ablebens des Gerätes mit bestatten zu können. Angeblich kommt das Gerät sonst nicht in den Hifi-Himmel.

Keine Ahnung ob da was dran ist…

oldiefan1
Inventar
#50 erstellt: 09. Mrz 2023, 21:10

Mofa_ (Beitrag #49) schrieb:
Hab mal gehört, dass man defekte Bauteile wie auch die ersetzten Elkos aufbewahren sollte.
Um sie dann im Fall eines späteren Ablebens des Gerätes mit bestatten zu können. Angeblich kommt das Gerät sonst nicht in den Hifi-Himmel.

Keine Ahnung ob da was dran ist…

:)



LOL!
Klar, immer allen kaputten Schrott aufheben! Dann sieht es bald aus wie bei Messis um die Ecke.


Reinhard
CarlM.
Inventar
#51 erstellt: 09. Mrz 2023, 21:39
Um sie dann im Fall eines späteren Ablebens des Gerätes mit bestatten zu können.

... und hast Du schon einen Organspenderausweis für Deine geliebten Schätzchen wenn es denn einmal soweit ist?
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